Der gute alte Oski. Nicht.

Oskar Freysinger wird ja nicht müde, zu betonen, dass er ja nun wirklich kein Rassist sei. Sein bester Freund sei sogar Serbe. Das sagte er in einer Dokumentation über sich selbst. Wow, ein Serbe, … so als Freund? Ja, so ein Mensch muss ein echter Menschenfreund sein.

Im heutigen Interview mit dem Blick sagt der Walliser SVP-Politiker dann auch:

Für mich zählt nicht die Herkunft eines Menschen, sondern was er tut. Wenn einer ein Trottel ist, dann ist er ein Trottel – egal ob Schweizer oder Ausländer.

Das klingt doch vollkommen vernünftig. Es ist eine Aussage, hinter der auch ich jederzeit stehen könnte. Könnte, weil ich auch weiss, welches Spiel der gute alte Oski nur zu gerne spielt. Wie zum Beispiel damals, als in einer SRF-Doku die Reichskriegsflagge in seinem Haus gezeigt wurde. Die hange dort nur aus dekorativen Gründen. Sure.

Vielleicht stimmt es tatsächlich. Vielleicht treiben es Linke mit der Political Correctness und ständiger Empörtheit zu weit. Wenn sich aber jemand mit so einer Flagge «schmückt», finde ich, ist es auch 2014 durchaus noch angebracht, sich zu empören. Hinter Freysingers fadenscheinigen Argumenten steckt eiskaltes Kalkül. Er kommt als aalglatter und rhetorisch gewandter Rampenlichtliebhaber auch mit solchen Auftritten durch. Das Signal, dass er an seine teilweise am äussersten rechten Rand einzuordnenden Wähler ist klar. Sie verstehen die «versteckte Botschat» klar und deutlich. Die pseudogemässigten Wähler dagegen werden sich an seinen Aussagen festhalten. Sie fühlen sich in ihren Ansichten gestärkt und gehen dem Lehrer auf den Leim, der ihnen vorgaukelt, kein Rassist zu sein. Schliesslich hängt die Fahne ja nur aus dekorativen Gründen.

Ähnlich verhält es sich mit der Aussage, die er heute gemacht hat:

screen-capture-1707xAuf Twitter erntete ich nach meiner Kritik sofort die Antwort, dass dieser Spruch auch von Linken verwendet wird. Das mag sogar sein. Das macht ihn weder weniger dumm, noch weniger abwertend. Wenn Freysinger im Interview behauptet, die SVP werde von Bussat (die zur BDP gewechselt hat) beleidigt, müsste morgen jemand mit dunkler Hautfarbe interviewt werden, der selbiges dem Oski vorwerfern darf.

46 Antworten auf „Der gute alte Oski. Nicht.“

  1. Die Redewendung «Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.» stammt übrigens von Friedrich Schiller (Die Verschwörung des Fiesco zu Genua). Nur weil sich ein belesener Exponent der SVP dieses geflügelten Wortes bedient, daraus einen rassistischen Zusammenhang herzuleiten, ist nun wirklich übertrieben.

  2. Es ist bei Freysinger immer so, dass man eine Entschuldigung auf diesem oder anderen Weg finden kann. Das ist genau, was ich meine. Demnach gehörst Du in die pseudogemässigte Gruppe. 🙂

  3. Die Redewendung «Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.» stammt übrigens von Friedrich Schiller (Die Verschwörung des Fiesco zu Genua). Nur weil sich ein belesener Exponent der SVP dieses geflügelten Wortes bedient, daraus einen rassistischen Zusammenhang herzuleiten, ist nun wirklich übertrieben.

    Bullshit. Vor 40 Jahren war es normal, schwarze als «Neger» zu bezeichnen, und niemand hat sich dabei irgend etwas gedacht. Das heisst nicht, dass das selbe Wort heute noch die selben Konnotationen hat wie damals. Schiller war vielleicht kein Rassist, aber wenn jemand den Spruch heute immer noch bringt, sagt das trotzdem etwas über diese Person aus.

