r.i.p. nicolas g. hayek


gestern ist nicolas g. hayek gestorben. unglaublich, was er bewegt hat. ihm haben wir es zu verdanken, dass in den 80er jahren nicht die gesamte uhrenindustrie der schweiz bachab ging. für mich persönlich noch wichtiger: seine liebe zur individuellen mobilität. so wollte er zunächst mit vw, dann mit mercedes seinen traum vom swatch auto realisieren. während vw absprang, war es bei mercedes der mangelnde mut, der schlussendlich nur eine sehr inkonsequente realisierung zuliess. hayek hatte den zweisitzer schon zu beginn der 1990er jahre als hybridmobil gesehen. deshalb stieg er aus dem projekt aus. die ironie an der sache: inzwischen – mehr als 15 jahre später – gibt es einen smart mit hybridantrieb. für mich ein gutes beispiel dafür, dass hayek eben ein echter visionär und nicht bloss ein träumer war. die kreativität, aber auch die konsequenz oder sagen wir: sturheit mit der er seine projekte verfolgte verdienen grossen respekt. auch im hohen alter riss er immer noch neue dinge an, wie zum beispiel das projekt belenos beweist.

Echte Unternehmer sind Künstler, welche die Kreativität und Neugier eines Sechsjährigen behalten haben.

nicolas hayek, 19.2.1928 – 28.6.2010

wir werden diesen wahren unternehmer und patron vermissen.

29 Antworten auf „r.i.p. nicolas g. hayek“

  1. wir werden diesen wahren unternehmer und patron vermissen

    yup, er hat grosses geleistet und blieb dabei bescheiden. er war sich stets seiner sozialen verantwortung bewusst. eben, ein echter unternehmer und patron alter schule.

  2. was man auch erwähnen sollte…
    Hayek ist in Beirut geboren und aufgewachsen. Erst mit 21 ist er in die Schweiz immigriert, und erst mit 36 wurde er Schweizer Bürger. Im Alter von 29 Jahren hat er in Zürich mit einem Kredit von 4000 Franken seine erste Firma gegründet.

    Das nur so nebenbei.

  3. und erst mit 36 wurde er Schweizer Bürger
    naja, er musste halt erst mal die niederlassungsfristen erfüllen. die liegen heute bei 12 jahren. wenn wir noch die trägheit des amtsschimmels hinzuaddieren … 😉

  4. Politik
    >>und erst mit 36 wurde er Schweizer Bürger
    >naja, er musste halt erst mal die niederlassungsfristen erfüllen.
    Das war auch nicht als Vorwurf an Hayek gedacht (oder als Vorwurf an die Beamten), sondern als Vorwurf an die wirtschaftsfeindliche Ausländerpolitik der Schweiz, die einen Mann wie Hayek zuerst über eine Dekade lang als nicht so recht willkommen behandelt, bevor sie ihn endlich zu einem Schweizer macht (wenn es nach gewissen Parteien geht sogar noch per Volksabstimmung in irgend einem Kuhdorf).

    Wenn Hayek das ganze Theater zu bunt geworden wäre, dann hätten wir in der Schweiz heute vielleicht keine international relevante Uhrenindustrie mehr. Wie viele Menschen wie Hayek haben wir aus der Schweiz vertrieben, bevor sie hier etwas wie Swatch schaffen konnten?

  5. hey
    bevor sie ihn endlich zu einem Schweizer macht (wenn es nach gewissen Parteien geht sogar noch per Volksabstimmung in irgend einem Kuhdorf).
    winikon ist sicher kein… ok, wenn ich’s mir überlege. ja, hast ja recht. 🙂 (zum glück jetzt fusioniert)

  6. (…) die einen Mann wie Hayek zuerst über eine Dekade lang als nicht so recht willkommen behandelt, bevor sie ihn endlich zu einem Schweizer macht
    wieso «nicht so recht willkommen»?

    zum glück jetzt fusioniert

    ja, aber ob’s jetzt besser ist …?

  7. ja
    >>zum glück jetzt fusioniert
    >ja, aber ob’s jetzt besser ist …?
    es ist besser. steuern tiefer, administration besser, gemeinderat kompetenter. einbürgerungen können durch die kommission fairer geprüft werden.

