2012 – My Best of

Und wieder ist ein Jahr um. All die wirren Jahresrückblicksshows sind mittlerweile vorbei. Schaut das überhaupt jemand? Anyway: Von mir gibt’s wie inzwischen gewohnt die Topthrees des vergangenen Jahres. Abgesehen davon war sicher die Wiederwahl Obamas ein Highlight und der allmählich explodierene Konflikt zwischen Israel und Palästina ein Tiefpunkt. Wer etwas in der Vergangenheit stöbern möchte, findet sie hier auch für die Jahre 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006 und 2005. Anzufügen gibt es noch, dass ich nur dank einer zum Glück defekten Boeing 767 nicht in New York war, als Sandy etwas gar stürmisch vorbeischaute. Ein Trip nach NYC steht demzufolge dieses Jahr noch bevor. Mal sehen was 2013 sonst noch so bringt.

Filme

  1. Skyfall – Actiongeladen, aber auch humorvoll und mit spannender Story schafft’s der Bond auf Platz 1
  2. The Dictator – Brilliant, wie Sacha Baron Cohen uns den Spiegel vorhält
  3. The Dark Knight Rises – Ein weiterer sehr gelungener Batmanfilm

Auch gut: Arbitrage, The Avengers, The Ides of March.

Lieder

  1. Somebody that I used to know von Gotye
  2. She’s so mean von Matchbox 20
  3. We are young von Fun.

Auch gut: Gagnam Style von Psy Little Talks von Of Men and Monsters, , I Follow Rivers von Lykke Li, Madness von Muse, Her Song von Stephen Ridley, Somebodies auch von Gotye, Heroin von The Indelicates,
Bester Sommerhit: Ai se eu te pego

Alben

  1. Babel von Mumford and Sons
  2. The 2nd Law von Muse
  3. Battle Born von The Killers

Auch gut: Mirage Rock von Band of Horses,
Bestes Konzert: Bruce Springsteen im Letzigrund

Sportveranstaltungen

  1. FC Luzern – KRC Genk 2:1 – Endlich richtige Allmendstimmung im neuen Stadion
  2. Euro 2012 Halbfinale – Deutschland – Italien 1:2 – in einem Pub in Portsmouth geschaut
  3. Formula Drift in Long Beach – Unglaublich, wie schnell die Jungs quer zwischen den Betonabschrankungen quer fahren…

Auch gut: Kamui Kobayashi wird Dritter in Japan (leider nur am TV gesehen),

Autos

  1. Toyota GT86
  2. Fiat Panda 1.3
  3. Lexus LFA

Auch gut: BMW Zagato Coupé, Renault Alpine A110-50, Kofferraum des Mercedes CLS Shooting BrakeOpel Ampera, BMW i3 Coupé Concept Car

Newcomer

  1. amade.ch Version 7.0
  2. GoPro Hero2 als Hintertorkamera
  3. Biene Fenster auf Facebook

Auch neu: Blog-Serien Schlaue Kommentare und Autokunde mit Blick, Mercedes mit Renault-Technik, Dachs Content, Erika and the Bitterlins.

Enttäuschungen

  1. Das Verhalten der Neuen Luzerner Zeitung gegenüber dem FC Luzern und seinen Fans
  2. Otto Ineichen stirbt
  3. Morganellas Idiotentweet

Auch schlecht: Ich als Puchfahrer, WWF – Um jeden Preis gegen Schweizer Autofahrer, Amnesty im SVP-Stil, Fehlersammlung in der Mondiale-Berichterstattung der NZZ,

Blog-Beiträge

  1. Das normale Israel
  2. Volkswahl des Bundesrates
  3. Blue Balls Festival 2012

Auch interessant: Demokratie, wie sie nicht sein sollte, Autosalon 2012 – meine Favoriten, Meine Güte, Christian Bertschi!, Cupfinal 2012, Mehr Transparenz, nein danke, Medienvielfalt in der Schweiz, Social Media Buttons, Mein erstes Nokia, Madona im Letzigrund, Apple iPhone 5 – Gähn, Bikinis für Babies, Positives von Fussballfans, Wenn der Blick die Wortwahl kritisiert, Allgemeine Dienstpflicht statt Wehrpflicht,

7 Antworten auf „2012 – My Best of“

  1. Es tut mir leid, aber wer Skyfall als gut bezeichnet, der hat meiner Meinung nach nicht nur keine Ahnung von Filmen, sondern vermutlich auch eine wenigstens marginale Persönlichkeitsstörung. Die Action war zum gähnen, und der Humor zum kotzen. Der Film ist nicht nur langweilig und peinlich oberflächlich, sondern auch ethisch schlicht und einfach nur Abfall. Schlimmeren Dreck (auf jeder möglichen Ebene der Beurteilung) findet man in diesem Jahr nur mit grossem Suchaufwand.

