die armeewaffe bleibt (vorerst) im schlafzimmer

wie leider nicht anders zu erwarten, bleibt alles wie es ist. die armeewaffe wird noch immer nachhause genommen und nicht im zeughaus gelagert. dadurch erleichtert man menschen, denen kurzfristig die sicherungen durchbrennen, das umsetzen von spontan gefassten mord- oder selbstmordplänen.

verena vonarburg schreibt im tagesanzeiger einen kommentar aus der bericht der frau. sie hat gute argumente. doch wie wir wissen kommt es in dieser debatte leider nicht auf argumente an.

Zählen tote Frauen nicht?

Von Verena Vonarburg, Bern

Die Waffenfetischisten beherrschen das Parla­ment: Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat beschlossen, dass die Schweizer ihre Armeewaffen weiterhin zu Hause aufbewahren dürfen – im Schlafzim­mer, im Estrich oder im Keller. Der Entscheid war nicht anders zu erwar­ten in einem Land, das mit privat aufbewahrten Sturmgewehren und Armeepistolen noch immer den Mythos seiner Wehrhaftigkeit zelebriert. Dabei muss jedem vernünftigen Menschen klar sein: Zu Hause macht die Armeewaffe überhaupt kei­nen Sinn. Es ist kein Feind in Sicht, der die Schweiz angreifen könnte, schon gar nicht über Nacht. Und um nach Naturkatastrophen beim Auf­räumen zu helfen, braucht der Wehrmann kein Gewehr. Wozu sollte es ausserdem dienen, wenn Terro­risten beispielsweise an der nächsten Fussball-Europameisterschaft eine Bombe explodieren liessen? An­schläge werden nicht angekündigt.

Doch all diese Argumente reichen nicht aus; das Gewehr bleibt aus ideologischen Gründen zu Hause.

Auch die Frauen zählen nicht, die von ihren Partnern mit Armeewaffen erschossen worden sind. Selbst die Todesschüsse vorgestern in Chur mit einer 21-Jährigen als Opfer ver­mochten die bürgerliche Ratsmehr­heit nicht umzustimmen. Es zählen auch jene Frauen und Kinder nicht, die mit Armeewaffen bedroht werden und in ständiger Angst leben, dass ein Unberechenbarer seine Drohung wahr macht und die Waffe auch benutzt.

Würden Ordonnanzwaffen zentral gelagert, wären Frauen und Kinder nicht auf einen Schlag sicherer. Wer an eine Waffe gelangen will, kann sie auch bekommen. Aber die Mass­nahme könnte immerhin Kurz­schlusshandlungen verhindern. Der gestrige Entscheid darf nicht das letzte Wort gewesen sein. Linke und Grüne haben bereits eine Volksini­tiative angekündigt, die Schusswaf­fen der Armee zu Hause verbieten will. Damit wird sich an der Urne ent­scheiden, ob die Stimmbürger ver­nünftiger sind als die Politiker. Letz­teren bietet sich noch ein Ausweg aus dem kategorischen Nein. Der Ständerat kann auf einen Kompro­miss hinwirken, dass wenigstens die Munition ins Zeughaus kommt.

[quelle: tagesanzeiger]

30 Antworten auf „die armeewaffe bleibt (vorerst) im schlafzimmer“

  1. Achtung, gefährlich!
    die armeewaffe […] im schlafzimmer
    Hm. Ist das der Normalfall? Oder doch ein Klischee?

    Aber die Mass­nahme könnte immerhin Kurz­schlusshandlungen verhindern.

    Sie schränkt den Nutzen realistischerweise immerhin gleich selbst ein…

    Die Waffenfetischisten beherrschen das Parla­ment

    Damit disqualifiziert sie sich zur Polemikerin (Ich weiss dass es ein Kommentar ist, aber es war ja der Tagi und nicht der Blick).

    Damit wird sich an der Urne ent­scheiden, ob die Stimmbürger ver­nünftiger sind als die Politiker.

    Was das mit Vernunft zu tun haben soll, bleibt mir schleierhaft.

    Der Ständerat kann auf einen Kompro­miss hinwirken, dass wenigstens die Munition ins Zeughaus kommt.

    Das würde immerhin gegen die Kurzschlüsse helfen und jene die bewusst planen müssen nur noch Munition kaufen gehen statt eine ganze Waffe. Eine Win-Win-Situation!