    Falls dein Beitrag ironisch gemeint war, nehme ich natürlich alles zurück.

  4. Konotationen werden, mit Verlaub, überbewertet. Ich warte ja nur darauf, bis sich irgendwer am Begriff «String» stösst und darauf hin jenste Programmiersprachen umgebaut werden müssen.

  5. Ich rede ebensowenig von Western wie von gestern. Es geht darum, was heute passiert. Aber ich interpretiere das mal so, dass Du auf den Deal einsteigst. 😉

  6. Konotationen werden, mit Verlaub, überbewertet.

    Das ist eine recht seltsame Aussage. Ich bin mir nicht mal ganz sicher, was du damit genau sagen willst. Wenn ich auf der Strasse spaziere und jemandem «du zugeschissener Fäkalterrier» zurufe, dann liegt der Fehler bei ihm, wenn er das als Beleidigung auffasst, weil «scheissen» ja nichts schlimmes ist, und «Fäkalterrier» nur ein harmloser Hund (der ein dummes Unglück hatte), und die beleidigenden Bedeutungen dieser Wörter nur Konnotationen der primären Bedeutungen der Wörter sind?

    Deiner Meinung nach ist «deine Mutter ist dumm» also eine Beleidigung, aber «deine Mutter ist eine alte Sau» nichts weiteres als ein non sequitur?

    Sprache besteht zu 90% aus Konnotationen. Beinahe jede Beleidigung ist nur eine Konnotation eines Wortes, welches eigentlich eine andere Hauptbedeutung hat. Die wenigsten Wörter haben nur eine einzige, eindeutige Bedeutung.

    Sind nur die paar wenigen Beleidigungen beleidigend, die die Hauptbedeutung eines Wortes verwenden?

    Ehrlich gesagt, je mehr ich über deine Aussage nachdenke, desto weniger verstehe ich, was du genau sagen willst. Es scheint mir ziemlich offensichtlich, dass du irgend einen akademischen Unterschied suchst, der das Wort «Neger» zu einer Ausnahme macht, damit du irgend eine Erklärung dafür hast, weshalb es okay ist, genau dieses Wort weiterhin zu verwenden. Aber du weisst so gut wie ich und Amadé, dass es einen solchen Unterschied, und eine solche Erkärung, schlicht nicht gibt.

  7. Ich hatte vor ein paar Monaten eine Diskussion zum Ausdruck «Asylant». Diesen Ausdruck dürfe man nicht verwenden, weil er eine negative Konnotation aufweise. Die sehe ich jedoch nicht. Ich bin mit diesem Ausdruck aufgewachsen und benutze ihn werteneutral. Heute noch. Das würde ich auch mit dem «Neger» machen, doch diesbezüglich wurde ich schon in der Schule geprägt, andere Ausdrücke zu verwenden.

    Das Problem sind also nicht verschiedene Bedeutungen von Wörtern, sondern die Interpretationen. Schlimm finde ich, dass es Leute gibt, die ihrer Interpretation so viel Gewicht beimessen, dass diese nun für alle zu gelten hat. Deshalb sage ich, dass Konnotationen überbewertet werden.

    Warum aber habe ich überhaupt auf Amadés Post geantwortet? Wäre die Redewendung «Der Mohr hat ausgedient …» nicht von einem aus der Sicht von Amadé rassistischen SVPler gekommen, hätte es Amadé mit ziemlicher Sicherheit überhaupt nicht interessiert. Damals, in der Schule, wurde mir übrigens beigebracht, dass «Mohr» eine korrekte Alternative für «Neger» sei. Die von Freysinger verwendete Redewendung ist also nicht rassistisch. Es geht somit nicht um Konnotationen, sondern darum, wer mit welchen Wörtern und Sätzen was sagt. Ein Zusammenhang zwischen Rassismus und dieser Redewendung existiert in meinen Augen nicht.

