strengstens verboten: buchstaben

ich glaube, es ist klar, dass in fussballstadien teilweise dinge passieren, die bestraft gehören. es ist auch klar, dass ein nationales stadionverbot eine sinnvolle strafe sein kann. dass man sie aber gegen leute anwendet, die buchstaben ins stadion tragen wollen, macht wenig sinn. doch alles der reihe nach.

in der st.galler afg-arena gilt seit wenigen tagen ein choreoverbot. dies, weil man in st.gallen befürchtet, pyro-fackeln würden in den choreos ins stadion geschmuggelt. doch mit dem choreoverbot hat man laut präsident hüppi die möglichkeiten noch nicht ausgereizt: Wir behalten uns vor, die Lautsprecher im ‹Espenblock› wieder zu entfernen und das Megaphon zu verbieten. wie es scheint, sind die fronten zwischen den heissblütigen sg-fans und dem restriktiven präsidenten verhärtet. deshalb erschien der espenblock beim spiel gegen luzern ganz in schwarz und verhinderte während 70 minuten jegliche anfeuerungsrufe. der espenblog hat sich ebenfalls seine gedanken zu diesem spiel gemacht. doch über die neusten entwicklunge weiss er noch nichts zu berichten.

bekanntlich haben die luzerner fans einen cleveren weg gefunden, das choreoverbot zu umgehen. ihr spruchband schnitten sie in einzelteile. drinnen wurden dann aus den buchstaben wieder worte. doch auf dem weg ins stadion stellten sich die sicherheitsleute quer. auch die einzelnen buchstaben seien verboten. man würde meinen, das sei ein witz. wie sich nun herausstellt ist es bitterer ernst. mehrere einzelbuchstabenträger haben für ihre «tat» ein schweizweites stadionverbot erhalten. dazu sollen sie auch noch eine busse bezahlen.

welcome back fc st.gallen

herzliche gratulation an die mannschaft des fc st.gallen. durch ein 1:0 gegen concordia basel hat sie mit trainer uli forte den aufstieg in die super league nach nur einer saison in der challenge league geschafft. wenn alles klappt, kann ich mich bald auf tolle duelle im neuen espen-stadion freuen.

stange vor dem kopf

das ist die sicht aus reihe 1 in sektor c des neuen stadions in st. gallen. für einmal hat man also kein brett, sondern eine stange vor dem kopf. ansonsten ist die arena in st. gallen winkeln wirklich sehr gelungen. grosszügig gebaut an verkehrsgünstiger lage wurden die 18’000 plätze auf steilen rampen ohne balkone angeordnet, was für richtige hexenkesselstimmung das richtige ist. aber als normalgrosser mensch hat man auf den erwähnten plätzen das problem, dass man weder beim drunter- noch beim drüberschauen wirklich entspannt sitzen kann. rückenschmerzen sind da vorprogrammiert. aber was nehmen wir nicht alles in kauf, um unsere nati anzufeuern?

immerhin sieht man den grössten vorteil dieses platzes auch gleich im bild: der breite cupholder kann getränke für einige spielminuten aufnehmen. 😉

ausschreitungen nach dem spiel fc st.gallen – ac bellinzona

sascha ruefer hatte endlich mal den mut es auszusprechen: in seiner unzimperlichen frisch-von-der-leber-weg-art kritisierte der sf-kommentator das vorgehen der st.galler polizei. schon etwa zehn minuten vor spielende trat diese – einem theaterstück nicht ungleich – in forschem schritt am spielfeldrand auf. ein paar dutzend beamte waren das locker, alle in vollmontur mit helm und co. versteht sich. ihr ziel war klar: vor der st.galler fankurve bauten sie sich auf, als ob ein platzsturm unmittelbar bevor stand.

dazu muss man sagen, dass die fans während des ganzen spiels hinter ihrem club standen und diesen anfeuerten. aggressionen oder pyroaktionen à la st.jakobspark gab es keine. somit war der auftritt der polizei weder gerechtfertigt noch verhältnismässig. er war nur eins: provokativ. ausserdem standen die polizisten derart im weg, dass die spieler ihnen teilweise ausweichen mussten.

ich bin jederzeit dafür, ein sicherheitsteam mit angemessener ausrüstung in unmittelbarer nähe des stadions zu postieren. solange aber überhaupt nichts passiert, sollen diese leute im hintergrund bleiben. das hat im übrigen auch an der wm 2006 in deutschland wunderbar funktioniert. gestern versauten die polizisten nicht nur die atmosphäre des spiels, sondern führten mit ihrem auftritt direkt zu den anschliessenden randalen. sie waren somit nicht teil der lösung, sondern der hauptteil des problems. es schien eigentlich fast so, als sei die gewaltbereitschaft bei der polizei höher, als jene der st.galler anhänger. ein eindruck, der hoffentlich getäuscht hat.

