neue atomkraftwerke

die aktuelle debatte zum bau von neuen atomkraftwerken ist in aller munde. ich selbst kann mir nicht wirklich erklären, wie es die lobby geschafft hat, dass scheinbar immer mehr schweizer ein neues atomkraftwerk befürworten. roger de weck macht sich offensichtlich ähnliche (wenn auch intellektuell logischerweise ungleich elaboriertere) gedanken. in der heutigen sonntagszeitung stellt er fünfkernfragen zum thema. ich bin der überzeugung, dass wir kein neues akw brauchen, und dass es aufgrund der ungelösten lagerung der abfälle auch schlicht nicht verantwortbar ist, weiterhin in diese richtung zu gehen.

Der Publizist Roger de Weck ­über die Atom-Kampagne:

Bis 1986 gingen jedes Jahr weltweit zwanzig Atomkraftwerke ans Netz. Dann explodierte Tschernobyl. Deswegen und wegen fallender ­Ölpreise wurden danach bloss vier AKW pro Jahr errichtet. Die Pause ist vorbei, rund um den Globus sind 22 Reaktoren im Bau, allein China plant 40. Mit dem Energy Policy Act leitete George W. Bush die Rückkehr der USA zum Atom ein. In der Schweiz wie in ganz Europa sind neue AKW angekündigt.

Die Erde erwärmt sich, Ö­l wird teurer, wir verbrauchen immer mehr Energie. Dringlich seien also Atomkraftwerke, die kein CO2 ausstossen: ­Seit zwei Jahren bereiten wir die Kampagne vor, sagt der CEO eines Schweizer Stromkonzerns. Das Parlament ist gefügig; seine Priorität ist nicht das vom Bundesrat angesagte Energiesparen, sondern ein AKW. Dazu ein paar Kernfragen.

Erstens: Selbst wenn im Jahr 2030 weltweit hundert neue AKW am Netz sind, sinkt der CO2-Ausstoss bloss von 38 auf 33,6 Mrd. Tonnen. Warum wird Kernkraft als entscheidender Beitrag zum Klimaschutz beworben?

Zweitens: Der Unfall auf Three Mile Island hat die US-Atomwirtschaft whrend 30 Jahren lahm gelegt; der letzte AKW-Bau begann 1978. Tschernobyl hatte in weiten Teilen der Welt eine ä­hnliche Nachwirkung. Warum kreist die Energiepolitik um eine unberechenbare Branche, die solche Aussetzer haben kann?

Drittens: Unsere Verwundbarkeit gegenüber dem Terror ist ein Hauptthema der Politik. Und ­selbst bei einem Anschlag auf ein AKW, der nicht zur Freisetzung von Radioaktivität führen würde, wären die Auswirkungen in der Bevölkerung riesig, schreibt das Bundesamt fr Bevölkerungsschutz. Warum wird pltzlich die Terrorfrage ausgeblendet?

Viertens: Seit 1972 – als die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet wurde – gilt das Versprechen einer sicheren Entsorgung. Branche und Staat konnten es ein Vierteljahrhundert lang nicht einlösen. Warum soll 2007 das Volk leere Worte von 1972 ernst nehmen?

Fünftens: Die Atomwirtschaft fordert faktisch eine Staatsgarantie für die Maximalrisiken, die sie nicht versichern kann. Warum sehen bürgerliche Politiker hier davon ab, viel mehr Eigenverantwortung statt Etatismus zu verlangen?

Die Kampagne der Atomwirtschaft ist so grobschlächtig, dass sie mehr Sorgen weckt als zerstreut.

[quelle: sonntagszeitung vom 11-3-2007]

41 Antworten auf „neue atomkraftwerke“

  1. dass wir kein neues akw brauchen, und dass es aufgrund der ungelösten lagerung der abfälle auch schlicht nicht verantwortbar ist, weiterhin in diese richtung zu gehen.
    Erstens brauchen wir kein Neues, sondern Ersatz für jene, die bald vom Netz gehen (und uns heute 40% oder so des Stroms produzieren). Und zweitens, wer Müll macht, sollte für die Entsorgung eine Lösung bereithalten. Da gehts in Diktaturen halt schon einfacher.

    Ab heute wird amade.ch nur noch 4/7 Tage bloggen, weil die anderen drei seine elektrischen Verbrauchen alle aus sind. Ist es das, was wir wollen?

  2. mit titel
    Erstens brauchen wir kein Neues, sondern Ersatz für jene, die bald vom Netz gehen
    die schweiz produziert immer noch mehr strom als sie braucht, und es gibt andere stromquellen als den atomstrom. ausserdem könnten wir problemlos mit der hälfte vom aktuell benötigten strom auskommen, ohne irgendwelche abstriche machen zu müssen.

    Und zweitens, wer Müll macht, sollte für die Entsorgung eine Lösung bereithalten

    das ist ja genau der punkt: es gibt keine lösung. und die entsorgung ist nicht das einzige problem mit dem atomstrom: es gibt auch immense unlösbare sicherheitsprobleme.

    Ab heute wird amade.ch nur noch 4/7 Tage bloggen, weil die anderen drei seine elektrischen Verbrauchen alle aus sind. Ist es das, was wir wollen?

    ah, bis zu diesem abschnitt dachte ich, dass du das thema diskutieren wolltest. aber scheinbar willst du nur blöde, polemische idiotien verbreiten 😛 ernsthaft, ist das so eine art witz, oder ist das eine ernsthafte frage? hast du wirklich das gefühl, dass die wahl zwischen «atomkraftwerke bauen» und «nur an vier von sieben tagen strom haben» ist? ernsthaft???

  3. es gibt andere stromquellen als den atomstrom.
    CO2-freundliche und nicht-erneuerbare-Energie-schonende Gaskraftwerke zum Beispiel, oder dann herdenweise landschaftsschützerisch wertvolle Propeller auf den Hügeln. Natürlich auch sehr viele Solarzellendächer, die heute bereits voll im Trend liegen und deshalb von der Mehrzahl der häuslebauenden SchweizerInnen anstelle der Ziegeldächer verwendet werden.
    Im Ernst, bitte, welche Quellen siehst Du, die den Atomstromersetzen könnten?

    es gibt keine lösung.

    Wenn ich mich recht erinnere, scheitert die NAGRA nicht am simplen «es gibt keine Lösung», sondern am Widerstand gewisser Stromkonsumenten.

    nicht das einzige problem mit dem atomstrom: es gibt auch immense unlösbare sicherheitsprobleme.

    Und wo bitte sehr ist meine Sicherheit in der Vergangenheitunlösbar gefährdet gewesen? Diese Sicherheitsprobleme würde ich gerne noch ein bisschen erläutert bekommen, statt sie einfach als LKM-gegebene Tatsachen durchzuwinken.

    ausserdem könnten wir problemlos mit der hälfte vom aktuell benötigten strom auskommen, ohne irgendwelche abstriche machen zu müssen.

    Wenn man ein Auge zukneift, stimme ich Dir da zu. Die Technologie wäre bereit dafür. Nur sollte man dann auch die Investitionen dafür nicht scheuen, die sich vermutlich in der Grössenordnung eines ausgewachsenen AKW’s bewegen.

    ah, bis zu diesem abschnitt dachte ich, dass du das thema diskutieren wolltest. aber scheinbar willst du nur blöde, polemische idiotien verbreiten

    Naja, bisher bin ich mit diskutieren nie so gut gefahren, also dachte ich, probiersches mau disewäg 😛

    Ach ja, übrigens noch ein Gedanke: Wieso macht niemand den Unterschied zwischen Bauen und Betreiben? Es wäre einfacher, heute die Infrastruktur zu bauen und in 15 Jahren über den Betrieb abzustimmen als erst in 15 Jahren mit dem Bau zu beginnen. Wenn die bestehenden, alten, klapprigen Meiler dann mal abgeschaltet sind, kann man etwas schneller entscheiden, ob es jetzt nicht doch ganz gäbig wäre, weiterhin Atomstrom zu benützen. Falls nicht (neue Technologien, Vorfälle, etc.), könnte man den (nicht ganz fertigen) Bau wieder abreissen (natürlich hätte man die so verschwendeten Kosten versichert).

