die verantwortung der politiker

*nzz:* Der norwegische Attentäter verfolgte eine abstruse islamkritische und fremdenfeindliche Ideologie. Wie kann es überhaupt zu einer so extremen Geisteshaltung kommen?

*Cederman:* Wir wissen, dass die Themenfelder Immigration und Globalisierung von rücksichtslosen Populisten ausgenützt werden, um kurzfristige Wahlziele zu erreichen. Manchmal führt das zu einer missgeleiteten Überzeugung. Politiker haben die direkte Verantwortung, keinen Hass zu verbreiten. Sie dürfen Xenophobie und Rassismus nicht instrumentalisieren. Jede öffentliche Person, die sich Gewaltrhetorik zunutze macht, erhöht die Wahrscheinlichkeit terroristischer Taten. Jede öffentliche Person sollte der Gewalt absprechen. Von Repräsentanten islamischer Organisationen wird das ohnehin erwartet. Auch von rechtsextremen Organisationen sollte verlangt werden, dass sie in ihren eigenen Rängen aufräumen. Menschen, die Gewalt gutheissen, sollen aus jeder Organisation ausgeschlossen werden.

das ganze interview mit dem konfliktforscher lars-erik cederman gibt’s auf nzz online.