wie das in luzern nach solchen einsätzen auch gehandhabt wird, ist man sich bei der st.galler polizei keiner schuld bewusst. im gegenteil, man habe professionell und richtig gehandelt. war mir ein rätsel ist: wie kann man bei etwas, das bald abgebrochen wird von 200’000 franken schaden sprechen?

nzz online

der fc st.gallen steigt ab – die ac bellinzona steigt auf

ein sehr trauriger moment für alle fans und freunde des fc st.gallen. der fcsg steigt in die challenge league ab, nachdem man auch das rückspiel der barrage verloren hat. ein grosser verlust. sehr, sehr schade.

gelabert: gekämpft wie ein löwe. für nichts.

mit tränen in den augen: marazzi

glückwunsch an die ac bellinzona

ac bellinzona – fc st.gallen 3:2
fc st.gallen – ac bellinzona 0:2

fc st.gallen – fc luzern 1:2

eigentlich gab es zuhauf negative meldungen für den fcl. fabian lustenberger war nicht einmal im aufgebot, weil ein wechsel zu hertab bsc berlin bevorsteht. zibung sah zwei mal gelb und muss nach dem startspiel erneut pausieren. tchouga verletzte sich bei einem luftkampf mit koubsky.

trotzdem waren die luzerner hochzufrieden. der grund: endlich konnte der erste sieg realisiert werden. das glück, oder vielmehr das pech der st.galler wurde aber arg strapaziert. immer wieder vergaben die grünweissen hochklassige chancen. für die espen bewahrheitete sich der spruch, dass wer sie nicht macht eben hinten kriegt. nach einem hoch geschlagenen pass, den felipe gekonnt per kopf weiter leitete verwertete lustrinelli eiskalt. eine etwas ungeschickte aktion von zibung führte zu einem foulpenalty. diesen setzte jürgen gjasula platziert in die rechte ecke. der ausgleich war gleichzeitig das erste tor für die st.galler in dieser saison.

auch in der zweiten hälfte war der heimclub bemüht. doch wieder war es lustrinelli, der für die innerschweizer traf. sein tor kam, als zibung bereits unter der dusche war. der goalie hatte sich wiederholt des zeitspiels schuldig gemacht. ich kann mich noch gut erinnern, dass der fcl-goalietrainer patrick foletti die gegner und die schiris mit genau dieser unsitte in den wahnsinn trieb. umso glücklicher musste zibung sein, als sich lustrinelli in der 85. minute den ball für einen elfmeter zurecht legte. doch razzetti hielt und wahrte die hoffnungen der fringer-boys. auch die drei nachspielminuten waren nicht genug, die luzerner trugen den sieg nachhause.

einmal mehr mit grossartigem einsatz: davide chiumiento. im mittelfeld spielte der noch nicht 17-jährige alain wiss einen stilsicheren match. abgesehen von wenigen (dafür haarsträubenden) fehlpässen, lieferte auch fabijan cipot eine genügende leistung ab. vorne scheint sich lustrinelli endlich wieder in form zu schiessen.

daten

St. Gallen – Luzern 1:2 (1:1)

Espenmoos. – 10 000 Zuschauer. – SR Wildhaber. – Tore: 34. Lustrinelli 0:1. 41. Gjasula (Foulpenalty) 1:1. 61. Lustrinelli 1:2.

St. Gallen: Razzetti; Zellweger, Koubsky, Garat, Fernando; Di Jorio (63. Mendez), Gelabert, Gjasula (71. Muntwiler), Marazzi; Feutchine (71. Agouda), Aguirre.

Luzern: Zibung; Lambert, Roland Schwegler, Cipot, Diethelm; Wiss, Cantaluppi; Tchouga (50. Foschini), Felipe (53. König), Chiumiento; Lustrinelli.