    Es zählen auch jene Frauen und Kinder nicht, die mit Armeewaffen bedroht werden und in ständiger Angst leben, dass ein Unberechenbarer seine Drohung wahr macht und die Waffe auch benutzt.

    Gut, hier beginnt die Massnahme, SINN zu STIFTEN. Man sollte eine anonyme Meldestelle einrichten, wohin sich Angsthabende wenden können. Die Angabe der Personalien des Gefährlichen sollte den zwingenden Einzug der Waffe und eine Dienstuntauglichkeit (er könnte auch im Dienst unberechenbar sein) zur Folge haben. Dies natürlich unangekündigt durch die Militärpolizei, weil eine Ankündigung «Sehr geehrter Herr…., wir ziehen Ihre Waffe ein» den «Verdacht» sofort auf das Opfer fällt und beim Täter eine Kurzschlusshandlung auslöst.

    In normalen Partnerschaften ist die Frau im Bild, was der Mann tut und wo er seine Waffe aufbewahrt. Man könnte auch zu zweien eine Vereinbarung treffen, dass sie den Verschluss aufbewahrt und er den Lauf. Am Schluss bliebe dann noch der Einzug.
    Vielleicht sollte auch die freiwillige Abgabe geprüft werden.

    Es ist jedoch noch zu diskutieren, ob die Kurzschliessenden – wenn kein Stgw zur Hand – einfach zu etwas anderem greifen.

    Und mich würde interessieren, wieviele der bisher durch Ordonnanzwaffen getöteten Opfer durch Kurzschlüsse seitens der Täter umkamen (Analyse aller Straffälle auf den Tathergang und das Motiv). Man kann im Fall auch mit Ordonannzwaffengeplante Straftaten begehen!

    Mein Stgw steht übrigens an drei Orten verteilt im Elternhaus. Linke und Grüne, ich sehe keinen Handlungsbedarf. Ihr habt Besseres zu tun.

  2. vernunft?!!
    Mein Stgw steht übrigens an drei Orten verteilt im Elternhaus. Linke und Grüne, ich sehe keinen Handlungsbedarf. Ihr habt Besseres zu tun.
    besseres, als die eigene bevölkerung zu schützen? ok, zähl mal auf!

    Was das mit Vernunft zu tun haben soll, bleibt mir schleierhaft.

    komisch, gerade in diesem moment beginne ich an Deiner vernunft zu zweifeln.

    die armeewaffe […] im schlafzimmer

    Hm. Ist das der Normalfall? Oder doch ein Klischee?

    ich kenne persönlich mehrere fälle, in denen sie im schlafzimmerschrank aufbewahrt wird. mir läuft es kalt den rücken runter.

    vonarburg: Die Waffenfetischisten beherrschen das Parla­ment

    Damit disqualifiziert sie sich zur Polemikerin (Ich weiss dass es ein Kommentar ist, aber es war ja der Tagi und nicht der Blick).

    findest Du? ich finde eher, unsere politiker (also meine nicht so, aber die Deinen wohl schon… 😉 ) disqualifizieren sich als sklaven der waffen-lobby.

    und mirko: gib mireinengutengrund weshalb die waffe zuhause aufbewahrt werden muss.

  3. Fast 300…
    Fast 300 Tote pro Jahr durch Armeewaffen… dies ist ein ziemlich hoher Preis für keinen triftigen Grund dieses Ding Zuhause zu haben. Klar viele würden zu einem anderen Mittel greifen wenn die Waffe nicht gleich in der Nähe wäre. Aber es geht um die Kurzschlusshandlungen die durch ein vorhandensein einer Waffe ermöglicht werden.

    Zum Vergleich im Jahr 2006 gabs 371 Verkehrsopfer was meiner Meinung nach bei der heutigen Verkehrsdichte sehr wenig ist. Jedoch wird unentwegt auf den Autofahrern herumgehackt an jeder Ecke gibt es einen Radarkasten und einen generelles Alkoholverbot wird wohl auch nur noch eine Frage der Zeit sein… wo bleibt da die Verhältnissmässigkeit?

    Vielleicht sind zuviele Politiker im «Schötzeverein» den die wären ernsthaft von dieser Massnahme betroffen.

