orange und sunrise fusionieren

na toll, damit bietet sich dem kunden dann wieder eine alternative weniger. es bleibt dann nur noch die wahl zwischen dem trägen, überteuerten exmonopolisten und dem preiswerten angebot, das in der netzabdeckung möglicherweise winzige lücken aufweist. im falle des apple iphone ist das swisscom-angebot nicht nur zu teuer, sondern auch noch unflexibel: die mindestvertragslaufzeit beträgt zwei jahre. wenn ich dann noch daran denke, dass ich in luzerns zentrum auf den balkon der wohnung gehen muss, wenn ich vernünftigen empfang will…

naja, auf jeden fall will das französisch-dänische unternehmen eine starke nummer zwei im mobilfunkmarkt sein. spontan glaube ich nicht, dass orange und sunrise zusammen mehr als die summe ihrer teile sein können. das problem in der schweiz ist weder ihre netzabdeckung noch die grösse der beiden provider. es ist die konservative haltung der konsumenten. sie vergleichen weder preise noch leistungen. für sie ist das vertrauen in den ex-staatsbetrieb ungebrochen.

nzz online

14 Antworten auf „orange und sunrise fusionieren“

  1. natürlich
    hat die WEKO noch was dazu zu sagen. Wenn die aber dem Deal zustimmen können wir die einigermassen attraktiven Tarife rauchen. Sogar Sunrise ist überteuert, aber wenn man nur noch die Wahl hat zwischen Swisscom und Orange wirds mit dem Wettbewerb wohl ganz bitter enden. Swisscom bleibt eh obenauf mit den Preisen und Orange hat keinen Grund seine Preise weiter anzupassen.
    So ein scheiss…

    es hat aber auch vorteile… ich krieg offiziell ein Iphone 🙂 und kann meines vielleicht unlocken lassen?
    na ja, bis das über die Bühne geht hat mein Ibone wohl den Geist aufgegeben.

  2. die weko…
    … kann das von mir aus schon durchwinken, wenn dafür wieder neue lizenzen vergeben werden. soll doch mal irgend ein grosser kommen und der swisscom etwas feuer unter dem arsch machen… der wettbewerb ist im schweizerischen mobilfunk faktisch inexistent.

  3. natürliche monopole
    ganz so schlimm wie bei der eisenbahn oder dem stromnetz ist es ja nicht. aber hätte nicht auch ein mobilfunknetz in einer unabhängigen (staatlichen?) gesellschaft gereicht?

    meines erachtens liegt der ursprung des problems dass man die tarife gar nicht vergleichen kann. die verträge sind so unterschiedlich ausgestaltet, dass man mühe hat die vor- und nachteile der einzelnen angebote zu erkennen. lange vertragslaufzeiten, roaminggebühren usw. machen das ganze auch nicht einfacher.

    manchmal wünsch ich mir die ptt zurück – dann könnte ich auf alle netze für ein paar rappen pro stunde telefonieren… 😉

  4. nicht vergleichbar?
    also ich finde schon, dass es vergleichbare angebote gibt. und Du brauchst nur den preis für die sms zu vergleichen, um zu sehen, wer hier aus dem vollen schöpft. lange vertragslaufzeiten gibt es z.b. im falle des iphone eben auch nur bei swisscom, bei orange kannst Du wählen ob 12 oder 24 monate. solange die swisscom weiterhin ihre fantasiepreise hochhält, braucht es auf jeden fall konkurrenz. und wie ich hier schon mal geschrieben habe, ist auch der extrem hohe gewinn pro franken auf der rechnung ein indiz, dass hier etwas schief läuft.

  5. denke ich auch
    Das Problem beim Mobilfunk ist, dass ein enormer initialer monetärer Aufwand nötig ist, und dass ein Profit danach unsicher ist. Das führt zu folgenden Problemen:
    – Es sind meistens nur wenige Firmen in einem Markt aktiv (in den USA sind es beispielsweise gerade mal vier verschiedene Firmen, von denen nur zwei wirklich relevant sind – mit drei Firmen waren wir in der Schweiz also bisher gut bedient)
    – Diese Firmen konkurrieren nicht durch Preis und Qualität
    – Statt dessen wird der Profit durch kundenunfreundliches Verhalten wie lange Verträge und kurze Vertragskündigungsfristen maximiert; da alle Firmen dies tun hat man keine Möglichkeit, dieses Verhalten zu bestrafen
    – Ausserdem versuchen die Firmen, durch Exklusivverträge mit Hardware-Herstellern Gerätemonopole zu erlangen. Die Hardware-Hersteller verkaufen die Geräte an die Telcos und entwickeln daher Hardware, die für die Bedürfnisse der Telcos statt der Endkunden optimiert sind
    – Und schlussendlich wird viel Geld in die Werbung und Abwerbung von Kunden investiert
    Die Kunden bezahlen mit ihrem Geld also nicht für guten Service, sondern für kundenunfreundliches Verhalten und Werbung. Ein staatlicher Telecom-Konzern würde für weniger Geld besseren Service bieten.

