Hooligan-Konkordat in Luzern vorläufig doch nicht in Kraft

Wie der Kanton Luzern heute in einem Communique mitteilt, sieht man vorläufig von der Umsetzung des sogenannten Hooligan-Konkordats ab. Dies, weil man die Beurteilung einer Beschwerde gegen ebendieses Konkordat durch das Bundesgericht abwarten will.

Das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Luzern ist an einer rechtlichen Klärung der aufgeworfenen Fragen interessiert. Die Verfassungsmässigkeit der Änderungen des Konkordats muss gewährleistet sein. Bevor dies jedoch nicht durch das Bundesgericht definitiv geklärt ist, wird vorläufig auf eine Anwendung der neuen Konkordatsbestimmungen verzichtet. Dies betrifft insbesondere das Abtasten von Personen über den Kleidern am ganzen Körper nach verbotenen Gegenständen, die sogenannte Intimkontrolle, sowie die systematische, elektronische Zutrittskontrolle.

Aus der Pressemitteilung des Kanton Luzern vom 26. Februar 2013.

Damit dürfte auch der geplante Fanboykott ausbleiben. Zuvor hatten Luzerner Fangruppierungen dazu aufgerufen, ohne ID am Spiel gegen den FC Thun zu erscheinen. Wäre die Eingangskontrolle stur geblieben und hätte den ausweislosen Fans den Eintritt verweigert, wäre ein Public Viewing an einem bis anhin noch nicht kommunizierten Ort geplant gewesen. Nun ist aber mit dem bekannt grossartigen Support aus der Luzerner Fankurve zu rechnen. Der FC Luzern hat das in seiner derzeitigen Lage auch bitter nötig.

5 jahre fan an der linie

am 24. september 2006 war ich zum ersten mal für den fc luzern mit der kamera an linie. es war schon speziell, so nahe am spielgeschehen zu sein. ich war hautnah dabei, hatte eine andere sicht als die meisten zuschauer und sah so meine eigene version eines spiels. heute, fast fünf jahre später, habe ich von offizieller seite erfahren, dass man im bereich fotografie auf eine professionelle fotoagentur umsteigen wolle. ich kann nicht sagen, dass mich dieser entscheid kalt lässt, aber er ist natürlich nachvollziehbar. mit dem umzug ins neue stadion will sich der fc luzern professionalisieren. ich habe in den jahren als «hoffotograf» ein paar neue stadien (bern, basel, genf, neuchâtel, st.gallen, zürich) erlebt und kann sagen, diese entwicklung ist nicht nur gut. mit der professionelleren handhabung verschiedenster dinge geht viel von der atmosphäre verloren. bleibt zu hoffen, dass der fcl eben der fcl bleibt.

es war mein ziel – traum wäre wohl ein gar grosses wort – als offizieller fotograf ins neue stadion miteinzuziehen. gerne hätte ich noch wenigstens eine saison angehängt. das wird nun nicht gehen. vielleicht werde ich mich für einzelne spiele akkreditieren, aber die bilder würden dann nur auf meiner page und nicht mehr in den offiziellen medien des fc luzern auftauchen.

wie man an diesen beiden bildern sieht, hat sich die qualität meiner bilder ein wenig gewandelt. das obere stammt vom allerersten spiel und zeigt jean-michel tchouga in thun. das zweite entstand im letzten spiel der abgelaufenen saison 2010/2011 in basel. natürlich hat sich auch mein equipment ein wenig geändert: begonnen habe ich ja mit einer canon 350d und einem «touristenzoom» 70 – 300mm. wer weiss, vielleicht kann ich die angeschaffte ausrüstung eines tages wieder offiziell für den fc luzern einsetzen.

denn was sich nicht geändert hat, auch nach diesem entscheid des clubs, ist die leidenschaft für den fussball, das knipsen und den fc luzern.

es waren fantastische fünf jahre. merci an brendon tomasson, stefan bucher, sabine haidan und daniel frank. vielen dank, fc luzern!

fc luzern – fc thun 0:1

in neuchâtel hat man am sonntag verloren, weil man die chancen nutzte. heute hat man zuhause gegen thun verloren, weil man gar keine chancen hatte. unglaublich, dass es nach einem nicht so tollen auftritt gegen xamax denn allerschlechtesten dieser saison überhaupt setzte.

