während ich in den ferien weile, brennt in luzern die luft. dies natürlich nur sprichwörtlich. obwohl es in den vergangenen jahren meines wissens nicht zu einer verschärfung der situation gekommen ist, scheinen die pyro-vorfälle nun auf einmal enorm wichtig zu sein. wie zu einem früheren zeitpunkt angedroht, folgt auf die pyroaktion vom spiel in basel nun eine fahnenverbot. dass die basler fans vor dem spiel ein wahres feuerwerk mit vielen raketen und zahlreichen rauchpetarden abbrannten, wird für die entscheidung der fcl-führung keine rolle gespielt haben. dennoch finde ich, sollte das nicht unerwähnt bleiben, zumal gerade dieses team trotz (?) seinen fans den einzug in die champions league k.o.-runde geschafft hat.
in luzern ist derweil der dialog zwischen fans und club auf eis gelegt. statt zusammen am gleichen strick in richtung europacupplatz zu ziehen, verrennt man sich in einer meiner ansicht nach kaum bemerkenswerten detailproblematik. dass die fackeln heiss und somit gefährlich sind, weiss jeder mensch. dass die luzerner fans bislang ausreichend sorgsam damit umgegangen sind, wird nicht in betracht gezogen. es ist nicht so, dass ich mit allem einverstanden wäre, was sich in der fankurve so tut. aber ich denke, lebendige fanszene von luzern hat sich in den allermeisten fällen positiv in szene gesetzt und der mannschaft stets den rücken gestärkt. dass ihr mit dem fahnenverbot nun kollektiv ein grossteil der möglichkeiten entzogen wird, kann ganz bestimmt nicht im sinne der mannschaft, der anderen zuschauer und damit letztlich auch nicht in jenem der führung sein.
so sehr man den fussball in luzern mit dem neuen stadion alslifestyleartikel zu verkaufen versucht, so sehr hängt die dafür notwendige ambiance mit der beziehung zwischen fans und club zusammen. eine allmend ohne fahnen und wohl auch ohne gesänge, das ist nicht jene allmend, die wir luzerner so lieben. das ist dann nur noch nettes cüplitrinkendes networking mit etwas ballspiel auf dem rasen. wenn dies das ziel ist, dann trägt man mit der verfolgung desselben die fankultur luzerns zu grabe.
wenn die fans am sonntag gegen servette in schwarz erscheinen und während dem ganzen spiel stumm bleiben, hat das nichts mit dem karriereende im spitzenfussball von hakan yakin zu tun. es ist vielmehr die längste schweigeminute, die es auf der allmend je gegeben hat.
Allmend United
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