bioethanol und wasser

Um 1 Liter Bioethanol zu produzieren, brauchen Sie 4000 Liter Wasser! Wasser ist das grössere Problem als der CO2-Ausstoss.

Es ist unverantwortlich und moralisch inakzeptabel, dass man enorme Subventionen zahlt, um aus Lebensmitteln Biotreibstoff zu machen. Wenn man 20% des steigenden Erdölbedarfs mit Biotreibstoffen decken will, wie das geplant ist, dann gibt’s nichts mehr zu essen. Das ist politischer Wahnsinn.

Wenn Sie Wasser sparen wollen, sollten Sie mehr Wasser trinken und weniger Cola, Bier oder Wein. Denn um 1 Liter Wasser abzufüllen, brauchen wir 1,5 Liter Wasser. Zur Produktion von 1 Liter kohlensäurehaltigem Getränk benötigt man 3 bis 4 Liter, pro Liter Bier sogar 6 bis 7 Liter Wasser.

via hardman
peter brabeck, nestlé ceo in der nzz am sonntag

11 Antworten auf „bioethanol und wasser“

  1. deine meinung?
    was meinst du dazu?

    von der grünen seite hört man doch immer, es sei super, wenn man den umstieg auf biotreibstoffe schaffe. immer noch dieser meinung?

    oder löst der umstieg auf biotreibstoffe automatisch auch gerade das problem der überbevölkerung?


  2. >von der grünen seite hört man doch immer, es sei super, wenn man den umstieg auf biotreibstoffe schaffe.
    blödsinn. dass biotreibstoffe nichtdie lösung sind, ist schon lange klar. sogar in amadés blog ist das nicht der erste beitrag zum thema. trotzdem ist brabecks zitat ziemlich dumm (wobei ich mit «dumm» eigentlich «wohlkalkuliert und profitorientiert» meine).

    >Um 1 Liter Bioethanol zu produzieren, brauchen Sie 4000 Liter Wasser! Wasser ist das grössere Problem als der CO2-Ausstoss.
    wassermangel ist das grössere problem als die globale erwärmung? wie misst man sowas überhaupt? beide probleme müssen gelöst werden, denn beide probleme können das ende der menschlichen geschichte bedeuten.

    >Es ist unverantwortlich und moralisch inakzeptabel, dass man enorme Subventionen zahlt, um aus Lebensmitteln Biotreibstoff zu machen.
    lebenmittel gibts genug. das problem ist die verteilung. dass gerade nestlé mit moral kommt – insbesondere im kontext von wasser – ist ironisch, lächerlich und unglaubwürdig.

    >Wenn man 20% des steigenden Erdölbedarfs mit Biotreibstoffen decken will, wie das geplant ist, dann gibt’s nichts mehr zu essen.
    ???

    >Wenn Sie Wasser sparen wollen, sollten Sie mehr Wasser trinken und weniger Cola, Bier oder Wein. Denn um 1 Liter Wasser abzufüllen, brauchen wir 1,5 Liter Wasser.
    ernst, ist das ein joke? um wasser zu sparen soll man flaschenwasser trinken???

    brabecks aussagen lassen sich in etwa folgendermassen zusammenfassen: «ignoriert die dinge, die nestlé im globalen markt tut! unsere energieverschwendung ist gar nicht schlimm! trinkt unser wasser, sonst sterbt ihr alle!»

    meh.

  3. zynisch
    oder löst der umstieg auf biotreibstoffe automatisch auch gerade das problem der überbevölkerung?
    darauf gehe ich gar nicht ein.

    wenn Du Dich wirklich intensiv mit dem thema befassen würdest (befasst hättest), wüsstest Du, dass bioethanol von den nie als allheilmittel verkauft wurde. ganz speziell jetzt nicht, wo tatsächlich nahrungsmittel angepflanzt werden, um danach als bioethanol verbrannt zu werden. ursprünglich sollte das zeug aus biomüll hergestellt werden, was sicher sinn gemacht hätte.

    meine meinung ist ähnlich zu jener von bob lutz. die zeit des verbrennungsmotor ist definitiv vorbei. es sollten endlich die wirklich alternativen antriebe vorangetrieben werden.

