walter de› silva erblindet!

nein, das ist natürlich keine offizielle pressemeldung und sie entspricht auch kaum der wahrheit. doch folgende aussage de› silvas hat mich zu dieser annahme getrieben:

The Audi A5 is the most beautiful car I have ever designed», says Walter de’Silva, Head of Volkswagen Group Design – with absolute conviction› apparently, according to the press information on the latest 2-door coupé from Audi, the A5.

quelle: classic inside, newsletter des classic driver

für alle, die nicht wissen wer walter de› silva überhaupt ist: er war designer bei alfa romeo, bevor er vom vw-konzern «weggekauft» wurde und bei seat landete. inzwischen ist er zum vw konzern-designer aufgestiegen. zurück zum gegenstand meines entsetzens: der audi a5. meiner meinung nach ein sterbenslangweiliges und alles andere als elegantes coupé.

hier ein pressefoto, auf welchem das auto ein bisschen besser aussieht. doch ich denke, man kann die recht plumpe art des dachaufbaus erkennen. ebenso die gewollt spezielle wellenlinie an der seite.

zum vergleich: walter de› silva hat in seiner karriere auch wirklich grosses geleistet. bei alfa romeo hat er mit dem 156 eine designikone geschaffen. für mich ist der 156 noch heute der schönste mittelklassewagen. erstmals wurden hier die hinteren türgriffe als designkniff versteckt, so dass die limousine wie ein coupé daherkommt. das typische alfagesicht wurde erstmals seit langem wieder perfekt in szene gesetzt ohne jedoch gross auf den retrozug aufzuspringen. das zur seite gerückte nummernschild spricht ebenfalls für de› silvas mut zur extravaganz. die aus dem vollen geschnitzten vorderen türgriffe sind wahre handschmeichler und sehen einfach zum niederknien schön aus. die seitenlinie kommt ohne heute moderne charakterlinien (siehe mercedes) aus und wirkt trotzdem gestreckt und dynamisch. das hohe eck ist alfatypisch knackig und kommt ohne spoilerzierrat aus. eine wucht, dieses design!

ok, das bild, welches marc in istanbul aufgenommen hat, schmeichelt der italienischen schönheit nicht gerade. doch ich bin dennoch der überzeugung, dass der alfa romeo 156 walter de› silvas absoluter designerischer karrierehöhepunkt war. besser kann es praktisch nicht mehr werden. und besser ist der a5 ganz bestimmt nicht. gähn.

9 Antworten auf „walter de› silva erblindet!“

  1. naja
    mir hat der alfa 156 nie richtig gefallen. besonders mit dem eingeknautschten grill konnte ich mich nie richtig anfreunden.
    als ich aber den neuen audi A5 zum ersten mal gesehen habe, fand ich aber spontan, dass es eines der schönsten autos ist, die ich je gesehen habe. das gesamtpaket stimmt einfach. und leider ist auf deinem bild das traumhafte hinterteil des neuen A5s nicht zu sehen.

  2. grillen
    mir gefällt absolut kein neuer audi wirklich gut. und das hat einen grund: den grill.

    der ist abscheulich, protzig, riesig, entstellend usw. sieht aus wie so ein fisch, der auf dem meeresboden liegt und dauernd wasser einsaugt um etwas rauszufiltern.

    der a5 sieht aus wie ein fettes kalb (die fette kuh ist schon der q7). alternativ wie eine sehkuh, die gerade brüllt.

  3. Drei
    eine sehkuh, die gerade brüllt
    Oder eine Brüllkuh, die gerade glubscht 😀

    Item. Aller guten Punkte sind3:

    Der TT war schon nicht schön, beim A6 Avant kann man diskutieren, der Q7 ist ein SUV und deshalb per definitionem hässlich. Der A5 wird wohl so in die Richtung des TT zielen und somit ist meine Meinung klar. Nur derA3 und der A3 Sportback sind im Moment schöne Audis. Vielleicht noch das A4 Cabi, aber nur wegen dem was esnicht hat.

    Bei den Premiumklasse-Coupés geht im Moment wenig am neuenDreier vorbei, in meinen Augen.

    156: War beim Erscheinen revolutionär und vor allem innen (immer noch) ein Charakterstück. Der *+3* = 159 ist aber aussen schöner, sieht mehr wie ein stimmiges Kunstwerk aus. Beide sollte man btw ohne vorderes Nummernschild fahren dürfen.