  8. Da schätzt Du mich komplett falsch ein. Die Bezeichnung ist aus jedem Mund diskriminierend. Und ich würde es auch jedem Menschen vorwerfen. Eine Ausnahme mache ich bei sehr alten Leuten, da die es für sie teilweise schlicht nicht mehr verständlich ist, warum man so etwas nicht mehr sagen sollte.

    Vielleicht hast Du recht und Freysinger ist gar kein Rassist. Aber er bedient sich der Worte eines Rassisten, um wie oben geschrieben bestimmte Wähler anzusprechen. Das macht ihn dann halt einfach zu einem berechnenden Arsch.

    Was Du in der Schule gelernt hast, ist offensichtlich nicht mehr ganz aktuell. 😉

  9. Ich hatte vor ein paar Monaten eine Diskussion zum Ausdruck «Asylant». Diesen Ausdruck dürfe man nicht verwenden, weil er eine negative Konnotation aufweise. Die sehe ich jedoch nicht. Ich bin mit diesem Ausdruck aufgewachsen und benutze ihn werteneutral.

    Dir ist schon bewusst, dass nicht relevant ist, was du empfindest oder meinst, oder? Es geht nicht um dich.

    Wenn ich meinem Bruder sage, dass er ein fetter Mops ist, stört ihn das nicht. Wenn ich das einer beliebigen Person auf der Strasse sage, sieht die Lage schon anders aus, auch wenn ich das genau so nett meine wie bei meinem Bruder. Und deshalb sage ich meinem Bruder, dass er ein fetter Mops ist, aber nicht einer beliebigen Person auf der Strasse.

    Es geht nicht darum, was ich meine, es geht darum, wie es bei der anderen Person ankommt.

    Das ist ein grundlegendes Prinzip der Kommunikation. Was man meint, ist egal, wenn’s nicht so ankommt, wie man’s gemeint hat, vor allem, wenn man von Anfang an weiss, dass es nicht so ankommen wird, wie man’s angeblich meint. Da kommt dann halt schon mal der Verdacht auf, dass man’s vielleicht gar nicht so gemeint hat, wie man behauptet, es gemeint zu haben. Und da kann man sich noch lange beklagen, und beteuern, dass man doch was ganz anderes gemeint hat. Einfacher ist’s, einfach die Wörter zu verwenden, die andere so interpretieren, wie man sie meint. Dann weiss jeder, was jeder andere meint, und es gibt keinen Streit.

    Damals, in der Schule, wurde mir übrigens beigebracht, dass «Mohr» eine korrekte Alternative für «Neger» sei.

    Und die Dinge ändern sich.

  10. Aber er bedient sich der Worte eines Rassisten, um wie oben geschrieben bestimmte Wähler anzusprechen.

    Er hat sich ja den Worten Schillers bedient. Ob dieser rassistisch veranlagt war, weiss ich jedoch nicht. Aber ich bin mir gewiss, dass sich aufgrund dieses Zitates kein Wähler angesprochen fühlt.

    Was Du in der Schule gelernt hast, ist offensichtlich nicht mehr ganz aktuell. … Und die Dinge ändern sich.

    Wer bestimmt das?

  11. Limi, die Zeiten ändern sich. Auch wenn wir politisch nicht einer Meinung sind, sollte Dir doch dieser Teil der Realität klar sein. Es gibt diverse Worte, die wir heute verwenden, die zu Schillers Zeiten noch keinen oder einen ganz anderen Sinn gehabt hätten.

    Und wenn Du glaubst, dass rassistische Äusserungen von SVP-Politiker nicht auf einen hungrigen Wähler-Nährboden stossen, bist Du schlicht blind.

  12. Es gibt diverse Worte, die wir heute verwenden, die zu Schillers Zeiten noch keinen oder einen ganz anderen Sinn gehabt hätten.

    Das sehe ich ja ein und dem verschliesse ich mich auch nicht. Nur bin ich der Ansicht, dass der vorliegende Fall hat schon in die Gruppe von übertriebener Political Correctness gehört. Schon deshalb, weil du so einen expliziten Zusammenhang zu Oski und seiner blöden Fahne im Keller herstellst.