  4. Au, habe ich ja ganz vergessen: Roger de Weck’s Fragen.

    ad 1): «von 38 auf 33,6» wäre ja schon mal ein Anfang. Wie wurden die Zahlen berechnet? Berücksichtigt man, dass «der» CO2-Ausstoss so oder so zurückgehen wird? Von welchem C02-Ausstoss schreibt er überhaupt? Sind da Kühe und Vulkane inbegriffen?

    ad 2): Ui, 2 Aussetzer. Schlimm, ohne Frage. Die Verkehrspolitik setzt aber weltweit auf Systeme, die noch viel gravierendere Aussetzer haben. Das soll dann durchgehen?

    ad 3): Terror: OK, Punkt für ihn. Ein Angriff und es gibt eine Ausstiegswelle.

    ad 4): Die NAGRA hat bisher keine Lösung gefunden, die allen passt. Aber sie hätte Lösungen, die in der Sache möglich sind. Man kann nicht einfach ein Vierteljahrhundert Geschehnisse und Entscheidungen ausblenden.

    ad 5): Die Staatsgarantie fürs Maximalrisiko ist in der Tat happig. Nur bin ich der Meinung, dass AKW-Betreiber sehr sehr nahe am Staat angesiedelt sein sollten. Immerhin profitiert der Staat davon, dass die Leute mit genügend Strom ihrer Produktion nachkommen können. Also muss der Staat einstehen.

  5. scheinbar/ancheinend
    Leute, lest bitte mal eure Beiträge durch und schaut, wie oft ihr das Wörtchen «scheinbar» falsch anwendet.
    Ich kriege davon echt Augenkrebs!

    😛

  6. also
    Chuebel, vielen dank für deinen unscheinbar sinnvollen diskussionsbeitrag, aber ich glaube, scheinbar wird umgangssprachlich von den meisten leuten falsch verwendet, und wenn alle ein wort falsch verwenden, ist die falsche anwendung korrekt 😛

    Im Ernst, bitte, welche Quellen siehst Du, die den Atomstrom ersetzen könnten?

    windkraftwerke und solarzellen sind zwei möglichkeiten. dann gibts die wasserkraft, die nicht immer in der form riesiger staudämme auftreten muss. bioenergie, geothermie sind zwei weitere stichwörter. und zuletzt könnte man sich auch ein paar gedanken dazu machen, wie man weniger energie verbrauchen könnte, statt einfach immer neue kraftwerke zu planen.

    Wenn ich mich recht erinnere, scheitert die NAGRA nicht am simplen «es gibt keine Lösung», sondern am Widerstand gewisser Stromkonsumenten.

    sorry, aber den ganzen scheiss in einem berg zu vergraben ist keine lösung. plutonium hat eine halbwertszeit von 24000 jahren. [*es gibt keine lösung für die endlagerung von atomaren abfällen*], okay? keine!

    Und wo bitte sehr ist meine Sicherheit in der Vergangenheit unlösbar gefährdet gewesen? Diese Sicherheitsprobleme würde ich gerne noch ein bisschen erläutert bekommen, statt sie einfach als LKM-gegebene Tatsachen durchzuwinken.

    okay, du bist ein sicherheits-laie, deshalb erkläre ich dir das gerne. sicherheitsrisiken einzuschätzen ist ein äusserst komplexes thema, aber hauptsächlich gilt es, für jede gefahr zwei komponenten zu beachten:
    1) wie wahrscheinlich ist es, dass die sicherheit kompromitiert wird?
    2) was ist das resultat, wenn die die sicherheit kompromitiert wird?
    der zweite punkt ist im kontext von atomkraftwerken vermutlich allen klar: ein zwischenfall kann absolut schreckliche folgen haben. es gibt kaum ein schlimmeres unglück als ein atomares unglück, sowohl aus kurzfristiger als auch aus langfristiger sicht. mit anderen worten, es stellt sich die frage, ob überhaupt akzeptiert werden kann, dass keine hundertprozentige sicherheit existiert.

    und die existiert selbstverständlich nicht. damit wären wir bei punkt 1: wie wahrscheinlich ist ein grösseres unglück in einem atomreaktor? nicht so klein, wie man denken sollte, und zwar aus zwei gründen:
    1) atomkraftwerke sind inhärent komplex. je komplexer ein system ist, desto wahrscheinlicher wird, dass fehler existieren. moderne atomkraftwerke sind in dieser beziehung sogar noch unsicherer als ältere modelle. in den letzten monaten sind in europäischen kernkraftwerken gleich zwei schwerwiegende zwischenfälle passiert. ich kann mich gerade nicht an den zweiten fall erinnern, aber der erste war in schweden, wo im august 2006 eine kernschmelze nur per zufall und mit purem glück verhindert werden konnte.
    2) atomkraftwerke sind ein dankbares ziel für terroristische anschläge. wir können ein atomkraftwerke nicht einfach so planen, dass es per se sicher ist. wir müssen davon ausgehen, dass intelligente entitäten existieren, die aktiv versuchen, die sicherheit zu untergraben.

    Die Technologie wäre bereit dafür. Nur sollte man dann auch die Investitionen dafür nicht scheuen, die sich vermutlich in der Grössenordnung eines ausgewachsenen AKW’s bewegen

    nein, die investitionen wären vermutlich grösser als die für ein neues akw, und sie würden zu einem grossen teil nicht etablierten industrien zugute kommen. das macht das ganze aus politischer sicht schwieriger, aber du argumentierst ja nicht, dass atomkraftwerke die einfachste lösung sind, sondern du argumentierst, dass sie notwendig sind, und dem widerspreche ich.

    Wieso macht niemand den Unterschied zwischen Bauen und Betreiben? Es wäre einfacher, heute die Infrastruktur zu bauen und in 15 Jahren über den Betrieb abzustimmen als erst in 15 Jahren mit dem Bau zu beginnen

    ich nehme mal an, dass du diese frage nicht ernsthaft stellst. die antwort ist ziemlich offensichtlich.

    Die Verkehrspolitik setzt aber weltweit auf Systeme, die noch viel gravierendere Aussetzer haben

    gravierender als chernobyl oder three mile island??? wow, ich habe noch nie erlebt, dass ein flugzeugabsturz eine ganze gegend radioaktiv verseucht und unzählige menschen getötet oder krank gemacht hat. wovon redest du?

  7. wer denkt den bitteschön an den markt???
    ganz interessant finde ich die ansicht des uniprofessors (der hsg) der vor rund 10 tagen in der rundschau war. er meinte, dass wir die akws gar nicht zu ersetzen brauchen. geht die angebotene menge an strom zurück steigt der preis. ganz einfach. in den letzten (30?) jahren sei dieser um 30 prozent gesunken wobei im selben zeitraum das angebot bzw die nachfrage um 30% zunahm. schraubt das angebot zurück, geht also der preis nach oben, dann werdet ihr schon sehen, dass wir keine neuen akw’s brauchen. der nette nebeneffekt ist dann, dass solarstrom usw. bei diesen preisen dann wieder gut mithalten können bzw sogar noch lukrativer sind.

    weiter muss meiner meinung nach auch die frage der maximalen versicherungssumme geklärt werden. ein nationalrat (der zürcher grün liberalen?) hat eine maximaldeckung von 500 mia sfr gefordert. auch wenn bestimmte studien bei einem supergau von schäden weit über 500mia sfr ausgehen. im moment sind die akw’s für einen minimalen bruchteil versichert. wären die 500 mia gefordert wäre der bau eines akw’s für die strom lobby gar nicht mehr lukrativ.

    ich kann also lkm nur recht geben. wer ein akw bauen will ist dumm wie ein sack bohnen.