  6. krankenkassen
    Die Kunden bezahlen mit ihrem Geld also nicht für guten Service, sondern für kundenunfreundliches Verhalten und Werbung. Ein staatlicher Telecom-Konzern würde für weniger Geld besseren Service bieten.
    das argument würde auch für eine staatliche krankenkasse funktionieren, oder? für mich bleibt die frage, welchen anreiz es für den anbieter dann noch geben würde, gute dienste zu bieten. andererseits hat er diese anreize aktuell scheinbar auch nicht, weil, wie Du wohl richtig sagst, preis und qualität gar nicht die entscheidungskriterien sind.

  7. Ja.
    > das argument würde auch für eine staatliche krankenkasse funktionieren, oder?
    Natürlich. Die Krankenkassen in der Schweiz sind ein schlechter Witz; Profit wird maximiert indem man schlechte Risiken wegekelt und die Leute mies behandelt, die Hilfe am nötigsten haben. Eine einzige staatliche Kasse wäre weit effizienter, einfacher, sinnvoller und menschlicher.

    > für mich bleibt die frage, welchen anreiz es für den anbieter dann noch geben würde, gute dienste zu bieten.
    Ich denke, in der Schweiz hat der Staat gezeigt, dass er gute Dienstleistungen erbringen kann; der Service Public ist ein Politikum. Die Incentive ist in diesem Fall die eigene politische Karriere der Politiker. Umgekehrt haben die privaten Telcos gezeigt, dass sie überhaupt keine Incentive haben, einen guten Service zu bieten.

  8. kranke Kassen
    LKM hat recht. Es könnte sogar sein, dass eine staatliche Krankenkasse sogar schwarze Zahlen schreiben könnte. Dann würde die Rechte wohl aufheulen undd sagen, dass die Privatwirtschaft es besser machen könnte ..
    (wie bei swisscom z.B. )

    Ich bin aber der Meinung, dass man die Kassen nicht verstaatlichen und vereinheitlichen sollte, sondern für mehr Wettbewerb soregn müsste. Das gäbe dann schnell ein Kassensterben. Frage mich aber nicht, wie man das machen soll, wenn im Parlament nur (Eigen)- und Interessenvertreter hocken.

  9. wettbewerb
    Ich bin aber der Meinung, dass man die Kassen nicht verstaatlichen und vereinheitlichen sollte, sondern für mehr Wettbewerb soregn müsste.
    ich denke, es gibt mehr als genug kassen. der wettbewerb wird aktuell auf dem rücken des kunden ausgetragen und tiefer werden die prämien deswegen ja doch nicht. der wettbewerb hat gezeigt, dass er die situation der «kunden» nicht verbessert.

  10. Im Gegenteil
    > jeder Wettbewerb verbessert die Situation der Kunden
    Das ist natürlich nicht korrekt, insbesondere im Kontext von Versicherungen. Hier bedeutet Wettbewerb unter Firmen ganz einfach, dass jede Firma diejenigen Leute versichern möchte, die Geld bezahlen und nichts kosten, aber keine Firma die Leute versichern möchte, die potentiell krank werden oder bereits krank sind.

    Zusätzlich bedeutet Wettbewerb hier Gewinnmaximierung. Das heisst dass man im Krankheitsfalle den Kunden möglichst wenig Geld geben will – durch unnötige Bürokratie oder Ausschlussklauseln.

    Wettbewerb verschlechtert hier die Situation der Kunden.

  11. … ja, aber …..
    nur bei den Kosten und den Prämien hapert es noch. Natürlich wollen die Krankenkassen auch möglichst tiefe Prämien anbieten, allerdings ohne die Pharmaindustrie, die Aerzte und die Spitäler zu drücken.
    Zu diesem Klüngel gehören auch die Interessenvertreter im Parlament.

    Darum will die Rechte auch das Leistungsangebot abbauen, statt Kosten zu senken, indem die Kassen gezwungen werden, nur die günstigste Behandlung zu zahlen.

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