    Und wenn Du glaubst, dass rassistische Äusserungen von SVP-Politiker nicht auf einen hungrigen Wähler-Nährboden stossen, bist Du schlicht blind.

    Doch, rassistische Äusserungen stossen sicherlich auf einen gewissen Nährboden. Aber Rassisten überleben in der SVP nicht lange. Die Frage ist: Wann ist etwas rassistisch oder diskriminierend? Und bezogen auf den aktuellen Kontext sind wir da unterschiedlicher Ansicht.

  13. Freysinger stellt sich immer wieder gezielt selbst in diesen Grenzbereich. Aus meiner Sicht ist er ein Nationalist, der die SVP noch weiter nach rechts bringen will (und wohl wird).

    Nun, er könnte die blöde Fahne auch einfach abhängen, oder? Oder möchtest Du die jetzt auch noch irgendwie gut finden? 😉

    Lieber Limi, ich spreche gar nicht von den Rassisten in der SVP. Mir geht es, wie im Post erwähnt, um die entsprechenden Wähler. Und die finden in Leuten wie Freysinger einen wunderbaren Repräsentanten.

    Wann etwas rassistisch ist? Erinnerst Du Dich an den Deal von weiter oben?

  14. Er hat sich ja den Worten Schillers bedient. Ob dieser rassistisch veranlagt war, weiss ich jedoch nicht. Aber ich bin mir gewiss, dass sich aufgrund dieses Zitates kein Wähler angesprochen fühlt.

    Ich weiss echt nicht, ob du die naivste Person bin, die ich kenne, oder der beste Lügner.

  15. Aus meiner Sicht ist er ein Nationalist

    Ja, ist er. Wie wohl die meisten in der SVP. Frage: Ist Nationalismus schlecht?

    Oder möchtest Du die jetzt auch noch irgendwie gut finden?

    Mir geht der Fetzen so ziemlich da vorbei, wo ansonsten stinkendes raus kommt.

    Und die finden in Leuten wie Freysinger einen wunderbaren Repräsentanten.

    Sicherlich ja. Aber nicht im Zusammenhang mit seinem Schiller-Zitat. Denn dort gings um King Blocher.

    Wann etwas rassistisch ist? Erinnerst Du Dich an den Deal von weiter oben?

    I do. Da ging es aber um Beleidigungen, nicht um Rassismus. Ich hoffe mal nicht, dass du diese beiden Dinge gleichstellst.

  16. Antwort: Ja, Nationalismus ist schlecht. Da Du fragst, frage ich gleich zurück: Findest Du Nationalismus gut. Und wenn ja, warum?

    Siehst Du, da unterscheiden wir uns mal wieder. 🙂 Würde bei einem linken Politiker ein Stalinportrait gefunden, das dieser natürlich nur aus «dekorativen Gründen» aufgehängt hat… ich würde da furchtbar finden und es kritisieren.

    Doch, genau auch mit dem Schillerzitat. Und zwar nicht wegen dessen Bedeutung, sondern wegen des schieren Wortlautes. Aber ich glaube, das begreifst Du so bald wohl nicht.

    Beleidigungen können rassistisch sein, müsesn aber nicht. Offensichtlich hast Du für beide Sachverhalte kein sonderlich gutes Sensorium.

  17. Findest Du Nationalismus gut. Und wenn ja, warum?

    Ja. Ich mag eine gewisse Abgrenzung. Und ich mag Patriotismus. Ich finde es wichtig, dass wir in unserem Land eigenständige Entscheidungen treffen können, die sich auch gegenüber unseren Nachbarn unterscheiden (können/dürfen). Konstruktive Zusammenarbeit ist trotzdem möglich.

    Würde bei einem linken Politiker ein Stalinportrait gefunden (…) ich würde da furchtbar finden und es kritisieren.