    The Dark Knight Rises war auch pure Scheisse (im Vergleich mit Skyfall allerdings ein wahres Meisterwerk).

    Abgesehen davon: gute Listen. Und ein gutes neues Jahr. Cheers! 🙂

  2. Habe nie behauptet, ich hätte Ahnung von Filmen. 🙂 Aber ich schaue sie mir gerne an. Und Skyfall hat mir 2012 halt am besten gefallen. Vielleicht hast Du auch eine Liste Deiner Lieblingsfilme des letzten Jahres?

    Auf jeden Fall auch Dir ein gutes neues Jahr! 🙂

  3. Mein Kommentar war vielleicht ein bisschen unfair, weil ich nicht wirklich erklärt habe, was mein Problem mit Skyfall war. Also hier ein Nachtrag.

    1. Die Story und Bond’s Antagonist

    Der Film beginnt fantastisch. Die ersten 30 Minuten des Films erinnern an ältere Bond-Filme, bei denen es tatsächlich um Spione ging, und um komplexe Stories mit interessanten Twists und verschiedenen Faktionen, die unabhängige Interessen verfolgen.

    Leider stellt sich kurze Zeit später heraus, dass Raoul Silva, Bonds Antagonist, überhaupt keinen Plan hat. Er wird als absolutes Genie eingeführt, seine Aktionen sind aber im besten Fall idiotisch, und im schlechtesten Fall schlicht und einfach sinnlos. Es ist absolut nicht klar, was Silva genau motiviert, oder was für einen Plan er verfolgt (falls er das überhaupt tut). Sein einziges Ziel scheint die Ermordung von M zu sein.

    Die besten Bond-Filme sind die, in denen Bond’s Gegner intelligent sind, einen nachvollziehbaren Plan verfolgen, und Plausibilität mit Boshaftigkeit verbinden (siehe z.B. Goldfinger). Silva ist nicht intelligent, sein Plan ist nicht nachvollziehbar, er ist als Charakter nicht plausibel, und er ist eher dumm als Boshaft.

    2. Das Ende des Films

    Die letzten 40 Minuten des Films passiert nichts. Es handelt sich schlicht um einen schlecht gemachten Abklatsch von Carpenters Assault on Precinct 13. Bond versteckt sich in einem Haus, und Silva ballert auf das Haus. Vierzig Minuten lang. Hübsch gefilmt, aber absolut zum Gähnen. Wer das in einer besseren Version sehen möchte, sollte sich Carpenters Original anschauen.

    3. Sexismus

    Dass der Film keinen echten Plot hat, dass der Antagonist ein Trottel ist, und dass das Ende des Films zum Gähnen ist, das könnte man ja noch einigermassen verzeihen. Kennt man ja bereits von Quantum of Solace. Aber diesen Punkt kann ich nicht verzeihen.

    Ja, Bond-Filme waren schon immer sexistisch, aber Skyfall tut dies derart unironisch und soziopathisch, dass ich mehrere male nahe daran war, das Kino zu verlassen.

    Hier sind die vier wichtigsten weiblichen Charaktere.

    – M ist im Film inkompetent, und wird am Ende durch einen Mann ersetzt
    – Moneypenny ist im Film inkompetent, und wird am Ende zur Sekretärin degradiert
    – Clair Dowar MP ist im Film inkompetent, und dient nur als Zielscheibe
    – Und dann wäre da noch Sévérine

    4. Sévérine

    Bond lernt Sévérine in einer Bar kennen. Unter tränen erzählt sie ihm, dass sie als Kind versklavt wurde, und ihr ganzes Leben als Sex-Sklavin verbracht hat. Was tut Bond? Er schleicht sich in ihr Zimmer während sie duscht, geht in ihre Dusche, und hat Sex mit ihr.

    Nun überlege man sich einmal, was Bond hier genau tut. Amadé lernt in einer Bar eine Frau kennen. Die Frau geht nach Hause. Amade schleicht sich in ihr Haus während sie duscht, geht in ihre Dusche, und hat Sex mit ihr. Wie nennen wir das? Genau, eine Vergewaltigung.

    Aber dass Bond Sévérine vergwaltigt, ist noch nicht genug. Kurze Zeit später schiesst er zuerst mit einer Pisolte auf sie, und schaut dann zu, wie Silva sie erschiesst. Sein Kommentar? «Schade um den Scotch». Und dann tut er, was er bereits vorher hätte tun können, als er bei Sévérines Ermordung zuschaute: er entwaffnet Silva.

