facebook-test abgeschlossen

so, jetzt bin ich genau eine woche online. von der idee, den account bald wieder zu löschen musste ich mich rasch verabschieden. das hat vor allem damit zu tun, dass sich meine annahme (facebook bringt keinen zusatznutzen) als falsch erwiesen hat. so habe ich mich in dieser woche bereits mit zwei freundinnen getroffen. eine von ihnen sah ich zuletzt vor etwa dreieinhalb jahren.

allerdings bin ich in dieser woche auch auf zahlreiche blogposts zu facebooks umgang mit daten gestossen. zum beispiel auf diesen hier. darum werde ich vorläufig darauf verzichten, dort mehr von mir preiszugeben. ohnenhin kann ich auf dauernd angepasste statusmeldungen gut verzichten, da ich ja hier meinem drang zur selbstdarstellung bestens frönen kann.

ansonsten glaube ich, dass man aufpassen muss, nicht abhängig von diesem zeugs zu werden. ich habe mal vorsichtshalber fast alle mail-benachrichtigungen abgestellt und nehme mir vor, nach abschluss der arbeit nur noch sporadisch meine facebookseite zu checken.

ah genau, dani hat mich noch nach einem urteil über facebook gefragt. das ist schwierig. grundsätzlich würde man sowas nicht brauchen, hätte man von allen freunden und bekannten die kontaktdaten. für viele scheint es aber vor allem ein netter zeitvertreib zu sein, weshalb ich die beschränkung vieler arbeitgeber nur zu gut verstehe. ich selbst hatte vor allem daran spass leute zu finden, die ich zuvor lange (bis über 20 jahre) nicht mehr getroffen hatte. kurz gesagt: grundsätzlich eigentlich unnötig und doch kann man sich dem fast nicht entziehen. und eigentlich bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich soooo lange standgehalten habe. 😉

*update:* facebook kehrt zumindest vorläufig zu den alten nutzungsbestimmungen zurück.

30 Antworten auf „facebook-test abgeschlossen“

  1. «und eigentlich bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich soooo lange standgehalten habe.»

    ich war auch immer stolz kein handy zu haben als alle um mich rum schon eins hatten und jetzt hab ich trotzdem eins seit 8(?) jahren…. da kann man etwa so stolz sein wie wenn man mit 60 anfängt zu kiffen…..

    «grundsätzlich eigentlich unnötig und doch kann man sich dem fast nicht entziehen»

    -> handy…

  2. facebook vs. kiffen
    Du vergleichst also kiffen mit facebook-aktivitäten? interessant. 🙂

    potentiell wär› ich natürlich einer, der erst mit 60 das kiffen anfangen könnte. mal sehen. 😉 und huby, vor 9 jahren war auch ich noch ein gegner von mobiltelefonen…

  3. Das trifft es
    ziemlich gut, was Du schreibst. Ich halte das auch etwa gleich, wobei ich etwa täglich vom PC einmal reinschaue (und 2 Mal vom iPhone).

    Am meisten interessieren mich (ansehliche) Fotos, die andere einstellen, also eigentlich die Grundidee des Web2.0 (dieser ganze Applikationen-Käse hat imho nicht viel mit Web 2.0 zu tun!).

    Aber ich gebe zu, dass ich auch schon zwei Gruppen gegründet habe (Netzwerk bilden). Das Profil gibt ferner schon ein paar Auskünfte (Gruppenzugehörigkeiten, Produkte, Fansites), aber das ist alles völlig ungravierend in meinen Augen. Sonst steht da nicht wirklich etwas drin, was man nicht von sonstwo herholen könnte. Auch Hardcore-Blogger wie Amadé geben wohl in ihrem Blog mehr preis als auf fb.

    Mit den Einstellungen kann man aber herrlich bestimmen, wie stark man belästigt werden möchte… Ich finde eigentlich gut, dass man so viel selber steuern kann, was andere mitkriegen.

  4. persönliche daten
    >Auch Hardcore-Blogger wie Amadé geben wohl in ihrem Blog mehr preis als auf fb.
    na ja, die daten auf facebook sind schon sehr persönlich und «breit». da werden halt daten aus verschiedenen kontexten aggregiert – persönliche daten wie alter, telefonnummer, adresse; soziologische daten wie freundeskreis, beziehungen, arbeitsumfeld; informelle daten wie aktuelle tätigkeit, hobbies, aktueller aufenthaltsort (z.b. aus metadaten von raufgeladenen fotos); von benutzern produzierter inhalt wie besagte fotos oder filme (deren rechte an facebook gehen wenn man sie rauflädt)…

    da kann man mit data mining enorm viel rausholen. wenn die amerikanische regierung feststellt, dass terroristen oft spezielle bücher lesen oder sich an bestimmten orten aufgehalten haben, dann kann man sich durchaus vorstellen dass sie diese daten von facebook verlangen und du plötzlich ein potentieller terrorist bist weil du ein bestimmtes buch erwähnt hast, und deine foto-metadaten bestimmte gps-koordinaten enthalten.