  8. wow, ich habe noch nie erlebt, dass ein flugzeugabsturz eine ganze gegend radioaktiv verseucht und unzählige menschen getötet oder krank gemacht hat. wovon redest du?
    Ich rede nicht voneinem Flugzeugabsturz, sondern von den menschlichen und materiellen, direkten und indirekten Schäden addiert – und zwar von allen Autounfällen, Zugsunfällen, Schiffsunfällen (Öltanker), Flugzeuge und was sonst noch so alles kreucht und fleucht, von Anbeginn bis heute. Verglichen mit der Atomtechnologie. Klar, der einzelne GAU/die einzelne Bombe ist immens tragisch. Aber ich glaube, dass die Transporttechnologie dem Menschen/der Natur mehr Schaden zufügen als die Atomtechnologie.

    ich nehme mal an, dass du diese frage nicht ernsthaft stellst.

    Natürlich tue ich das. Und ich freue mich auf Gegenargumente, die bis jetzt ausblieben…

    okay, du bist ein sicherheits-laie, deshalb erkläre ich dir das gerne.

    Danke, das bin ich in der Tat.

    Die Frage für mich geht ganz klar Richtung Opportunitätskosten. Kann sich die Schweiz den Ausstieg in 10, 15 Jahren leisten? Wahrscheinlich. Aber nicht der ganze Planet. Und nur weil ein kleines Scheiss-AKWnicht gebaut wird, werden die anderen 99 trotzdem ans Netz gehängt. Und die Menschen/die Natur dort vertragen/verträgt einen GAU genauso schlecht wie wir es würden. Also sehe ich nicht ein, wieso man die Anlagen hierzulande anders beurteilen sollte als anderswo. Solange ich auf der politischen Ebene keinen Wegbereiter sehe, der die Alternativen pusht, säble ich mir ungern am eigenen Stuhl.

  9. du bist der, der an seinem stuhl säbelt
    Ich rede nicht von einem Flugzeugabsturz, sondern von den menschlichen und materiellen, direkten und indirekten Schäden addiert – und zwar von allen Autounfällen, Zugsunfällen, Schiffsunfällen (Öltanker), Flugzeuge und was sonst noch so alles kreucht und fleucht
    irrelevant. sicherheit ist nicht nur ein materielles, sondern auch ein psychisches problem. wenn ein öltanker leckt, brechen nicht ganze nationen in panik aus und die börse stürzt ab. bei einem atomreaktorunfall schon.

    aber der vergleich it sowieso nicht legitim. beim atomstrom gibts alternativen, aber ohne öltanker bleibt das öl im herkunftsland. ein vergleich ist also sowieso etwas seltsam. wenn wir nur mit atomreaktoren strom produzieren könnten, dann müssten wir die risiken natürlich in kauf nehmen.

    Wieso macht niemand den Unterschied zwischen Bauen und Betreiben? Es wäre einfacher, heute die Infrastruktur zu bauen und in 15 Jahren über den Betrieb abzustimmen als erst in 15 Jahren mit dem Bau zu beginnen

    das tun wir nicht, weil wir, wenn wir in 15 jahren «nein» sagen würden, milliarden verschwendet hätten. mit anderen worten, es wäre dann gar nicht mehr möglich, nein zu sagen, aufgrund der «sunk cost fallacy» (Concorde Effect ), einem typisch menschlichen verhaltensmuster. siehe amerika im irak: «wir können jetzt nicht zurück, nachdem wir bereits so viel investiert haben.»

    das wissen die atomkraftgegner. ein ja zum bau ist ein ja zum betrieb.

    Und nur weil ein kleines Scheiss-AKW nicht gebaut wird, werden die anderen 99 trotzdem ans Netz gehängt

    das ist erstens immer ein schlechtes argument, welches mit reductio ad absurdum einfach widerlegt werden kann, und zweitens im falle von atomkraftwerken besonders falsch, weil ein akw in der schweiz für die schweiz sehr viel gefährlicher ist als ein akw in russland.

    Also sehe ich nicht ein, wieso man die Anlagen hierzulande anders beurteilen sollte als anderswo

    vielleicht, weil wir ein souveränes land sind? ich verstehe nicht ganz, was du sagen willst.

    Solange ich auf der politischen Ebene keinen Wegbereiter sehe, der die Alternativen pusht, säble ich mir ungern am eigenen Stuhl

    fragt sich, wer hier an wessen stuhl säbelt.

  10. weil ein akw in der schweiz für die schweiz sehr viel gefährlicher ist als ein akw in russland.
    Hm, hüben gegen die AKWs und drüben dafür?
    Ein hier betriebenes ist wohl sicherer als ein dort betriebenes, von welchem wir in 15 Jahren Strom beziehen werden.

    Ich verstehe Leute nicht, die gegen ein AKW in der Schweiz sind, aber nicht gegen alle AKWs auf dem Planeten.

    aber der vergleich it sowieso nicht legitim. beim atomstrom gibts alternativen, aber ohne öltanker bleibt das öl im herkunftsland.

    Die von mir aufgezählten Verkehrsmittel kann man sehr wohl auch substituieren (Velo, Solarauto, Pferdekutsche,…). Da gibts also auch Alternativen. Einen Öltanker brauchts im Prinzip genausowenig wie ein AKW.

    das tun wir nicht, weil wir, wenn wir in 15 jahren «nein» sagen würden, milliarden verschwendet hätten.

    Die Milliarden verschwenden wir genauso: Haben wir in 15 Jahren zuwenig Strom, wird es Hauruckübungen geben. Die werden auch ein bisschen etwas kosten.

    Die Schweiz hat 3 Möglichkeiten:
    1) Sie beschliesst heute den Bau eines Werks als Ersatz der alten Anlagen. Der Anteil Atomstrom soll auf 20% sinken, das Minderangebot soll mit alternativen Technologien (Produktion und Verbrauch) ersetzt werden.
    2) Sie beschliesst den Bau erst Jahre nachdem die alten Anlagen vom Netz gegangen sind, weil die alternativen Strategien nicht praktikabel sind.
    3) (heute) Klar kommunizierter Ausstieg aus der Atomtechnologie sobald die alten AKW abgeschaltet werden.
    Alle drei Szenarien haben eine Eintretenswahrscheinlichkeit, die etwas über die Zukunft des Atomstroms in der CH aussagen.

  11. so, ich sag auch wieder mal was
    grundsätzlich bin ich natürlich lkms meinung. wir brauchen und wollen kein neues akw und wir wollen auch nicht die bestehenden durch neue ersetzen. es gibt sehr wohl alternativen und es gibt noch immer enormes sparpotential. ausserdem habe ich die «zukünftig auftretende versorgungslücke» bis jetzt immer nur von pro-atomern gehört. gibt es da auch unabhängige expertenmeinungen, die das bescheinigen?

    und mirko, ich glaube es ist klar, dass wir gegen alle akws sind, solange die hier ausgebreiteten probleme nicht gelöst werden können. nur können wir halt nur in der schweiz die entscheide so direkt beeinflussen. das volk hat bereits einmal erfolgreich den bau eines atomkraftwerkes verhindert, das volk wird es auch dieses mal tun. nur dieses mal gegen statt mit blocher.

    weiter gäbe es durchaus möglichkeiten, die alternativen energien endlich stärker zu fördern. hier müsste man wohl den markt stärker lenken, anreize schaffen. nachhaltig erzeugter strom müsste auch billige sein, als strom, der mit nicht erneuerbaren brennstoffen oder in akws hergestellt wird. also müsste man erst einmal den atomstrom verteuern. wie immer ist es so, dass der mensch beim portemonnaie am sensibelsten reagiert. private vorstösste sollten noch mehr gefördert werden. noch heute ist es so, dass ein minergie-haus teurer zu bauen ist, als ein stinknormales haus. weshalb? jemand, der energiesparend baut, tut das letztlich auch für die allgemeinheit. auch hier gibt es noch viel lenkungspotential.

    und noch was:scheinbar habe ichanscheindend keinen blassen schein ähh, schimmer, wieso ich diese worte unterscheiden sollte. 😉

  12. das volk hat bereits einmal erfolgreich den bau eines atomkraftwerkes verhindert, das volk wird es auch dieses mal tun.
    Darauf bin ich sehr gespannt. Kaum ein anderes Thema vermag mehr zu bewegen.

    Ist überhaupt schon etwas lanciert (ich habe leider keinen Schimmer) bzgl. Abstimmung?

    gibt es da auch unabhängige expertenmeinungen, die das bescheinigen?

