Rennvelos nur noch neben den Radwegen?

Wie man in der heutigen NZZ am Sonntag liest, gibt es Parlamentarier, die den Rennvelofahrern Sonderrechte zukommen lassen möchten. Thomas Maier von den Grünliberalen findet es…

ein Ärgernis, dass man die schnellen Rennvelofahrer auf die Radwege zwingt, wo es doch auf der Strasse viel sicherer wäre.

Interessant. Unterstützt wird der Vorschlag, die RennvelofahrerInnen von der Radwegpflicht auszunehmen, vom Dachverband ProVelo.

Mir kommt das ein bisschen so vor, als würden sich Sportwagenfahrer darüber echauffieren, dass sie hinter langsameren Fahrzeugen fahren müssen. Ob es dann auch Parlmentarier gäbe, die sich für die freie Fahrt der Sportler einsetzen würden? Wenn wir doch schon vielerorts viel Geld in gut ausgebaute Radwege investieren, sollten diese auch von den entsprechenden Fahrzeugen genutzt werden (müssen).

31 Antworten auf „Rennvelos nur noch neben den Radwegen?“

  1. Dass die «Rennvelos» häufig von rundlichen «Monsieurs» im besten Alter «spazierengefahren» werden, wird übersehen. Die junge Sportlerin auf ihrem Fitnessbike (gerader Lenker) und der Businessman mit dem 45km/h Stromer-MTB, die müsste man auch raus lassen.
    Wie ist ein «Rennvelo» genau definiert? Geht auch ein 3-Gänger mit gebogenem Lenker?

    Doofe Idee. Analoge Forderungen würden im 4-Rad Bereich als Aprilscherz gelten. Moment, das ist nicht etwa…

  2. Nein, definitiv kein Aprilscherz, auch wenn es sich so liest. Die Forderung ist schlicht absurd. Wer rennmässig fahren will, soll sich für die Tour de Suisse oder sonst ein Dopingfestival anmelden.

  3. Hab den Eintrag erst über den Jahresrückblick gesehen.

    Hier (in Österreich) ist gilt für Rennräder auf Trainingsfahrt keine Benutzungspflicht bei Radfahranlagen (in Deutschland ist es meines Wissens auch so), außerdem dürfen sie nebeneinander fahren. Rennräder sind dabei relativ willkürlich nach maximalem Gewicht, minimalem Raddurchmesser und maximaler Reifenbreite definiert – die genauen Maße habe ich nicht im Kopf.

    Die Ausnahme ist meiner Meinung nach nicht ganz so sinnlos, wenn man Geschwindigkeit bei Trainingsfahrten und den häufigen Zustand der Radwege berücksichtigt (oft unterbrochen, häufig mit Hindernissen verstellt oder in schlechtem Zustand).

    Grundsätzlich bin ich für die Aufhebung der Benutzungspflicht für sämtliche Radfahrer. Radwege sind meiner Erfahrung nach – vor allem innerorts – nicht nur mühsam (da oft von Fussgänger mit Trottoirs oder von Autofahrern mit Parkstreifen verwechselt oder zu schmal um trödelnde Sonntagsfahrer zu überholen), sie sind auch gefährlicher als das Radfahren auf der Fahrbahn.

    Aufgemalte Radstreifen etwa zwingen Radfahrer, gefährlich nah an parallel geparkten Autos vorbeizufahren. Rechtsabbieger übersehen Fahrräder weniger, wenn sie auf der Fahrbahn statt auf einem getrennten Radweg fahren. Weiterführende Links zum Thema gibts hier: http://bernd.sluka.de/Radfahren/Radwege.html

    Und wenn sie wirklich mal hilfreich wären, etwa weils eng wird, enden sie regelmässig im Nichts.

    Besser als eine Benutzungspflicht wären Radfahranlagen, die man auch wirklich benutzen will. Dass das geht, habe ich grad kürzlich bei meinem Kopenhagenbesuch gesehen – wovon sich Wien eine Menge abschneiden könnte. Und Zürich oder Luzern erst recht.

  4. Es ist relativ einfach: Wenn die Radfahrer die Radwege nicht benutzen, sollte man am besten gar keine mehr bauen. In Kopenhagen ist das tatsächlich vorbildlich umgesetzt. Momentan gibt es vielerorts Bestrebungen, mehr und bessere Radwege zu bauen. Wenn dann aber solche absurden Ausnahmen gefordert werden, muss man sich nicht wundern, wenn der Velo-Community ein steifer Wind entgegenbläst.

