gestern wollte ich mir an der uni den vortrag von daniel vasella ansehen, doch der wurde leider kurzfristig verschoben. als ich die im gang stehende hinweistafel sah, erinnerte ich mich sofort an ein plakat, dass ich einen tag zuvor gesehen hatte. dort rief eine organisation namensunivonunten dazu auf, vasella einen gebührenden empfang zu bereiten. auch auf die vorträge von jean-pierre roth (snb) und peter brabeck (nestlé) wurde dort mit der gleichen botschaft hingewiesen. ich muss sagen, dass ich die vom siaf (schweizerisches institut für auslandforschung) organisierten vorträge sehr schätze. so habe ich schon zahlreiche referenten erleben dürfen, die man sonst bestenfalls im tv sieht. gerade einen wie vasella, den ich persönlich nicht so sehr mag, würde ich gerne sehen, um mir selbst ein bild von ihm zu machen.
während nun die uni von unten ihren «erfolg» einer vertreibung vasellas von der uni so richtig auskostet, bedauere ich dies. es mag konkrete gründe dafür geben, dass man leute wie vasella nicht in der uni will. ich dagegen finde, dass solche referate jederzeit möglich sein müssen. warum hat die organisation nicht die konfrontation in der diskussion nach dem vortrag gesucht? der effekt ihrer diffusen drohung gegen vasella ist doch eindeutig: alle studenten werden pauschal als linke gewalttäter hingestellt, die dem novartis-boss am liebsten gleich an die gurgel gingen. das stärkt doch nur den politischen gegner derunivonunten und rückt diese website-lose organisation in ein sehr schlechtes licht.
die konsequenz für die zukunft könnten sehr gut verhältnisse sein, wie man sie im ausland vielerorts antrifft. massenhaft sicherheitspersonal, eingangskontrolle mit abtasten und metalldetektoren. ich bin sehr froh, dass sowas in der schweiz bei solchen vorträgen bislang nicht notwendig war. und ich hoffe auch stark, dass das siaf keine schritte in diese richtung unternimmt. weiter hoffe ich sehr, dass es doch noch zu einem vortrag von daniel vasella an der uni kommt. es wäre schade, wenn man die meinungsfreiheit im historischen saal der aula der uni zürich nicht mehr leben könnte.
APril April
Da noch April ist: Fritzchen zu seiner Mutter: «Mami, Mami, Papa hat sich aufgehängt!» Mutter: «Wo denn???» «Auf´m Dachboden» – Fritzchen und seine Mutter geh´n auf´n Dachboden Mutter: «Das is er aber nicht» FRITZCHEN: «APRIL APRIL ER HÄNGT IM KELLER!!!»
LG
K
—————-
john rabe
immer das selbe…
… mit diesen gesprächsverweigernden uni-revoluzzern. es zeugt von schwach ausgeprägten sinn für meinungsvielfalt und toleranz, wenn man jeden noch so harmlosen vortrag sabotiert, ohne sich überhaupt anzuhören, was die person zu sagen hat.
Unvergesslich die diskussionsrunde mit dem damaligen bundesrat c.b. an der uni bern, der wegen ein paar deppen erst mit grosser verspätung erscheinen konnte und dann ständig von läppischen sprechchören unterbrochen wurde. ziemlich mühsam für all jene, die eigentlich eine spannende diskussion erleben wollten. c.b. liess sich allerdings nicht aus der ruhe bringen und sass nach der offiziellen diskussion mit den revoluzzern an einen tisch….
traurig
hi sam! ja, Du hast recht, sowas gehört sich einfach nicht. anzufügen bleibt, dass solches verhalten von politischer gesinnung unabhängig ist.
witzig, dass Du c.b. ansprichst. vor etwa 15 jahren oder so sah ich mir den mal in sursee an. der nordsaal der stadthalle war voll mit alten svp-lern, nur ein tisch war mit uns kritikern bestückt. doch weil wir uns anständig benahmen, wurden schliesslich auch die fragen aus unserer ecke beantwortet. so soll es sein.