  4. water
    Wenn Sie Wasser sparen wollen, sollten Sie mehr Wasser trinken und weniger Cola, Bier oder Wein. Denn um 1 Liter Wasser abzufüllen, brauchen wir 1,5 Liter Wasser.
    das ist wirklich schräg. ich trinke meistens wasser aus dem wasserhahn. da dürfte für die herstellung nicht viel mehr als ein liter wasser pro liter wasser verwendet werden. 🙂

  5. wasser für wasser
    ich habe mich auch zuerst gewundert, aber dann daran gedacht, dass es sehr viele orte gibt, wo man wasser aus dem wasserhahn oder den flüssen oder woher auch immer nicht trinkenkann und daher auf abgefüllte getränke zurückgreifenmuss. in diesem zusammenhang macht das wohl sinn.

    wasser ist wohl nicht das grössere problem, es ist ein ebensogrosses. was aber nachdenklich stimmt ist, dass bei der herstellung von bioethanol agrarische nutzflächen verwendet werden, die zur herstellung von nahrungsmittel verwendet wurden und daher die preise für lebensmittel weltweit steigen. zusätzlich wird für den anbau dieser rohstoffe für den treibstoff wertvolles wasser verbraucht, welches damit dem nahrungsmittelkreislauf entzogen wird. ausserdem subventionieren die industrieländer uas angst vor erdölknappheit und erderwärmung anbau von soja oder was auch immer für bioethanol, was wieder auf kosten der entwicklungsländer geht (böse agrarsubventionen). und last but not least, auch die verbrennung von bioethanol produziert co2, wenn auch viel weniger.

    ich habe bei dem zeug definitiv das gefühlt, dass uns hier etwas als lösung präsentiert wird, was eher ein teil des problems ist. und nett für die bauern in industrieländern.

  6. und last but not least, auch die verbrennung von bioethanol produziert co2, wenn auch viel weniger.
    Das CO2 wurde aber zuvor vollständig von den Pflanzen die zu Bioethanol verarbeitet wurden, aus der Atmosphäre aufgenommen, wenn ich mich nicht irre. Insofern trägt aus Bioethanol emittiertes CO2 nicht zur Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre bei.

  7. kreislauf
    > ich habe mich auch zuerst gewundert, aber dann daran gedacht, dass es sehr viele orte gibt, wo man wasser aus dem wasserhahn oder den flüssen oder woher auch immer nicht trinken kann und daher auf abgefüllte getränke zurückgreifen muss.
    und die leute da lesen die nzz. an den orten, wo wasser heute wirklich ein problem ist, können sich die menschen auch kein abgefülltes wasser leisten. dass die da nicht cola trinken scheint mir noch klarer. die brauchen brabecks tipp wohl nicht.

    > was aber nachdenklich stimmt ist, dass bei der herstellung von bioethanol agrarische nutzflächen verwendet werden, die zur herstellung von nahrungsmittel verwendet wurden und daher die preise für lebensmittel weltweit steigen
    wir haben kein nahrungsmittelproblem. es gibt mehr als genug nahrung, um alle menschen auf der erde zu ernähren. das problem ist die verteilung, und das wird nicht gelöst, indem wir auf biotreibstoffe verzichten.

    >und last but not least, auch die verbrennung von bioethanol produziert co2
    das ist aber ein kreislauf, wie immanuel sagt.

  8. Mehr Wasser
    Das Problem wird wohl in der wasserreichen Schweiz viel zu wenig sensibel aufgenommen, leider. Ähnlich wie beim Benzin würde eine Preissteigerung kaum etwas bringen (aber ich befürworte beides).

    SODIS ist imho eine sehr gute Sache und sollte weit verbreitet werden.

    das ist aber ein kreislauf, wie immanuel sagt.

    Leider wird für die Produktion des Liters Ethanol nicht nur Wasser wie Sau verbraten, sondern sicher auch CO2 produziert (beim Transport von Wasser, bei der Ackerbestellung, bei der Raffinerie, ….) und somit ist die m.E. die Bilanz von Bioethanol gar nicht so bio wie angepriesen. Dass die Produktion von Bioethanol ein Hohn ist, muss ich ja nicht noch extra erwähnen, oder?

  9. probleme?
    wassermangel … globale erwärmung

    beide probleme müssen gelöst werden, denn beide probleme können das ende der menschlichen geschichte bedeuten.

    Die globale Erwärmung ist kein Problem, sondern eine Herausforderung. Man hat da folglich kein «Problem zu lösen» sondern sich einer veränderten Situation anzupassen.

    Nahrungsknappheit auf der Welt wird definitiv ein Problem, wenn
    – erst mal 9 Mrd. Leute auf dem Globus leben und
    – [/Wenn man 20% des steigenden Erdölbedarfs mit Biotreibstoffen decken will/] – wie an diesen «Umwelt»-gipfeln jeweils gepredigt und beschlossen wird.

    Allerdings ist auch dies keine sache vom «ende der menschlichen geschichte», sondern wohl eher eine vom «Ende der Dritten Welt» und damit auch eine vom «Ende der Armut» auf dieser Welt.

    So krass wird es aber eh nicht rauskommen. Und wenn wir dann in ein paar Jahrzehnten keine Ländergrenzen mehr haben, können ja dann alle Afrikaner in die Schweiz kommen :-P.

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