madonna im letzigrund

ach, wie war das früher einfach mit der provokation. brüste auspacken, hakenkreuze zeigen oder jemanden berühmtes beleidigen. das klappt in der schweiz nicht mehr so recht. und so geht das «konzept madonna» halt nur noch sehr beschränkt auf. so bekam das schweizer publikum gestern dann auch nur den blick auf denn immerhin noch tanga-bestückten hintern zu sehen. womit wohl eher voyeursgelüste befriedigt denn konservative herrschaften empört wurden.

was soll’s, eigentlich war’s ja ein konzert. ein konzert jedoch, dass man aufgrund bescheidener stimmung und auch nicht eben grossartiger stimme problemlos auch zuhause auf dvd hätte schauen können. zumal man als nicht 1,90 grosser besucher sowieso auf die riesigen lcd-screens angewiesen ist.

die dort gebotene show war dann auch wirklich grossartig, vor allem, was das tänzerische (sprich: akrobatische) element anging. was die zumeist männlichen dancers da anstellten, war echt beeindruckend und liess den teils überlauten sound in den hintergrund treten. und hey: wenn man ein dj-bobo-konzert wegen der show besuchen kann, kann man das ja auch mit einem madonna-gig tun, oder?

dazu muss man anmerken, dass eine bobo-show wohl kaum 129 chf für einen stehplatz verschlingt. doch die zahlungsbereitschaft hat anscheinend zusammen mit madonnas songqualität über die jahre eher abgenommen. so kam es, dass der auftritt im letzigrund bei weitem nicht ausverkauft war. auf dem schwarzmarkt waren dann vor dem stadion preise bis in die regionen von 10 chf (in worten: zehn franken!) zu hören. zehn stutz war das gebotene allemal wert, ich hatte fünfzig bezahlt. nur schon die bühne mit ihren arsenalen von lcd-screens, hebebühnen und falltüren. und wie gesagt waren da ja noch die tänzer, die auch mal eben eine slacklinesession oder ein paar schlangenmenschentricks einbauten.

Bang bang, shot you dead, shot my lover in the head.

ah, da haben wir’s: mit dem dritten song schaffte frau ciccone dann doch noch das, was sie am liebsten tut: provozieren. im songtext nietet sie nicht nur ihren lover, sondern auch dessen ganze familie mal einfach so um. man munkelt, die referenz sei ihrem ex guy ritchie geschuldet. klar, dass die 54-jährige bei der performance da mit einer fake-kanone auf ihre tänzer schiessen muss. diese lassen sich dann spektakulärst fallen, um nur sekunden später erneut eine kugel einzufangen. besonders toll tut das jener, der sich auf die bühne abseilt. dazu gibt’s grossformatig blutspritzer à la csi auf die schirme. immerhin wurde dieser sinnlose gewaltexzess also choreografisch schön abgehandelt. fast schon im tarantino-style. einige konzertbesucher schüttelten angewidert den kopf. für pfiffe langte es aber nicht. provokation also doch misslungen?

später am abend kam dann auch noch der erwartete support für pussy riot, die bekanntlich zwei jahre ins gefängnis gehen sollen. dies, weil sie «religiöse gefühle verletzt» haben sollen. in russland erreicht man mit provokation eben noch was. wenn auch nicht immer das, was man vielleicht hätte erreichen wollen. sei’s drum, madonna wagte dann sogar ein paar offensichtlich nicht geplante worte ans sonst von ihr sträflich allein gelassene publikum. sie wolle die fffu gründen, die freedom fighters for unity. hier und jetzt in switzerland, weil wir ja neutral seien und so. mal sehen, was daraus wird.

musikalisch ragte übrigens die klassisch vorgetragene version von like a prayer über alles hinaus. aber wegen der musik war man ja auch nicht da.

bilder
kritik tagesanzeiger
kritik nzz

u2 mit der live premiere von mercy

bis vor dem konzert am 12. september 2010 im letzigrund haben u2 den song mercy laut bono noch nie live performt. hier das video vom debüt. dazu noch city of blinding lights und apologize von der vorgruppe one republic.

u2 im letzigrund – videos

ok, der fcl hat gestern 6:2 gewonnen und ich war nicht dabei. aber was soll’s, in zürich gab’s eines der besten konzerte überhaupt zu sehen. unglaublich, wie gefühlvoll und spontan die band auftrat. dies trotz einer u2-mässig bombastischen bühne. hier mal die ersten drei videos – alle auch in hd-qualität.