    oder facebook könnte sich dazu entscheiden, die daten zu verkaufen, und plötzlich haben seine zukünftigen arbeitgeber zugriff auf fotos von einem betrunkenen hardman an einer ausufernden party. dafür muss hardman nicht mal facebook-mitglied sein; seine freunde könnten die fotos raufladen und mit seinem namen taggen.

    das selbe gilt übrigens für google und andere corporations, die beispielsweise auch werbe-firmen besitzen und daher theoretisch deine besuche auf verschiedenen websites verfolgen und ein profil über dein verhalten erstellen können.

    sobald du – oder deine freunde – daten von dir auf facebook laden, besitzt du diese daten nicht mehr. das ist problematisch; deine persönlichen daten sollten dein eigentum sein, und du solltest bestimmen können, wer sie wie verwenden darf.

  5. Anfangs waren ja viele Leute sehr davon begeistert und jetzt ist die Begeisterung anscheinend schnell geschrumpft. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn wer möchte schon, dass seine eigenen Daten ein Leben lang gespeichert werden. Ich bin sogar der Meinung, dass das nicht erlaubt ist, denn wenn ich meinen Account lösche, dann sollten auch meine Daten weg sein und nicht für immer und ewig aufgehoben werden. Sorry aber das wird wahrscheinlich sehr böse für Facebook enden.

  6. Naja…
    >Sorry aber das wird wahrscheinlich sehr böse für Facebook enden.
    Das glaube ich nicht…
    Einerseits haben sie die AGB ja wieder zurückgeändert, anderseits denke ich, dass viele sich zwar darüber aufregen, ihren Account löschen aber nur wenige. Vielen Leuten ists doch total egal, was mit ihren Daten passiert, siehe Patriot Act, Internetüberwachung, etc… Und von signifikant zurückgehenden Benutzerzahlen bei Facebook habe ich die Tage auch nix gelesen.
    Ich bin zwar nicht bei Facebook angemeldet, aber bei StudiVZ haben sich viele meiner «Freunde» über die neuen AGB vor ein paar Monaten schrecklich aufgeregt, ein paar wenige haben ihren Account dann auch gelöscht, und gut die Hälfte davon ist nun wieder angemeldet. 😀

  7. einige re’s
    ich zu huby: Du vergleichst also kiffen mit facebook-aktivitäten? interessant. 🙂

    lkm: ja, und ziemlich beleidigend für kiffer!

    naja… dafür bin ich bei abstimmung immer supernett zu denen. 😉

    Auch Hardcore-Blogger wie Amadé geben wohl in ihrem Blog mehr preis als auf fb.

    hardcore-blogger? danke dafür. möglich, dass ich hier mehr preis gebe. allerdings – kannst mal ein bisschen rumsuchen – halte ich mich mit persönlichen dingen ziemlich zurück. zudem kann ich hier selbst bestimmen, wann ich was lösche. die daten gehören mir.

    deine persönlichen daten sollten dein eigentum sein, und du solltest bestimmen können, wer sie wie verwenden darf.

    find› ich auch.

    Sorry aber das wird wahrscheinlich sehr böse für Facebook enden.

    nee, wird es nicht. solche dinge werden immer sehr viel kühler gegessen denn gekocht. aber facebook könnte trotzdem mal ein abruptes ende nehmen, wie es schon einigen internetriesen passiert ist.

  8. eigentum et. al.
    deine persönlichen daten gehören natürlich dir, aber wenn du sie auf facebook rauflädst, stelltst du sie einem dritten zur verfügung. dieser darf die daten dann – in den grenzen, die das datenschutzgesetz setzt – bearbeiten. dies gilt für die schweiz.

    interessant ist insbesondere dies:

