16 Antworten auf „Alle Jahre wieder…“

  1. Naja, der Blick ist ja so ziemlich der Letzte, der da die Empörung ins Spiel bringen muss. Aber ich frage mich jeweils schon auch ein bisschen, was gewisse Herren mit diesen Bildchen auf ihren Kompaktkameras (oder auch Handys) machen.

  2. Kommt vielleicht etwas falsch rüber: Ich nehm’s dem Blick einfach nicht ab, dass er sich über die «grusigen» Fotografen empört, wo er doch selbst oft typische Paparazzi-Bilder veröffentlicht. Oder nehmen wir die Geschichte gestern mit Lara Guts «Striptease»…

    Ich habe versucht, auch Männer zu knipsen, um die Sache etwas ausgewogener zu gestalten. Aber die meisten wollten oder durften nicht. Die ganze Crew bei den AMAG-Marken ist angewiesen, Fotoanfragen abzulehnen. Und wie Du merkst: Ich frage die Damen, ob ich sie ablichten darf.

  3. Kommt vielleicht etwas falsch rüber: Ich nehm’s dem Blick einfach nicht ab, dass er sich über die “grusigen” Fotografen empört, wo er doch selbst oft typische Paparazzi-Bilder veröffentlicht. Oder nehmen wir die Geschichte gestern mit Lara Guts “Striptease”…

    Das ist immer noch das selbe Argument, einfach mit mehr Wörtern illustriert. Wenn du über den Blick diskutieren willst, können wir das gerne, aber das hat nichts damit zu tun, ob der Blick in diesem spezifischen Fall nun recht hat oder nicht.

    Ich habe versucht, auch Männer zu knipsen, um die Sache etwas ausgewogener zu gestalten. Aber die meisten wollten oder durften nicht. Die ganze Crew bei den AMAG-Marken ist angewiesen, Fotoanfragen abzulehnen. Und wie Du merkst: Ich frage die Damen, ob ich sie ablichten darf.

    Das Problem ist nicht, dass Fotos ohne Erlaubnis veröffentlicht werden. Deshalb wird das Problem auch nicht gelöst, indem du um Erlaubnis fragst.

    Dass du die Absicht hattest, mehr Männer zu fotografieren, ist natürlich äusserst nobel von dir. Das ändert aber nichts daran, dass beinahe nur Frauen auf den Fotos zu sehen sind, und dass primär Frauen unter den Problemen leiden, die durch das Ganze ausgelöst werden.

  4. Meine Antwort an Mirko bezog sich auf seinen Link zum Blick. Also müssten wir wohl tatsächlich darüber diskutieren. Ist aber nicht nötig, weil ich bei Dir rauslese, dass wir uns prinzipiell einig sind.

  5. Meine Antwort an Mirko bezog sich auf seinen Link zum Blick

    Mirko’s Beitrag hatte aber nichts mit dem Blick zu tun, sondern mit dem Inhalt vom Artikel des Blicks. Der Artikel hätte genau so gut auf irgend einer anderen Website erscheinen können; sein Inhalt hatte nichts mit dem Blick zu tun.

    Du hast nicht auf auf den Artikel-Inhalt reagiert, sondern einfach dem Blick Scheinheiligkeit unterstellt. Das lenkt lediglich vom eigentlichen Thema ab, und ist kein sinnvoller Diskussionsbeitrag. Es handelt sich um ein klassisches Fehlargument namens Ad Hominem.

    In diesem Fall hat es allerdings funktioniert, weil wir immer noch über dein Ablenkungsmanöver diskutieren, statt über das eigentliche Diskussionsthema.

  6. Wobei ich nochmal betone – zurück zum Problem – oben verlinkte Galerie ist vermutlich eher ein Dienst an der Sache aus Sicht aller Beteiligten. Man kann argumentieren, dass es gar keine Fotos brauchen täte, das will ich nicht verneinen. Insofern ist die Scheinheiligkeit sicherlich gegeben. «Ig ha nid, aber är het ou!»
    Falls doch Bilder der Mitarbeitenden gezeigt werden sollen, dann lieber ästhetische, eingewilligte, gute Fotos. Also eine Art kontrollierte Abgabe.

    Und sorry für die Bemerkung, bei den männlichen Sujets habt Ihr ziemlich geschummelt. Da sind einige dabei, die eigentlich Publikum sind und nicht Mitarbeiter. Etwa die mit GoodYear Lanyards und so.

  7. Der Artikel ist aber genau da erschienen. Jetzt verstehe ich wirklich nicht mehr, über was wir diskutieren.

    Mirko, Du hast natürlich Recht. Das Problem ist echt, dass es sehr wenig männliches Personal hat. Und wo es solches hat (bspw. bei Skoda) darf man es nicht ablichten.

  8. Wobei ich nochmal betone – zurück zum Problem – oben verlinkte Galerie ist vermutlich eher ein Dienst an der Sache aus Sicht aller Beteiligten.

