[…] Schon in der ersten Klasse wuste ich von jedem, welcher Partei er angehörte.
Von der Kanzlei musste ich regelmässig verschiedenen Leuten Briefe bringen. Damals hat man diese Mitteilungen in der eigenen Gemeinde nicht durch den Briefträger verteilen lassen. Der Weg zum Bürger war gleich weit, wie der Weg zur Post. Also hat man und konnte noch das Porto sparen. Wichtige Briefe brachte mein Vater meistens am Sonntag und verband dies mit einem Familienspaziergang. Dann gab es oft ein Zobig und es wurde politisiert. Mein Vater redete gerne mit den Bürgern persönlich und diese schätzten das ganz offensichtlich. Manches Problem konnte so viel einfacher gelöst werden. Ich spürte dann sofort, ob mein Vater mit einem Roten oder einem Schwarzen sprach. Es war eine spannende und interessante Zeit Ich hörte gern den Männern zu. Die Frauen redeten nur vom «Lismen und von den Hühnern, die den Mauser hatten.»
In der Schweiz existierte damals das Frauenstimmrecht noch nicht. Die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau war klar gegliedert. Ganz vereinzelt gab es Frauen, bei denen man genau wusste, dass sie dem Manne den Tarif durchgaben. Diese nahm man aber aus eidgenössischer Ueberzeugung nicht ernst. Man hatte höchstens mit dem Ehemann etwas Erbarmen.
allfällige fehler im text sind beim abtippen meinerseits entstanden. 😉 diese kleine büchlein stammt von einem mann aus meiner gemeinde, spiegelt jedoch die situation für viele landgmeinden in luzern um diese zeit wieder. sobald ich weiss, wo und zu welchem preis man es erstehen kann, werde ich das hier posten.