    Da unterscheiden wir uns tatsächlich. Mir wär das egal. Das liegt natürlich auch ein ganz klein wenig am unterschiedlichen Bildungsniveau von uns beiden. 😉

    Und zwar nicht wegen dessen Bedeutung, sondern wegen des schieren Wortlautes.

    Wie gesagt: Ich bin nicht der Ansicht, dass sich deswegen irgendwelche rassistisch veranlagte Leute angesprochen fühlen. Nicht wegen diesem Wortlaut. Und schon gar nicht in diesem Kontext.

    Offensichtlich hast Du für beide Sachverhalte kein sonderlich gutes Sensorium.

    Nö. Ich würde eher meinen, dass meine Sensoren eine bis zwei Sensibilitätsstufen tiefer eingestellt sind als deine.

  18. Ja. Ich mag eine gewisse Abgrenzung. Und ich mag Patriotismus. Ich finde es wichtig, dass wir in unserem Land eigenständige Entscheidungen treffen können, die sich auch gegenüber unseren Nachbarn unterscheiden (können/dürfen).

    Falls du «Nationalismus» und «lokale Entscheidungen treffen können» gleichstellst, dann hat deine Definition von «Nationalismus» wenig mit derjenigen der meisten anderen Menschen zu tun.

  19. Wenn ich mir den Wiki-Eintrag anschaue, würde ich sagen, dass die SVP für einen exklusiven Nationalismus steht. http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus Kannst Du dem a) zustimmen und findest Du das b) immer noch gut?

    Den mit dem Bildungsniveau checke ich jetzt nicht ganz. Meinst Du, ein Stalin wird schlimmer, je länger man zur Schule geht?

    Ja, ob sich rassistische Leute dadurch angesprochen fühlen, werden wir nie abschliessend klären können. Erkennen kannst Du sie dafür einfach. Es sind die, die sagen «Ich bin ja kein Rassist, aber…»

    Mit der Sensibilität hat das sicher auch zu tun. Noch mehr aber mit Empathie. Ich beispielsweise versuche immer noch zu verstehen, warum Du Beleidigungen unbedingt rechtfertigen willst.

  20. Wie definierst Du denn Nationalismus?

    Ich würde mal spontan irgend so etwas sagen: Loyalität zu und Identifizierung mit dem Land, in dem man zufälligerweise geboren wurde, die über ein rational nachvollziehbares Mass hinausgeht, und deren Schluss es ist, dass man nicht nur dankbar dafür ist, dass man im eigenen Land leben darf, sondern gleichzeitig auch das Gefühl hat, dass Abgrenzung gegenüber von anderen Ländern per se ein moralischer Imperativ ist.

    Mit der Sensibilität hat das sicher auch zu tun. Noch mehr aber mit Empathie.

    Bingo. Es ja toll, wenn Leute völlig unbeleidigbar sind, aber daraus den Schluss zu ziehen, dass es okay ist, andere Leute zu beleidigen, ist nicht logisch. Das ist, als ob es okay wäre, wenn Leute mit sensorisch-autonomer Neuropathie einfach andere Leute verprügeln würden, weil’s ihnen ja nicht weh tut.

  21. Kannst Du dem a) zustimmen und findest Du das b) immer noch gut?

    a) Nein, hab den Eintrag auch gelesen und fand mich eigentlich ziemlich klar beim «Inklusiven Nationalismus».
    b) Ja, bezogen auf meine Antwort bei a. Nein bezüglich exklusivem Nationalismus.

    Den mit dem Bildungsniveau checke ich jetzt nicht ganz.

    Soviel ich mich erinnern kann, war Stalin bei mir weder in der Primar noch in der Oberstufe ein Thema. In der Kanti dürfte das anders gewesen sein, deshalb Bildungsniveau. Nachträglich hab ich mich auch nie gross mit dem Mann und seinen Ansichten auseinandergesetzt.

    Ich beispielsweise versuche immer noch zu verstehen, warum Du Beleidigungen unbedingt rechtfertigen willst.