    Egal ob Trainingsfahrt oder nicht: Auch die Rennvelopiloten sollen sich an die Regeln halten. Sonst müsste ich dann auf einmal auch ein bisschen trainieren auf öffentlichen Strassen. 😉

    Natürlich gibt es viele Autofahrer, die Velofahrer zu knapp überholen oder sogar beim Rechtsabbiegen schneiden. Ebenso gibt es halt viele Velofahrer, die kein Licht haben oder sonst seltsam unterwegs sind. Auf der Strasse funktioniert es nur, wenn alle zusammenarbeiten. Genau so, wie Fussgänger die Strasse auf Fussgängerstreifen überqueren und auf Troittoirs gehen sollen, so gehören die Radfahrer auf die Radwege (immer gesetzt, es hat welche).

    Ich versuche mich im Verkehr so zu verhalten, dass es für die anderen Teilnehmer angenehm ist. So winke ich als Fussgänger am Zebrastreifen schon mal einen Velo- oder Töfffahrer vorbei, damit diese nicht anhalten müssen.

  5. Wer rennmässig fahren will, soll sich für die Tour de Suisse oder sonst ein Dopingfestival anmelden.

    Und wer Töff fahren will, soll auf die Isle of Man ziehen, statt unsere schönen Pass-Strassen mit diesem grässlichen Lärm zu beeinträchtigen!

    So ein Blödsinn.

    Wenn die Radfahrer die Radwege nicht benutzen, sollte man am besten gar keine mehr bauen.

    Hat dir die SVP einen Willkommensbrief geschickt, nachdem deine Argumente auf ihrem Niveau angekommen sind?

    Ich verstehe das Theater nicht. Rennvelos fahren schnell über 40 km/h. Ob jetzt Amadé im 50er mit seinem Motorrad 50 km/h fährt, oder ob ein Velofahrer mit seinem Rennvelo 40 km/h fährt, ist doch im Endeffekt genau egal. Oft gibt’s eh keine Velospur, und Velos fahren auf der Strasse, ohne dass die Autofahrer davon übermässig beeinträchtigt werden.

    Dass ein Rennvelo, welches mit 40 km/h auf der Velospur fährt, für die anderen Velofahrer (die mit maximal 20 km/h auf dem Veloweg entlangtuckern) ziemlich gefährlich sein kann, sollte auch jedem klar sein.

    Auf der Strasse funktioniert es nur, wenn alle zusammenarbeiten.

    Bingo. Also denk doch nicht nur an dich.

    Dass du auch zum Schluss kommst, dass Rennvelofahrer nicht auf der Velospur fahren sollten (siehe dein Zitat wegen Tour de Suisse) zeigt ja, dass du das Problem akzeptierst. Dass du trotzdem nicht bereit bist, eine minimale Beeinträchtigung in Kauf zu nehmen, um das Rennvelo-Problem zu lösen, ist schon etwas seltsam.

  6. Du hast das falsch verstanden. Rennmässiges Fahren im Sinne von «in Gruppen fahren, sich überholen und Kurven schneiden» gehört nicht auf öffentliche Strassen. Und ja, wer seinen Töff rennmässig bewegen will, soll damit gefälligst auf die Rennstrecke. Mit SVP hat das rein gar nichts zu tun. Rennen irgendwelcher Art gehören nicht auf die Strasse, auch wenn sie «nur» mit Velos veranstaltet werden.

    Wo es eine Velospur gibt, sollen die Radfahrer drauf fahren. Und zwar alle.

    Und nein, ich bin tatsächlich nicht bereit, die Beeinträchtigung durch Velofahrer auf der «normalen Strasse» zu akzeptieren, wenn es daneben einen Veloweg gibt. Sehe nicht genau, was daran seltsam sein soll.

  7. Argh, wo ist jetzt mein Kommentar hin? Muss der erst freigeschaltet werden weil ein Link drin ist oder ist der tatsächlich verloren gegangen?

