street kings

detective ludlow (keanu reeves) ist für die unangenehmen jobs beim lapd verantwortlich. wenn nichts mehr hilft, schickt man ihn und er benutzt alle ihm zur verfügung stehenden mittel, um den fall zu lösen. nicht selten fliesst mehr blut als üblich, was im nachhinein von seinem captain (forest whitaker) immer irgendwie entschuldigt wird. offensichtlich hat ihn nun sein ehemaliger partner washington beim internen dienst verpfiffen. der ermittler biggs (hugh laurie) ist ein unangenehmer geselle. als washington vor ludlows augen bei einem überfall erschossen wird, fällt der verdacht natürlich auf ihn. während er in die beschwerdeabteilung versetzt wird, will er den fall washington unbedingt und auf eigene faust lösen.

das tolle an diesem film ist, dass der zuschauer sehr lange nicht weiss, wer nun der good und wer der bad cop ist. das verwirrspiel wird mit der zeit immer komplexer. in kleinen happen werden tatsachen verabreicht und neue unklarheiten gestreut. das macht den film sehr spannend. keanu reeves überzeugt in der rolle des brutalen cops, während hugh laurie so etwas wie die polizeiversion seines berühmten doktors spielt. forest whitaker ist einmal mehr top.

vantage point

der präsident der usa (william hurt) hält in salamanca eine rede über die bekämpfung des weltweiten terrorismus. just diesen augenblick hat sich eine toporganisierte gruppe von terroristen ausgesucht, ein attentat auf den vielleicht mächtigsten mann der welt zu verüben. diese geschichte wird invantagepoint fünf mal erzählt, und jedes mal erfährt der zuschauer ein bisschen mehr über die hintergründe. es stellt sich heraus, dass die terroristen dem sicherheitspersonal stets einen schritt voraus sind. dem erstmals wieder aktiven bodyguard thomas barnes (dennis quaid) gibt das besonders zu denken.

natürlich kann man dem film vorwerfen, dass er mit seinen wiederholungen der immer gleichen szene eine gewisse redundanz mit sich bringt. doch genau das hat auch seinen reiz, weil man sich selbst dabei ertappt, gewisse dinge jedes mal anders wahrzunehmen. die story ist für einen actionfilm erstaunlich einfallsreich. der anschlag ist so minuziös geplant, dass beim zuschauer ein gewisser respekt vor den terroristen aufzukommen droht. das wird natürlich dadurch gelöst, dass man sieht wie dutzende menschen getötet werden. ausserdem gibt es einige coole sprüche auf beiden seiten zu vernehmen.

The beauty of American arrogance is that they cannot imagine a world in which they are not a step ahead.

die leicht verstörend gefilmte verfolgungsjagd gehört zu den besseren der letzten jahre. gutes popcornkino, ansonsten leider zu unkritisch.

the last king of scotland

um dem zuschauer den durchgeknallten diktator idi amin aus der nähe zu präsentieren, wird ein einfacher trick gewählt. der schottische doktor nicholas garrigan trifft durch zufall auf den frisch an die macht gekommenen amin und muss diesen verarzten. von da an ist dieser begeistert vom schotten und möchte ihn als seinen arzt und berater an seiner seite haben. tatsächlich lässt der junge garrigan seinen job bei einem kleinen krankenhaus sausen, um sich fortan um den neuerdings mächtigsten mann ugandas zu kümmern. er geniesst alle vorteile, kriegt sogar einen mercedes sl geschenkt und läuft amins eigentlichem berater immer mehr den rang ab. völlig naiv glaubt er dem ehemaligen general alles aufs wort. und so fühlt man schon im ersten teil des films eine seltsame ungewissheit, obwohl eigentlich nichts «böses» geschieht.

der zweite teil bricht radikal mit dem ersten. amin zeigt sein wahres gesicht, bzw. seine wahren gesichter. der diktator ist wie die meisten charismatischen führer geistig ziemlich gestört. er wird paranoid und unsicher. es wird immer klarer, dass er gegen die opposition, also gegen die ehemalige regierung und deren anhänger, mit eiserner hand regiert. die leichen werden laut gerüchten nicht einmal mehr begraben, sondern direkt den krokodilen zum frass hingeworfen. inmitten all diesem chaos begreift garrigan so langsam den ernst der situation. seine eigene hat er mit einem abenteuer mit amins dritter frau noch zusätzlich verschlimmert.


amin (forest whitaker) und sein arzt garrigan (james mcavoy)

the last king of scotland ist ein sehr eindrücklicher film. er schafft es, ugandas traurigstes kapitel auf einfühlsame weise zu beschreiben. auf rohe gewalt und extrem blutige szenen wird glücklicherweise fast ganz verzichtet, was den film auch für zartere naturen empfehlenswert macht. trotzdem wird gar nichts beschönigt, auch die weissen werden nicht pauschal als gut oder böse dargestellt. sehr angenehm. alles in allem ein film, den man gesehen haben sollte.