Risiko Handgepäck

​Wir müssen akzeptieren, dass die Kontrolle von Handgepäck ein aussichtsloser Kampf ist. Jeder, der sich ernsthaft mit dem Thema Flugsicherheit auseinander setzt, weiss das. Es ist ja nicht so, dass diese Leute die Bombe einfach in ihrem Koffer verstauen. Es gibt unzählige Wege, sie zu tarnen. Es gibt die Möglichkeit, die Bombe auf mehrere Koffer aufzuteilen oder sie im Koffer eines anhnunglosen Mitreisenden unterzubringen. Das Personal an den Sicherheitskontrollen soll all das in weniger als einer Minute zuverlässig aufspüren. Mit Verlaub, niemand schafft das.

Diese Aussagen kommen nicht von irgendwem, sondern von Rafi Sela, dem ehemaligen Sicherheitschef des Ben Gurion Flughafens in Tel Aviv. Im Interview mit watson.ch lässt er sich sogar dazu verleiten, zu sagen, dass der Germanwings-Pilot in Israel gestoppt worden wäre. Ich war selbst schon auf diesem Flughafen und wünsche die Abfertigung bei der Ausreise eigentlich niemandem, denn sie kann sehr mühsam und vor allem auch lang andauernd sein. Andererseits stimme ich ihm zu, wenn er sagt, dass diese Art der Sicherheitskontrolle mehr bringt als das Scannen der Koffer.

Wer mehr Sicherheit will, wird auf der Komfort- bzw. Freiheitsseite verlieren. Er wird mehr Zeit einberechnen müssen und zudem weitaus mehr von seinen persönlichen Daten preisgeben. Und: Selbst dann gibt es die absolute Sicherheit natürlich noch lange nicht. Also… wer von uns möchte am Flughafen ZRH schon gerne eine Stunde länger einplanen müssen, weil die Checks einfach so lange dauern? Eben.

Eine Antwort auf „Risiko Handgepäck“

  1. Leute, die Flugzeuge sprengen, sind doof. Leute, die nicht realisieren, wie selten das vorkommt und wieviel Ressourcen man verschwendet um doch nichts dagegen zu erreichen, auch.
    Immerhin, je doofer die Flughäfen agieren, desto mehr Leute steigen auf Bizjets um. Findi guet.

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