    Das wäre in der Tat interessant. Die «gemeine» Argumentation nimmt den Atomstromanteil und sucht bei den Alternativen (heute) Technologien, die sofort Ersatz liefern können.

    Gerade gestern las ich etwas über einen Landwirt auf dem Schallenberg, der Strom aus Biogas produziert. Aus jährlich 4500t Biomasse werden 1.1Mio kWh, was für 300 Haushalte reichen soll. Ein super Beitrag im Kleinen.

    Was auch noch interessant ist: Was ist mit der Strommarktliberalisierung? Können wir in 15 Jahren problemlos günstigen Atomstrom aus dem Ausland einführen? Dann würde nämlich das Problem einfach ausgelagert und Kreti und Pleti könnten sich hierzulande gegen ein CH-AKW stellen. Ich als Gegner hätte aber meine liebe Mühe damit, eine weisse Weste zu tragen und hinter dem Rücken von Atomstrom abhängig zu sein. Dann doch lieber ehrlich einen Bissen vom sauren Apfel schlucken.

  13. Hm, hüben gegen die AKWs und drüben dafür?
    du torfkopf, wo habe ich bitte geschrieben, dass ich für akws im ausland bin???

    Ein hier betriebenes ist wohl sicherer als ein dort betriebenes, von welchem wir in 15 Jahren Strom beziehen werden

    blödsinn. weshalb sollte ein akw in der schweiz sicherer sein als im ausland? und sicherer für wen? für mich ist ein unsicheres akw in russland sicherer als ein sicheres akw in der schweiz.

    Ich verstehe Leute nicht, die gegen ein AKW in der Schweiz sind, aber nicht gegen alle AKWs auf dem Planeten.

    und wen genau meinst du damit?

    Einen Öltanker brauchts im Prinzip genausowenig wie ein AKW.

    super, wenn wir über öltanker diskutieren, können wir darauf zurückkommen. mit dem aktuellen thema hat die notwendigkeit von öltankern aber nichts zu tun.

    Die Milliarden verschwenden wir genauso: Haben wir in 15 Jahren zuwenig Strom, wird es Hauruckübungen geben.

    eben, wenn.

  14. zur stromlücke…
    die stromversorgungslücke ist übrigens ein beliebtes argument der atomlobby. seit 50 jahren verkündet sie regelmässig, dass «in 10 jahren» eine stromlücke auftritt. bis jetzt ist immer das gegenteil eingetreten. weshalb es nun plötzlich anders sein soll, ist mir schleierhaft. die versorgungslücke ist keine naturgewalt, sondern ein werbeslogan. wer dran glaubt ist selber schuld.

    ausserdem habe ichs hier mit der svp: die will nämlich auch zuerst die steuern runtersetzen und so den staat zum schlänker werden zwingen. beim strom könnte die taktik tatsächlich funktionieren: wenn wir die versorgung nicht einfach gedankenlos vergrössern, werden die sparmassnahmen und die alternativen energien automatisch kommen.

  15. beim strom könnte die taktik tatsächlich funktionieren: wenn wir die versorgung nicht einfach gedankenlos vergrössern, werden die sparmassnahmen und die alternativen energien automatisch kommen.
    Funktioniert wahrscheinlich ähnlich gut wie die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene.

    die stromversorgungslücke ist übrigens ein beliebtes argument der atomlobby. seit 50 jahren verkündet sie regelmässig, dass «in 10 jahren» eine stromlücke auftritt. bis jetzt ist immer das gegenteil eingetreten.

    Seit 50 Jahren wird aber auch immer mehr Strom produziert/importiert… Die Wasserkraftwerke werden immer effizienter, wir haben Solar-, Wind-, Geothermiekraftwerke gebaut. Dies alles über den Zeitraum der von Dir vorgegebenen 50 Jahren. Nun soll innerhalb 15 Jahren eine Angebotsverknappung um 1/3 damit kompensiert werden? Bei gleichzeitig leicht steigender Nachfrage? Hm, das schreit nach einer Parforceleistung.

    die will nämlich auch zuerst die steuern runtersetzen und so den staat zum schlänker werden zwingen.

    Schön und gut, allein: Ihr (und uns) fehlt die nötige Zeit.

    für mich ist ein unsicheres akw in russland sicherer als ein sicheres akw in der schweiz.

    Du findest es auch besser, dass Deine Kleider von Kindern in Taiwan genäht werden werden als von Kindern in der Schweiz? Meine Güte…

  16. Versorgungslücke
    [/die stromversorgungslücke ist übrigens ein beliebtes argument der atomlobby. seit 50 jahren verkündet sie regelmässig, dass «in 10 jahren» eine stromlücke auftritt. bis jetzt ist immer das gegenteil eingetreten. weshalb es nun plötzlich anders sein soll, ist mir schleierhaft. die versorgungslücke ist keine naturgewalt, sondern ein werbeslogan. wer dran glaubt ist selber schuld./]

    Also wenn man 40% der Stromproduktion abschaltet, hat man ganz bestimmt ein Versorgungsproblem…

    Wer kann sagen das der Stormverbrauch in Zukunft abnehmen wir? Bis jetzt geht der Trend in die andere Richtung.

    Ich sehe in naher Zukunft leider noch keine wahren Alternativen zum Ersatz der entfallenden AKW’s.

  17. fu!
    Du findest es auch besser, dass Deine Kleider von Kindern in Taiwan genäht werden werden als von Kindern in der Schweiz? Meine Güte…
    jesus fucking christ, was soll das eigentlich? machst du das absichtlich, oder bist du wirklich zu dicht, um mein argument zu verstehen? okay, ich versuche das jetzt auf eine ganz einfache art:

    1) atomkraftwerke sind immer schlecht
    2) ich will weder in der schweiz noch im ausland atomkraftwerke
    3)du hast das argument gebracht, dass wir in der schweiz kein problem mit akws haben sollten, da es andere länder gibt, wo man scheinbar auch kein problem damit hat
    4) das ist für die diskussion irrelevant, weil wir schweizer sind und nur über unsere akws entscheiden können
    5)du hast das argument gebracht, dass es egal ist, ob wir in der schweiz akws bauen, weil im ausland akws so oder so gebaut werden
    6) dieses argument ist purer blödsinn, weil für mich als schweizer ein akw in russland weit sicherer ist als ein akw in der schweiz, ergo kann man aus akws im ausland nicht schliessen, dass akws in der schweiz für mich als schweizer egal sind

    wie zum gottverdammten teufel kommst du aufgrund dieser aussage auf die völlig absurde idee, dass mir kinder in taiwan weniger wert sind als kinder in der schweiz? seriously, wtf???

    Wer kann sagen das der Stormverbrauch in Zukunft abnehmen wir? Bis jetzt geht der Trend in die andere Richtung.

    1) wenns weniger strom gäbe, würde der verbrauch automatisch abnehmen
    2) es gibt aber mehr als genug strom, die schweiz muss nicht all ihren strom zu jedem zeitpunkt selbst produzieren
    3) wenn die strompreise steigen, steigt die attraktivität von alternativen energiequellen. solange wir einfach mehr atomkraftwerke bauen (was übrigens nicht gerade billiger strom ist), passiert das nicht

    das ganze ist wirklich sehr einfach.
    1)falls wir in 15 jahren zu wenig strom haben, können wir den fehlenden strom problemlos importieren und haben immer noch genügend zeit, um das problem zu lösen.
    2) ein akw hat in der schweiz vor dem stimmvolk sowieso keine chance. wenn wir all das geld, das jetzt für diese totgeborene idee investiert wird, in alternative energien und in stromsparmassnahmen investieren würden, [*dann hätten wir das problem – falls es auftritt – in 15 jahren auch gelöst*].

  18. exactly my point!
    ein akw hat in der schweiz vor dem stimmvolk sowieso keine chance. wenn wir all das geld, das jetzt für diese totgeborene idee investiert wird, in alternative energien und in stromsparmassnahmen investieren würden, dann hätten wir das problem – falls es auftritt – in 15 jahren auch gelöst.
    sehr guter punkt, lkm.

    ich bleibe zusätzlich bei meinem punkt: es müssenjetzt anreize geschaffen werden. alternative energiemussjetzt gefördert werden. durch fossile brennstoffe oder akws produzierter strommussteurer werden.

    kurz: es muss sich lohnen, auf alternative energien umzustellen. dazu muss der staat die vorraussetzungen schaffen.