    Ich will keine Beleidigungen rechtfertigen. Ich sehe im Fall Freysinger keine Beleidigung. Du dagegen schon. Ich muss das so akzeptieren. Ich dreh dir deswegen keinen Strick.

    Noch mehr aber mit Empathie.

    Das ist keine sonderliche Stärke von mir.

    Bis auf den Teil

    (…) sondern gleichzeitig auch das Gefühl hat, dass Abgrenzung gegenüber von anderen Ländern per se ein moralischer Imperativ ist.</blockquote
    bin ich sogar einverstanden. Ich halte es nicht für ein Gebot, mich in einem gewissen Masse abgrenzen zu wollen. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich so denke, um damit jemandem zu genügen.

  22. (…) sondern gleichzeitig auch das Gefühl hat, dass Abgrenzung gegenüber von anderen Ländern per se ein moralischer Imperativ ist.

    bin ich sogar einverstanden. Ich halte es nicht für ein Gebot, mich in einem gewissen Masse abgrenzen zu wollen.

    Unabhängig von allen anderen Diskussionen: das objektive Problem mit dieser Haltung ist, dass du einem Werkzeug einen moralischen Wert zuschreibst, und deshalb zu Entscheidungen kommst, die unter dem Strich schlecht für die Schweiz sind.

    Das ist, als ob jemand der Meinung wäre, dass Hämmer moralisch schlecht sind, und deshalb alle Nägel mit einer Zange in die Wand haut. Oder, etwas konkreter und auf der anderen politischen Seite, als ob jemand der Meinung wäre, dass genetisch veränderte Organismen per se moralisch schlecht sind, und deshalb verhindert, dass man Reis anbaut, der mehr Provitamin A enthält, und Millionen von Kinder retten kann.

    Das sind faktisch religiöse Haltungen, genau so wie deine Meinung, dass die Abgrenzung gegenüber von anderen Ländern per se ein moralischer Imperativ ist. Solche Haltungen führen immer dazu, dass man suboptimale Entscheidungen trifft.

  23. genau so wie deine Meinung, dass die Abgrenzung gegenüber von anderen Ländern per se ein moralischer Imperativ ist.

    Da hast du mich glaub ich falsch verstanden. Ich bin nicht der Meinung, dass meine Haltung bezüglich Abgrenzung ein moralischer Imperativ ist.

  24. Persönliche Meinung. Ich halte es nicht für sinnvoll, das gesamte Europa in eine einzige Kolchose zu stopfen. Die Geschichte, die Kulturen, die Wertehaltungen und die Mentalitäten sind zu verschieden, um sie ums Verrecken vereinigen zu müssen. Der ideale Mittelweg sind bilaterale Abkommen von Nation zu Nation, die genau das regeln, was die beiden regeln wollen. Und so, WIE sie es regeln wollen.

  25. Kolchose? Du meint damit sicher einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, der den Kontinent als Ganzes stärkt, gell? Ja, sowas ist echt Kacke. Eine gemeinsame Währung? Mühsam, hab mir ja gerade ein Umrechungs-App gekauft. Und den freien Personenverkehr hasse ich auch. Habe doch so gern die roten Auto gezählt im Stau vor dem Zoll.

    Ein bisschen erinnert mich Dein Kommentar an die SVP-Haltung gegen das, was man dort «Multikulti» nennt. Auch bei Europa hätte man die Wahl, aktiv mitzugestalten oder einfach nur rumzumotzen, dass es überhaupt existiert.

  26. Willst du jetzt eine EU-Diskussion lostreten?

    Gemeinsamer Wirtschaftsraum? Jein.
    Reduzierung von Handelshemmnissen Ja. Reduzierung von Zöllen Ja. Reduzierung. Gleichschaltung aller Gesetze und Vorschriften eher nein (ich weiss, Widerspruch zu Handelshemmnissen). Aus heutiger Sicht wäre der damalige EWR-Vertrag ein Lösungsansatz.