und noch was an alle zürcher: ihr habt das schönste und beste stadion der schweiz. mit grossem abstand. nur halt nicht für fussball.

gratis zu u2 am 12.9.

ok, das war gelogen. der herr gratis sei bereits lange tot, sagt mein vater. und sein lehrling sei 80. aber zumindest ohne horrenden aufpreis kann man auf ricardo 4 tickets für das konzert am 12. september 2010 im zürcher letzigrund ersteigern. bereits ab dem originalpreis von 97.- (85 + 10,4 + 1,4) geht’s los.

ja, so schauen die guten stücke aus. und jetzt: ran an die tickets!

zwei mal habe ich u2 live erlebt – zwei hammerkonzerte, auch wenn das eine doch recht verregnet war.
u2 2005 – openair letzigrund
u2 2001 – hallenstadion

fc luzern – fc utrecht 1:3

es ist schon spannend, wenn man den kurzen bericht auf zisch.ch liest. da ist von einem rabenschwarzen abend die rede und von einer desolaten abwehrleistung. ob der journalist auch in utrecht beim hinspiel war? das lief nämlich eigentlich genau gleich, nur trafen die holländer einfach nicht. vor der sehenswerten kulisse von über 7000 zuschauern (an einem donnerstagabend im zürcher letzigrund-exil!) traf asare dieses mal schon nach 13 minuten. nun hätte der fc luzern also drei tore gebraucht, um noch an ein weiterkommen zu denken. doch van wolfswinkel und silberbauer erhöhten noch vor der 30. minute auf ein bitteres 0:3. fünf tore schiesst der fcl bekanntlich nur gegen yb, wenn’s darum geht die schweizer meisterschaft noch etwas spannender zu machen.

tatsächlich hatte man gegen diesen gegner nie wirklich eine chance. das sah man bereits im hinspiel. nur griffen die orangeschwarzen in zürich bei ihren konterangriffen deutlich konsequenter durch, was immer wieder zu erstaunlichen eins gegen eins situationen mit dem gut haltenden fcl-goalie zibung führte. eine einzelkritik macht nach diesem ausscheiden wenig sinn. besser ist es, sich vor augen zu führen, wo diese mannschaft vor etwas mehr als einem jahr stand: vor dem abstieg in die challenge league. gestern konnte janko pacar gar ein tor gegen den fc utrecht schiessen, in der qualifikation zur europa league. freuen wir uns darüber, über die teilweise tolle stimmung im letzigrund und über die unvergessliche reise nach utrecht.

danke luzern!

daten

FC Luzern – FC Utrecht 1:3 (0:3)

Letzigrund. – 7100 Zuschauer. – SR Kulbakov (Weissrussland). – Tore: 13. Asare 0:1. 22. Van Wolfswinkel 0:2. 28. Silberbauer 0:3. 52. Pacar 1:3.

Luzern: Zibung; Zverotic, Veskovac, Wiss, Lustenberger; Gygax, Renggli, Kukeli (46. Pacar), Ferreira; Yakin (46. Prager); Ianu (58. Paiva).

Utrecht: Vorm; Cornelisse, Schut, Wuytens, Nesu; Asare (46. Maguire), Silberbauer, Lensky (76. Nijholt), Mertens; Van Wolfswinkel (71. Loval); Mulenga.

Bemerkungen: Luzern ohne Puljic (nicht spielberechtigt), Kibebe, Sorgic (beide verletzt), Büchli und Lambert (beide rekonvaleszent). Verwarnungen: 4. Cornelisse (Foul), 60. Schut (Foul).

grasshoppers club zürich – fc luzern 0:0

mit einiger verspätung doch noch ein paar worte zu dieser armseeligen partie.