  4. Lösung oder Politik?

    Schade hast Du Amadé nicht die konstruktiven Elemente beantwortet. Man muss nicht von seiner Meinung abweichen, aber man kann trotzdem in der Sache eine für alle tragbare Lösung erörtern. Natürlich brauchts weder Waffen im Schlafzimmer noch AKWs vor der Haustüre. Aber die Welt ist a) nun mal so und b) kompliziert, so dass man die Problematik nicht ganz so einfach gelöst kriegt.

    mir läuft es kalt den rücken runter.

    Denk an die anderen 99%, dann gehts wieder.

    besseres, als die eigene bevölkerung zu schützen?

    Das lehne ich als Ziel nicht ab. Aber da wäre sie an anderen Fronten effektiver. Da wird sehr viel Schaum geschlagen um einen kleinen Brandherd zu löschen. Zudem ist Dein Widerspruch extrem aggregiert. Wir hattens von Ordonannzwaffen zuhause aufbewahren. Ist immer dasselbe mit solchen Repliken, es wird immer auf eine viel höhere Ebene gehievt, wo man dann kaum mehr dagegen argumentieren kann.

    gib mir einen guten grund weshalb die waffe zuhause aufbewahrt werden muss.

    Sie «muss» nicht, sie «wird» – weil es einfach so ist, ein «lock-in» Effekt aus der Geschichte sozusagen. Sag mir, wieso ein Auto mit Benzin fahren muss? Es muss nicht, aber weil heute alle Autos für Benzin ausgerüstet sind, werden die Kosten für den Technologiewechsel gescheut.

    Da «gut» subjektiv ist, kann ich bei der Antwort gar nicht reüssieren. Aber ich versuchs trotzdem 😀
    Die Erstellung von einbruchsicheren Lagern, die Organisation der Einlagerung, die Verwaltung der eingelagerten Gegenstände, AdA welche dann nur halb ausgerüstet einrücken weil sie verhängt haben, das Teil in der entfernten Lagerstelle abzuholen, …. Man nimmt mit dieser Forderung ein Aufblasen des eh schon dicken Militärapparates in Kauf und fragt sich dann, wieso man die Sparziele nicht erreicht. Klar kann man die POTENTIELLE Gefährdung von Leib und Leben von 300’000 Frauen höher gewichten, aber ein gewisses Restrisiko muss imho auch hier getragen werden – schliesslich bleibt auch für mich ein Restrisiko wenn ich die Strasse überquere. Und das tue ich mit täglich mehr als 300’000 Leuten.

    Ich finds einfach ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Es ist schade um all die verpuffte Energie und am Schluss schaut dann doch kein Resultat raus.

    politiker (also meine nicht so, aber die Deinen wohl schon… )

    Dazu möchte ich festhalten, dass ich keine Politiker «habe». Mir sind Politiker generell zu wenig pragmatisch, zu wenig sachlich und effektiv sind sie auch nicht. Das liegt aber insbesondere am System.

    So, und bis zur Volksabstimmung ist für mich ziemlich alles gesagt…. Weil: Es kommt wie es kommt. Du kannst bei den Wahlen gerne nur Politikinnen wählen, die keine Waffen im Schlafzimmer haben, das ist unsere einzige Handlungsalternative. Und das finde ich nicht wirklich eine effektive.

  5. argument?
    Damit disqualifiziert sie sich zur Polemikerin (Ich weiss dass es ein Kommentar ist, aber es war ja der Tagi und nicht der Blick).
    ad hominem much?

    nachdem du so ausführlich erklärt hast, weshalb es nicht nötig ist, die waffe abzugeben kannst du vielleicht erklären, was der vorteil daran ist, die waffe im haus zu behalten?

  6. Verallgemeinerung?
    Du: Fast 300 Tote pro Jahr durch Armeewaffen…
    Sie: Aber die Mass­nahme könnte immerhin Kurz­schlusshandlungen verhindern.
    Ich: Mich würde interessieren, wieviele der bisher durch Ordonnanzwaffen getöteten Opfer durch Kurzschlüsse seitens der Täter umkamen (Analyse aller Straffälle auf den Tathergang und das Motiv). Man kann im Fall auch mit Ordonannzwaffen geplante Straftaten begehen.

