euro 2012 – dänemark vs. portugal 2:3

– portugal scheint sehr entschlossen, den ersten sieg zu holen
– dänemark spielt überraschend gut mit
– so gut, das meireles rot-würdig einen steilpass per hand abwehrt
– dänische fans kontern portugiesische cristiano-ronaldo-gesänge mit messi-rufen
– cr7 vergibt zwei riesige torchancen alleine vor dem torhüter
– in einer hochspannenden schlussphase gelingt es dem eingewechselten varela doch noch, den sieg für portugal zu sichern

schönreden für einmal angebracht

ich mag es nicht, wenn die leistungen unserer nati nach dem ausscheiden bei grossen turnieren schöngeredet werden. so geschehen 2006, 2008 und 2010. stets wurde da betont, dass halt nicht mehr möglich sei und man darum das maximum herusgeholt habe. es fehle an gutem spielermaterial, wo doch so viele schweizer wie nie zuvor bei grossen clubs im ausland spielen.

dieses mal muss ich ins allgemeine schweizer loblied miteinstimmen. denn was die u21-nati in dänemark gezeigt hat, war wirklich grosse klasse. auch wenn im finale gegen die übermächtigen spanier die zündenden ideen fehlten, um zu einer möglichen führung zu gelangen, hat die leistung der mannschaft dennoch überzeugt. anders als einige ausländische medien sah ich die schweiz nicht ganz ohne chance. mit etwas wettkampfglück hätte das 1:0 fallen können, und dann wäre es für die spanier schwierig geworden, da sie mit der schweizer defensive ohnehin mühe bekundeten. doch es kam eben anders.

nicht schlimm, weil man sich nun auf die einbindung einiger u21-spieler in die «grosse» nati freuen kann. nicht schlimm, weil man in der vorrunde und im halbfinal jeweils sehr gute leistungen zeigte und ohne gegentor in den final einzog. nicht schlimm, weil man alles versuchte und sich keine vorwürfe machen muss.

project better place kommt in fahrt

vor einiger zeigt habe ich hier etwas zum project better place geschrieben. kurz gesagt handelt es sich um folgendes: man kauft ein auto mit austauschbarem akkupack. so löst shai agassi, der initiant der projektes, das problem der kurzen reichweite. denn in relativ kurzen abständen soll es «tankstationen» zum laden oder wechseln der akkus geben. das auto muss im übrigen nur dann wirklich gekauft werden, wenn es sich um eine luxuriöse variante handelt. die günstigen werden analog zu handys mit verträgen gratis abgegeben. so zumindest agassis idee. inzwischen hat auch das tagimagi von dieser idee wind bekommen und einen längeren artikel über mr. electric gebracht. das konzept wurde in den kommentaren zünftig zerpflückt, wie wir schweizer das gerne tun.

hier meine reaktion auf die praktisch ausnahmslos negativen rückmeldungen:

es ist schon immer wieder erstaunlich, wie wir schweizer jede einzelne gute idee zu zereden wissen. «oh, da ist aber viel graue energie drin!» «hat der agassi denn auch an die stromerzeugung gedacht» «wie werden denn kunststoffe ohne öl hergetellt, herr agassi?» «dann bräuchte es aber genormte akku-packs für alle hersteller!»

lassen wir dem israeli doch seine vision. der gross angelegte test in israel und dänemark wird schon zeigen, wie gut die idee wirklich ist. eines ist schon jetzt klar, und das gilt selbstverständlich für alle rein elektrisch betriebenen fahrzeuge: durch das fahren entstehen (direkt) keine emissionen. das ist doch schon mal ein fortschritt gegenüber dem verbrennungsmotor. wenn wir jetzt auch noch eine saubere stromproduktion hinkriegen ist das natürlich nur umso besser. falls das project better place ein erfolg wird, dürften andere hersteller auf den zug aufspringen und dieselbe infrastruktur nutzen wollen. dann sollten auch die genormten akku-pakete kein problem darstellen. und spätestens dann sollte shai agassi dann auch mal zeit für seine kinder finden. ich wünsche es ihm und danke ihm für seine grossen ideen.

dies ist der nissan rogue von project better place. er soll in hawaii einesetzt werden. hawaii? ja, denn nach israel und dänemark interessiert sich nicht nur das san francisco bay area für die zukunftsweisende technologie. 2012 soll das system in hawaii eingeführt werden. in der pressekonferenz betont shai agassi, dass mit dem project better place vollkommen öl-unabhängiger verkehr in hawaii möglich wird. mal sehen, wie lange die anderen grossen hersteller neben renault/nissan mit ceo carlos goshn begreifen, wie revolutionär agassis idee ist. denn es ist klar: mit jedem neuen gebiet, das mit project better place «ausgestattet» wird, werden die kosten pro stück tiefer und das angebot attraktiver. dem wird sich die autoindustrie nicht mer lange verschliessen können.