  8. >Du hast das falsch verstanden. Rennmässiges Fahren im Sinne von “in Gruppen fahren, sich überholen und Kurven schneiden” gehört nicht auf öffentliche Strassen.
    Da stimme ich dir zu, und LKM vermutlich auch. Aber «Trainingsfahrt» heißt nicht Rennenfahren mit sich wettbewerbsmässig überholen und kurvenschneiden. In der Gruppe fahren schon eher, aber in diesem Fall erleichtert das Nebeneinanderfahren ein Überholmanöver.

  9. Du hast das falsch verstanden. Rennmässiges Fahren im Sinne von “in Gruppen fahren, sich überholen und Kurven schneiden” gehört nicht auf öffentliche Strassen.

    Darüber müssen wir überhaupt nicht diskutieren. Ist ja klar, dass es nicht geht, dass Velofahrer die Strasse blockieren. Das hat nichts mit Rennvelos zu tun, das gilt genau so, wenn am Mittag die Schule fertig ist und alle mit den Velos nach Hause fahren.

    Mit SVP hat das rein gar nichts zu tun. Rennen irgendwelcher Art gehören nicht auf die Strasse, auch wenn sie “nur” mit Velos veranstaltet werden.

    Klar. Nur: Rennvelofahrer fahre keine Rennen, wenn sie trainieren.

    Wo es eine Velospur gibt, sollen die Radfahrer drauf fahren. Und zwar alle.

    Weshalb?

    Und nein, ich bin tatsächlich nicht bereit, die Beeinträchtigung durch Velofahrer auf der “normalen Strasse” zu akzeptieren, wenn es daneben einen Veloweg gibt. Sehe nicht genau, was daran seltsam sein soll.

    Das seltsame ist, dass du hier genau so egoistisch argumentierst wie die Idioten auf Twitter, die keine Steuern bezahlen wollen. «Ich will nicht, dass ich ein kleines bisschen beeinträchtigt werde, auch wenn das für andere Leute einen grossen Sicherheitsvorteil bringen würde.»

    Als ob die paar Rennvelos im Sommer eine derart riesige Beeinträchtigung wären. Mein Gott, dass wir überhaupt darüber diskutieren ist doch absolut lächerlich. All die Kommentare zu diesem Artikel zu lesen und zu beantworten verursacht dir sicher mehr Arbeit und Ärger als alle Velofahrer, die du in einem Sommer überholen musst. Fahren ja sowieso alle Rennvelos auf den Strassen, Veloweg hin oder her. Als ich früher noch ab und zu um den Sempisee gefahren bin, hab ich das streckenweise genau auch gemacht, weil die Velowege derart scheisse waren. Und wenn ich heute mit dem Auto einen Rennvelofahrer auf der Strasse sehe, überhole ich ihn einfach, statt einen Herzinfarkt zu bekommen. Kannst du ja auch mal so probieren, funktioniert ganz gut.

    So was bin ich mir von dir einfach nicht gewohnt. Deshalb seltsam.

  10. Dass das noch einmal festgehalten ist: Es geht darum, dass die Rennvelofahrer generell nicht auf die Velowege sollen. Das ist das Anliegen des Parlamentariers. Um meine Beeindträchtigung geht es dabei (allerhöchstens) am Rande. Wenn ich sehe, welcher Aufwand im Surental, bei Dagmersellen und sicher auch andernorts betrieben wird, damit man (richtig schön breite) Radwege bereitstellen kann, dann erwarte ich schon, dass diese auch benützt werden. Wenn sie sowieso nicht benützt werden, warum investieren wir das Geld dann nicht anders?

    Verstehst Du nicht? Wenn die Radfahrer nicht darauf fahren, wird es in Zukunft sehr viel schwieriger, für eine bessere Veloinfrastruktur (für welche ich wenn das möglich war, gestimmt habe und auch weiterhin stimmen werde) zu argumentieren.

  11. Der relative Geschwindigkeitsunterschied zwischen einem Rennvelofahrer und einem Durchschnittvelöler ist wohl ähnlich wie der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Autoverkehr und Rennvelofahrer. Auf dem Veloweg ist in der Regel nicht einmal Platz zum überholen, ebenso kein Platz zum in der Gruppe fahren (was für die Veloclubs wohl wichtig ist). Vor allem merke ich aber schon beim zügigen Alltagsfahren, dass die Wege oft nicht für vernünftige Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Rechtwinklige Kurven, schlechte Bodenbeläge und ständiges auf- und abfahren über Randsteine stören bereits bei 20km/h, wies da mit der doppelten oder noch höheren Geschwindigkeit (und filigranderen Rädern) ausschaut will ich gar nicht wissen.