    Art. 4:
    [/3 Personendaten dürfen nur zu dem Zweck bearbeitet werden, der bei der Beschaffung angegeben wurde, aus den Umständen ersichtlich oder gesetzlich vorgesehen ist./]
    [/4 Die Beschaffung von Personendaten und insbesondere der Zweck ihrer Bearbeitung müssen für die betroffene Person erkennbar sein./]
    [/5 Ist für die Bearbeitung von Personendaten die Einwilligung der betroffenen Person erforderlich, so ist diese Einwilligung erst gültig, wenn sie nach angemessener Information freiwillig erfolgt. Bei der Bearbeitung von besonders schützenswerten Personendaten oder Persönlichkeitsprofilen muss die Einwilligung zudem ausdrücklich erfolgen./]

    bearbeiten bedeutet: jeder Umgang mit Personendaten, unabhängig von den angewandten Mitteln und Verfahren, insbesondere das Beschaffen, Aufbewahren, Verwenden, Umarbeiten, Bekanntgeben, Archivieren oder Vernichten von Daten. (Art. 3 lit. e DSG.

    leider ist das datenschutzgesetz ein etwas zahnloser tiger, obwohl jeder kanton einen eigenen datenschützer hat. leider wird es so sein, dass man mit der anmeldung eine globaleinwilligung abgibt. und wie immanuel sagt, wer geht schon seinen account löschen.

  9. Bin grundsätzlich
    mit der Datenschutzproblematik einverstanden.

    alter, telefonnummer, adresse; freundeskreis, beziehungen, arbeitsumfeld; aktuelle tätigkeit, hobbies, aktueller aufenthaltsort; von benutzern produzierter inhalt wie besagte fotos oder filme [Zitat von LKM gekürzt]

    Dann lädt man diese Sachen eben nicht rauf. Aber wenn schon: Was soll Facebook mit diesen Daten anfangen, was mir direkt schadet? (rumverkaufen schadet mir nicht direkt) Ausserdem glaube ich, dass die Datenmengen längst zu gross sind, um in irgendeiner Form qualitativ auszuwerten.

    plötzlich haben seine zukünftigen arbeitgeber zugriff auf fotos von einem betrunkenen hardman an einer ausufernden party.

    Tja, dann muss man sich eben so betrinken, dass man keinen Unterschied zu einem nüchternen Hardman sieht. 😉

  10. je mehr daten, desto besser
    >deine persönlichen daten gehören natürlich dir, aber wenn du sie auf facebook rauflädst, stelltst du sie einem dritten zur verfügung. dieser darf die daten dann – in den grenzen, die das datenschutzgesetz setzt – bearbeiten. dies gilt für die schweiz.
    facebook ist keine schweizer firma, und die daten werden nicht in der schweiz gespeichert. welche gesetze gelten? und was könnte facebook dazu bewegen, sich an schweizer gesetze zu halten?

    >Dann lädt man diese Sachen eben nicht rauf
    du musst die daten gar nicht selber raufladen, das können auch andere für dich übernehmen, siehe fotos mit tags. oder siehe all deine mails, die über einen provider wie hotmail oder gmail gehen. oder siehe all die daten, die der staat (oder private firmen wie versicherungen, einkaufsläden mit kundenkarten und kreditkartengesellschaften) über dich sammelt und in irgendwelchen datenbanken speichert.

    einfach die finger in die ohren stecken und «lalala» singen führt nicht dazu, dass das problem verschwindet 🙂

    >Was soll Facebook mit diesen Daten anfangen, was mir direkt schadet? (rumverkaufen schadet mir nicht direkt)
    ich bin mir nicht sicher was du mit der einschränkung sagen willst. dass es dir nichtdirekt schadet wenn facebook deine daten verkauft macht den datenverkauf (oder die herausgabe an den staat, oder ein sicherheitsloch, durch das die daten einfach so veröffentlicht werden) zu einer non-issue?

    >Ausserdem glaube ich, dass die Datenmengen längst zu gross sind, um in irgendeiner Form qualitativ auszuwerten.
    das ist ein irrglaube. je mehr daten, desto besser.

  11. Vino Nobile
    einfach die finger in die ohren stecken und «lalala» singen führt nicht dazu, dass das problem verschwindet 🙂
    Würde aber ein tolles Video bei fb geben…

    dass es dir nicht direkt schadet wenn facebook deine daten verkauft macht den datenverkauf zu einer non-issue?

    Ein Stück weit, ja. Alles was zu Werbezwecken gebraucht wird, ist für mich kein Riesenproblem. Dass ein künftiger Arbeitgeber über mich nichts anstössiges findet, kann ich über einen geordneten Lebenswandel steuern.

    siehe all die daten, die der staat (oder private firmen wie versicherungen, einkaufsläden mit kundenkarten und kreditkartengesellschaften) über dich sammelt und in irgendwelchen datenbanken speichert.

    Das sind dann eher schon Beispiele, wo ich vorsichtiger argumentieren würde. Wenn Coop meine Supercarddaten an meinen Arbeitgeber verkauft, und dieser sieht, dass ich jede Woche zwei Flaschen Vino Nobile di Montepulciano einkaufe, dann denkt er womöglich, dass ich Alki sei. Selbst wenn ich diese Flaschen als Geschenk an eine Einladung mitbringe.