  8. steuern tiefer, administration besser, gemeinderat kompetenter
    das sind punkte, die bei einer fusion durchaus positiv sein können. insbesondere die kompetenz des gr kann sich durch das grössere gemeindegebiet und die dadurch grössere auswahl an köpfen merklich verbessern.

    es gibt aber auch negative punkte, wie ein autonomie- und demokratieverlust oder eine übervorteilung, wie ich sie konkret im falle einer fusion von sursee mit geuensee (und anderen gemeinden ausser schenkon) befürchte. sursee kann die kleineren ortsteile alleine schon in punkto stimmgewicht übervorteilen. geuensee im speziellen würde zum abstellterrain von industrie und billigem wohnraum degradiert. mit der unterstützung der anderen kleinen ortsteile in fragen, welche geuensee betreffen würden, dürfte kaum zu rechnen sein.

    einbürgerungen können durch die kommission fairer geprüft werden

    das passiert bereits jetzt überall, wo eine kommission mit dieser aufgabe betraut ist. dazu ist keine fusion nötig.

  9. sursee vs. triengen
    nun, diese beiden fälle sind natürlich völlig verschieden, schon nur wegen der grösse. sursee hat im wesentlichen zwei probleme: hohe zentrumslast und praktisch keine baulandreserve. beides könnte mit fusionen mit oberkirch und schenkon schon massiv zum besseren verändert werden. aber in der schweiz singen wir lieber in loblied auf den so tollen steuerwettbewerb.

    zu den negativen punkten der fusion muss ich sagen, dass ich in winikon davon nichts spüren würde. seien wir ehrlich, welche autonomie hat eine 800-einwohner-gemeinde überhaupt? das mit dem demokratieverlust, müssste mir jemand erklären. ein mehrheitsentscheid bleibt ein mehrheitsentscheid. eine übervorteilung ist theoretisch möglich. in der praxis spüre ich nichts davon. ausserdem kann man ja auch bspw. festlegen, dass aus jedem ortsteil ein gewisser anteil des gemeinderats gestellt werden soll.

    geuensee im speziellen würde zum abstellterrain von industrie und billigem wohnraum degradiert.

    und was genau ist geuensee jetzt?

    das passiert bereits jetzt überall, wo eine kommission mit dieser aufgabe betraut ist. dazu ist keine fusion nötig.
    ich sprach hier von winikon. explizit. vor der fusion: entscheid an der gemeindeversammlung. nach der fusion: entscheid der kommission. womit ich eigentlich nur lkms bauernkaff-theorie stützen wollte.

  10. nun, diese beiden fälle sind natürlich völlig verschieden, schon nur wegen der grösse
    richtig. ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass für winikon oder auch kulmerau und wilihof die fusion eine verbesserung ihrer situation darstellt. ich bin nicht per se gegen fusionen. aber nur dort, wo sie für alle beteiligten sinn machen. das idiotenprojekt, in welchem der kanton im raum sursee vorschlug, eine grossgemeinde aus sursee, oberkirch, geuensee, mauensee, buttisholz und nottwil zu basteln, war ja wirklich jenseits jeglicher realität.

    sursee hat im wesentlichen zwei probleme: hohe zentrumslast und praktisch keine baulandreserve. beides könnte mit fusionen mit oberkirch und schenkon schon massiv zum besseren verändert werden.

    sursee ist im moment die einzige gemeinde, welche wirklich einen leidensdruck hat. schenkon wird nie und nimmer in den fusionsprozess miteinbezogen, da der steuerfuss aller fusionierten gemeinden nachher auf das niveau von schenkon gesenkt werden müsste. die differenz würde der kanton während ein paar jahren ausgleichen. das kann er sich aber nicht leisten.

    aber in der schweiz singen wir lieber in loblied auf den so tollen steuerwettbewerb

    ich bin gar kein fan dieses sogenannten steuerwettbewerbes. idealerweise hätten wir im ganzen land die selben steuersätze und damit basta. du wirst mir aber sicher zustimmen, dass dies rein geographisch und infrastrukturbedingt nicht möglich, oder zumindest sehr schwierig ist.