    Als ich vorletzte Woche im Surental war hab ich von den richtig schön breiten Velowegen nichts gesehen. Zumindst nicht zwischen Winikon-Triengen-Sursee, aber vielleicht war ich am falschen Ort unterwegs? Den kombinierten Fussgänger-Velo-Weg der Sure entlang kannst du ja wohl nicht meinen wenn es um Rennvelos geht.

    Wenn es darum geht, die Sicherheit vom Velofahren zu erhöhen, ist der Bau von mittelmässigen Radfahranlagen tatsächlich nicht sehr sinnvoll eingesetztes Geld.

  12. Es geht darum, dass die Rennvelofahrer generell nicht auf die Velowege sollen.

    Wo hast du das gesehen? Da wäre ich auch dagegen. Wäre ja lächerlich, wenn man Leute dazu zwingen würde, auf der Autostrasse zu fahren, nur weil ihre Velos seltsam geformte Lenker haben.

    Soweit ich das sehe, ist die Forderung nicht, dass Rennvelofahrer nicht auf die Velowege dürfen, sondern dass sie die Option haben, auf der Strasse zu fahren. Steht nämlich genau so im Artikel: «Er möchte erreichen, dass die Rennvelofahrer auch dort die Strasse benützen dürfen, wo nebenher ein Radweg verläuft. Heute ist dies verboten.»

    Wenn ich sehe, welcher Aufwand im Surental, bei Dagmersellen und sicher auch andernorts betrieben wird, damit man (richtig schön breite) Radwege bereitstellen kann, dann erwarte ich schon, dass diese auch benützt werden. (…) Verstehst Du nicht?

    Nein, ich verstehe das Argument nicht. Glaubst du, dass 100% aller Velofahrer aktiv trainierende Rennvelofahrer sind? Ich kenne die genauen Zahlen ja nicht, aber ich glaube, das ist sogar im Sommer eine relativ kleine Minderheit aller Velofahrer.

    Es besteht also keine Gefahr, dass die Radwege nicht benutzt werden.

    Und wenn die Radwege so breit und schön gemacht sind, dass Rennvelofahrer darauf problemlos neben allen anderen Velofahrern fahren können, dann sind die Rennvelofahrer sicher die ersten, die sie auch benutzen. Neben Autos auf Strassen zu fahren ist nämlich auch nicht sehr angenehm.

    1. ähm, das «Verstehst Du nicht?» gehörte zum folgenden Abschnitt. Wenn Rennvelofahrer mit diesem Vorstoss zu «Nicht-Radweg-Benutzern» gemacht werden, werden es künftige Ausbauten der Veloinfrastruktur vor dem Stimmvolk schwer haben.

      Sind wir insofern einer Meinung, dass *alle* Velofahrer auf den Radweg sollen, wenn der richtig ausgebaut ist?

      1. ähm, das “Verstehst Du nicht?” gehörte zum folgenden Abschnitt.

        Ich hab den ersten Abschnitt aber trotzdem nicht verstanden.

        Wenn Rennvelofahrer mit diesem Vorstoss zu “Nicht-Radweg-Benutzern” gemacht werden, werden es künftige Ausbauten der Veloinfrastruktur vor dem Stimmvolk schwer haben.

        Ah, du regst dich also nur deshalb auf, weil du dir Sorgen um die armen Velofahrer machst?

        Sind wir insofern einer Meinung, dass *alle* Velofahrer auf den Radweg sollen, wenn der richtig ausgebaut ist?

        Ich finde es durchaus sinnvoll, dass Velofahrer die Radwege verwenden, wenn diese den Anforderungen genügen. Das ist eh eine etwas seltsame Frage. Kein Velofahrer fährt lieber auf der Strasse als auf dem Radweg, wenn beide Optionen geeignet sind, weil es superunangenehm ist, mit dem Velo auf der Autostrasse zu fahren.

        Ich wusste bis heute gar nicht, dass gesetzlich vorgeschrieben ist, dass Velofahrer auf dem Radweg fahren müssen, wenn es einen Radweg gibt. Ich finde dieses Gesetz lächerlich, nicht durchsetzbar, und komplett sinnlos. Deshalb werde ich dieses Gesetz meiner persönliche Liste aller Gesetze hinzufügen, die man nach belieben ignorieren darf.