  4. Ein wunderschöner Wagen
    Seit meiner Jugend tun mir es die deutschen Wagen an! Elegant in Silbergrau, wie die Silberpfeile damals. Ein Augenschmaus! Es braucht nämlich nicht viel, um zu gefallen. Nur ein paar Striche am richtigen Ort, schon bewegt sich das Gefährt alleine beim Ansehen.
    Der Mercedes CLS macht es dem Audi mit seiner Dynamiklinie vor. Schlicht und gefühlsregend.
    Einem einzigen Nichtdeutschen Wagen gelang diese Kunst ebenfalls: Dem Volvo 780 aus dem Gestaltungshaus Bertone. Keine Ecke am falschen Platz, reine Unauffälligkeit und Vernunft.
    So oder so, Vernunft täte den italienischen Gestaltern gut! Mögen sie auf ihre barockes Gehabe verzichten, den schwülstigen Alfa 156 vergessen und sich Sachlichem zuwenden. Da sind wir Deutschen stark, ja geradezu führend. Es ist schön zu sehen, wie DeSilva mit seinem Deutschen Vornamen endlich auch deutsch zeichnet.

  5. Die Welt ist bunt genug.
    Die Auffassung zum Bulgarenbart-Grill teil ich nicht, genauso wenig wie Hans› Meinung. Mit dem neuen Grill fuhr Audi endlich aus dem silbergrauen Protze-Image raus. Endlich durfte Audi Muskeln zeigen, und Walter schuf den A6 Avant. Ein Musterstück! Elegant, gediegen, formschön und gar nicht deutsch. Audi gelang der Aufstieg zu den Produkten, die von augengeführten Menschen geliebt werden.
    Und nun der A5. Walters tiefster Fall! Als wäre es eine Hommage ans Hyundai Coupé der letzten Baureihe: Frontlastig, Schweinchenschnauze, langweilige Fensterlinie und ein Heck, das eigentlich gar keines ist.
    Trotzdem glaube ich an den Erfolg des A5. Die – pardon – in meinen Augen als äusserst traditionell wahrgenommene Audikundschaft findet den TT zwar frech, aber verrückt und kauft mit grösster Freude einen A5.

  6. Muskelspiele
    Mit dem neuen Grill fuhr Audi endlich aus dem silbergrauen Protze-Image raus.
    Wenn ich die Fahrer(-innen) der Walfischfresse-Audis ansehe, gewinne ich ein anderes Bild. Die drei Premiummarken, aber am ehesten Audi, sind doch für einfallslose Besserverdiener, die beim Autokauf das Hirn ausschalten. Schöne Autos kann man auch für weniger Geld haben. Ein Hyundai Coupé V6 zB.
    Oder, wenn es eine Limo sein muss, ein Mazda6. Wenn es kleiner sein soll, ein Grande Punto. Aber äbe, hauptsache man kann im Stau mit den Ringen den Vordermann wegblinken. Uuups, ich schweife ab.

    Wann bringt Audi (Vorsprung durch Technik) eigentlich einen Hybrid oder sonst was Gescheites?

  7. S5 i.O.
    Der A5 wird wohl so in die Richtung des TT zielen und somit ist meine Meinung klar.
    Nein, tut er nicht. Er erinnert stark ans Dreier Coupé, ist ein bisschen länger und ich finde ihn einen passablen Grand Tourismo. Aber es ist immer noch ein Audi und deshalb zählt mein obiger Eintrag dennoch.

  8. Design
    Grundsätzlich muss ich sagen dass das Design von Audi nicht schlecht ist. Das liegt vor allem in der Langweile die an den Tag gelegt wird. Wo keine Kanten sind, kann man sich nicht dran stören. Mainstream halt…

    Beim A5 hat dieses Problem jetzt seinen Höhepunkt gefunden. Die Audigene welche in jedem Modell zu finden sein müssen (Aussage de Silva) sind klar zu erkennen. Und der Rest sind einfach nur zwischen diesen Punkten gezogene Linien. Schlicht nach dem Motto nicht malen nach Zahlen sondern malen nach Audigenen.

    Der 156 Alfa war für Silva wirklich ein Meisterstück. Vor allem weil es damals außer ein paar wenigen Vorgaben von Alfa nichts gab auf was er hätte aufbauen können. Und entstanden ist für die damalige Zeit ein Wahnsinnsdesign! Vor allem wenn man an die damalige Konkurenz denkt. Leider ist auch zu sagen dass das Design in die heutige Zeit nicht mehr ganz passt. Das Design ist Kraftvoller und maskuliner geworden. Man möchte nicht mehr wohlgeformte Frauenrundungen ala 156 sondern Muskelbepackte Formen (siehe serienmäßige Kotflügelverbreiterungen oder durchgehenden Grill etc.) Vermutlich werden die alten Mercedes mit ihren Riesenkühlergrills und allem möglichst mächtig bald wieder als Modern gelten…

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