    seien wir ehrlich, welche autonomie hat eine 800-einwohner-gemeinde überhaupt?

    nun, im rahmen der möglichkeiten einer gemeinde über das geschick der 800 einwohner selber bestimmen zu können. aber die frage stellt sich, ob man diese autonomie überhaupt will oder ob sie etwas bringt. ich kenne winikon zu wenig, um das beurteilen zu können und ausserdem geht es mich persönlich auch nichts an, weil das die winikoner selber entscheiden mussten.

    das mit dem demokratieverlust, müssste mir jemand erklären.

    der einfluss jedes einzelnen sinkt mit der grösse der gemeinde (in einwohnern). geuensee hat heute knapp 2’000 einwohner. nach der vom kanton vorgeschlagenen superfusion hätten wir eine gemeinde gross-sursee von über 22’000 einwohner. die stimme jedes einzelnen bürgerleins nimmt gewaltig an stimmkraft ab oder verkommt sogar gänzlich zur bedeutungslosigkeit. aber auch die persönlichen möglichkeiten schwinden. jetzt kann sich jeder bürger direkt an die gemeindeveraltung oder einen gemeinderat wenden, ihm seine sorgen klagen. wo geht er bei einer grossfusion hin? zu irgendwelchen grad zuständigen oder meist auch eben nicht zuständigen beamten. jedes anliegen wird zu einem verwaltungsakt. ich schätze es sehr, alle meine 5 gemeinderäte persönlich zu kennen. ich schätze es sehr, meine anliegend direkt adressieren zu können und nicht erst jahrelang durch die amtsmühlen quetschen. das ein auszug dessen, was ich unter demokratieverlust verstehe.

    und was genau ist geuensee jetzt?

    geuensee ist ein ungeschliffener rohdiamant, eine unentfaltete rosenknospe, ein … nein, lassen wir das pötische. geuensee hätte aufgrund seiner lage die besten voraussetzungen, mit einer entsprechenden politischen strategie und marketing binnen 5 bis 10 jahren auf einem steuerniveau von schenkon zu sein. geuensee ist bestens erschlossen (individualverkehr sowie öv), bietet eine perfekte hanglange mit sicht auf die alpen, hat waldreserven die als naherholungsgebiet dienen können, landreserven für die ansliedlung von kmu-betrieben und wohnfläche. geuensee verfügt über eine ausgezeichnete schule (was wir uns auch einiges kosten lassen).
    geuensee hatte aber über jahre einen miserablen gemeinderat unter der führung eines selbstherrlichen präsidenten. geuensee wurde von leuten regiert, denen es nicht darum ging, ihre gemeinde weiterzuentwickeln, sondern ihren eigenen persönlichen träumereien zu verwirklichen.
    geuensee hat potential. sehr viel potential. man muss es nur rauskitzeln. leider aber genügt da ein limi alleine nicht …

  11. naja
    also nur weil man einer grösseren gemeinde angehört, würde ich nicht automatisch von demokratieverlust sprechen. oder findest Du, dass man z.b. in luzern weniger demokratie hat, weil die einwohnerzahl höher ist als in winikon?

    und ja, die steuergeschichte wäre natürlich blog-füllend. ich finde den status quo einfach absolut übel. schenkon profitiert nur von sursee und zieht dabei noch die fetten steuer-fische an land.

    in winikon waren wir schon fast so weit, dass gar niemand mehr in den gemeinderat wollte. wie Du richtig schreibst, muss die autonomie auch genutzt werden.

  12. Schenkon
    >schenkon profitiert nur von sursee und zieht dabei noch die fetten steuer-fische an land.
    Ja, das Beispiel Schenkon zeigt, dass es ebenkeinen richtigen Steuerwettbewerb gibt, weil viele Kosten unfair externalisiert sind. Die Einwohner Schenkons profitieren von der Surseer Infrastruktur, bezahlen aber keine Steuern dafür. Schenkon ist nur deshalb eine Steueroase, weil Sursee einen Grossteil der Ausgaben der Gemeinde übernehmen muss.