  7. klein?
    Da wird sehr viel Schaum geschlagen um einen kleinen Brandherd zu löschen
    klein für wen? vielleicht für die frauen, die von ihren männern mit der armeewaffe bedroht werden?

    die armee führt übrigens bereits bewachte und sichere waffenlager. und hast du dich etwa auch gewehrt, als vor ein paar jahren der schlafsack eingezogen wurde? oh, millionen von mehrausgaben für die schlafsackaufbewahrung und -reinigung!

    aber das «nichts tun ist immer am billigsten»-verhalten scheint sowieso dein MO zu sein 😛

  8. rien, nul, zero
    nachdem du so ausführlich erklärt hast, weshalb es nicht nötig ist, die waffe abzugeben
    Schon wieder! Ich habe nicht gesagt, dass es nicht nötig ist, sondern nicht sinnvoll. Nötig ist es bei all jenen, die potentiell gefährdet sind. Wie diese identifiziert werden, habe ich oben hingeschrieben. Aber auch Du bist nicht zu einem konstruktiven Dialog bereit.

    kannst du vielleicht erklären, was der vorteil daran ist, die waffe im haus zu behalten

    Muss ich doch nicht. Es geht nicht um einen Vorteil. Es geht um einen messbaren Aufwand für mich (ich ersparte mir, dass ich mühsam zu unpraktischen Öffnungszeiten vor und nach dem Dienst sowie dem obligatorischen Training (=4x) in irgend ein Zeughaus/Schiessstand gehen muss, um dort mein Stgw abzuholen) und die Gesellschaft (Kosten siehe oben), dem kein messbarer Erfolg gegenübersteht.

  9. Nochmal
    Nochmal:

    Es zählen auch jene Frauen und Kinder nicht, die mit Armeewaffen bedroht werden und in ständiger Angst leben, dass ein Unberechenbarer seine Drohung wahr macht und die Waffe auch benutzt.

    Gut, hier beginnt die Massnahme, SINN zu STIFTEN. Man sollte eine anonyme Meldestelle einrichten, wohin sich Angsthabende wenden können. Die Angabe der Personalien des Gefährlichen sollte den zwingenden Einzug der Waffe und eine Dienstuntauglichkeit (er könnte auch im Dienst unberechenbar sein) zur Folge haben. Dies natürlich unangekündigt durch die Militärpolizei, weil eine Ankündigung «Sehr geehrter Herr…., wir ziehen Ihre Waffe ein» den «Verdacht» sofort auf das Opfer fällt und beim Täter eine Kurzschlusshandlung auslöst.

    In normalen Partnerschaften ist die Frau im Bild, was der Mann tut und wo er seine Waffe aufbewahrt. Man könnte auch zu zweien eine Vereinbarung treffen, dass sie den Verschluss aufbewahrt und er den Lauf. Am Schluss bliebe dann noch der Einzug. Vielleicht sollte auch die freiwillige Abgabe geprüft werden.

    @mr.freeze: Woher hast Du die 300 Toten pro Jahr?

  10. Fragen:
    Wer garantiert der Frau, dass ihr Mann ihr keine Gewalt antut, wenn er keine Ordonnanzwaffe (mehr) zuhause hat?

    Wie gross ist die Zahl der Toten, die jährlich mit Nicht-Ordonnanzwaffen umgebracht werden? Viel kleiner als 300? Gleich gross? Viel grösser?

  11. mehr unkonstruktives (?)
    Ich habe nicht gesagt, dass es nicht nötig ist, sondern nicht sinnvoll. Nötig ist es bei all jenen, die potentiell gefährdet sind. Wie diese identifiziert werden, habe ich oben hingeschrieben.
    du glaubst also, dass das die identifikation potentieller opfer besser ist? billiger? sicherer? eher umsetzbar?

    ich ersparte mir, dass ich mühsam zu unpraktischen Öffnungszeiten vor und nach dem Dienst sowie dem obligatorischen Training (=4x) in irgend ein Zeughaus/Schiessstand gehen muss, um dort mein Stgw abzuholen

    das ist doch einfach nicht wahr. die waffe mitzuschleppen, aufzubewahren und in stand zu halten bedeutet mehrarbeit! wenn du die waffe abgeben könntest und im schiesstand schon eine wäre würdest du weniger tun müssen, nicht mehr.

    Man sollte eine anonyme Meldestelle einrichten (…)

    gute idee. ändert aber nichts daran, dass die entfernung der waffe eine ebenfalls gute und für alle sofort nützliche massnahme ist.

    klar ist, dass viele frauen diese meldestelle nicht nützen würden oder könnten.