    Und sonst? Versicherungen, Staat, Telecom? Das sind Bereiche, die sind schon seit bald 20 Jahren auf dem Tisch, da beginne ich jetzt nicht wegen etwas so unwichtigem wie Facebook einen Jammer auf Datenmissbrauch. Da hätte ich weissgott früher damit kommen sollen. 😉

  12. mining
    >>dass es dir nicht direkt schadet wenn facebook deine daten verkauft macht den datenverkauf zu einer non-issue?
    >Ein Stück weit, ja.
    nein. der akt des verkaufens schadet dir nicht direkt. dass die daten im umlauf sind aber schon.

    >Alles was zu Werbezwecken gebraucht wird, ist für mich kein Riesenproblem.
    du hast kein problem damit wenn die pr-abteilung von facebook fotos die du gemacht hast in ihrer werbung verwendet. na gut, das sei dir überlassen. ich möchte selber entscheiden was mit meinen fotos passiert.

    >Dass ein künftiger Arbeitgeber über mich nichts anstössiges findet, kann ich über einen geordneten Lebenswandel steuern.
    mit verlaub, das ist eine naive vorstellung. ich weiss gar nicht so recht wie ich darauf antworten soll; ich kann dir nicht glauben, dass du das selber tatsächlich glaubst. ausserdem ist das das alte «nur leute die was zu verbergen haben wollen nicht alles veröffentlichen»-argument.

    das argument ist absurd.

    privatsphäre ist eine voraussetzung für eine funktionierende demokratische gesellschaft. es gibt auf der ganzen erde keinen einzigen menschen der nicht schon mal etwas getan hat was er nicht allen anderen menschen mitteilen möchte. mein arbeitgeber muss nicht alles über meinen drogenkonsum (siehe dein eigenes beispiel mit kundenkarte) wissen. mein versicherer sollte keinen zugriff auf meine gen-sequenz haben (beispiel tönt absurd, aber es gibt firmen die für ein paar hundert dollars tests auf vererbbare krankheiten machen). der staat muss nicht wissen welche bücher ich lese (tönt absurd, ist aber ein reales profiling-beispiel für terroristen; in den usa werden bibliotheken nach solchen daten miniert). meine freundinnen müssen nicht alles über meine ex-freundinnen wissen (womit wir wieder bei facebook wären).

    und facebook besitzt nicht nur die daten, sondern auch die rechte, mit diesen daten so ziemlich alles zu machen was sie wollen.

    aber nehmen wir an dass du recht hast. da all deine daten nur gute dinge über dich aussagen kann dir egal sein, wer die daten sieht. schön für dich. dann ist dir egal was mit deinen daten passiert. aber nicht alle gehen mit ihrem eigenen leben so nonchalant um wie du.

    >>siehe all die daten, die der staat (oder private firmen wie versicherungen, einkaufsläden mit kundenkarten und kreditkartengesellschaften) über dich sammelt und in irgendwelchen datenbanken speichert.
    >Das sind dann eher schon Beispiele, wo ich vorsichtiger argumentieren würde. Wenn Coop meine Supercarddaten an meinen Arbeitgeber verkauft, und dieser sieht, dass ich jede Woche zwei Flaschen Vino Nobile di Montepulciano einkaufe, dann denkt er womöglich, dass ich Alki sei. Selbst wenn ich diese Flaschen als Geschenk an eine Einladung mitbringe.
    ja.

    >Und sonst? Versicherungen, Staat, Telecom? Das sind Bereiche, die sind schon seit bald 20 Jahren auf dem Tisch, da beginne ich jetzt nicht wegen etwas so unwichtigem wie Facebook einen Jammer auf Datenmissbrauch. Da hätte ich weissgott früher damit kommen sollen. 😉
    ich kann die logik des arguments nicht ganz nachvollziehen. weil du dich früher nicht um deine daten gekümmert hast und weil es problematischere fälle gibt als facebook soll man facebook ignorieren?

  13. Wenn sie wüssten…
    soll man facebook ignorieren?
    Ja!

    es gibt auf der ganzen erde keinen einzigen menschen der nicht schon mal etwas getan hat was er nicht allen anderen menschen mitteilen möchte.

    Aber es gibt welche, die lassen sich dabei nicht von schiesswütigen Möchtegernpaparazzis ablichten. Wenn ich an tillate und Konsorten denke, und an die Leute vor der Linse, dann wird mir übel.

    du hast kein problem damit wenn die pr-abteilung von facebook fotos die du gemacht hast in ihrer werbung verwendet.