  19. Immer noch Ohne Titel
    es müssen jetzt anreize geschaffen werden. alternative energie muss jetzt gefördert werden. durch fossile brennstoffe oder akws produzierter strom muss teurer werden.
    Das unterschreibe ich, allein, wie ich oben sagte:

    Solange ich auf der politischen Ebene keinen Wegbereiter sehe, der die Alternativen pusht, säble ich mir ungern am eigenen Stuhl.

    Die öffentliche Diskussion geht leider zur Zeit nicht in diese Richtung. Bspw. könnte man über Standorte für Windkraftwerke diskutieren, über neue Stauseen oder die Erhöhung bestehender Mauern, oder eben an den Preisen drehen, dann wäre da noch die Förderung sparsamer Verbraucher und so weiter… All das wird übertönt von den AKW-Gegnern und -Befürwortern.

    Wenn ich weiss, dass unten ein Netz ist, dann meinetwegen säble ich mir den Ast ab. Aber bisher dreht sich die Diskussion um Sägen oder nicht sägen, nicht ums Netz. Darum bleibe ich bequemer Torfkopf lieber sitzen.

  20. goehte
    Das unterschreibe ich, allein, wie ich oben sagte:
    sag mal, liest Du gerade goehte, oder was?

    Die öffentliche Diskussion geht leider zur Zeit nicht in diese Richtung. Bspw. könnte man über Standorte für Windkraftwerke diskutieren, über neue Stauseen oder die Erhöhung bestehender Mauern, oder eben an den Preisen drehen, dann wäre da noch die Förderung sparsamer Verbraucher und so weiter… All das wird übertönt von den AKW-Gegnern und -Befürwortern.

    übertönt von den akw-gegnern? häh? was meinst Du was die akw-gegner fordern? einfach keinen strom mehr produzieren und dann das teeli auf dem feuer kochen, oder was? wer gegen akws ist, ist in der regel (der ausnahmefall fällt mir momentan beim besten willen nicht ein) für alternative energien. meine massnahmen habe ich ja schon zweimal erläutert, werde das hier also nicht noch einmal schreiben.

  21. Nach «Gegnern» ist der Satz nicht fertig! Nochmal:

    All das wird übertönt von den AKW-Gegnern und -Befürwortern

    Damit will ich sagen, dass sich die öffentliche Diskussion um den Ast dreht und nicht um das Netz. Alle brüllen laut für oder gegen ein AKW. Wer steht vorne hin und fordert, dass jeder Grundbesitzer ab 5000m2 ein Windkraftwerk aufstellen muss? Niemand. Nur immer entweder pro oder contra AKW. Böses AKW oder liebes AKW. Das nützt en Schiisdräck! Klar haben alle theoretisch Lösungen bereit, aber noch sehe ich am Horizont keine Umsetzungsmassnahmen. Möchid emol fürschi!

    Übrigens vertrete ich eine Fähnchenmeinung: Solange die Alternativen nicht auf dem Gleis stehen, werde ich für den Status Quo optieren. Wenn meiner Beurteilung zufolge Alternativen tragbar werden, werde ich gerne den Ausstieg unterstützen.

  22. suprise, surprise
    Übrigens vertrete ich eine Fähnchenmeinung: Solange die Alternativen nicht auf dem Gleis stehen, werde ich für den Status Quo optieren. Wenn meiner Beurteilung zufolge Alternativen tragbar werden, werde ich gerne den Ausstieg unterstützen.
    überrascht mich gar nicht. sicher wirst Du nach dem umstieg sagen: «ich habe es ja immer gesagt. es geht auch ohne atom. und es ist ja so viel besser.» es bleibt mir aber ein rätsel, wieso Du das nicht schon jetzt sagen kannst. so bewirkst Du nämlich genau gar keine änderung. konservativ nennt man Deine einstellung. bewahrt bestehendes, bringt nichts neues. und im endeffekt bringt uns das nicht vorwärts, sondern zurück.

  23. kritik
    [*chübel*]

    Leute, lest bitte mal eure Beiträge durch und schaut, wie oft ihr das Wörtchen «scheinbar» falsch anwendet. Ich kriege davon echt Augenkrebs! Und ein Tippfehler meinerseits krönt das Ganze natürlich. Kaufe deshalb ein «s».

    Ich könnte hier jetzt so was billiges anbringen wie der Weisheit, zuerst vor der eigene Türe zu kramen, bevor manetc. Mache ich aber nicht. Watashi ist kein Rechtschreibeforum. Von dieser Klugscheisserei krieg isch plagg!

    goethe nicht richtig schreiben kann,

    Der gleiche Ratschlag scheint für amade zu gelten 😛

    [*LKM*]

    jesus fucking christ, was soll das eigentlich?..machst du das absichtlich, oder bist du wirklich zu dichtwie zum gottverdammten teufelwtf

    Es wird immer deutlicher: Es liegt nicht an der Dummheit der hier versammelten Blogger, sondern an der leichten Reizbarkeit von LKM, dass sich dieser immer wieder so diplomatisch ausdrücken muss. Klar darfst Du das, musst Dich aber über Urteile über Dich nicht wundern (gleich wie bei mir :-)).

    [*amade*]

    strom muss teurer werden. kurz: es muss sich lohnen, auf alternative energien umzustellen. dazu muss der staat die vorraussetzungen schaffen.

    Da ziehe ich doch gerne eine Parallele zum ÖV, um auch mbl noch in meine Kritik miteinzubeziehen: Der ÖV muss besser werden, nicht der Strassenverkehr schlechter. Alternative Energien müssen besser werden, nicht AKWs schlechter gemacht werden. Höchstens für einen Übergang wären Preisdiskriminierungen ev. eine Lösung.

  24. konservativ
    kommt wohl von conservare… Ich bestreite Deine Einschätzung nicht. Mich aber mal, so der Wind denn drehen sollte, in die Sonne stellen, das tue ich sicher nicht.
    Von meinen geneigten Mitbloggern möchte ich wissen, wie sie hier und jetzt die Situation beeinflussen, das Schiff steuern können. Vielleicht sehe ich nicht alles, aber ich sehe nur die Wahlen, wo ich die richtigen Politiker wählen kann (könnte, wenn es sie gäbe, aber das ist ein anderes Thema). Eine direkte Abstimmung über den Atomausstieg ist nicht in Sicht. Ich könnte bei der BKW grünen Strom bestellen und damit mein Gewissen reinwaschen. Ich könnte auch verbrauchsärmer leben, müsste dazu aber all meine Elektrogeräte ersetzen (die notabene im Fall von Boiler, Waschmaschine, Geschirrspüler usw. usf. nicht in meinem Einflussbereich liegen). Was kann ich also hier und jetzt tun ausser meine Meinung zu äussern? Nicht viel. Das ist doch eher demotivierend, weshalb ich nur beobachte und konservativ die Hände in den Schoss lege.

    Der ÖV muss besser werden, nicht der Strassenverkehr schlechter.

    Ich werd’s gerne weitersagen! Dass die dafür nötigen Investitionen dem Konsumenten abgewältzt werden, verstehst Du aber hoffentlich!

  25. wow, hardman
    Da ziehe ich doch gerne eine Parallele zum ÖV, um auch mbl noch in meine Kritik miteinzubeziehen: Der ÖV muss besser werden, nicht der Strassenverkehr schlechter. Alternative Energien müssen besser werden, nicht AKWs schlechter gemacht werden. Höchstens für einen Übergang wären Preisdiskriminierungen ev. eine Lösung.
    das ist seit langem der erste vergleich von hardman, der irgendwie sinn macht. bin zwar nicht Deiner meinung, aber trotzdem: chapeau! 🙂

    der strassenverkehr soll in meinen augen nicht schlechter werden (überhaupt: wie soll das gehen???), sondern teurer. roadpricing ist da eine sinnvolle variante. eine andere ist die förderung effizienter automobile. wer einen prius und co kaufen möchte, sollte diesen massiv billiger kriegen als jedes andere auto, welches gleich gross ist. dasselbe prinzip würde ich beim strom anwenden: dreckiger strom soll teurer werden und damit den sauberen strom verbilligen. erstdann regelt der markt das.

