fc luzern – fc sion 1:1

der schiedsrichter soll’s gewesen sein. laut ciriaco sforza (trainer) und walter stierli (präsident) war schiri laperrière schuld am miesen spiel auf der allmend. nun, um es kurz zu machen: er war’s. aber nicht nur. schlecht war, dass er unzählige fouls an den technisch starken chiumiento und el idrissi nicht mit gelben karten bestrafte. umgekehrt sah shi jun für sein erstes foul nach der einwechslung sofort den gelben karton.

zunächst muss man zum match sagen, dass sion extrem defensiv spielte. was ich das sah, erinnerte mich stark an vergessen geglaubte challenge league zeiten. dort war es immer so, dass luzerns gegner mit einer 9-1-aufstellung spielten und möglicherweise sogar durch einen konter das siegestor erzielen konnten. und das spiel gegen sion hatte genau diese züge, die solche unglücklichen niederlagen eben haben. luzern rannte an und die erste offensivaktion der walliser endete mit einem penaltypfiff. provokateur virgile reset hatte sich hingelegt. nicht weil es auf dem matschigen boden der allmend so bequem wäre, nein, schlicht weil es dafür eine praktisch 100%ige torchance gibt. paito liess sich selbige nicht nehmen und knallte den ball knapp an zibung vorbei ins netz. der fcl muss sich einmal mehr den vorwurf gefallen lassen, zwar viel gearbeitet zu haben, aber keine zwingenden torgelegenheiten zustande gebracht zu haben.

mit dem rückstand ging man also in die pause. der überraschend schwache lambert wurde durch shi jun ersetzte, der wiederum el idrissis platz im sturm übernahm. auch in der zweiten hälfte beschränkte sich sion auf das verteidigen. mit einer ausnahme: direkt nach der pause erzielten die gäste ein tor. nur wuchtete fcl-goalie zibung den ball noch in der luft wieder weg. laperrière sah nichts und auch sein assistent zeigte kein tor an. so blieb der fcl von einer fast sicheren niederlage verschont. auf der anderen seite hatten chiumiento und seoane die besten ausgleichschancen, die allesamt von sion-keeper david gonzalez zunichte gemacht wurden. seinen dritten entscheidenden fehlentscheid verlegte laperrière ganz ans ende des spiels. in der 89. minute fiel er auf mauro lustrinellis fallkünste hinein. man muss lustrinelli aber attestieren, dass im gegensatz zu resets fall, hier tatsächlich eine berührung vom gegenspieler voran gegangen war. deshalb und weil man das ganze spiel gekämpft hatte, ging der durch davide chiumiento erzielte ausgleichstreffer in ordnung.

es bleiben aber einige fragen offen, vor allem was das offensivspiel der luzerner betrifft. warum wird beispielsweise el idrissi im sturm neben lustrinelli eingesetzt, wo man ihn doch für die aussenbahn geholt hat? warum spielt shi jun meist nicht neben, sondern hinter lustrinelli? warum schöpft sforza sein wechselkontingent nicht aus, wenn man unbedingt noch ein tor erzielen müsste?

daten

Luzern – Sion 1:1 (0:1)

Allmend. – 7562 Zuschauer. – SR Laperrière. – Tore: 23. Paito (Foulpenalty) 0:1. 89. Chiumiento (Foulpenalty) 1:1.

Luzern: Zibung; Schwegler, Veskovac, Diarra, Lustenberger; Lambert (46. Shi Jun), Wiss, Seoane, Chiumiento; El Idrissi (82. Bader); Lustrinelli.

Sion: Gonzalez; Vanczak, Sarni, Bühler, Nwaneri; Reset (56. Dominguez), Ahoueya (71. Beto), Brellier (83. Geiger), Paito; Saborio, Adeshina.

Bemerkungen: Luzern ohne Tchouga, Bättig (alle verletzt), Sion ohne Obradovic, Alioui, Crettenand (alle verletzt). Verwarnungen: 37. Nwaneri, 51. Paito, 56. Shi Jun, 66. Vanczak (alle Foul), 83. Brellier (Zeitverzögerung), 85. Lustenberger (Foul).

[quelle: tagesanzeiger]

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.