natürlich verschoss michel renggli einen penalty, aber deswegen verlor der fcl das spiel ganz bestimmt nicht. er verlor, weil er im offensivspiel dermassen einfalls- und erfolglos war, dass sich sogar das bescheidene thun darauf einzustellen wusste. immer wieder wurden lange hohe bälle nach vorne geschlagen, die dann über einen luzerner kopf beim gegner landeten. mit so einer taktik gewinnt man ganz bestimmt kein spiel. hoffentlich lässt sich rolf fringer etwas einfallen, sonst verliert man am samstag gegen die ac bellinzona ein weiteres spiel gegen einen vermeintlich einfachen gegner.

fc thun – fc luzern 1:1

über das cup-spiel in biel und jenes gegen die grasshoppers habe ich hier nichts geschrieben, weil es langsam eintönig wird: in der regel spielt der fc luzern nicht speziell gut, gewinnt aber meistens. ok, in biel war’s für einmal anders. aber dort hatte man halt einfach pech mit dem einen penalty.

schade nur, dass man aus dem nichts lernt. in thun spielte einmal mehr vor allem die gegnerische mannschaft. und nur mit glück und ferreiras fallkünsten kam das fringer-team zu einem penalty. yakin vollstreckte eiskalt. sein führungstreffer machte den luzerner anhang aber nur 4 minuten lang glücklich, bis scarione den ausgleich erzielte.

wie immer in den letzten spielen, standen die luzerner anfangs der zweiten hälfte höher, was den gegner unter druck setzt. thun kam nur noch durch zwei freistösse zu möglichkeiten. doch der leader konnte keinen profit aus seiner zeitweiligen überlegenheit schöpfen. so erhielt ein schwaches spiel das passende endresultat: ein unentschieden.

die luzerner leistung wird in dieser form ganz bestimmt nicht für die ac bellinzona in deren stadion ausreichen. will man ganz oben überwindern, braucht’s nochmals eine leistungssteigerung. ausserdem wäre es wirklich sinnvoll, wenn gygax mal ein spiel von der tribüne sehen würde…

daten

Thun – Luzern 1:1 (1:1)

Lachen. – 3700 Zuschauer. – SR Laperrière. – Tore: 25. Yakin (Foulpenalty/Foul an Ferreira) 1:0. 29. Scarione (Proschwitz) 1:1.
Thun: Da Costa; Lüthi, Matic, Klose, Schirinzi; Bättig; Hediger, Demiri (86. Taljevic); Glarner, Scarione (79. Andrist); Proschwitz.
Luzern: Wüthrich; Lambert, Veskovac, Puljic, Lustenberger; Renggli, Kukeli; Gygax (72. Pacar), Yakin, Ferreira (92. Wiss); Paiva (63. Prager).
Bemerkungen: Thun ohne Rama, Schneider und Reinmann (alle verletzt), Luzern ohne Zibung (gesperrt) sowie Ianu, Zverotic, Büchli und Sorgic (alle verletzt). Spiel beginnt nach der Pause wegen Stromausfall mit fünf Minuten Verspätung. Verwarnungen: 28. Renggli (Foul). 42. Bättig (Foul). 57. Ferreira (Foul). 71. Lüthi (Foul).

fc luzern – fc thun 1:1

natürlich stand das spiel gegen den fc thun ganz im zeichen des «bruderduells» in der familie yakin. dass der eine bruder dann vor allem durch seine abwesenheit in der zweiten hälfte auffiel, musste den platzherren zu denken geben. denn bereits in der ersten hälfte spielte der leader nicht sonderlich gut. dennoch ging man nach einem yakin-corner durch ein kopftor von neuzuzug puljic in führung. hakan yakin musste sich noch vor der pause wegen einer muskelprellung auswechseln lassen.

im lauf der zweiten hälfte verlor man auch noch veskovac und gygax aufgrund von verletzungen. doch nicht nur aufgrund deren abwesenheit geriet das luzerner spiel weiter ins stocken. es schien eigentlich eher so, als wollte man gar nichts mehr für die offensive tun. nur so ist es zu erklären, dass man sich nach der pause keine einzige echte torchance erarbeitete. proschwitz erzielte für die thuner dann schliesslich den ausgleich. und hätten die luzerner nicht sehr viel glück gehabt, hätten sie auch den einen punkt noch abgeben müssen.

es ist klar: mit solchen leistungen kann man eine ähnliche platzierung wie in der abgelaufenen saison vergessen.

daten

Luzern – Thun 1:1 (1:0)

Gersag, Emmenbrücke. – 8700 Zuschauer (ausverkauft). – SR Zimmermann. – Tore: 16. Puljic (Yakin) 1:0. 74. Proschwitz (Schneider) 1:1.

