Son of a Bridge

Es ist das Kleidungsstück der Stunde: Ein Shirt mit der Aufschrift «Son of a Bridge». Als Hintergrund für den Schriftzug wurde ein Bild der Kapellbrücke gewählt. Wer also nur ein kleines bisschen über seinen eigenen Nasenspitz hinausdenkt, könnte durchaus darauf kommen, was mit dem Spruch gemeint ist. Die Spieler des FC Luzern haben nach dem Sieg gegen die Grasshoppers eine blauweisse Sonderedition des Shirts getragen, um damit zusammen mit den Fans zu feiern.

Wie nun auch zentral+ und der Blick schreiben, begreifen halt doch nicht alle, was gemeint ist. Auf der FCL-Facebookpage gibt es denn auch einige Kommentare, die nicht gerade positiv ausfallen.

screen-capture-1856Ein User fragt, ob es etwas mit der «Kappelenbrücke» zu tun haben könnte. Wie er wohl darauf kommt? 😉

Jedenfalls gibt das Ding zu reden, was nicht zuletzt dem Büro Troxler gefallen dürfte. Bei der Luzerner Werbeagentur wurde nicht nur der Spruch ersonnen, es gibt auch ein eigenes Label dafür. Und ja, wie Jakob Jantscher im obigen Bild, so habe auch ich ein solches Shirt. Es stiftet jeweils ein wenig Verwirrung, was durchaus amüsant ist. Als Luzerner sollte man aber keine Schwierigkeiten haben, die Nicht-Luzerner aufzuklären.

Hier noch die Erklärung von Trainer Markus Babbel, weshalb man nach dem Sieg das Shirt überzog:

 

6 Antworten auf „Son of a Bridge“

  1. Was bezweckt der FCL damit? Ist dies ein Versuch sich als hipper Stadt-Club zu positionieren – also weg vom Image eines Verliererverein für Bauern (welches notabene vom selbigen Büro Troxler vor kurzen noch mit dem «Sennen-Ruf» zementiert wurde)?

    Wohl nein – solche Gedanken machen sich die Vereinsverantwortlichen nicht einmal.

    Aktionismus pur in alle Richtungen ist das Motto, solange es den Verein einfach nichts kostet: Einmal spricht man Ladies an, dann sollen die Fans Photos einschicken für die Leibchennummer, die nächste Woche kommen die KMUs (inkl. der Chef und der Stift) dran, und dann ist mal wieder Family Day mit der CSS. Dann werden die Bauern herbeigerufen («Sennen-Ruf») und nun halt mal die «Sons of the Bridge». Sind wir mal gespannt auf die nächste Aktion in 2-3 Wochen…

    Nur ein Konzept, das ist leider nicht im entferntesten erkennbar.

  2. 🙂 Ich gebe Dir recht, marketingmässig ist keine Strategie erkennbar. Dennoch ist es mir lieber, der FCL ist wegen eines witzigen Shirts in den Schlagzeilen, als wegen irgendwelcher Ränkespielen hinter den Kulissen oder wegen Geldsorgen.

    Ich glaube auch nicht, dass man das Image eines über 100-jährigen Fussballclubs mit ein paar Werbemassnahmen einfach so ändern kann. Der FCL wird doch für uns alle bleiben was er ist: Ein Mittelfeldclub, der sich über den Kampf und (seltener) auch mal mit guten Fussball gegen die Grossen der Liga behaupten kann. Ich bin auch kein Fan des Cüplitrinkerfestivals, wie wir das heute in praktisch allen neuen Stadien der Schweiz erleben. Anscheinend geht es nicht mehr anders, und Specials à la KMU-, Family- oder Ladies-Day müssen heute einfach sein. Andererseits glaube ich, dass das Erlebnis im Stadion noch immer zum grössten Teil (neben dem Geschehen auf dem Platz) von den Fans abhängt. Und die kommen trotz den erwähnten Massnahmen noch immer recht zahlreich auf die Allmend.

    Glaubst Du nicht, dass beides zusammen geht?

  3. «FC Luzern – VENI VIDI VICI»

    Knapp 2 Monate nach den «Sons of a Bridge» endlich mal wieder ein kreativer Slogan, ist ja doch schon lange her.

    Zudem müssen wir gerade unbedingt eine überteuerte saisonkarte kaufen, wobei die omnipräsente Werbung auf Schnäppchenjäger und «Geiz ist Geil» Ottos/Aldi/Lidl-Käufer ausgerichtet ist. Und nur so nebenbei, das Catering ist und bleibt eine Katastrophe.

  4. Tja, da hast Du nun wohl echt recht. Ich verstehe nicht, wieso man den «Shirtspruch» überhaupt zur Abstimmung freigegeben hat. Sowas muss entweder vom Club kommen und dann über Jahre immer wieder in möglichst vielen Situationen verwendet werden (à la Mès que un Club bei FC Barcelona) oder aber man nimmt etwas aus der Fankurve (in Luzern vielleicht das Leuchtenstadttransparent oder aber Ei Stadt i de Schwiiz) und arbeitet damit. Ich hätte die zweite Variante gewählt. Veni, vidi, vici ist für Luzern schon dermassen unpassend, dass es eine gehörige Portion Ironie braucht, den Spruch überhaupt aufs Shirt zu drucken.

    Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich die Werbung für die Saisonkarte als omnipräsent wahrnehme. Aber dass es da eine Divergenz zwischen Anspruch (Premium und so) und Werbung (jetzt kaufen, Rabatt und so) gibt, ist offensichtlich.

    Was ist am Catering so schlimm? Ich kann das echt nicht beurteilen.

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