    Eine gemeinsame Währung? NIE!
    Da die wirtschaftliche Performance der verschiedenen EU-Mitglieder derart unterschiedlich ist, funktioniert eine gemeinsame Währung nicht. Griechenland wäre nie in ein derartiges Desaster gestürzt, hätten sie die Möglichkeit gehabt, ihre eigene Währung abzuwerten.

    Auch bei Europa hätte man die Wahl, aktiv mitzugestalten

    Mein lieber Amadé. Mitgestalten willst du in Europa? Hast du ernsthaft das Gefühl, die Schweiz könnte irgend etwas mitgestalten? Den Raucherraum neben dem Plenarsaal vielleicht. Mehr nicht.

    die SVP-Haltung gegen das, was man dort “Multikulti” nennt

    Ich bin in der Tat kein Freund von dauerhaftem Multikulti.

  27. Wer von uns hat von dieser Kolchosen-Geschichte angefangen? 😉

    Dein Punkt mit dem Handel zeigt perfekt, wie gut Dein Denken in einem grösseren Kontext funktioniert. Nicht.

    Deutschland hätte nie diesen Erfolg, hätte man den Kurs entsprechend nach oben korrigieren müssen. Unter dem Strich gewinnt Europa.

    Mein lieber Limi, wenn ich wählen kann, ob ich den Rauchersaal oder gar nichts mitgestalten kann, welche Option wähle ich wohl?

    Man muss kein Freund von Multikulti sein. Es ist Tatsache. Du kannst da gerne dafür oder in Deinem Fall dagegen sein. Es ändert an der Realität nichts.

  28. Dein Punkt mit dem Handel zeigt perfekt, wie gut Dein Denken in einem grösseren Kontext funktioniert. Nicht.

    Dann lass mich bitte nicht dumm sterben.

    Deutschland hätte nie diesen Erfolg, hätte man den Kurs entsprechend nach oben korrigieren müssen.

    Ich sprach ja auch nicht von Deutschland, sondern von Griechenland. Abgesehen davon, kann man diese beiden Volkswirtschaften auch nicht miteinander vergleichen.

    Mein lieber Limi, wenn ich wählen kann, ob ich den Rauchersaal oder gar nichts mitgestalten kann, welche Option wähle ich wohl?

    Offensichtlich die falsche. 😉

    Man muss kein Freund von Multikulti sein. Es ist Tatsache.

    Ich bekämpfe Multikulti nicht. Dort, wo er funktioniert, soll man es lassen. Ich fördere ihn aber auch nicht.

  29. Woher kommt eigentlich Deine gar nicht mal so latente Angst (oder Annahme), wir würden Dich als dumm wahrnehmen? Du gibst ja selbst zu, dass es in Sachen Handelshemnissen abbauen vs. gleiche Gesetze Widersprüche gibt.

    Eines muss man wissen: Grundsätzlich ist alles vergleichbar. Ja sogar Äpfel und Birnen. Darum werte ich diese Aussage nicht als Argument. Ein Land profitiert (massivst) von der Währung, das andere hat Mühe damit. Völlig normal. Ich hätte auch gerne einen stärkeren Franken. Ich bin aber Teil unserer Währungsraumes und habe somit die Bedingungen zu akzeptieren.

    Ehrlich gesagt kann ich echt nicht nachvollziehen, warum es kein Vorteil sein soll, wenig mitzugestalten als gar nicht.

    Der oder das Multikulti funktioniert in der Schweiz bestens. Dann freue ich mich, dass Dir das auch gefällt. 😉

  30. Ich halte es nicht für sinnvoll, das gesamte Europa in eine einzige Kolchose zu stopfen. Die Geschichte, die Kulturen, die Wertehaltungen und die Mentalitäten sind zu verschieden, um sie ums Verrecken vereinigen zu müssen. Der ideale Mittelweg sind bilaterale Abkommen von Nation zu Nation, die genau das regeln, was die beiden regeln wollen. Und so, WIE sie es regeln wollen.