  13. Achso, ja der ist ganz angenehm zu fahren. Aber leider nur in eine Richtung vorhanden, und mit einem knappen Kilometer Länge jetzt auch nicht gerade das Nonplusultra für Trainingsfahrten.

  14. Gibt es überhaupt eine Benützungs_Pflicht für Radwege?

    Das wäre mir neu resp. mir in der Verkehrserziehung nicht vermittelt worden. Radwege sind doch (eigentlich) eine Dienstleistung am Radfahrenden?!

    Aber die Situation ist für mich sonnenklar: Alle Räder, egal ob schnell oder lahm, fahren am gleichen Ort (wenn sie denn müssten, siehe Frage oben). Das trifft ja auch für Autos und Fussgänger zu. Der strassenzugelassene Rennwagen kriegt auch keine Extraspur und «hängt» hinter dem Topolino und der trainierende Jogger muss auch auf demselben Gehsteig rennen wie seine weniger schnellen Fussgängerkolleginnen. Also, wenn es eine Radwegpflicht gibt, dann gehören alle Räder drauf, immer.

    1. OK, und wieder ist ein Beitrag im Nirvana verschwunden, in dem ich Links und Zitate eingebunden hatte. Zum Glück hab ich ihn dieses Mal vor dem abschicken kopiert. Wie mach ich das, damit ich durchkomme? Funktioniert Markdown?

      Das [Strassenverkehrsgesetz](http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19580266/index.html#a46) sagt:
      > Art. 46
      > Regeln für Radfahrer
      >1 Radfahrer müssen die Radwege und -streifen benützen.

      [Hier übrigens auch noch die im NZZ-Artikel angesprochene Interpellation von Thomas Maier im Originallaut](http://www.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20133066), inkl. der Antwort vom Bundesrat. Wenn ich das richtig verstehe, widerspricht dieser dabei aber dem Straßenverkehrsgesetz:

      > Ein von der Fahrbahn baulich abgetrennter Weg kann den Radfahrerinnen und Radfahrern zur Verfügung gestellt werden mit dem Signal «Radweg», mit einer das Signal «Fussweg» ergänzenden Zusatztafel «Radfahrer gestattet» oder ohne spezielle Signalisation.
      > Nur im ersten Fall besteht eine Benutzungspflicht der Radfahrerinnen und Radfahrer.

      Im Gesetz steht nichts von einer erforderlichen Signal «Radweg», ebenso ist ein Radstreifen, der laut Gesetz benützungspflichtig ist, nicht wie vom Bundesrad umschrieben baulich von der Fahrbahn abgetrennt.

      Was das Ganze jetzt auch nicht gerade übersichtlicher macht.

      Und extra für Mirko: Natürlich KANN der strassenzugelassene Rennwagen schneller fahren als der Topolino. DARF er aber nicht (zumindest nicht abseits der Autobahn). Der Rennvelofahrer KANN allerdings deutlich schneller fahren als das Kind mit Kickboard. Und DARF das auch, und dadurch wird der Geschwindigkeitsunterschied vermutlich grösser als er zwischen Rennvelo und Auto wäre. Die Beschaffenheit des Veloweges, die in der Regel für Geschwindigkeiten unter 20km/h ausgelegt zu sein scheinen, kommt häufig als ein weiterer Grund dazu, auf der Strasse fahren zu wollen.

    2. Aber die Situation ist für mich sonnenklar: Alle Räder, egal ob schnell oder lahm, fahren am gleichen Ort (wenn sie denn müssten, siehe Frage oben). Das trifft ja auch für Autos und Fussgänger zu.

      Das ist kein Argument.

        1. Das war auch kein Argument, das ist die Situation.

          Nö, ist es nicht. Ich wage mal zu behaupten, dass die meisten Velofahrer nicht wissen, dass sie auf dem Fahrradweg fahren müssen, und dass sich viele nicht daran halten. Wie du selber sagst, war das eine Forderung, aber Forderungen sind in einer Diskussion sinnlos.