    Nein (und die Werbung möchte ich ja sehen!). Einmal ein Bild hochgeladen ins Netz und zäck weg ist es. Ohne aufwändige Vorkehrungen schmeisst man seinen Content quasi weg, sobald man «senden» drückt.

    meine freundinnen müssen nicht alles über meine ex-freundinnen wissen

    Tja, das zum geordneten Lebenswandel 😉 Das Problem kenne ich nicht… 🙂

  14. vergiss deine rechte
    >>soll man facebook ignorieren?
    >Ja!
    das hast du bereits erwähnt. du hast den relevanten teil meiner frage gelöscht. meine frage war nach der logik deiner aussage: «weil du dich früher nicht um deine daten gekümmert hast und weil es problematischere fälle gibt als facebook soll man facebook ignorieren?»

    >>es gibt auf der ganzen erde keinen einzigen menschen der nicht schon mal etwas getan hat was er nicht allen anderen menschen mitteilen möchte.
    >Aber es gibt welche, die lassen sich dabei nicht von schiesswütigen Möchtegernpaparazzis ablichten.
    ich kann die aussage nicht nachvollziehen. oder behauptest du wirklich, dass du absolut kontrollierst, welche informationen über dich in social networks veröffentlicht werden? das ist einfach nicht eine realistische aussage.

    facebook wird hauptsächlich verwendet, um mit einer gruppe von manuell ausgewählten freunden zu kommunizieren. die daten, die in diesem kontext veröffentlicht werden, sind für diese freunde bestimmt und für niemanden sonst. dass facebook diese daten in irgend einem anderen kontext verwenden oder veröffentlichen will ist nicht akzeptabel.

    die leute verwenden facebook ähnlich wie massen-e-mails. fändest du es etwa okay, wenn dein internet-provider die rechte an deinen e-mails kriegt, weil sie über seinen server geschickt werden? du lädst dabei deine daten auch auf einen server einer dritten partei.

    >Wenn ich an tillate und Konsorten denke, und an die Leute vor der Linse, dann wird mir übel.
    das ist ein interessantes bild, aber ich sehe nach wie vor nicht wie du verhindern willst dass deine daten oder fotos von dir von drittpersonen veröffentlicht werden.

    und auch wenn dir deine privatsphäre egal ist: ich sehe nicht, weshalb du so vehement dafür argumentierst dass andere leute auch kein recht auf privatsphäre haben soll, bloss weil dir deine egal ist.

    >>du hast kein problem damit wenn die pr-abteilung von facebook fotos die du gemacht hast in ihrer werbung verwendet.
    >Nein (und die Werbung möchte ich ja sehen!). Einmal ein Bild hochgeladen ins Netz und zäck weg ist es.
    okay, ich akzeptiere dass dir das copyright deiner bilder egal ist, wenn du sie aufs internet lädst. aber es gibt leute, die gerne ihre fotos freunden zeigen würden ohne gleich alle rechte an diesen bildern an die platform abzugeben, und es gibt keinen rationalen grund, der gegen diesen wunsch spricht. du sagst also, dass andere leute dieses recht nicht haben sollen weildir egal ist was mitdeinen bildern und daten passiert?

    >Ohne aufwändige Vorkehrungen schmeisst man seinen Content quasi weg, sobald man «senden» drückt.
    nicht, wenn du «senden» bei einem e-mail drückst. oder bei flickr. oder bei deiner eigenen site (die von einer anderen firma gehostet wird, du schickst die daten also an eine andere firma um sie auf deiner homepage zu veröffentlichen). aber dasist aktuell der fall bei facebook. die diskussion hat zum ziel, diese tatsache zu ändern weil es keinen grund gibt, weshalb es so seinmuss.

    bin mir also nicht sicher was du mit diesem abschnitt sagen willst. niemand bestreitet das.

    >>meine freundinnen müssen nicht alles über meine ex-freundinnen wissen
    >Tja, das zum geordneten Lebenswandel 😉 Das Problem kenne ich nicht… 🙂
    zum geordneten lebenswandel gehört, in deinem ganzen leben höchstens eine freundin zu haben. mblog’s plan, um facebook-probleme aus dem weg zu gehen:
    1) vergiss die rechte, die du an dem von dir produzierten inhalt hast. du hast keine rechte, es sei denn, du lässt die fotos nie aus der schuhbox unter deinem bett
    2) vergiss beziehungen. mehr als eine freundin zu haben ist kein geordneter lebenswandel
    3) profit! (aber nicht für uns, sondern für facebook)

  15. Was ist mit «LKM»?
    weshalb du so vehement dafür argumentierst dass andere leute auch kein recht auf privatsphäre haben soll, bloss weil dir deine egal ist.

    du sagst also, dass andere leute dieses recht nicht haben sollen weil dir egal ist was mit deinen bildern und daten passiert?

