Auserwählt?

Ich hatte immer gelernt, wir seien die Auserwählten, wir seien etwas Besonderes. Aber mehr und mehr hatte ich das Gefühl, dass die anderen Religionen vom Prinzip her sehr ähnlich sind.

Yakov, Haredim aus Beit Shemesh in einem spannenden Artikel der NZZ.

Es sind solche Texte aus dem «normalen» Israel, die uns das Land und sein Volk näherbringen können. Anders als hier gerne angenommen, ist dieser Staat ziemlich heterogen. Wie man sieht, gibt es selbst innerhab der relativ geschlossenen Gesellschaft der ultra-orthodoxen Haredim eine gewisse Bandbreite von Meinungen. Und wenn man den Text liest, kann man tatsächlich den Eindruck gewinnen, dass sich da ein bisschen etwas in Richtung Liberalisierung tut. Das wäre natürlich auch höchste Zeit. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass diese Gruppe nur etwa 10% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Abseits davon ist in grossen Teilen des Landes das sekulare Leben so real wie bei uns.

Eine Journalistin mit ultra-orthodoxem Hintergrund wird folgendermassen zitiert:

Die Regierung spricht mit den Rabbis, aber das ist ein Fehler. Denn der Wandel geschieht still und leise in den Reihen der gewöhnlichen Bevölkerung, da braucht es Unterstützung

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