10’000 zuschauer im letzigrund bei einem gc-match? wahnsinn! und richtig, da kann etwas nicht stimmen. 5000 davon waren kinder, die gratis ins stadion durften. in der ersten hälfte spielte gc vor ungewohnt grosser kulisse recht gut. man kam zu chancen, zeigte sich im abschluss aber extrem nervös. wenn ich das richtig gesehen habe, kam kein einziger ball auf das tor von zibung. dabei gab es szenen, bei denen die zürcher nur einnicken oder einschieben hätten können.

in der zweiten hälfte fanden auch die in schwarz spielenden luzerner ein wenig ins spiel. man merkte aber schon, dass die fringer-truppe auf den einen punkt aus war. immerhin traf paiva noch den aussenpfosten und kurz vor schluss prüfte yakin mit einem freistoss goalie sommer.

für den verletzten nelson ferreira kam davide chiumiento erstmals nach langer verletzungspause wieder zum einsatz. noch harmonierte das technikerduo yakin/chiumiento nicht wirklich. ausserdem schien die luzerner nummer 8 einfach zu viel zu wollen.

daten

Letzigrund. – 10’100 Zuschauer. – SR Wermelinger.

Grasshoppers: Sommer; Menezes, Vallori, Smiljanic, Ruiz; Salatic, Schultz; Calla (89. Hajrovic), Ben Khalifa (84. Cabanas), Lulic; Zarate (86. Afonso).

Luzern: Zibung; Zverotic, Wiss, Diarra, Lustenberger; Renggli, Kukeli; Ianu (93. Etter), Yakin, Chiumiento (84. Sorgic); Paiva (77. Siegrist).

Bemerkungen: Grasshoppers ohne Rennella (verletzt), Voser, Rogerio und Basha (alle nicht im Aufgebot). Luzern ohne Veskovac (gesperrt), Ferreira, Frimpong, Seoane und Tchouga (alle verletzt). 58. Kopfball Paiva an einen Aussenpfosten. – Verwarnungen: 8. Ruiz (Foul). 30. Kukeli (Foul). 88. Siegrist (Foul). 94. Salatic (Foul).

fc zürich – fc luzern 4:0

der vollständigkeit halber hier noch ein paar worte zum spiel vom letzten samstag.

peinlich, peinlich: da spielen der tabellenzweite und der amtierende meister gegeneinander und es finden gerade einmal 10’300 den weg ins schöne letzigrund stadion? den fc vaduz wollte man ja schon zwangsrelegieren wegen seines kleinen anhangs…

der meister hatte das spiel sofort im griff, spielte die luzerner an die wand. besonders die mehrfachchance von gajic und aegerter musste die leuchten verunsichern. letzterer traf mit seinem distanzschuss die latte. nach einer viertelstunde drehte sich das geschehen auf einmal, nun spielten die blauweissen aus der zentralschweiz. paiva und seoane brachten den schwachen leoni in schwierigkeiten. doch tore wollten keine fallen. da änderte auch die zweite druckphase des fcz vor der pause nichts mehr.

nach dem unterbruch wieder das gleiche bild: der fc zürich begann stark. doch dieses mal sollte dieser zustand über die ganze halbzeit anhalten. nur noch selten sah man die luzerner im strafraum der zürcher. alphonse und hassli erzielten in der 61. und 62. jeweils nach einer schönen einzelleistung je ein tor. der eingewechselte vonlanthen erzielte ebenso ein tor, wie der sehr starke dusan djuric. sein freistoss über die mauer direkt ins hohe eck liess zibung keine chance.

vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn man sich beim fc luzern wieder bewusst wird, dass das saisonziel ganz klar ligaerhalt heissen muss. wenn man dann «aus versehen» um die vorderen plätze mitspielt, wäre das natürlich umso schöner. mit einem sieg gegen direktkonkurrent st.gallen am samstag könnte man sich jedenfalls wieder in richtung tabellenspitze bewegen.

daten

Zürich – Luzern 4:0 (0:0)

Letzigrund. – 10’300 Zuschauer. – SR: Laperrière. – Tore: 61. Alphonse 1:0. 62. Hassli 2:0. 83. Vonlanthen 3:0. 93. Djuric 4:0.

Zürich: Leoni; Stahel, Tihinen, Rochat, Lampi; Aegerter, Gajic; Djuric, Abdi (73. Margairaz); Alphonse (85. Schönbächler), Hassli (77. Vonlanthen).

Luzern: Zibung; Zverotic (86. Etter), Seoane, Veskovac, Lustenberger (65. Frimpong); Renggli (84. Wiss), Kukeli; Ianu, Yakin, Ferreira; Paiva.

