wenn jesus heute käme

mich erinnert der kampf gegen die asylanten bzw. gegen deren heime in der jeweils eigenen wohngemeinde an jenen gegen die atommülllager. jedem ist klar, dass es diese dinge braucht, dann aber bitte nicht im eigenen dorf. da passt der kommentar eines gewissen ruedi estermann aus rothenburg, den er auf der seite der luzerner zeitung hinterlassen hat.

Am Heiligabend werden viele der Weihnachtsgeschichte lauschen und gerührt sein, weil Maria und Josef überall abgewiesen wurden und Jesus in einem Stall zur Welt kommen musste. Heute, 2000 Jahre später, erginge es ihnen bestimmt nicht besser. Im Gegenteil: Die Welt ist kälter geworden. Geradezu hysterich wird über Asylbewerber diskutiert. Weggis, Fischbach, Bettwil sind überall. Asylbewerber sind nicht erwünscht. Leichter haben es ausländische Steuerflüchtlinge. Sie sind hochwillkommen, obwohl auch sie «fremd» sind. Und erst recht wenn einer noch seine neue Wohngemeinde beschenkt, damit die Steuern gesenkt werden können.

wenn wir sonst bei jeder gelegenheit unseren christlichen hintergrund, unsere werte, ja halt einfach unsere grossartige schweiz in den vordergrund rücken, werden wir in solchen momenten egoistisch, kaltherzig, unschweizerisch. somit wären die neujahrsvorsätze sozusagen schon auf dem tablett. mal sehen, ob wir uns nächstes jahr peinlichkeiten wie «bettwil» sparen können.

4 Antworten auf „wenn jesus heute käme“

  1. dinge die man braucht…
    an diesem zentralen punkt deiner argumentation happerts: eine moderne gessellschaft braucht energie. da muss man sich fragen, wie man am günstigsten dazu kommt – und brachte man dazumal noch eine mehrheit zusammen, wurde dies auch so realisiert.

    weiter braucht ein staat geld – für welch unsinnige dinge auch immer. deshalb sind die steuerflüchtlinge willkommen. die bezahlen zwar weniger wie in ihren enteignenden heimatsstaaten, aber immer noch mehr als der durchschnittschweizer.

    was wir/der staat/unsere gesellschaft/etc. nicht brauchen, sind leute die mehr kosten als nützen. im rahmen humanitärer gutmenschenanflüge, könnte man dazu neigen, einige wenige, schlimm bedrohte, verfolgte – you name it – aufzunehmen. mehr als 95% der «asylanten» sind aber nicht politisch verfolgt, sind wirtschaftsflüchtlinge, schlecht bis gar nicht qualifiziert, ausser ev. durch den heimigen strafvollzug-track-record.

    bei allem religiösen kitsch: absolut nicht vergleichbar mit maria und josef.

  2. brauchen
    nein, es braucht die asylanten nicht. ebensowenig, wie es hardman, Dich oder mich braucht. aber sie sind nun einmal da. sie sind wie die atomabälle nebenprodukte unserer lebensart, um es mal in hardman-deutsch auszudrücken. was es braucht, sind plätze für sie.

    hardman, um es Dir ein weiteres mal mitzuteilen: dass Du hier lebst, ist reiner zufall und grosses glück für Dich. hör doch auch mit Deinem «modernen gesellschaft» quatsch. Deine fantastereien blenden die realität stets komplett aus. als schlechtmensch ist das wahrscheinlich teil Deines plans, nur bringt er uns kein stück weiter. jedes mal zu sagen, es ginge uns besser, wenn alles was kostet gar nicht erst hier wäre, löst das problem nicht.

    natürlich sind die beiden bilder miteinander vergleichbar.

    und:

    eine moderne gessellschaft braucht energie. da muss man sich fragen, wie man am günstigsten dazu kommt.

    wenn Du Dich in Deinem leben auch in solch simplen 1.-lektion-wirtschaftskunde-logik-schemata bewegst, frage ich mich schon, wie Du je auch nur eine verantwortungsvolle entscheidung fällen willst.

  3. fremd und ungeliebt
    >Leichter haben es ausländische Steuerflüchtlinge. Sie sind hochwillkommen, obwohl auch sie «fremd» sind.

    Nein, sie sind uns nicht fremd. Denn sie sind inmitten von supeereichen Schweizern, die ihr Geld auch irgendwo illegal deponieren.
    Spätestens, wenn es der Schweiz auch schlechter geht, wird sie dann auch Jagd auf diese Steuersünder machen, die sich in anderen Steueroasen sonnen. Ich freue mich dann, wenn die Schweiz solche CD’s mit netten Adressen drauf kauft.

    Zu den Asylanten: Man sollte echte Flüchtlinge unterscheiden von solchen, die nur hier arbeiten wollen, oder solchen, die im eigenen Land schon kriminell waren und deshalb verfolgt/flüchtig sind.
    Entsprechend verhalten sich diese bei uns, und entsprechend sollten wir sie auch behandeln/zurückschieben.

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