    Nebenbei: das ist das selbe Problem, welches dazu führt, dass der freie Markt eben oft nicht zu optimalen Lösungen führt: Die wahren Kosten werden externalisiert, und der Gewinner ist derjenige, der am meisten Unfairness schafft (siehe z.B. Gewinnmargen der Ölindustrie: die Kosten bezahlen andere).

  13. oder findest Du, dass man z.b. in luzern weniger demokratie hat, weil die einwohnerzahl höher ist als in winikon?
    aber amade, das kannst du doch nicht vergleichen. luzern war nicht tätsch päng meräng so gross.

    schenkon profitiert nur von sursee und zieht dabei noch die fetten steuer-fische an land.

    ja, schenkon hat eine ideale lage. liegt neben einem zentrum, hat beste geographische attribute, eine pfütze vor der nase … die surseer haben da schon etwas das nachsehen. das oberstufenzentrum aber wird von den umliegenden gemeinden heftig mitfinanziert. von den vielen «zentrumslasten» wie einkaufsparks, banken, industrie, öv, etc. profitiert sursee dafür auch wieder steuerlich.

    Die Einwohner Schenkons profitieren von der Surseer Infrastruktur, bezahlen aber keine Steuern dafür.

    das ist nicht wahr. für jeden schüler, den eine umliegende gemeinde nach sursee schickt, kassiert die stadt. auch die andbindung an den öv sowie beiträge ans stadttheater, etc. müssen die agglomerationsgemeinden zahlen. die nutzung der ganzen surseer infrastruktur ist also nicht umsonst.

    die steuergeschichte wäre natürlich blog-füllend. ich finde den status quo einfach absolut übel

    was sähe denn dein vorschlag zur verbesserung der situation aus?

  14. Jaja
    Du hast Recht, Schenkon bezahlt für gewisse Leistungen von Sursee etwas, aber der Punkt ist dass es nicht genug ist. Die Surseer subventionieren die tiefen Steuern Schenkons.

  15. aber der Punkt ist dass es nicht genug ist
    das wage ich zu bezweifeln. hier mal die rechnungsabschlüsse der surseer einwohnergemeinde der letzten jahre:

    Jahr Aufwand Ertrag Ergebnis

    2001 85’023’742 86’289’534 +1’265’792

    2002 89’786’016 91’696’870 +1’910’854

    2003 76’698’074 80’851’934 +4’153’860

    2004 80’214’749 81’183’767 + 969’018

    2005 81’379’660 83’170’323 +1’790’663

    2006 83’022’067 87’216’907 +4’194’840

    2007 85’116’494 89’879’861 +4’763’367

    2008 86’422’067 92’577’089 +6’155’022

    würde es also nicht genügen, was die umliegenden gemeinden an sursee abdrücken, sähe diese rechnung anders aus.

    Die Surseer subventionieren die tiefen Steuern Schenkons

    das würde ich auch nicht unterschreiben. nicht jeder schenkoner einwohner benutzt die infrastruktur von sursee. fakt ist, die tiefe steuerbelastung erreichte schenkon durch die gewinnung von finanziell potenten leuten. das sind nicht zwingend diejenigen, welche sich im dorf gross zeigen und wie das gemeine volk in der migros einkaufen, mit dem öv in der gegend herumgurken und meistens sind diese leute kinderlos oder haben’s hinter sich. als weiteres beispiel denke man an eich. ebenfalls beste hanglage, viele grosse portemonnaies … aber kein dorfleben. die dorffinanzierer sind nicht am dorfleben, am kulturellen geschehen oder an sozialen kontakten interessiert. um die vereinskultur von schenkon steht es auch nicht gerade rosig. dein argument ist zu einfach, um nicht zu sagen, «populistisch». 😉

    dafür stelle ich jetzt mal eine ganz andere behauptung in den raum:
    das märchen mit der zentrumslast von sursee ist ein scheinargument. die stadt sursee will expandieren. das wollte sie schon immer. wachstum um jeden preis. deshalb hat sie ihr gesamtes gemeindegebiet verbaut. jetzt geht der platz aus. da kommt der kanton mit der zentralisierungsmanie natürlich genau richtig. um die raumplanungsfehler der letzten jahrzehnte zu korrigieren, verleibt man sich jetzt halt einfach das gemeindegieb der nachbarn ein und die sache ist geritzt.