Bemerkungen: St. Gallen ohne Alex, Callà und Haas (alle verletzt). Luzern ohne Claudio Lustenberger (gesperrt), Fabian Lustenberger (abwesend, bevorstehender Auslandtransfer), Bader, Seoane, Thuram und Makanaki (alle verletzt). 52. Gelb-Rote Karte für Zibung (Zeitspiel); Swen König als Torhüter eingewechselt. 91. Rote Karte für Mendez (Tätlichkeit). 85. Razzetti wehrt Foulelfmeter von Lustrinelli ab. Verwarnungen: 12. Di Jorio (Unsportlichkeit, «Schwalbe»), 13. Fernando (Foul), 30. Zellweger (Foul), 41. Zibung (Foul), 80. Muntwiler (Foul), 93. Lustrinelli (Foul).

mieser einstand von boris smiljanic bei gc

unglaublich, nach einem brutalen foul von boris smiljanic am st.galler alex gab es keine gelbe karte. es wäre halt die zweite gewesen. alex musste mit gebrochenem sprunggelenk ausgewechselt werden.

doch nicht nur bei den anhängern des fc st.gallen machte sich der ex-basler unbeliebt. die eigenen fans haben ihm seinen wechsel zu basel nie verziehen. deshalb warteten sie gleich mit drei (!) transparenten auf, um ihren unmut bezüglich dem kauf von boris smiljanic luft zu machen.


1993 – 2003 än stolzä hopper gsi – mit dim wächsel + dine wort isch äs verbii


damals eusi fahne gschwänkt – hött alli sympathieä verschänkt


d’smiljabitch – nur uf ruhm + ehre us – für gnueg gäld au i dim fuessballfreudähus

naja, wer äusserungen wie die folgende von sich gibt, muss sich nicht wundern, wenn sich die fans gegen einen wenden.

«Ich kenne das Gefühl, vor leeren Rängen zu spielen, sehr gut, denn ich habe ja für GC gespielt.»

fc st.gallen – fc luzern 0:0

zuhause den meister und führenden der liga schlagen, das war ja schon eine ziemliche leistung. trotzdem brach in luzern keine euphorie aus. schliesslich geht es gleich schwierig weiter und zwar auswärts gegen den zweitplatzierten. der fc st.gallen kann im espenmoos auf einen sensationellen 12 mann zählen, das espen-publikum ist für mich das beste der liga. doch auch die aufsteiger aus der innerschweiz verfügen über tolle fans. das resultat: 11’300 zuschauer, ausverkauftes haus in st.gallen.

gegenüber dem fcz-spiel konnte der fcl spielerisch aus dem vollen schöpfen. im mittelfeld konnten seoane und cantaluppi nach abgesessener sperre wieder mittun und auch lucien mettomo hatte seine verletzung auskuriert. und tatsächlich: es war die vermeintlich schwächere mannschaft, die das spieldiktat an sich riss. druckvoll spielten sie einmal mehr über den quirligen makanaki. auch mauro lustrinelli rackerte einmal mehr was das zeug hielt. der fcsg operierte mit kontern und weiten pässen, was aber meist in einer offsideposition resultierte. doch tchouga, makanaki und auch lustrinelli konnten ihr chancenplus nicht nutzen, das pausenresultat lautete 0:0.

es schien klar, dass die luzerner in der zweiten hälfte nicht weiter so powern würden. tatsächlich war es nun der fc st.gallen der den ton angab. doch auch die grünweissen erwiesen sich als ziemlich abschlussschwach. trotz allem schienen die espen weiter an den sieg zu glauben. kein wunder, häufig konnten sie in den letzten spielen in der schlussphase den luckypunch landen. dieses mal verliessen sie sich aber zu sehr auf ihr glück. nicht einmal als die luzerner wegen einer dummheit mettomos (gelb-rot) für die letzten zwanzig minuten zu zehnt spielen mussten, konnte der heimclub profit schlagen. der fc luzern hätte aufgrund der ersten hälfte den sieg sogar eher verdient, musste sich am ende aber mit dem einen punkt begnügen. keine frage, dieser punkt kann im kampf gegen den abstieg noch gold wert sein.

daten

St. Gallen – Luzern 0:0

Espenmoos. – 11 300 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kever.

St. Gallen: Razzetti; Zellweger, Koubsky, Garat, Cerrone; Di Jorio, Gjasula (87. Ciccone), Gelabert, Marazzi (46. Feutchine); Alex (46. Mendez), Aguirre.

Luzern: Zibung; Lambert, Mettomo, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Seoane; Tchouga, Fabian Lustenberger (65. Bader), Cantaluppi, Makanaki (94. Sam); Lustrinelli (72. Diethelm).

Bemerkungen: St. Gallen ohne Callà und Malenovic (beide verletzt). Luzern komplett. 45. Pfostenschuss von Tchouga. 70. gelb- rote Karte gegen Mettomo (Foul). Verwarnungen: 45. Gelabert (Foul). 46. Tchouga (Handspiel). 51. Fabian Lustenberger (Foul). 59. Koubsky (Foul). 64. Mettomo (Foul). 75. Garat (Foul). 85. Makanaki (Unsportlichkeit/»Schwalbe»).