bruce springsteen im letzigrund

beginn um 19:00? dann fängt das konzert ganz bestimmt nicht vor 8 uhr an. logisch, oder? ja, wenn da nicht mister springsteen wäre, der um 19:20 die bühne stürmt. also schnell das pizzastück runtergewürgt und nach vorne gestochen, man hat ja schliesslich ein «front field»-ticket ergattert. die preise sind ja inzwischen auch in surreale sphären eingetaucht: unglaubliche 178.- chf kostet der spass. ob ein konzert überhaupt so gut sein kann?

so beim dritten song bin ich dann tatsächlich im front field, das gar nicht so weit «in front» ist. naja, immerhin brauche ich keinen feldstecher. genial, wie der 62-jährige loslegt. gassenhauer, ältere perlen und neue stücke wechseln sich ab. nach einer gewissen «kennenlernphase» hat er das zürcher publikum fest im griff.

da gibt es keine farbigen bändchen, keine vorgruppe, kein feuerwerk, keine special effects, keine hebebühne, keine messages auf den grossen screens und keine spendenaufrufe. einfach nur straighten amerikanischen rock. nicht mal pausen zwischen den songs gibt es. das unglaubliche tempo ist auch nötig, wenn man eine solch riesige anzahl songs präsentieren möchte. locker und sehr sicher führt springsteen durch die show, die in gewohnter weise auch durch die vom publikum mitgebrachten song-titel-tafeln mitbestimmt wird. als «the boss» sich ein transparent mit dem song «working on a dream» aus der menge holt, wird es der band ganz anders. den song habe man ja ewig nicht mehr gespielt. doch nach kurzem austausch passt auch das wieder perfekt. nur der bass bei «born in the usa» und einige ungewollte rückkopplungen verhinderten ein akustisch perfektes erlebnis im letzi. auch das zürcher publikum steuerte einmal mehr das seinige zu einem wunderbaren rockabend hinzu.

nach 3 stunden und 25 minuten war ein grossartiges konzert zu ende, das ganz ohne zugaben auskam. doch nach einer derart langen und anstrengenden performance mochte man das dem star nachsehen. springsteen begeisterte mit seiner positiven art, die weit über das musikalische hinausging. am ende waren die 178 franken auf jeden fall bestens investiert.

thanks boss!

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