  26. dämlich
    Es wird immer deutlicher: Es liegt nicht an der Dummheit der hier versammelten Blogger, sondern an der leichten Reizbarkeit von LKM, dass sich dieser immer wieder so diplomatisch ausdrücken muss. Klar darfst Du das, musst Dich aber über Urteile über Dich nicht wundern (gleich wie bei mir :-)).
    zeurst einmal ein grosses «screw you» für deinen beitrag zur diskussion. ich wundere mich nie über urteile, die sich die leute über mich bilden, aber trotzdem vielen dank für deinen überhaupt nicht hilfreichen und völlig unnötigen hinweis.

    ja, ich hab mich verdammt genervt, weil ich das gefühl hatte, dass mbl mich absichtlich falsch versteht. ich meine, lies die diskussion. kann jemand wirklich so dämlich sein? ich hoffe es nicht. ergo bleibt als einzige möglichkeit, dass mbl ganz einfach nicht über das thema diskutieren, sondern nur provozieren wollte, und ich lasse mich nun mal gerne provozieren.

    die andere möglichkeit ist, dass er das kurzzeitgedächtnis eines goldfisches hat und daher nur auf den jeweils letzten satz von mir geantwortet hat. auch eine möglichkeit.

    Alternative Energien müssen besser werden, nicht AKWs schlechter gemacht werden.

    hä?

  27. doch noch was
    Da ziehe ich doch gerne eine Parallele zum ÖV, um auch mbl noch in meine Kritik miteinzubeziehen: Der ÖV muss besser werden, nicht der Strassenverkehr schlechter. Alternative Energien müssen besser werden, nicht AKWs schlechter gemacht werden. Höchstens für einen Übergang wären Preisdiskriminierungen ev. eine Lösung.
    um amadés beitrag weiterzuziehen: das proble mit dem strassenverkehr ist, dass keine preistransparenz herrscht. autofahrer bezahlen die umweltschäden, die sie verursachen, nicht. damit herrscht zwischen öv und privatverkehr kein freier markt, weil der privatverkehr durch den staat massiv subventioniert wird.

    und ernsthaft, niemand will akws schlechter machen. das kann man auch gar nicht.

  28. ergo bleibt als einzige möglichkeit, dass mbl ganz einfach nicht über das thema diskutieren, sondern nur provozieren wollte
    Nein, ich habe hier natürlich nichts diskutiert, keine Gedankenanstösse eingebracht und das Thema ausgebreitet. Ich bin einfach nicht so radikal und schaue erst mal was passiert. Mir wurscht, wenn man mir deshalb Torfkopf anhängt.

    Aber wenn jemand sagt, er finde ein schlechtes AKW in Russland besser als ein gutes in der CH, dann finde ich das (=subjektiv!) recht egoistisch und nicht wirklich erstrebenswert. Etwa so egoistisch wie die Hände in den Schoss legen und nichts tun. Ich wette, viele AKW-Gegner konsumieren immer noch dreckigen Strom, wenn in der Schweiz kein AKW mehr steht. Das ist eine zünftige Heuchlerei. Wenn der LKM das nicht mehr tut, dann soll dies für ihn natürlich nicht gelten.

  29. lern endlich lesen!
    er finde ein schlechtes AKW in Russland besser als ein gutes in der CH
    geez, das habe ich nicht gesagt! ich muss mich einfach selbst zitieren: «jesus fucking christ!»

    [*ich habe gesagt, dass ein akw in russland für mich als schweizer sicherer ist als ein akw in der schweiz. nicht, dass ein akw in russland besser ist als eines in der schweiz.*] willst du das bestreiten? hast du irgend ein gegenargument?

    offensichtlich nicht, sonst hättest du nämlich nicht irgendwelche straw men erfinden müssen.

    ich weiss nicht, ob ich so unverständlich schreibe, oder ob du so dicht bist…

    Ich wette, viele AKW-Gegner konsumieren immer noch dreckigen Strom, wenn in der Schweiz kein AKW mehr steht.

    woher der strom kommt können die meisten ja nicht ändern. mit dem thema hat das allerdings nichts zu tun. newsflash: auch leute, die gegen die klimaerwärmung kämpfen, profitieren manchmal vom öl. und auch vegetarier sind schon mal versehentlich auf eine ameise getreten. das machst du denen wohl auch zum vorwurf, was?

  30. ende
    okay, ich versuche jetzt mal, die ganze dämliche mbl-diskussion zusammenzufassen. begonnen hat es mit diesem zitat von mbl:

    Und nur weil ein kleines Scheiss-AKW nicht gebaut wird, werden die anderen 99 trotzdem ans Netz gehängt. Und die Menschen/die Natur dort vertragen/verträgt einen GAU genauso schlecht wie wir es würden. Also sehe ich nicht ein, wieso man die Anlagen hierzulande anders beurteilen sollte als anderswo

    mbl schreibt, dass es egal ist, ob wir in der schweiz ein akw bauen, weil die 99 anderen so oder so ans netz gehängt werden. darauf antworte ich:

    das ist erstens immer ein schlechtes argument, welches mit reductio ad absurdum einfach widerlegt werden kann, und zweitens im falle von atomkraftwerken besonders falsch, weil ein akw in der schweiz für die schweiz sehr viel gefährlicher ist als ein akw in russland.

    mbl fragt, weshalb wir schweizer kein atomkraftwerk bauen sollen, obwohl die russen eins bauen. ich antworte darauf, dass [/für die sicherheitsfrage eines baus eines lokalen akws/] das russische atomkraftwerk egal ist, weil für uns in der schweiz nur das schweizer atomkraftwerk sicherheitsrelevant ist. ob es in russland ein akw gibt oder nicht hat für unsere entscheidung, ob wir hier eins bauen sollen, null einfluss.

    darauf antwortet mbl unverständlicherweise (vermutlich hat er vergessen, was er eigentlich ursprünglich geschrieben hatte, und meine antwort nur für sich alleine betrachtet):

    Hm, hüben gegen die AKWs und drüben dafür? Ein hier betriebenes ist wohl sicherer als ein dort betriebenes, von welchem wir in 15 Jahren Strom beziehen werden

    natürlich habe ich nirgends geschrieben, dass ich für akws in russland bin. dass mbl offenbar seine eigene frage ignoriert und meine antwort absichtlich falsch gelesen hat hat, hat mich schon mal ziemlich genervt. deshalb habe ich geschrieben:

    du torfkopf, wo habe ich bitte geschrieben, dass ich für akws im ausland bin???

    damit sollte eigentlich ziemlich klar sein, dass ich nicht für akws im ausland bin. das ist mbl egal, wie er jetzt dann gleich zeigt. auf den zweiten teil seiner antwort habe ich – immer noch im kontext seiner ursprünglichen frage, in der er aufwirft, weshalb man eine anlage hier anders beurteilt als eine anlage anderswo – geschreiben:

    für mich ist ein unsicheres akw in russland sicherer als ein sicheres akw in der schweiz.

    das sollte eigentlich klarstellen, weshalb die existenz eines akws in russland für unsere lokale entscheidung irrelevant ist.

    darauf antwortet mbl:

    Du findest es auch besser, dass Deine Kleider von Kindern in Taiwan genäht werden werden als von Kindern in der Schweiz? Meine Güte…

    es ist offensichtlich, dass mbl sich weder an sein eigener argument erinnert, noch meine antworten korrekt gelesen hat. er ignoriert, dass ich mehrmals explizit geschrieben habe, dass ich gegen ein akw in russland bin. er ignoriert seine eigene frage, auf welche ich ihm geantwortet habe. er ignoriert meine expliziten klarstellungen. insofern muss ich davon ausgehen, dass er nicht an einer diskussion zum thema interessiert ist, wie er dann auch selber schreibt:

    ich habe hier natürlich nichts diskutiert

    aufgrund dieser tatsachen möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mit mbl über das thema diskutieren wollte. er ist offensichtlich nicht an einer diskussion interessiert.