  16. Scheinargumente
    > hier mal die rechnungsabschlüsse der surseer einwohnergemeinde der letzten jahre
    Ich bin mir nicht ganz sicher was die Zahlen beweisen sollen. Das Argument ist, dass Sursee Schenkon subventioniert. Wie die Rechnungsabschlüsse von Sursee aussehen hat damit wenig zu tun; wir haben ja bereits etabliert dass sich diese Subventionierung in einem höheren Steuersatz für Sursee äussert; niemand hat behauptet, dass sie sich in roten Zahlen äussert.

    > nicht jeder schenkoner einwohner benutzt die infrastruktur von sursee
    Selbst wenn das überhaupt möglich wäre, was ich bezweifle: Auch da bin ich mir nicht ganz sicher was dieses eher akademische Detail beweisen würde. Ich habe gesagt dass Sursee die tiefen Steuern Schenkons subventioniert. Damit dies passiert ist es nicht notwendig, dass jeder einzelne Einwohner Schenkons von der Infrastruktur Sursees gebrauch macht.

    (Nebenbei, etwa 40% der Einwohner Schenkons pendeln nach Sursee zur Arbeit. Wie die das genau machen ohne von der Surseer Infrastruktur zu profitieren ist mir nicht ganz klar :-))

    >mit dem öv in der gegend herumgurken
    Das ist eine Fehlüberlegung. Alle profitieren von den ÖV, unabhängig davon ob sie sie verwenden oder nicht.

    >dein argument ist zu einfach, um nicht zu sagen, «populistisch».
    Möglich, aber keines deiner Gegenargumente ist überzeugend; wenn mein Argument zu einfach wäre, dann sollte es ebenso einfach sein, mein Argument logisch und endgültig zu widerlegen.

    > das märchen mit der zentrumslast von sursee ist ein scheinargument
    Hier ist das Argument:

    1) Sursee gibt viel Geld aus für Infrastruktur.
    2) Die Surseer bezahlen diese Infrastruktur mit ihren Steuern.
    3) Schenkon gehört geographisch faktisch zu Sursee. Die Einwohner Schenkons machen daher oft Gebrauch von der Surseer Infrastruktur.
    4) Schenkon entschädigt Sursee nur für gewisse Leistungen, andere Leistungen bleiben unbezahlt.
    5) Folge davon ist, dass die Einwohner Schenkons ihre Benutzung der Surseer Infrastruktur nur teilweise im Steuersatz reflektiert sehen.
    6) Ergo, Sursee subventioniert den tiefen Steuersatz Schenkons.

    Wenn das ein Scheinargument ist, wo ist der logische Fehler des Arguments?

  17. Ich bin mir nicht ganz sicher was die Zahlen beweisen sollen
    diese zahlen sollten aufzeigen, dass es nicht zu wenig ist, was die nutzniesser an sursee bezahlen. wäre es zu wenig, könnte die stadt nicht seit 10 jahren positive rechnungsabschlüsse ausweisen. das zu diesen zahlen gehörende argument von dir lautete: «Du hast Recht, Schenkon bezahlt für gewisse Leistungen von Sursee etwas, aber der Punkt ist dass es nicht genug ist.»

    Wenn das ein Scheinargument ist, (…)

    als scheinargument habe ich die «zentrumslast», die sursee zu tragen «vorgibt» gemeint und nicht dein argument bezüglich der subvention.

    (…) wo ist der logische Fehler des Arguments?

    ich sehe den fehler dort, dass schenkon aufgrund minderer ausgaben auf der infrastrukturseite, weil die ja durch sursee getragen werden, einen tieferen steuersatz ansetzen könnte. gewisse infrastruktur braucht schenkon sowieso und zahlt das auch selber. gewisse infrastruktur braucht sursee sowieso, und zahlt das auch selber. andere infrastruktur bräuchste sursee nicht in dem umfang wie aktuell und wird deshalb von den entsprechenden nutzniessern entschädigt. deshalb kann nicht von subvention gesprochen werden.