    Das Publizieren dieser Fotos unterstützt und verbreitet die Verwendung von «Booth Babes». Sie bringt den Autofirmen mehr PR, welche Frauen an ihren Ständen ausstellen, und welche das Fotografieren zulassen, und sie bestraft so die Autofirmen, die höhere Standards setzen.

    Es ist kontraproduktiv, solche Fotos zu veröffentlichen, weil so negatives Verhalten belohnt wird, und weil die problematischen Assoziationen, welche durch dieses Verhalten produziert werden, so einem grösseren Publikum zugänglich gemacht werden.

    Dass Frauen in von Männern dominierten Bereichen oft nicht ernst genommen werden, weniger Lohn bekommen, weniger oft befördert werden, und allgemein oft beschissen behandelt werden, ist ein altbekanntes Problem. «Booth Babes» sind Mitverursacher dieses Problems, weil sie Männern suggerieren, dass Frauen nur zur Dekoration dienen.

    Dazu kommt, dass es für weibliche Besucher oft unangenehm ist, eine Messe zu besuchen, in der Frauen primär als Dekoration verwendet werden.

    Amadé ist Teil von diesem Problem, nicht Teil der Lösung.

    Es ist übrigens besonders interessant, dass das Problem in anderen Männer-dominierten Bereichen bereits erkannt und angegangen wurde. Beispiel: die grösste Videogames-Messe Pax verbietet «Booth Babes» (mehr). Dass sogar Videogamer fortschrittlicher sind als Autohersteller zeigt, wie mittelalterlich es im Autobereich noch zu- und hergeht.

    Der Artikel ist aber genau da erschienen.

    Es ist egal, wo der Artikel erschienen ist. Ob er im Blick oder im Tagi oder im Blog vom Fritz erschienen ist, ist kein Argument für oder gegen die Wahrheit des Inhalts. Ich weiss nicht, weshalb du dauernd über den Blick reden willst, statt über das Problem, welches der Artikel beschreibt.

    Jetzt verstehe ich wirklich nicht mehr, über was wir diskutieren.

    Wir diskutieren über die problematische Praxis, Autos an Auto-Shows mit Frauen zu «dekorieren», und deren Folgen. Du hingegen diskutierst über die Scheinheiligkeit vom Blick.

  9. Kann es sein, dass nur Du darüber diskutierst, und Mirko und ich über die Scheinheiligkeit? 😉

    Grundsätzlich hast Du natürlich, wie fast immer, Recht. Ich fände es besser, wenn es vor den Autos gar keine Menschen mehr hätte. Dann könnten wir die Autos besser knipsen. Grundsätzlich muss man ja sowieso die Unterscheidung zwischen den Models und den Hostessen machen. Mit dem Begriff Booth Babe meinst Du wahrscheinlich die Models. Die Hostessen sind Standpersonal, das zur Klärung der Fragen der Kundschaft anwesend ist. «Zufälligerweise» handelt es sich dabei um praktisch ausnahmslos hübsche, junge, dafür meist recht ahnungslose Menschen. Letztere würde wahrscheinlich selbst bei einem Booth-Babe-Verbot erhalten bleiben.

    Die pragmatische Lösung wäre doch, wenn man etwa gleich viele hübsche Jungs als «Hosteure» hinstellen würde. 😉

  10. Kann es sein, dass nur Du darüber diskutierst, und Mirko und ich über die Scheinheiligkeit?

    Es ist natürlich alles möglich, aber wenn ich Mirkos Beitrag anschaue, scheint mir diese Interpretation eher absurd.

    Mit dem Begriff Booth Babe meinst Du wahrscheinlich die Models. Die Hostessen sind Standpersonal, das zur Klärung der Fragen der Kundschaft anwesend ist. “Zufälligerweise” handelt es sich dabei um praktisch ausnahmslos hübsche, junge, dafür meist recht ahnungslose Menschen. Letztere würde wahrscheinlich selbst bei einem Booth-Babe-Verbot erhalten bleiben.

    Der Pax-Link hat eine Definition vom Wort. Standpersonal in engen, sexualisierenden Kleidern fällt ebenfalls unter die Definition.

    Die pragmatische Lösung wäre doch, wenn man etwa gleich viele hübsche Jungs als “Hosteure” hinstellen würde.

    Nein. Das ist keine Lösung, weil du wieder den selben Fehler machst, den du schon bei deiner «Frauen können nicht Parkieren»-Misere gemacht hast. Das Gegenargument ist immer das selbe: wenn ein Rassist auch etwas Dummes über Schweizer sagt, macht das seine dumme Aussage über Ausländer nicht weniger rassistisch. Zusätzlich Männer einzustellen und an den Frauen nichts zu ändern verbessert überhaupt nichts.

