FCL-Präsident Mike Hauser von Investoren abgesägt

Inzwischen kenne ich die Meldung ja schon einige Stunden, dennoch ist der Ärger noch lange nicht verflogen. Gerade als man das Gefühl erhalten konnte, beim FC Luzern kehre nach einer sehr schwierigen Saison mit einigen Turbulenzen endlich ein bisschen Ruhe ein, platzt die Bombe. Die Löwen Sport und Event AG will beim FCL ab der Saison 2013/2014 einen Präsidenten im Vollzeitpensum. Das bedeutet automatisch, dass dieser Präsident nicht mehr Mike Hauser sein kann, der seine Tätigkeit bislang im Ehrenamt erfüllte. Schliesslich arbeitet er als Mitbesitzer des Hotel Schweizerhof auch in selbigem. Diesen Job wird er ganz bestimmt nicht aufgeben (wollen).

Es ist dann auch dieser Mike Hauser, der in seinem ersten Amtsjahr durch seinen besonnenen und stets ruhigen Stil aufgefallen ist. Auch wenn er zu Beginn von einigen als Marionette von Stierli und Co. bezeichnet wurde, zeigte sich mehr und mehr, dass er seine eigene Linie hat. Diese hat er wahrscheinlich auch intern souverän vertreten, was mit ein Grund für seine «Entfernung» gewesen sein dürfte. Immer hat er das Wohl des Vereins über alles gestellt. Auch jetzt tut er das noch: Trotz des reichlich hölzernen Vorgehens des Investorengremiums will er sein zweites und letztes Jahr als Präsident voll erfüllen. Es ist fast so, als hätte er sich einen Schlachtruf der Fans als eigenes Motto auf die Fahne geschrieben: Nome Lozärn!

Bei den Fans ist man sich ziemlich einig: Einen besseren Präsidenten als Hauser konnte man sich nicht wünschen. Anders als man das in der Fussballwelt kennt, zeigte er sich dialogbereit und offen. In der Presse kommentierte er nicht jede noch so kleine Aktion. Auch Transfers wurden durch ihn nicht schon kommuniziert, als sie noch gar nicht definitiv waren. Und selbst in dieser sicher sehr schwierigen Zeit für ihn behält er die Contenance, wie man auch im Interview mit Radio Pilatus hören kann.

Auch wenn dieses Transparent heute an der Aussenwand des Stadions hing, habe ich wenig Hoffnung. Vielleicht gibt es auch noch andere Aktionen von Leuten, die den Entscheid ebenso bedauern wie ich. Eine Wirkung ist, auch bei einer richtig grossen Fan-Choreo kaum zu erwarten. Die Investoren wollen – weshalb auch immer – einen Präsidenten im 100%-Pensum. Selbst ein viel grösserer Club wie der FC Basel hat das nicht. Auch in der Wirtschaft ist es so, dass Verwaltungsratspräsidenten von Grossunternehmungen dies häufig nur in einem Teilpensum schaffen. Doch der FC Luzern wird den Apparat aufblähen, sind doch schon Sportchef und CEO 100%-Jobs, was bei diesen beiden aber auch durchaus Sinn macht.

Am Ende bleibt den echten Fans nur eines, nämlich sich bei einem echten Blauweissen zu bedanken. Gerne schliesse ich mich dem an: MERCI MIKE! Nome Lozärn!

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