    Nein, ich möchte anderen ihr «Recht» lassen. Wenn jemand anderes einen echten Nachteil erleidet im Leben, so wie unter Deinem Link weiter oben, dann ist das schlecht und man sollte etwas dagegen unternehmen (wobei das in der Mehrzahl amerikanische Beispiele sind…), zB über Gesetze. DAS ist Recht für mich. Und wenn es gebrochen wird, dann gibt es dafür Sanktionsmechanismen, Anwälte, Gerichte, Prozesse.

    Ich versuche lediglich, meine Meinung zu äussern, dass ich nicht glaube, dass facebook mir einen Schaden zufügen kann und denke, dass dort jeder seines eigenen Unglückes Schmied ist (und die individuelle Schadensbewertung ist subjektiv).
    Der grosse Datenklau ist für mich solange ein eher kleines Problem, als dass das Individuum nicht zu Schaden kommt. Ferner: Ich habe noch nicht genau begriffen, wieso man Daten klaut, wenn man sich nicht auf Kosten des Individuums bereichern will!?

    Zum Thema «Realität»: Mir war, dass LKM mal über LKM sagte, dass LKM eine Kunstfigur sei… Also was soll denn ein Leser jetzt über die Schreibe, die meinen Namen trägt, glauben? Solange man nicht der Person aus Fleisch und Blut gegenübersteht, sondern nur dem virtuellen Abbild, ist vieles unsicher IMHO. Würde mich ein Arbeitgeber wegen meines virtuellen Abbildes vorverurteilen, wäre ich sowieso an der falschen Adresse. Bei Bildern ist es etwas anderes. Da muss man aufpassen.

    mblog’s plan, um facebook-probleme aus dem weg zu gehen:

    Gut auf den Punkt gebracht. Bilder im Netz sind sowas wie creative commons für mich. Und eine Freundin reicht, die Andere wäre ja die Ehefrau. 😀 Ferner muss muss dieser Zuckerberg ja auch seinen Anwalt und den Vergleich zahlen können, oder?

    Noch besser ist 4.: Account bei facebook löschen.

  16. blue meanie
    >>weshalb du so vehement dafür argumentierst dass andere leute auch kein recht auf privatsphäre haben soll, bloss weil dir deine egal ist.
    >>du sagst also, dass andere leute dieses recht nicht haben sollen weil dir egal ist was mit deinen bildern und daten passiert?
    >Nein, ich möchte anderen ihr «Recht» lassen.
    weshalb argumentierst du dann für das gegenteil?

    >Wenn jemand anderes einen echten Nachteil erleidet im Leben, so wie unter Deinem Link weiter oben, dann ist das schlecht und man sollte etwas dagegen unternehmen
    nein. das problem tritt bereits vorher auf, an drei stellen:
    1) unnötige daten werden erfasst
    2) die daten werden unsicher gespeichert
    3) die von den daten betroffenen personen sind nicht die personen, die die rechte über diese daten haben
    diese drei probleme kann man bekämpfen. ich bin mir nach wie vor nicht sicher, weshalb du dagegen bist, das zu tun. einmal mehr verstehe ich deinen standpunkt nicht. kannst du mir mal in wenigen sätzen erklären, wofür du genau argumentierst? soweit ich das sehe ist dein argument «du hast sowieso keine privatsphäre, also mach in deinem leben nie was falsch und beklag dich nicht.»

    das finde ich ein ziemlich gemeines und absurdes argument.

    >(wobei das in der Mehrzahl amerikanische Beispiele sind…)
    bin mir nicht ganz sicher was du damit sagen willst. für europäer ist es egal, wenn wir keine privatsphäre mehr haben?

    > zB über Gesetze. DAS ist Recht für mich.
    ja, das ist der letzte schritt wenn alle anderen dinge versagen. ist dein argument, dass wir uns nicht für unsere rechte einsetzen dürfen weil wir am ende klagen können wenn unser leben im arsch ist?

    > Und wenn es gebrochen wird, dann gibt es dafür Sanktionsmechanismen, Anwälte, Gerichte, Prozesse.
    und weshalb muss man warten, bis es soweit ist? weshalb kann man sich nicht bereits vorher dafür einsetzen, dass menschen ein recht auf die daten haben, die sie verursachen? du kreierst eine falsche dichotomie.

