blick auf die asylprobleme

Wenn im Flüchtlingswesen nur annähernd so viel in die Voraussicht investiert würde wie bei der militärischen Landesverteidigung, wäre die Schweiz besser gerüstet auf steigende Gesuchszahlen. Tatsache ist, dass in der Regierungszeit von Bundesrat Blocher das Personal und die Kapazitäten im Asylbereich derart drastisch zusammengestrichen wurden, dass sie nur gerade ausreichten, um ein absolutes Schönwetter-Szenario zu bewältigen. Oder anders herum: Blocher wollte die Gesuche auf 10’000 pro Jahr plafonieren und dann den Asylnotstand ausrufen, wenn diese Grenze überschritten würde (was den Einsatz der Armee nach sich zöge). Eine ziemlich irreale Vorstellung, die vor allem dazu führte, dass im Flüchtlingbereich qualitativ und quantitativ Ressourcen abgebaut und Know-how vernichtet wurden.
via tweet von cedric wermuth gelangte ich zum artikel in der tageswoche, den ich hier auszugsweise zitiere.

tatsächlich ist es schon interessant zu sehen,weshalb wir im asylwesen aktuell ein derartiges chaos haben. ganz bestimmt sind nicht alle ankommenden asylbewerber auch wirklich «berechtigterweise» hier. hier sind sie aber eben trotzdem, was dazu führt, dass die entsprechenden verfahren aufgenommen werden müssen. sind die ressourcen dazu gar nicht erst vorhanden, kann man sich ausmalen was passiert.

9 Antworten auf „blick auf die asylprobleme“

  1. während der zeit von christop blocher als justizminister gingen die asylgesuche deutlich zurück. ob das nun sein verdienst war oder nur eine zeiterscheinung war, lasse ich mal beiseite. seine kürzungsmassnahmen sollten die kosten senken, was durchaus wünschenswert ist.

    der vergleich asylwesen und armee scheint mir aber schon reichtlich weit hergeholt. asylanten sollten ja nicht eine ähnlich direkte bedrohung darstellen, wie ein bewaffneter aggressor, gegwelchen die armee eingesetzt würde.

  2. effizienz
    hast Du den ganzen text gelesen?

    der vergleich dreht sich nur um die kosten. so wie es ausschaut, kostet uns das asylwesen wie es jetzt geführt wird deutlich mehr, als es uns kosten müsste. nicht immer spart man mit einsparungen.

  3. >so wie es ausschaut, kostet uns das asylwesen wie es jetzt geführt wird deutlich mehr, als es uns kosten müsste.
    es erfreut mich, in dieser thematik einen solchen satz von dir zu lesen.

    du wirst mir aber sicher zustimmen, dass es sinnlos wäre, in zeiten von wenig gesuchen den gesamten apparat gleich hoch und teuer zu halten wie in zeiten von viel gesuchen, oder?

    die lösung kann nur durch effizientere verfahren und die schliessung von gesetzeslücken geschehen. einige, dir wohl zu radikale, vorschläge habe hier und hier bereits gemacht.

  4. durchschnitt
    die ressourcen müssen bei durchschnittlicher auslastung (basierend auf den anzahl gesuchstellerinnen der letzten 20 jahre) ausreichen, dass man die aktuelle warte- und reaktionszeit auf ein minimum beschränken kann. offensichtlich hat sich das in und seit der «ära» blocher genau ins gegenteil verschoben.

  5. ja, eine personalplanung anhand eines durchschnittwertes kann ich befürworten, wenn mit entsprechenden massnahmen dafür gesorgt wird, dass der durchschnitt einigermassen tief liegt.

  6. letzte 20 jahre
    deswegen schreibe ich ja auf basis der gesuche der letzten 20 jahre.

    euer «geheimes» ziel von zero asylbewerbern ist wohl etwa gleich realistisch wie zero verkehrstote. das verfolgen dieser ziele bringt niemandem etwas.

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