Konzertsommer 2018

Ein äusserst vielseitiger Konzertsommer ist am letzten Samstag zu Ende gegangen. Es waren richtig gute Konzerte darunter und auch ein paar eher durchschnittliche. Hier ein paar Ausschnitte daraus:

Eels hat das Blue Balls Festival 2018 eröffnet. Ich hatte ihn zuvor noch nie live erlebt. Die Musik war völlig ok, sein Gesag sowieso. Was den Abend speziell machte, war Mr. E himself. Einer, der beim Vorstellen der Band schon mal sagt «let’s start with… me». Er kommt so schräg rüber, wie ich das erwartet hatte.

Diese Zusammenstellung ist chronologisch. Würde sie nach aufsteigender Qualität des Konzerts verlaufen, Tom Odell käme wohl ganz zuletzt. Was der am Blue Balls Festival 2018 für eine Performance hingelegt hat… es hat mich einfach weggehauen. Was für eine Präsenz, was für eine Stimme, was für geile Songs. Schlicht grossartig.

Alanis Morissette – hach… an ihr (also eigentlich an ihrer Musik) hängen so viele Erinnerungen. Wie wir ihr erstes Album Jagged little Pill damals geliebt haben. Da waren unglaublich viele Hits drauf. Und genau diese Hits spiele sie an ihrem Konzert am Blue Balls Festival 2018 vor allem. Etwas nervös wirkend, gesanglich jedoch durchaus gefällig aber immer mit einer gewissen Distanz. Mehr als ein kurzes «Thank you» brachte sie nie über die Lippen. Auch wenn ein Song wie You learn noch heute Gänsehaut bei mir auslöst… da wäre viel mehr möglich gewesen.  Schade.

Revolverheld hätte ein echtes Highlight werden können. Schliesslich haben die Jungs das grossartige Denkmal von Wir sind Helden gespielt. Aber – und das habe ich noch ganz selten erlebt – sie wussten nicht, wann gut war. Das Konzert hörte somit nicht nach einem Höhepunkt, sondern nach unendlich lang scheinenden Spielereien und Blödeleien auf. Schade.

Noch ganz selten habe ich in der Schweiz ein derart lautes Konzert erlebt, wie jenes von Hurts. Ansonsten war das sehr professionell, sehr gut gespielt aber vielleicht auch etwas glatt. Andererseits passt das natürlich auch zum Sound der Briten.

Mehr als ein Jahr vorher hatte ich die Tickets bereits gekauft. Das ist wohl so üblich bei einem Superstar wie Ed Sheeran. 48’000 füllten das Letzigrund, um den Mann und seiner Gitarre zu lauschen. Ok, ein Loopgerät war auch noch mit von der Partie. Man muss ihn erlebt haben. Dass seine Songs grossartig sind, merkt man schon am Radio. Den echten Ed Sheeran sieht man wohl aber nur live. Unglaublich, wie er zwei Stunden lang alles gibt. Toll, wie er immer wieder witzige Anektoten einwirft. Eindrücklich, wie er das Publikum mitreisst.

Die Toten Hosen sind ein fester Konzertwert. 50’000 Menschen auf der Luzerner Allmend wurden immer wieder zum Mitsingen animiert. Manch einer mag einwerfen «Punk ist das aber nicht mehr». Mag sein, Spass macht es allemal. Und als am Ende dann die Hymne YNWA gespielt wurde, war für mich sowieso alles in Ordnung.

Krokus hatte ich zuvor noch nie live gesehen. Im Rahmen eines Privatkonzerts kam ich zum ersten Mal in den Genuss der Schweizer Rocklegenden. Und ich muss sagen: Die Herren haben es richtig drauf. Zwischen Covers von Neil Young, Bob Dylan, Steppenwolf, AC/DC und The Guess Who fielen die Krokus-Songs nicht ab.

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