übrigens: better place will nicht nur das mobilitätsproblem lösen. sind die autos an der steckdose angeschlossen, dienen sie zudem als energiespeicher für das stromsystem.

fortune magazine

ikea für erwachsene

am freitag waren wir an der eröffnung von boconcept. der möbelanbieter hat ein paar ziemlich coole dinge im schaufenster. die ganze palette erinnert aber doch eher an das «skandinavische» design von ikea. allerdings ist nicht schweden, sondern dänemark das heimatland der kette, die ihre läden im franchise-system betreiben lässt. der erste shop in der schweiz steht nicht etwa in zürich oder genf. nein, an der obergrundstrasse in luzern kann man ab sofort durch die kühle designwelt der dänen schlendern, die immer wieder durch walnussfurnier aufgelockert wird. wie gesagt: einige sachen sind wirklich gelungen, allerdings bewegen sich auch die preise im segment «ikea für erwachsene.»


wie viel würdet ihr für diesen hocker, der mit dem speziallstoff copper überzogen ist, bezahlen?

mehr bilder vom austellungsraum gibt es hier.

project better place

shai agassi ist ein ehrgeiziger mann mit einem grossen traum, er will die welt verändern. seine vision ist eine welt, die nicht mehr so enorm vom erdöl abhängig ist. den passenden namen hat er auch schon gefunden: project better place. dahinter verbirgt sich eine simple und doch revolutionäre idee. ein elektroauto. oder besser: viele, viele elektroautos.

elektroautos haben momentan ein hauptproblem, nämlich die geringe reichweite. die lösung: alle 40 kilometer findet sich eine ladestation. dort wird entweder die leere batterie geladen oder vollautomatisch durch eine bereits geladene ersetzt. der wechselprozess soll weniger als eine minute in anspruch nehmen. vorerst wird dieses system in dänemark und israel getestet. alternativ kann das auto auch zuhause an der steckdose aufgeladen werden, was dann aber eine nacht in anspruch nimmt.

besonders spannend ist natürlich wie immer die kostenfrage. agassi kann bereits erstaunlich präzise angaben liefern: die laufenden kosten sollen nämlich genau jenen entsprechen, die heute für das benzin entstehen. in deutschland wären das also ca. 1.50 euro pro liter. und wie viel kostet das auto? *nichts!* analog zu handyverträgen möchte agassi die nutzer des elekroautos vier jahre lang binden. natürlich gibt’s bei der aboerneuerung wieder ein neues fahrzeug. das «gratisauto» könnte ein renault laguna sein, während man für einen bmw x5 (er macht dieses beispiel) draufzahlen müsste. momentan kooperiert man aber primäer mit renault und nissan.

also in meinen ohren klingt die idee brilliant. die reichweite ist mit ca. 200 km nicht riesig, aber für sehr viele menschen locker ausreichend. trotzdem dürfte die infrastruktur der «tankstellen» wohl das element sein, welches über das funktionieren dieses ambitiösen projekts entscheiden wird.

übrigens: für autofreaks wie…. ähm, mich, gibt es sogenannte drivetones. man kann frei wählen, wie das auto klingen soll…

[angelehnt an den artikel in auto motor und sport 17/2008 s. 140]

audi tt – jetzt auch als pickup

im netz gibt’s ja viele kuriositäten. die meisten sind nur digitaler natur. da gibt es verlängerte, verkürzte und natürlich dem dach entledigte versionen von fast allem, was irgendwie vier räder hat. auch pickup-derivate finden sich immer wieder darunter. der audi tt pickup ist aber keine photoshopgeburt. er ist real. und er ist dänisch.


die herkunft ist sehr wichtig, um den zweck überhaupt zu verstehen. schliesslich würde wohl kein schweizer freiwillig einen neuen audi tt 3.2 quattro mit der trennscheibe zu einem pickup umwandeln. der kostet bei uns nämlich ohne extras immerhin 60’000 franken. in dänemark dagegen kostet ein audi tt etwa 145’000 franken. grund: enorme steuern auf autos. konventionelle autos werden mit 180% besteuert. nutzfahrzeuge dagegen nur mit 50%. tt-aufschneider eurobiler sagt, dass seine autos so selbst mit steuer etwa auf 75’000 franken kommen. das problem ist nur, dass nutzfahrzeuge, welche nur privat genutzt werden wiederum anders steuerpflichtig sind. übrigens wurden schon 12 solche audi tt pickups gebaut, über 100 seien bestellt…!