  31. er ist offensichtlich nicht an einer diskussion interessiert.
    Schade hast Du die Ironie in meinem Satz, den Du nur teilweise zitiert hast, (in der Hitze des Brennstabes) nicht erkannt.

    Du bist strikt gegen AKWs (und Atomstrom?), ich finde die Sache einfach das kleinere Übel verglichem mit einem Angebotsrückgang (und kritisiere die Marschrichtung). Klar kann man darüber diskutieren, die Lücke mit Importen zu füllen. Dann baut meinetwegen Frankreich ein (weiteres) AKW – wenigstens hat dann das schöne Schweizerländle die Arschkarte abgegeben. Bravo!

  32. oh weh
    Schade hast Du die Ironie in meinem Satz, den Du nur teilweise zitiert hast, (in der Hitze des Brennstabes) nicht erkannt.
    ich hoffe, das war jetzt auch ironisch gemeint. so langsam sind nicht mal berner.

    Du bist strikt gegen AKWs (und Atomstrom?), ich finde die Sache einfach das kleinere Übel verglichem mit einem Angebotsrückgang (und kritisiere die Marschrichtung).

    du hast seriös kaputte prioritäten…

    Dann baut meinetwegen Frankreich ein (weiteres) AKW – wenigstens hat dann das schöne Schweizerländle die Arschkarte abgegeben. Bravo!

    …und immer noch überhaupt nichts kapiert. bravo.

  33. Energieperspektiven 2035
    du hast seriös kaputte prioritäten…
    Da stimme ich sogar zu, diese Beurteilung ist ja subjektiv (und sogar von LKM) 😉

    …und immer noch überhaupt nichts kapiert.

    Ich muss auch nichts kapieren, bin ja nicht in der Schule oder beim LKMessias 😛 , ich äussere meine Meinung. Wem die nicht passt…

    Auch wenn wir hier militant diskutieren und eine sachliche, differenzierte Betrachtung der Problematik nicht möglich ist, nochmal kurz ein Input zur Stromdiskussion. Beim Bundesamt für Energie BFE (ich meine, eine bezüglich AKWs neutrale Organisation) fand ich einen Bericht zu den Energieperspektiven 2035 (Management Summary, 5-Bändiger Bericht). Mit den aufgezeigten Szenarien (keine Prognosen) kann sich jedermann/frau/lkm ein Bild machen über die Stromlücken sowie die möglichen Massnahnen auf der Verbraucher- und der Produktionsseite. Dies mit einem Horizont von fast 30 Jahren – man vergisst leicht die zeitlich extrem langfristigen Auswirkung des Themas!

    So oder so, genau dann, wenn unsere Altersgruppe voll im Saft steht und vielleicht eine Familie gegründet hat, werden wir in einer energietechnisch sehr turbulenten Zeit stehen. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden.

  34. heuchlerisch
    Da stimme ich sogar zu, diese Beurteilung ist ja subjektiv (und sogar von LKM) 😉
    na ja… natürlich ist die bewertung der jeweils betroffenen aspekten subjektiv, aber persönlich ist mir mein leben mehr wert als ein allfälliger strompreisanstieg. wenn ich tot bin, nützt mir nämlich der billige strom auch nichts mehr.

    und sowieso ist unser strom viel zu billig. solange es am ende vom monat nur ein paar franken ausmacht, sparen die meisten leute nicht freiwillig strom. insofern ist dein vergleich doppelt seltsam.

    ein atomkraftwerk ist das kleinere übel als ein höherer strompreis? ich sage: ein höherer strompreis ist eine positive entwicklung, und ein atomkraftwerk eine negative.

    Ich muss auch nichts kapieren, bin ja nicht in der Schule oder beim LKMessias 😛 , ich äussere meine Meinung. Wem die nicht passt…

    gott, hilf mir und schick einen blitz, um diesen mann zu erschlagen. das problem ist nicht, dass mir deine meinung nicht passt. das problem ist, dass du offenbar nicht in der lage bist, zu verstehen, was ich schreibe. deine antworten auf meine aussagen sind jeweils völlig am thema vorbei. ich frage mich, ob ich wirklich so unverständlich schreibe… oder warst du in der svp-argumentationsschule?

    genau dieses zitat von dir ist das beste beispiel. du tust so, als ob ich von dir verlangen würde, dass du meine meinung übernimmst. das ist absurd. ich verlange lediglich, dass du nicht so tust, als ob du meine aussagen nicht verstehen würdest.

    Die Weichen müssen jetzt gestellt werden.

    und du willst deine nachfahren lieber mit atommüll und atomkraftwerken belasten statt mit einem höheren strompreis oder (gott behüte) der tatsache, dass sie strom sparen müssen.

    das ganze ist wirklich nicht kompliziert:
    – es gibt keine lösung für die endlagerung atomarer abfälle. die einzige realistische lösung wäre, die abfälle ins all zu schiessen, und das ist zu gefährlich.
    – akws stellen ein enormes risiko dar.
    – akws werden nicht benötigt, wir können das problem durch andere energiequellen und stromsparmassnahmen lösen und mögliche versorgungslücken durch importe überbrücken. falls das nicht reicht, wird der steigende strompreis das problem automatisch lösen.
    akws sind unnötig, gefährlich und eine belastung für zukünftige generationen. wer jetzt akws bauen will und so tut, als ob er das zugunsten unserer kinder tut, ist ein heuchler. unsere kinder und deren kinder sind nämlich genau die, die mit dem dreck leben müssen, den wir jetzt verursachen, um ein paar rappen beim strom zu sparen.

  35. eine idee
    vielleicht kannst du zur abwechslung mal auf meine aussagen antworten, statt zu behaupten, dass ich kindersklaverei unterstütze, weil ich kein neues akw will. nur so ein vorschlag. musst ja nicht.

  36. Noch ein letztes Mal Ohne Titel
    gott, hilf mir und schick einen blitz, um diesen mann zu erschlagen.
    Aber bitte einen Atomstromblitz, dann tuts erst richtig weh 😛

    das problem ist, dass du offenbar nicht in der lage bist, zu verstehen, was ich schreibe. deine antworten auf meine aussagen sind jeweils völlig am thema vorbei. ich frage mich, ob ich wirklich so unverständlich schreibe… oder warst du in der svp-argumentationsschule?

    Ich denke, dass ich recht gut verstehe, was Du schreibst. Das ist Deine Meinung und die Beurteilung des Atomproblems ist nicht falsch. Esist eine schlechte Sache. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich nie gesagt, dass ich Atomstrom gut finde. Also muss ich auch nicht mehr unbedingt hierzu etwas sagen, Du hast schon alles gesagt. Ich sage lediglich, dass es /trotz allem/ wohl nicht ohne gehen wird – ausser wir bewegen uns in Richtung 2000W-Gesellschaft bis 2035 – dann kann die Stromlücke auch mit einigen Gaskraftwerken gedeckt werden (siehe Szenario IV). Soweit meine persönliche Einschätzung. Ich sage nicht, ich will ein AKW. Und wenn wir die AKWs aus unserem Land verbannen wollen, wenn hier ein Konsens herrschen sollte, dann müssen wir nicht mehr über AKW ja/nein diskutieren, sondern über alle nötigen sonstigen Massnahmen wie hier zusammengetragen. Wenn wir also so tun, dass ein neues AKW in der CH eh keine Chance hat, dann müssen wir uns – und das beginnt bei de Weck! – über den Rest unterhalten. Und zwar sofort.

    und du willst deine nachfahren lieber mit atommüll und atomkraftwerken belasten statt mit einem höheren strompreis oder (gott behüte) der tatsache, dass sie strom sparen müssen.

    Das lässt sich nicht vermeiden. Der Müll der bestehenden AKW ist ja auch noch da. Meine Nachfahren sollen zudem nicht Strom sparen, sondern dank neuer Technologien von Anbeginn weg weniger verbrauchen (der Unterschied ist etwa so ausgeprägt wie zwischen scheinbar und anscheinend, aber er ist da).

    es gibt keine lösung für die endlagerung atomarer abfälle.