    >Ich versuche lediglich, meine Meinung zu äussern, dass ich nicht glaube, dass facebook mir einen Schaden zufügen kann
    was nachweislich falsch ist. die von dir verursachten datenwerden für profiling eingesetzt.

    >und denke, dass dort jeder seines eigenen Unglückes Schmied ist
    was ebenfalls nachweislich falsch ist. dukannstnicht kontrollieren, was für daten über dich erfasst werden (und ob diese daten korrekt sind).

    >(und die individuelle Schadensbewertung ist subjektiv).
    was ebenfalls nachweislich falsch ist. wenn deine identität geklaut und dein konto geleert ist wirst du deine meinung ändern (und ja, die daten auf facebook könnennatürlich für identitätsdiebstahl verwendet werden).

    >Der grosse Datenklau ist für mich solange ein eher kleines Problem, als dass das Individuum nicht zu Schaden kommt.
    das ist eine völlig absurde aussage. individuen kommen wegen datenklau, copyrightverletzungen und anderen problemen jede sekunde zu schaden. ich verstehe nicht nur nicht, wofür du argumentierst, ich verstehe auch nicht weshalb du aussagen machst die nachweislich offensichtlich falsch sind, um deine meinung (die ich nicht verstehe) zu stützen 🙂

    >Ferner: Ich habe noch nicht genau begriffen, wieso man Daten klaut, wenn man sich nicht auf Kosten des Individuums bereichern will!?
    erstens, profiling (vom staat und von firmen – in den USA kriegst du beispielsweise keinen kredit, wenn du in bestimmten geschäften einkaufst, in denen vor allem arme leute einkaufen). zweitens, wer hat gesagt dass das nicht das ziel ist? mit datenklau kann man geld machen. drittens ist die frage absurd. leute fügen dauernd anderen leuten schaden zu ohne dass ihnen das einen objektiven gewinn bringt.

    >Zum Thema «Realität»: Mir war, dass LKM mal über LKM sagte, dass LKM eine Kunstfigur sei… Also was soll denn ein Leser jetzt über die Schreibe, die meinen Namen trägt, glauben?
    wieder ein argument, welches ich nicht verstehe. du hast den text geschrieben. ob du ihn als «du» oder als eine erfundene person geschrieben hast ist am ende irrelevant.

    >Solange man nicht der Person aus Fleisch und Blut gegenübersteht, sondern nur dem virtuellen Abbild, ist vieles unsicher IMHO.
    und das ist gut, weil…?

    >Würde mich ein Arbeitgeber wegen meines virtuellen Abbildes vorverurteilen, wäre ich sowieso an der falschen Adresse.
    das wird dich sicher trösten wenn du keinen job mehr kriegst oder deine bank dir einen kredit verweigert oder du bei jedem flug durch die spezialbehandlung musst weil du einem bestimmten profil entsprichst.

    >> mblog’s plan, um facebook-probleme aus dem weg zu gehen:
    >Gut auf den Punkt gebracht. Bilder im Netz sind sowas wie creative commons für mich.
    und deshalb muss das für alle anderen leute auch gelten? ich habe nichts dagegen dass du deine fotos als public domain veröffentlichst, aber nicht alle teilen deine auffassung. weshalb argumentierst du dafür, dass andere sich nicht darüber beklagen dürfen wenn sie deine auffassung nicht teilen?

    >Noch besser ist 4.: Account bei facebook löschen.
    du kannst einmal im internet veröffentlichte daten nicht mehr löschen.

  17. 4.
    du kannst einmal im internet veröffentlichte daten nicht mehr löschen.
    Aber auch keine mehr produzieren.

    leute fügen dauernd anderen leuten schaden zu ohne dass ihnen das einen objektiven gewinn bringt.

    Wie wahr, wie wahr! 🙁

    Ich frage mich je länger je mehr, wo Du den Nutzen von Datenschutz siehst, heute wo alles elektronisch verarbeitet wird. Das ist Kohle ins Kamin geschmissen. Man muss ein Gleichgewicht finden, wo die wahrgenommene Sicherheit die eingesetzten Mittel rechtfertigt und das Risiko des eigenen Schadens (egal ob Firma, Staatsgebilde oder Individuum) gering gehalten werden kann. Die absolute Sicherheit von Daten wird es nicht geben. Wieso wird für Datenschutz nicht mehr gemacht? Die Erwartung eines Schadens ist klein! Beides wird sich bis zur Paranoia über die Zeit ändern. Auch dank dieses Facebooktests.

  18. cloud
    >>du kannst einmal im internet veröffentlichte daten nicht mehr löschen.
    >Aber auch keine mehr produzieren.
    du meinst du kannst keine daten mehr ins internet stellen? das kannst du nur sehr bedingt beeinflussen.