Luzern: Zibung; Zverotic, Veskovac (88. Fanger), Puljic, Lustenberger; Renggli, Wiss; Gygax (56. Paiva), Yakin (45. Prager), Ferreira; Pacar.

Thun: Da Costa; Lüthi, Matic, Klose, Schneider; Bättig; Hediger, Scarione (37. Glarner), Demiri; Proschwitz, Morello (61. Andrist).

Bemerkungen: Luzern ohne Büchli, Ianu, Koller, Kukeli und Sorgic (alle verletzt). 92. Lattenkopfball Klose. Verwarnungen: 69. Glarner (Foul), 72. Andrist (Unsportlichkeit), 86. Veskovac (Unsportlichkeit), 91. Fanger (Foul).

oscar scarione leihweise zum fc luzern

bald trägt auch oscar scarione das blaue trikot. der argentinier wechselt leihweise zum fc luzern. ebenfalls im vertrag ist eine option für eine definitive übernahme des 23-jährigen mittelfeldspielers.

fc luzern – fc thun 4:0

der fc thun musste alles versuchen, um mindestens einen punkt auf der luzerner allmend abzuholen. doch schon nach wenigen momenten zeigte sich, dass diese mannschaft einfach nicht mehr das nötige niveau für die höchste schweizer liga hat. zumindest nicht, wenn es noch lange bei diesem mühsamen zehnermodus mit direktem abstieg bleibt. für den fc luzern standen die vorzeichen ungleich günstiger. mit einem sieg würde er sich auch rechnerisch definitiv vom barrageplatz fernhalten können. das team von ciriaco sforza konnte erstmals seit langem im offensiven bereich akzente setzen. gleichzeitig zeigte man sich hinten erstaunlich schwach, was den berner oberländern immer wieder chancen aus dem nichts ermöglichte. david zibung hielt den kasten rein und so fiel das erste tor der partie doch auf thuner seite. goalie stulz hatte zuvor mehrmals gezeigt, dass er nati-a-würdig ist. gegen faycal el idrissis listigen schuss aus spitzestem winkel war aber auch er machtlos. so stand es zur pause 1:0 für die gastgeber, die sich aber speziell in der defensive nicht wirklich mit ruhm bekleckerten.

rené van eck war gefordert, musste er doch auf jeden fall punkten, um zumindest theoretisch noch chancen auf den ligaerhalt zu haben. so brachte er nach zaki (ersetzte schon in der 35. minute rama) auch noch lüthi und iaschwili gleich nach der pause. alles oder nichts. als roli schwegler von einem aussetzer des thun-hüters stulz profitierte und zum 2:0 einschob, war klar: es sollte nichts werden. dass gerade dem verteidiger sein erstes tor für den fc luzern gelang, zeigte deutlich in welch desolatem zustand sich thuns mannschaft befindet. es war mauro lustrinelli, der davide chiumiento zu dessen dritten saisontor verhelfen wollte. doch der technisch beschlagene spieler mit der nummer 8, setzte seinen fallrückzieher neben das tor. auch christoph lambert hatte eine gute torchance. schliesslich war es lustrinelli, der einmal mehr einen ball für die blauweissen in den maschen versenken konnte. danach wurde er ausgewechselt und durch shi jun ersetzt. sollte am ende dem chinesen, der in luzern wenig freunde hat, auch noch ein erfolg vergönnt sein? tatsächlich: überaus souverän versenkte er den ball via latte zum 4:0 endresultat.

somit war alles klar: thun steigt ab, luzern bleibt auf jeden fall oben. über den sieg mochten sich die luzerner erst gar nicht recht freuen. sie gingen zu den geshlagenen thunern und spendeten trost. hoffentlich startet bald eine 12er liga, in der es dann bestimmt wieder platz für den fc thun hat.

daten

Luzern – Thun 4:0 (1:0)

Allmend. – 7117 Zuschauer. – SR Wildhaber. – Tore: 39. El Idrissi 1:0. 55. Roland Schwegler 2:0. 78. Lustrinelli 3:0. 85. Shi Jun 4:0.