    Aber das ist doch genau die selbe Aussage wie «ich bin gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel» oder «ich bin gegen Hämmer». Du machst eine moralische Aussage über etwas, was eigentlich ein Werkzeug ist, und wessen moralischer Wert eine Kontextfrage ist.

    Mit Hammer Nagel einschlagen = gut, mit Hammer Kopf einschlagen = schlecht.

    Die Frage ist nicht «ist Vereinigung gut oder schlecht», die Frage ist «wenn wir eine gemeinsame Währung haben, was sind die positiven und negativen Folgen? Wie werten wir diese Folgen? Welche potentiellen Lösungen gibt es, wenn Probleme auftreten? Wie werten wir diese Lösungen?»

    Die Antwort kann man Ende durchaus sein, dass eine gemeinsame Währung zu viele negative Folgen hat, oder dass man genauer spezifizieren sollte, welche Länder an einer gemeinsamen Währung teilnehmen sollen und davon profitieren können, oder dass man die Regeln so festlegt, dass schwächere Nationen durch die gemeinsame Währung nicht zu einer Sparpolitik gezwungen werden, die das eigene Land zerstört. Aber diese Antwort ist nicht die korrekte Antwort, weil Vereinigung als Konzept problematisch ist, sondern weil die Folgen einer Vereinigung in diesem Fall problematisch sind.

  31. Woher kommt eigentlich Deine gar nicht mal so latente Angst (oder Annahme), wir würden Dich als dumm wahrnehmen?

    Weil du schriebst …

    Dein Punkt mit dem Handel zeigt perfekt, wie gut Dein Denken in einem grösseren Kontext funktioniert. Nicht.

    … ohne es zu erklären oder begründen oder meine Aussage zu wiederlegen.

    Ehrlich gesagt kann ich echt nicht nachvollziehen, warum es kein Vorteil sein soll, wenig mitzugestalten als gar nicht.

    Wir würden uns quasi den Deutschen und Franzosen ausliefern. Das sind, vielleicht noch neben den Briten, die einzigen, die in der EU sagen, wo’s lang geht. Ich bin stolz auf die Schweiz und deren Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Das will ich nicht preisgeben. Das, was uns die EU bieten könnte, ist das nicht wert. Selbstverständlich gäbe es gewisse Vorteile als Mitglied der EU. Aber auch Nachteile. Und die überwiegen für mich.

    Aber diese Antwort ist nicht die korrekte Antwort, weil Vereinigung als Konzept problematisch ist, sondern weil die Folgen einer Vereinigung in diesem Fall problematisch sind.

    Meine Rede. Ich bin gerne Selbständig. Auch als Nation. Wir entscheiden selber über unsere Zukunft. Und wir tragen die Folgen von falschen Entscheiden ebenfalls selber. Ein Kredo.

  32. Meine Rede. Ich bin gerne Selbständig. Auch als Nation. Wir entscheiden selber über unsere Zukunft. Und wir tragen die Folgen von falschen Entscheiden ebenfalls selber. Ein Kredo.

    Ich glaube, du hast nicht verstanden, was ich gesagt habe. Du schreibst immer noch «ich bin gegen Hämmer.»

  33. Du schreibst immer noch “ich bin gegen Hämmer.”

    Du bist ein «Tüpflischiisser» 😉

    Ohne Zweifel, aber in diesem Fall sehe ich den Zusammenhang nicht?

  34. Du bist ein «Tüpflischiisser» 😉

    Ohne Zweifel, aber in diesem Fall sehe ich den Zusammenhang nicht?

    Doch, doch, den siehst du schon. Du willst ihn nur noch nicht akzeptieren. Aber das kommt noch. Vertrau mir und glaub deinem Instinkt.

  35. Ich habe keine Ahnung, wovon du brabbelst. Ich kann nur davon ausgehen, dass du heute Morgen um 1:22 betrunken warst. Mein Argument ist in diesem Fall nämlich schlicht nicht pedantisch.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.