    >Ich frage mich je länger je mehr, wo Du den Nutzen von Datenschutz siehst, heute wo alles elektronisch verarbeitet wird.
    verstehe die logik nicht. heute ist datenschutz wichtiger als je zuvor, weil es einfacher geworden ist, daten zu erfassen, auszuwerten und versehentlich zu verlieren.

    erster schritt (nicht sehr gut durchdacht): jeder mensch ist eigentümer seiner daten (persönliche daten wie name, adresse, passwörter, kreditkartennummer; soziologische daten wie freundeskreis; biometrische daten wie fingerabdruck; kreierte daten wie fotos, listen von eingekauften dingen oder ausleihlisten aus bibliotheken). wenn die migros erfasst, welche dinge du kaufst, dann [*gehört diese liste dir und nicht der migros*]. dieses eigentum kann nicht an eine dritte partei übertragen werden (nur für bestimmte verwendungen lizenziert). die daten können nicht verkauft werden und dürfen nur mit expliziter einstimmung des eigentümmers veröffentlicht oder weitergegeben werden. wer solche daten speichert muss klar definierten sicherheitsbedingungen entsprechen. die daten müssen für den besitzer programmatisch und analog zugänglich gemacht werden, so dass er sie selber auswerten oder verkaufen kann, falls er das will.

    die lizenzierung der daten folgt einer für den inhaber verständlicher logik, analog zu den creative commons. der inhaber der daten sieht einfach verständlich, was die andere partei mit den daten tun darf, und kann den datenfluss nachverfolgen.

    interessant ist, dass die über mich erfassten daten für mich durchaus nützlich sind. ich fänd beispielsweise zugriff auf die von der migros über mich erfassten einkaufslisten superpraktisch. so könnte ich ein programm schreiben, welches mich beispielsweise daran erinnert wenn ich mal wieder butter kaufen sollte, oder wenn ich schon länger kein toilettenpapier nach hause geschleppt habe 🙂

    >Man muss ein Gleichgewicht finden, wo die wahrgenommene Sicherheit die eingesetzten Mittel rechtfertigt und das Risiko des eigenen Schadens (egal ob Firma, Staatsgebilde oder Individuum) gering gehalten werden kann.
    niemand bestreitet das.

    >Die absolute Sicherheit von Daten wird es nicht geben.
    falsche dichotomie.

    >Wieso wird für Datenschutz nicht mehr gemacht?
    weil leute wie du nicht vestehen welche daten über sie erfasst werden, wie unsicher diese daten gespeichert sind, wie einfach man die daten korrelieren und minieren kann, und wie man ihnen mit diesen daten schaden zufügen kann.

    >Die Erwartung eines Schadens ist klein!
    korrekt. daten sind nichts fassbares. das risiko kann nicht intuitiv abgeschätzt werden. wenn jemand in ein flugzeug steigt versteht er, dass das flugzeug abstürzen kann. wenn jemand im internet ein flugzeugticket bestellt versteht er nicht, was diese aktion alles für folgen haben kann.

    >Beides wird sich bis zur Paranoia über die Zeit ändern. Auch dank dieses Facebooktests.
    hoffentlich.

  19. und noch ein ps
    > By basing professional hiring decisions on candidates› personal lives and beliefs, employers are effectively legislating people’s behavior, and they’re creating an online environment where people can’t express their true beliefs, state their unvarnished opinions, be themselves, and that runs contrary to the free, communal ethos of the Web.
    via slashdot.

  20. abgearbeitet
    So, die 10 Punkte sind abgearbeitet. Vor allem die Freundesliste ist eine gute Sache.

    The best way to prevent embarrassing items from showing up on Facebook in the future is to not make bad judgements in your personal life.

    Na, sag› ich’s doch. 😀

  21. achtung
    >Na, sag› ich’s doch.
    wenn du so weitermachst mach ich’s mir zur persönlichen aufgabe dein leben zu zerstören, nur um dir zu beweisen dass du nicht recht hast 😛

  22. Spielberg
    Ou, lieber nicht, kann man Forfait geben? Ich glaube (und die Aussage enthält neben Furcht auch Bewunderung), dass die Verfilmung dessen, was da kommen würde, durchaus Spielfilmpotential hätte… o_O :-] mir geht da ein bisschen die Truman Show durch den Kopf, aber es geht sicher auch noch schlimmer – oder an die Filmfreaks: Gibts solche Plots schon auf Celluloid?

  23. hm…
    du könntest durch die buchrechte reich werden? 🙂

    weiss nicht obs genau sowas schon gibt, aber enemy of the state wäre ein erster schritt in die richtung.

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