Bemerkungen: Zürich ohne Chikhaoui, Stucki und Barmettler, Luzern ohne Chiumiento, Diarra, Luqmon, Schwegler und Tchouga (alle verletzt). 10. Lattenschuss Aegerter. 30. Kopfball von Paiva an den Posten gelenkt. 89. Kopfball von Paiva an die Latte. Verwarnungen: 24. Alphonse (Foul). 32. Zverotic (Foul). 37. Lustenberger (Foul).

grasshoppers club zürich – fc luzern 1:0

der fc luzern begann auch im fast leeren letzigrund (die zuschauerzahl 4100kann nicht stimmen) wieder schwungvoll. die ersten fünf minuten gehörten klar dem tabellenletzten, den hoppers blieb nur das verdutzte zuschauen. was dann kam, musste jedem fcl-fan einfach weh tun. die grasshoppers wurden regelrecht eingeladen, in den luzerner strafraum vorzudringen. die verteidigung konnte zwar wieder auf den innenverteidiger vergara zurückgreifen (dank protest gegen seine zwei sperren), war aber dennoch heillos überfordert. auch der chilene selbst sah dabei mehrmals schlecht aus. es war nicht etwa eine schlechte phase des fcl, nein, die ganze erste halbzeit war richtig mies. es war einzig er katastrophalen chancenauswertung der temporär-platzherren zu verdanken, dass zur pause die null noch stand. nein, das stimmt so nicht: david zibung erreichte als einziger beim fcl normalform und hielt wie schon in genf auch einige unhaltbare.

leider ging es in der zweiten hälfte im selben stil weiter. weil etter rotgefährdet war, wurde er schon in der ersten halbzeit durch gajic ersetzt. zur pause kam dann noch chiumiento für den an diesem tag wirkungslosen frimpong. tatsächlich war beim fcl das mittelfeld das problem, die angriffsauslösung klappte überhaupt nicht. die hoppers spielten weiterhin druckvoll, was schliesslich in der 60. minute zum verdienten tor durch raul bobadilla führte. erst jetzt erwachten die schwarz gekleideten blauweissen aus ihrem tiefschlaf. so gehörte die letzte viertelstunde eindeutig dem fc luzern. chiumiento und lustenberger hatten dabei nach sehenswerten einzelvorstössen die besten ausgleichsmöglichkeiten. die luzerner nummer 8 scheiterte dabei äusserst knapp am torgehäuse, eldin jakupovic wäre geschlagen gewesen. doch die niederlage war aufgrund der schlechten leistung leider das gerechte resultat.

daten

Grasshoppers – Luzern 1:0 (0:0). – Letzigrund. – 4100 Zuschauer. – SR Bieri. – Tor: 60. Bobadilla 1:0. –

Grasshoppers: Jakupovic; Voser, Feltscher, Colina, Daprela; Salatic; Lulic, Cabanas, Zarate (74. Schultz); Linz, Bobadilla (79. Toko). –

Luzern: Zibung; Lambert, Schwegler, Vargara, Lustenberger; Etter (38. Gajic); Renggli (80. Ravasi), Scarione, Ferreira; Frimpong (46. Chiumiento), Paiva. –

Bemerkungen: Grasshoppers ohne Vallori (gesperrt), Callà, Dos Santos und Smiljanic (alle verletzt). Luzern ohne Diarra, Seoane, Veskovac und Wiss (alle verletzt). 78. Pfostenschuss von Chiumiento. Verwarnungen: 27. Etter (Foul). 54. Cabanas (Foul). 87. Schwegler (Foul).

audi quattro erlkönig gesichtet!

dass audi seine neuheit so offensichtlich während einem fussballspiel testet, finde ich ja sehr verwunderlich. aber es besteht kein zweifel, bei dem hier gezeigten auto handelt es sich um ein zukünftiges modell aus ingolstadt. man schein gezielt auf absoluten leichtbau zu setzen. trotz tarnung ist die verwendung von carbon offensichtlich. dass man mit der aerodynamik noch probleme hat, beweist der monströse heckflügel, der für den serienbau hoffentlich noch entschärft wird. leider scheint es nur zwei sitzplätze zu geben. dafür ist noch ein schlafplatz mit an bord. überzeugend dagegen ist das dachkonzept: statt einem zu öffnenden cabrioverdeck gibt es bei diesem modell schlicht keine seitenscheiben, was für angenehm frische luft im innenraum sorgt. genial!