    Sexismus in Bond-Filmen ist zu erwarten, aber dass Bond zuerst ein Opfer von sexueller Versklavung vergewaltigt, dann mit einer Pistole auf sie schiesst, dann zuschaut wie sie erschossen wird, und dann einen Witz über das Ganze macht, das ist echt zu viel.

    Nein, ich habe keine eigene Liste von Lieblingsfilmen, aber ich habe einen Film, der ganz sicher auf keiner Liste sein sollte.

  4. Das «Sévérine-Argument» hab ich irgendwo schon mal ziemlich ähnlich gelesen. War das bei Dir auf dem Blog? Jedenfalls hast Du natürlich mit dem Sexismus-Vorwurf recht. Das ist allerdings wirklich nichts neues, nur im Fall von Sévérine würde ich sagen, dass man da übertrieben hat.

    Die Sequenz beim Elternhaus ist tatsächlich der Tiefpunkt des Filmes. Besonders «lustig» ist ja auch, dass die Bösen dank der Taschenlampen der Guten erst auf diese aufmerksam werden. Aber solche Doofheiten gehören halt mitunter auch zu einem Bond.

    Nicht ganz nachvollziehen kann ich Deine Argumente bezüglich Silva. Mir haben die Dialoge zwischen ihm und Bond mit am besten gefallen. Seine Rachegelüste sind doch aufgrund seiner Abservierung und der Behandlung durch M einigermassen zu erklären. Dass sich in einem Actionfilm der «schlaue Böse» schlussendlich doch ziemlich dumm benehmen muss, damit der Gute am Ende gewinnen kann, ist nun auch nicht wirklich neu. So plump wie von Dir beschrieben kam mir das im Film gar nicht vor.

  5. Nichts gegen die Dialoge zwischen Bond und Silva. Das Problem ist sein Plan, sein Ziel, seine Motivation. Er hat keine Ambitionen. Sein Ziel ist es, M zu töten. Das ist derart kleinkariert und trivial, dass man es nur als erbärmlich bezeichnen kann. Sein Plan läuft darauf hinaus, dass er sich festnehmen lässt, ausbricht, und M erschiesst. Das ist einfach nur dämlich und eine komplette Verschwendung seiner Fähigkeiten und Ressourcen. Und seine Motivation ist pure Rache. Gähn.

    Zu Beginn des Filmes vermutet man, dass Bond hier eine riesige Verschwörung aufdeckt. Am Ende geht es um einen abgedroschenen, ambitionslosen Rache-Mörder, wie in jeder zweiten Derrick-Episode.

    Vergleich das mit Antagonisten wie Auric Goldfinger oder Blofeld oder Le Chiffre oder Sigmund Stromberg oder Sir Hugo Drax. Die haben Ambitionen, ein klares, nachvollziehbares Ziel, sind motiviert und intelligent.

    Und das Beste ist, dass Silva am Ende gewinnt. Was aber völlig irrelevant ist und eigentlich niemanden gross stört, weil sein Plan derart erbärmlich ist.

    Es stimmt eben nicht, dass sich der Böse dumm benehmen muss, damit am Ende der Gute gewinnt. Das ist nur in Drehbüchern so, die von Idioten geschrieben wurden. Das ist halt das Problem beim Schreiben: kein Autor kann Charaktere schreiben, die intelligenter sind als er selber (die Ausnahme, die die Regel bestätigt, ist vielleicht Doyle). Und wenn der Autor dumm ist, dann sind am Ende auch alle seine Charaktere Idioten.

    Silva ist ein erbärmlicher Charakter, und die vermutlich krasseste Verschwendung eines grossartigen Schauspielers des letzten Jahres.

  6. Bin noch froh, dass Du immerhin nicht auf dem guten Javier rumhackst. Ich glaube, Du stellst im Grossen und Ganzen einfach zu hohe Ansprüche an einen Bond. Natürlich hätte der Plan Silvas ausgeklügelter sein können. Wenn ich aber bspw. daran denke, wie er sich befreit, hat er schon noch ein paar Cleverheiten drauf. Auf der anderen Seite gebe ich Dir indofern recht, als dass schon alleine durch die Länge des Filmes und die langsame Erzählart mit vielen Dialogen ein komplexerer Plan und eine tiefgründigere Motivation Platz gehabt hätten.

  7. Ich glaube nicht, dass ich zu hohe Ansprüche an einen Bond-Film stelle. Es gibt viele Bond-Filme, die ich absolut zu meinen Lieblingsfilmen zähle.

    Dass Silva sich absichtlich festnehmen lässt und dann ausbricht hätte ein cooler Teil des Films sein können — wenn es ihm irgend etwas Konkretes gebracht hätte. Faktisch hat er sich damit aber lediglich den Preis für das Flugticket nach England gespart.

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