  11. Es ist nicht so, dass ich hier einen Fehler mache. Ich versuche, eine realistische Lösung anzubieten. Was wäre eigentlich Deine Lösung? Es werden so oder so Leute da sein, die die Autos erklären. Das ist nicht dumm, das ist die Realität. Die haben nicht enge Kleider an, sondern sind einfach chic gekleidet. Vielleicht solltest Du mal für eine Feldstudie hingehen. 😉

  12. Es ist nicht so, dass ich hier einen Fehler mache.

    Dann versagst du schon beim ersten Schritt: zuzugeben, dass du ein Problem hast.

    Ich versuche, eine realistische Lösung anzubieten.

    Bis jetzt habe ich noch keine Lösungen gesehen, bloss Verschlimmbesserungen wie die Idee, dass man neben den Frauen einfach auch noch ein paar Männer hinstellen könnte. Wenn du das nächste mal in einem Restaurant nicht bedient wirst, ist dein Lösungsvorschlag vermutlich nicht, dass das Restaurant auch ein paar bleichere Gäste nicht bedienen könnte, oder?

    Was wäre eigentlich Deine Lösung?

    Das Vorgehen von Pax ist ein möglicher Ansatz: Kleidungsvorschriften für alle Leute, die an der Messe arbeiten. Nissan’s Idee, dass Hostessen nicht einzeln auftreten, sondern immer in Begleitung eines Mannes sind, ist auch ein guter Ansatz, und löst zumindest das akute Problem der Belästigungen an der Messe (traditionell waren die Frauen bei Nissan in Genf sowieso tendenziell weniger absurd gekleidet als bei vielen anderen Herstellern). Die Models, die einfach neben den Autos stehen, dürfte man gerne gleich ganz abschaffen, egal ob Mann oder Frau.

    Eine weitere gute Idee wäre, wenn du in Zukunft keine Galerien mehr veröffentlichen würdest, in denen primär Frauen statt Autos zu sehen sind.

    Es werden so oder so Leute da sein, die die Autos erklären. Das ist nicht dumm, das ist die Realität.

    Das wäre faszinierend, wenn ich irgendwo geschrieben hätte, dass es ein Problem ist, wenn Leute Autos erklären 😛

    Vielleicht solltest Du mal für eine Feldstudie hingehen. 😉

    Ich war schon in Genf am Autosalon, als du noch in die Windeln geschissen hast, und das ist vermutlich nicht einmal übertrieben 😛

    Das erste mal war ich in den 80ern dort (der kantige Audi quattro war damals eines meiner Lieblingsautos — wie sich die Dinge doch ändern), das letzte mal vor zwei Jahren.

  13. zündung.ch bietet über 90’000 Fotos der letzten 10 Jahre. Wenn 5000 davon nur Menschen zeigen, ist das so tragisch? Und komm› mir jetzt nicht wieder mit einem billigen Rassismusvorfallbeispiel, gell? Einfach nur die Frage beantworten. 😉

    Das Vorgehen von Pax ist ein möglicher Ansatz: Kleidungsvorschriften für alle Leute, die an der Messe arbeiten. Nissan’s Idee, dass Hostessen nicht einzeln auftreten, sondern immer in Begleitung eines Mannes sind, ist auch ein guter Ansatz, und löst zumindest das akute Problem der Belästigungen an der Messe (traditionell waren die Frauen bei Nissan in Genf sowieso tendenziell weniger absurd gekleidet als bei vielen anderen Herstellern). Die Models, die einfach neben den Autos stehen, dürfte man gerne gleich ganz abschaffen, egal ob Mann oder Frau.

    100% einverstanden. (Und eigentlich genau das, was ich sowieso vorgeschlagen habe)

  14. zündung.ch bietet über 90’000 Fotos der letzten 10 Jahre. Wenn 5000 davon nur Menschen zeigen, ist das so tragisch? Und komm’ mir jetzt nicht wieder mit einem billigen Rassismusvorfallbeispiel, gell? Einfach nur die Frage beantworten. 😉

    Es ist komplett offensichtlich, dass du die Antwort schon selber kennst. Weshalb stellst du die Frage, wenn du bereits weisst, was die Antwort darauf ist? Und ja, trotz deinem Präventivschlag, hier die passende Antwort: wenn ein Restaurant 5000 Schweizer perfekt bedient, ist es dann okay, wenn es ein paar Ausländer scheisse behandelt?

    Es ist völlig egal, wie viele Fotos von Autos auf der Website zu sehen sind. Tausend Fotos von Autos machen ein sexistisches Foto nicht weniger sexistisch, und das weisst du selber auch.

    Und weshalb soll ich nicht die Rassismus-Analogie bringen? Findest du, dass es irgend ein Problem mit der Analogie zwischen Sexismus und Rassismus gibt? Falls ja, was ist das Problem damit? Was ist billig daran, Sexismus mit Rassismus zu vergleichen? Ist es etwa besser, wenn eine Frau einen Job nicht bekommt, weil sie eine Frau ist, als wenn ein Mazedonier einen Job nicht bekommt, weil er Mazedonier ist? Weshalb findest du dieses Argument billig?

Schreiben Sie einen Kommentar zu amade.ch Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.