    was aber sicher der fall ist, dass sursee (wie auch geuensee, oberkirch, mauensee) aufgrund von seiner nähe zu sursee an attraktivität gewinnt. weil man eben ein einkaufszentrum in der unmittelbaren nähe hat, weil man eben einen relativ gut erschlossenen bahnhof in der unmittelbaren nähe hat, weil der nächste doktor nicht meilenweit entfernt liegt … davon profitiert aber auch sursee. denn durch die nah angrenzenden gemeinden erhöht sich die kundenfrequenz für all die dienstleister, was dann halt sursee wieder als standort attraktiv macht.

    und weshalb ist es unfair, wenn schenkon seine guten seiten herausstreicht und dummerweise damit erfolg hat? die surseer würden’s umgekehrt auch nicht anders machen. hätten die geuenseer die letzten 30 jahre nicht verpennt, könnten wir inzwischen auch viel besser dran sein.

  18. Der Zug fährt ja sowieso, ich brauche also kein Ticket
    > diese zahlen sollten aufzeigen, dass es nicht zu wenig ist, was die nutzniesser an sursee bezahlen. wäre es zu wenig, könnte die stadt nicht seit 10 jahren positive rechnungsabschlüsse ausweisen
    Diese Folgerung macht so keinen Sinn. Die Steuern in Sursee sind höher. Das kompensiert die Subventionen. Die Rechnungsabschlüsse sind positiv weil die Surseer mehr bezahlen, nicht weil Schenkon nicht subventioniert wird!

    Dein Argument würde einigermassen Sinn machen wenn die Steuern in Sursee und Schenkon identisch wäre, und Sursee trotzdem Gewinn machen würde; dann könnte man argumentieren, dass die Subvention vermutlich (falls sie existiert) irrelevant ist. Aktuell ist dies aber nicht der Fall.

    > gewisse infrastruktur braucht sursee sowieso, und zahlt das auch selber
    Hier machst du einen Denkfehler. Dein Argument ist, dass es egal ist wenn Schenkon nicht mitbezahlt, weil Sursee diese Sachen sowieso unterhalten müsste. Es ist aber nicht egal: «Sursee» bezahlt das ja nicht, dieSteuerzahler bezahlen es. Und wenn Schenkon mitbezahlen würde, würden die Steuern fallen. Die Ausgaben wären zwar identisch, aber die Last würde auf mehr «Bezahler» verteilt.

    Würde dein Argument Sinn machen, dann könnte ich ab heute gratis Zug fahren, weil der Zug ja sowieso fährt, egal ob ich drin sitze oder nicht. Es ist aber offensichtlich dass dieses Argument keinen Sinn macht.

    > und weshalb ist es unfair, wenn schenkon seine guten seiten herausstreicht und dummerweise damit erfolg hat? die surseer würden’s umgekehrt auch nicht anders machen
    Dieses Argument verstehe ich nicht. Wenn Sursee etwas machen würde, ist es per Definition okay?

  19. demokratieverlust
    >>oder findest Du, dass man z.b. in luzern weniger demokratie hat, weil die einwohnerzahl höher ist als in winikon?
    >aber amade, das kannst du doch nicht vergleichen. luzern war nicht tätsch päng meräng so gross.
    da muss ich jetzt noch etwas drauf rumreiten, sorry. 🙂 der demokratieverlust ist also nur dann da, wenn die einwohnerzahl sprunghaft ansteigt. das würde für mich bedeuten, dass ich einen demokratieverlust erlebt habe, als ich von winikon nach luzern zog. denn das passierte ja auch sprunghaft. nein, ich verstehe Dein argument noch immer nicht. die demokratie verliert mit zunehmender zahl an teilnehmern nicht automatisch an qualität.

  20. Die Rechnungsabschlüsse sind positiv weil die Surseer mehr bezahlen,
    nein. keine gemeinde hält die steuern künstlich hoch, nur um positive rechnungsabschlüsse vorweisen zu können. dein argument sticht nicht.