  15. Ok, die Analogie wäre dann, es gäbe bei den Autos auch kein Tempolimit. Bei den Fussgängern gibts auch keins, aber da schreit auch niemand nach Trottoirs extra für Jogger.
    Bei den Autos ist das Tempolimit jedoch gesetzt, um die Autos vor sich selbst zu schützen, nicht zum Spass (oder?). Also zieht der Vergleich weiterhin.

    Weil sich die Rennvelofahrer in ihren relativen (!) Tempoexzessen nicht freiwillig mässigen, ergibt sich für mich als logische Folge die Forderung nach einem Tempolimit für Velos auf Radwegen zb bei 25km/h.

    Rennvelofahrer können dort bolzen, wo es keine Radwege gibt, und das ist gefühlt etwa das ganze Emmental, das ganze Toggenburg, 95% vom Graubünden, 90% vom Wallis und dann noch brontal viele Kilometer im Resten der Schweiz.

    Es ist etwas trotzköpfig von den Gümmelern, da haben sie ein riesiges Gebiet ohne Velowege und können richtig abdrücken, aber nein, sie (aka die nicht sehr zahlreiche Randgruppe) fordern auch noch Ausnahmen bei den wenigen innerstädtischen Velostreifen.

    (ich kann übrigens auch nicht verstehen, was ein Lambo in der Stadt verloren hat und wo der Spass ist, mitten in der Stadt zu joggen.)

  16. Bei den Fussgängern gibts auch keins, aber da schreit auch niemand nach Trottoirs extra für Jogger.

    Analogien müssen Sinn machen, damit sie Argumente sind. Dass ein Jogger nicht mehr bremsen kann wenn ein Fussgänger vor ihm plötzlich nicht ganz grad geht ist relativ unwahrscheinlich, und die daraus entstehenden Verletzungen relativ gering.

    Weil sich die Rennvelofahrer in ihren relativen (!) Tempoexzessen nicht freiwillig mässigen, ergibt sich für mich als logische Folge die Forderung nach einem Tempolimit für Velos auf Radwegen zb bei 25km/h.

    Rennvelofahrer fahren schnell.

    Option 1: sie fahren einfach auf der Strasse. Das machen sie schon heute, stört keinen wirklich (wie du selbst sagst), und alle sind zufrieden.

    Option 2: wir führen ein weiteres Gesetz ein und verbieten Rennvelofahrern, mit ihren Velos schnell zu fahren, falls es neben der Strasse auch noch einen Radweg gibt.

    Es sei jedem selbst überlassen, zu entscheiden, welche dieser beiden Optionen mehr Sinn macht.

    1. Wieso dann diese Motion? Die Gümmeler sollen doch einfach weiterhin auf all den Strassen ohne holprige Velostreifen fahren!

      Natürlich ist ein Tempolimit für Velos doof, wenn Du bei 45km/h einen Unfall hast, gibts höchstens ein paar Schrammen.

      Genau. Option 1 und sich wieder den wahren Problemen zuwenden. Schön haben wir darüber gesprochen.

      1. Wieso dann diese Motion?

        Vermutlich, weil es Sinn macht, dumme Gesetze den Realitäten anzupassen. Siehe auch Betäubungsmittelgesetz.

        Option 1 und sich wieder den wahren Problemen zuwenden.

        Bingo.

  17. > Wieso dann diese Motion? Die Gümmeler sollen doch einfach weiterhin auf all den Strassen ohne holprige Velostreifen fahren!
    Die Motion will, dass sie nicht mehr fürs auf der Fahrbahn fahren gebüßt werden können.

    Ich bin vorhin übrigens noch über ein paar schöne Beispiele aus Zürich gestolpert, wieso man nicht auf Radfahranlagen fahren will, auch wenn es die gibt. Gegen gute Radwege hat wohl kaum wer was, blöd ists wenn inkompetent oder einfach um die Velos von der Fahrbahn zu haben irgendwas auf den Asphalt gepinselt wird und man das dann benutzen muss.

    das dünne graue Ding soll ein Velostreifen sein
    ähem. rumms.
    in der Regel nicht die Schuld der Fussgänger, sondern der Verkehrsplaner

  18. Ah, du regst dich also nur deshalb auf, weil du dir Sorgen um die armen Velofahrer machst?

    Erst jetzt gesehen. Es mag Dich erstaunen, aber ja, das ist für mich ein entscheidender Punkt.

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