Luzern: Zibung; Roland Schwegler, Bader, Diarra (73. Diethelm), Claudio Lustenberger; El Idrissi, Seoane, Bättig, Kukeli (60. Lambert); Chiumiento; Lustrinelli (82. Shi Jun).

Thun: Stulz; Gerber, Nyman, Calapes, Andrist (46. Lüthi); Gavatorta (46. Iaschwili); Dosek, Scarione, Ferreira, Burgmeier; Rama (35. Zaki).

Bemerkungen: Luzern ohne Wiss (gesperrt) sowie Tchouga und Veskovac (beide verletzt), Thun ohne Bettoni (gesperrt) sowie Guldan, Di Fabio, Zahnd (alle verletzt). Verwarnung: 27. Chiumiento (Foul).

[quelle: tagesanzeiger.ch]

mauro lustrinelli von security-hund angegriffen

diese geschichte wird man kaum in einer zeitung lesen. doch ich kann sie hier niederschreiben, weil ich nur wenige meter davon entfernt stand. als die siegreichen luzerner nach dem spiel zu den fans unterwegs waren, hatte ein bronco-security-mann alle mühe, seinen (wahrscheinlich belgischen) schäferhund unter kontrolle zu halten. offensichtlich war das tier ob den lautstarken rufen der luzerner anhänger nervös geworden. der hund stieg an mauro lustrinelli hoch und vesuchte diesen zu atackieren. nur weil wer von seinem halter brutal zurückgerissen wurde, konnte schlimmeres verhindert werden. doch der schäferhund war nicht der einzige, der kaum zu halten war: nur ein paar meter weiter stand ein schwarzer riesenschnautzer, der sich die seele aus dem körper bellte, obwohl ihn sein herrchen wiederholt zum schweigen aufforderte.

es ist nicht zum ersten mal, dass ich erlebe, wie hunde, die eigentlich für die sicherheit sorgen sollten, ausser kontrolle geraten. wenn diese tiere zur gefahr für die spieler werden, muss man dieses sicherheitskonzept auf jeden fall massiv hinterfragen.

fc thun – fc luzern 0:1

nach meiner ferienbedingten abwesenheit beim heimsieg gegen aarau, war ich in thun wieder mit dabei. was ich in der ersten hälfte zu sehen bekam, erwärmte mich nicht speziell. bei temperaturen nur knapp über dem gefrierpunkt zeigten die beiden mannschaften, warum sie in der tabelle in den hinteren regionen zu finden sind. luzern hatte kaum offensivaktionen, thun nutzte seine chancen überhaupt nicht oder scheiterte am stark haltenden zibung. in der 28. minute brachte mauro lustrinelli die luzerner mit 1:0 in führung. er hatte einen von chiumiento getretenen und von seoane verlängerten corner per kopf ins tor befördert.

nach dem pausentee kamen die thuner wesentlich entschlossener aus den kabinen. man spürte, dass sie den sieg wollten. und die luzerner halfen ihnen mit ihrer defensiven strategie. statt konsequent den siegtreffer zu suchen, igelte man sich im mittelfeld ein. während bettoni im thuner tor in der zweiten hälfte gar nicht mehr geprüft wurde, hatte david zibung auf der anderen seite alle hände voll zu tun. er zeigte, weshalb er immer wieder als nati-torhüter gehandelt wird: zibung hielt einfach alles und bewahrte die in der zweiten hälfte enttäuschenden luzerner vor dem unentschieden.

daten

Thun – Luzern 0:1 (0:1)

Lachen. – 4200 Zuschauer. – SR Hänni. – Tor: 28. Lustrinelli 0:1.

Thun: Bettoni; Glarner, Nyman, Di Fabio (83. Iaschwili), Hämmerli; Gavatorta (46. Faye); Burgmeier, Ferreira, Andrist (68. Scarione); Rama, Zaki.

Luzern: Zibung; Schwegler, Veskovac, Diarra, Lustenberger; El Idrissi (74. Makuka), Seoane, Bättig, Chiumiento; Lustrinelli (87. Bader), Shi Jun.

Bemerkungen: Thun ohne Zahnd (verletzt), Dosek (krank) und Bühler (rekonvaleszent). Luzern ohne Tchouga (verletzt) und Sharbini (nicht spielberechtigt). Verwarnungen: 35. Veskovac. 43. Seoane. 62. El Idrissi. 66. Faye. 86. Schwegler (alle Foul).

[tagesanzeiger.ch]