Eine Stunde mit Hansi Voigt

Ich bin sicher, Hansi Voigt bekommt dieser Tage genug Zuwendung von allen Seiten. Sein Ausscheiden bei watson.ch hat in der Medienwelt doch einige Welllen geworfen. Man denke nur an die Michele Binswanger und Voigts Antwort auf ihren fragwürdigen Text. Immerhin hat er da etwas ganz Neues aufgebaut, das trotz den überkritischen Blicken (andere würden sagen «hämischem Gelächter») der «Konkurrenz» gut auf Kurs zu sein scheint.

Wir (sprich: zündung.ch) hatten vor einiger Zeit ein Treffen mit ihm. Interessant war schon, wie dieses zustande kam. Auf watson.ch versucht sich Herr Baroni im Autojournalismus, aus unserer Sicht mit beschränktem Erfolg. Aufhänger war eine Geschichte zum Alfa Romeo 4C. Wir hatten das Gefühl, dass wir sowas eigentlich doch noch etwas besser könnten. Also schrieb ich in das Input-Feld einen Kürzesttext. «Das geht doch besser. Wir wüssten wie» stand da so in etwa. Ja, eine grosse Fresse haben können wir. 😉

Zu meinem grossen Erstaunen meldete sich prompt jemand von watson.ch bei mir. Der Chef wolle uns gerne treffen und eine halbe Stunde hören, wie unsere Vorstellungen in etwa aussähen. Terminvorschläge kamen auch gleich mit. Ein paar Tage später fanden wir uns beim watson.ch-Headquarter an der Hardbrücke wieder. Etwas nervös traten wir in die gar nicht so heiligen Hallen. Ein Haufen junger Leute, viele watson.ch-farbige Plakate mit News-unfucked-Schriftzügen drauf und natürlich Computer en masse, ist ja schliesslich eine Online-Geschichte.

Hansi Voigt empfing uns in einem kleinen Sitzungszimmer und wollte zunächst mal wissen, was wir denn so machten. Wir erzählten von unseren Jobs und unserem zündung.ch-Projekt. Er schaute sich die Website an und bemerkte schnell, dass sowas eben keine Klicks bringen würde. Das Thema Auto an sich sei kaum spannend genug. Dagegen würden Geschichten über das iPhone als wahre Klick-Magneten funktionieren. Wir philosophierten ein wenig über Online, Autos und wie das ganze zusammenkommen könnte. Natürlich war auch TopGear ein Thema. Für uns war klar, es müsste ein witziger Text sein, der aber vor allem von einem Video begleitet sein müsste. Hansi Voigt schenkte uns reinen Wein ein, ohne dabei irgendwie unfreundlich oder arrogant zu sein. Wir begeistert vom Thema Auto, er im Zweifel, ob man damit einen Blumentopf gewinnen könnte. Er hatte klare Vorstellungen, war andererseits aber auch sehr offen für neue Ideen. Das angeregte Gespräch liess die Zeit wie im Fluge vergehen. Aus der halben Stunde war inzwischen eine ganze geworden. Wir fassten die Aufgabe, irgendwas zu kreiren, was dann das entsprechende Potential für watson.ch haben sollte.

Wir zogen uns in ein romatisches Lokal eine nahe Kebabbude zurück, um die ganze Chose Revue passieren zu lassen. Schnell kam die Idee, den historischen Mini gegen die neueste Generation antreten zu lassen. Ein «Rennen» quer durch Zürich zum watson-Hauptquartier sollte der Aufhänger sein. Nach einem Drehtag und einigen Schnittstunden stand das Video und auch der versprochene Text wurde verfasst. Mit der Begründung, das eingesendete Material sei zu mainstreamig, ging unsere kurzes Abenteuer schliesslich zu Ende. Kein Problem, wir hatten eine Menge Spass. Und wir hatten die Gelegenheit, Visionär Voigt live und persönlich zu erleben. Dafür und für die Chance, die man uns gegeben hatte waren und sind wir dankbar.

Ich wage zu bezweifeln, dass auch nur ein einziges Medium uns auch nur angehört hätte. Vielen Dank und weiterhin alles Gute, Hansi Voigt.

 

Hier übrigens noch das Video:

 

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