    Einfach so hingeschrieben ohne wissenschaftliche Beurteilung kann ich leider mit dem Satz nicht viel anfangen. Wer hat das gesagt? Ist das Deine Beurteilung? Ich will Fakten. Deshalb gehe ich auf diese Aussage vorerst nicht ein.

    die einzige realistische lösung wäre, die abfälle ins all zu schiessen, und das ist zu gefährlich.

    Tönt wie eine Hollywoodstory, sorry. Hat sich das ein Spezialist ernsthaft überlegt?

    akws stellen ein enormes risiko dar.

    Das taten sie auch die letzten 40 Jahre. Offenbar ist die Weltbevölkerung willens, mit dem Risiko zu leben.

    akws werden nicht benötigt, wir können das problem durch andere energiequellen und stromsparmassnahmen lösen und mögliche versorgungslücken durch importe überbrücken. falls das nicht reicht, wird der steigende strompreis das problem automatisch lösen.

    Ich wünschte, das gelte für alle Menschen auf dem Planeten. Aber wenn die anderen den Strom nicht mit Atom herstellen, kollabiert die Weltwirtschaft. Und darum finde ich es heuchlerisch von Herrn und Frau Schweizer/in, wenn sie/er sagt, die anderen ja, aber wir nicht (wir importieren’s dann).

    akws sind unnötig, gefährlich und eine belastung für zukünftige generationen. wer jetzt akws bauen will und so tut, als ob er das zugunsten unserer kinder tut, ist ein heuchler. unsere kinder und deren kinder sind nämlich genau die, die mit dem dreck leben müssen, den wir jetzt verursachen, um ein paar rappen beim strom zu sparen.

    Sie müssen auch mit ganz anderem Dreck leben, aber das ist ein anderes Thema. Unsere Kinder haben es ohne ein AKW auf dem Planeten sicher besser…

    Noch zwei Dinge:

    Immerhin ist in der Schweiz Geld und Know-How vorhanden, an der Technologie und auch an der Abfallentsorgung zu arbeiten. Dies zugunsten anderer Länder, die den Ausstieg nicht schaffen können. Insofern sollte man der Technologie auch im Einsatz hierzulande vertrauen können.

    Ferner muss ich festhalten, dass ich die bestehenden AKW als gefährlicher einstufe als neue. Auch wenn Du die möglicherweise gestiegene Komplexität mit grösserem Risiko gleichsetzt. Insofern ist es nicht dumm, diese abzuschalten und die Diskussion über neue AKW und Alternativen zu führen.

    Wie gesagt, ich bin nicht für AKW, nach meiner Beurteilung geht es einfach nicht ohne. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. So. Ich habe fertig.

  37. unsichtbare Eichhörnchen
    Einfach so hingeschrieben ohne wissenschaftliche Beurteilung kann ich leider mit dem Satz nicht viel anfangen. Wer hat das gesagt? Ist das Deine Beurteilung? Ich will Fakten. Deshalb gehe ich auf diese Aussage vorerst nicht ein.
    Zu belegen, dass es etwas nicht gibt, ist, gelinde gesagt, nicht ganz trivial, deshalb glaube ich, liegt die «Beweislast» in dem Fall eher bei denen, die behaupten, es gäbe eine Lösung. Die sich dann ja auch einfach darlegen liesse, um die obige Aussage zu widerlegen. Mir persönlich ist auch keine Lösung zur Endlagerung ausgebrannter Brennstäbe bekannt. Dir?

  38. merci 🙂
    zuerst einmal vielen dank für die sachliche antwort 🙂

    wir sind uns also beide einig, dass akws schlecht ist. wir sind uns nicht einig,wie schlecht sie sind, und ob es alternativen gibt.

    da sich ein grossteil deines beitrags auf den ersten punkt bezieht, werde ich auch darauf antworten. der zweite teil – wie man strom sparen oder ohne grosse negative auswirkungen herstellen kann – ist dummerweise sowieso einiges komplizierter.

    [*zur endlagerung*]

    Der Müll der bestehenden AKW ist ja auch noch da.

    genau. mit anderen worten, wir haben schon mit dem bestehenden müll mehr als genug probleme. weshalb noch mehr produzieren? um ehrlich zu sein, ein akw wäre für mich auch dann nicht ethisch, wenn wir gar keine andere möglichkeit mehr hätten, um an strom zu kommen. damit kommen wir zur endlagerung:

    es gibt keine lösung für die endlagerung atomarer abfälle.

    Einfach so hingeschrieben ohne wissenschaftliche Beurteilung kann ich leider mit dem Satz nicht viel anfangen. Wer hat das gesagt? Ist das Deine Beurteilung? Ich will Fakten. Deshalb gehe ich auf diese Aussage vorerst nicht ein.

    das ist nichts anderes als purer common sense. wie bereits gesagt: plutonium hat eine halbwertszeit von 24000 jahren. wie lange können wir die sicherheit eines endlagers garantieren? vor weniger als dreieinhalbtausend jahren haben die ägypter das grab von tutanchamun gebaut. damals war das state-of-the-art. was werden die leute in dreieinhalbtausend jahren noch von uns wissen? werden sie wissen, dass wir atomaren abfall in dem berg vergraben haben? die ägypter haben ihre texte in stein gemeisselt, und wir können heute vieles entziffern. unsere aufzeichnungen sind als bits auf plastik gespeichert. das wird schon in 200 jahren niemand mehr lesen können. welche auswirkungen hat die klimaerwärmung auf unsere umwelt? sind die berge, die heute sicher sind, auch in 1000 jahren noch sicher?

    wir können die sicherheit eines endlagers für ein paar hundert jahre garantieren. maximal. was danach kommt, kann jeder selber raten.

    die einzige realistische lösung wäre, die abfälle ins all zu schiessen, und das ist zu gefährlich.

    Tönt wie eine Hollywoodstory, sorry. Hat sich das ein Spezialist ernsthaft überlegt?

    ja, das wurde tatsächlich eine zeit lang untersucht. ich glaube, die nasa hatte so ein projekt. weiss nicht, ob es noch aktiv ist. das problem ist, dass der transport selber extrem gefährlich ist. wenn eine rakete beim oder zu kurz nach dem start explodiert, hat das relativ unschöne auswirkungen.

    tatsache ist, dass «ins weltall schiessen» die einzige langfristig praktische lösung für die endlagerung von atomaren abfällen ist, weil wir die sicherheit der lager schlicht und einfach nur kurzfristig garantieren können.

    akws stellen ein enormes risiko dar.

    Das taten sie auch die letzten 40 Jahre. Offenbar ist die Weltbevölkerung willens, mit dem Risiko zu leben.

    das widerlegt meine aussage nicht. ob die weltbevölkerung mit einem problem leben kann oder nicht hat rein gar keinen einfluss auf das problem. ich argumentiere ja nicht, dass die menschen nicht damit leben können (das tun sie zur zeit), sondern dass akws gefährlich sind.

    dass menschen risiken nicht intuitiv abschätzen können ist ja sowieso nichts neues.

    Ich wünschte, das gelte für alle Menschen auf dem Planeten. Aber wenn die anderen den Strom nicht mit Atom herstellen, kollabiert die Weltwirtschaft. Und darum finde ich es heuchlerisch von Herrn und Frau Schweizer/in, wenn sie/er sagt, die anderen ja, aber wir nicht (wir importieren’s dann).

    nein, heuchlerisch ist, es zu tun mit dem argument, dass alle anderen es auch tun. und selbstverständlich kann das ziel nicht sein, einfach von ausländischem atomstsrom abhängig zu werden. dafür hat wohl niemand argumentiert.

    andere länder arbeiten auch auf den atomausstieg hin. einige schneller, andere weniger, und wieder andere gehen sogar rückwärts. die schweiz könnte sich den ausstieg leisten, und sie könnte damit auch gleich ihre eigene position im bereich der alternativen energien ausbauen. hier besteht innovationspotential, das der lokalen wirtschaft langfristig zugute kommt.

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