    Und wenn Schenkon mitbezahlen würde, würden die Steuern fallen

    ja natürlich. und wenn schenkon noch viel mehr bezahlen würde, dann müssten die surseer vielleicht gar keine steuern mehr zahlen. ‹tschuldige bitte, lkm, aber deine sichtweise verstehe ich jetzt wirklich nicht.

    die demokratie verliert mit zunehmender zahl an teilnehmern nicht automatisch an qualität

    das nicht, aber die empfindung dessen. gut, vielleicht ist «demokratieverlust» nicht ganz der richtige ausdruck. eventuell sollte man eher «einflussdefizit» verwenden.

  21. Twilight Zone
    >>Die Rechnungsabschlüsse sind positiv weil die Surseer mehr bezahlen,
    >nein. keine gemeinde hält die steuern künstlich hoch, nur um positive rechnungsabschlüsse vorweisen zu können.
    Wenn ich mit dir diskutiere habe ich manchmal das Gefühl, dass ich in einer Episode von Twilight Zone bin. Das ist jetzt echt nicht schwierig zu verstehen. Eine Gemeinde hat Ausgaben und Einnahmen. Je höher die Ausgaben sind, desto höher muss der Steuersatz sein. Alternativ kannst du dir auch vorstellen, dass der Steuersatz gleich bleiben könnte und Sursee dafür mehr Geld zur Verfügung hätte welches heute in Schenkon bleibt, falls dir das lieber ist.

    Das ist wirklich kein schwieriges Konzept.

    > ja natürlich. und wenn schenkon noch viel mehr bezahlen würde, dann müssten die surseer vielleicht gar keine steuern mehr zahlen
    Ja, und wenn die Schwarzfahrer plötzlich den doppelten Preis für Tickets bezahlen, dann bekommen alle anderen Zugfahrer gratis-Billets, deshalb ist Schwarzfahren okay, weil wir wollen ja nicht dass normale Zugfahrer plötzlich gratis fahren können. Sorry, ich kapiere nicht was das für ein seltsames Argument ist. Nirgends habe ich irgend etwas gesagt was auch nur annähernd irgend etwas mit deinem Argument zu tun hätte. Auch hier: das ist echt nicht schwierig zu verstehen:

    1) Sursee hat Ausgaben
    2) Schenkon profitiert von diesen Ausgaben
    3) Schenkon bezahlt nicht gleich viel, wie profitiert wird
    4) Ergo bezahlen die Surseer zu hohe Steuern, und Schenkon hat einen zu tiefen Steuersatz, weil Schenkon Ausgaben an Sursee externalisiert hat

    Nicht schwierig zu verstehen. Niemand argumentiert, dass die Steuern Schenkons so hoch angesetzt werden sollen, dass die Surseer keine Steuern mehr bezahlen müssen.

  22. lkm, ist dir eigentlich bewusst, dass wir uns immer in solch pingelige mikrodiskussionen verstricken und dabei den fokus des eigentlichen themas verlieren? (begonnen hätt’s mit dem thema fusion, was wir nota bene in einem blogpost über den tod von nicolas hayek tun). das ist doch doof.

    mich stört eigentlich nur der ausdruck «subvention». das hat für mich so einen negativen, ja fast vorwurfsvollen touch. ist mir einfach zu unterschwellig. dass schenkon von sursee profitiert, streite ich doch gar nicht ab. der profit (in welcher form auch immer) ist überdies beidseitig. aber er lässt sich nicht einzig über die steuerfussfrage abhandeln.

  23. Subvention
    >lkm, ist dir eigentlich bewusst, dass wir uns immer in solch pingelige mikrodiskussionen verstricken und dabei den fokus des eigentlichen themas verlieren?
    Jetzt wo du’s sagst.

    >mich stört eigentlich nur der ausdruck «subvention». das hat für mich so einen negativen, ja fast vorwurfsvollen touch.
    Als Linker und Netter ist Subvention für mich ein neutraler Ausdruck 🙂

  24. subvention und links und nett
    hat wohl nicht sehr viel miteinander zu tun.

    Die grössten bezüger sind in der SVP auszumachen (Landwirte)… und die grössten Schmarotzer sind Manager in der Wirtschaft.

    Seid ihr wieder mal am Bierstammtisch mit etwas zuviel %% ?

Schreiben Sie einen Kommentar zu amade.xh Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.