    In normalen Partnerschaften

    über die reden wir hier aber nicht.

    Wer garantiert der Frau, dass ihr Mann ihr keine Gewalt antut, wenn er keine Ordonnanzwaffe (mehr) zuhause hat?

    irrelevant. niemand hat das gefühl, dass die massnahme die sicherheit der frau garantiert. sie verbessert die sicherheit «lediglich.»

    Wie gross ist die Zahl der Toten, die jährlich mit Nicht-Ordonnanzwaffen umgebracht werden? Viel kleiner als 300? Gleich gross? Viel grösser?

    irrelevant. die anzahl der durch nicht-ordonanzwaffen getötete menschen ändert an der anzahl durch ordonanzwaffen getötete nichts.

  12. Quelle 300 Tote
    @mbl
    Ich habs im Radio gehört und auch hier wieder gefunden:

    http://www.derbund.ch/artikel_295412.html

    Armeeschusswaffen: Jedes Jahr 300 Tote
    Erstmals ist es wissenschaftlich belegt: Bei Familiendramen und Suiziden spielen Armeewaffen eine zentrale Rolle. Nahezu täglich stirbt in der Schweiz jemand durch Militärpistolen, Sturmgewehre oder Karabiner.

    Die jüngste Studie des Kriminologischen Instituts der Uni Lausanne liefert brisante Ergebnisse: Nach Untersuchungen in elf Schweizer Kantonen dürften jährlich an die 300 Menschen an Schussverletzungen aus Militärwaffen sterben. Besonders häufig kommt die Armeeschusswaffe beim Suizid zum Einsatz: In zwei von drei Fällen wird die Tat mit einer Ordonanzwaffe verübt. Auch bei Familiendramen greifen die Täter auffällig oft zu Militärwaffen.

  13. Korrekturen
    identifikation potentieller opfer
    Korrektur: Ich meine Täter.

    würdest du weniger tun müssen, nicht mehr.

    Korrektur: Ich muss zweimal gehen, nicht viermal: Ist das Stgw im Stand, muss ich für den WK hin. Ist es im Zgh, muss ich fürs Obli hin.

    Jetzt noch ein bisschen Zahlenbereinigung.^

    Oben wurden 300 Tote durch Ordonnanzwaffen genannt. Die Zahl stammt aus der Studie, die unter der Leitung des Lausanner Kriminologen Martin Killias durchgeführt wurde. Gut. Von hier:

    Bei den Suiziden dominierten mit zwei Drittel ganz klar die Ordonnanzwaffen. Bei Familienmorden seien es private (knapp die Hälfte) und Ordonnanzwaffen (36 Prozent).

    Die Suizide interessieren die Frauen nicht. Die müssen also von den 300 subtrahiert werden. Wir sprechen also allerhöchstens von 100 Toten (das machts nicht weniger tragisch, aber wir halten uns an die Fakten).

  14. Lagerort für Stgw
    Hm, um eine weitere Win-Win-Situation vorzuschlagen: Man könnte die Waffen gleich hier einlagern. Das Pflegepersonal wäre schon vorhanden und in einer vielleicht nicht allzufernen Zukunft entfällt der Umzug ins Museum 😀

  15. Gute Idee 😀
    und in einer vielleicht nicht allzufernen Zukunft entfällt der Umzug ins Museum
    Jo, die haben da auch einige Sturmgewehre aus dem zweiten Weltkrieg, ausserdem standen da auch Armee-Anhänger rum, von denen der eine Mitzivi (der sein Zivigesuch erst nach der RS eingereicht hatte) meinte, dass er die in seiner Militärzeit noch benutzt habe. 😀

  16. Das Stgw gehört ins Zeughaus…
    … weil es keinen Sinn macht es zuhause auf zu bewahren:

    1. Das Obligatorische ist meines Erachtens nicht nötig, weil es nichts bringt einmal im Jahr auf eine sich nicht bewegende Scheibe zu zielen welche 300m entfernt ist. Dies ist absolut nicht praxistauglich. Es heisst ja auch Sturmgewehr weil man es nicht gemütlich liegend anwenden soll, sondern weil es im Ernstfall eher hektisch zu und her geht. Stattdessen soll man im WK die Waffe mehr anwenden (haben wir im WK seit Jahren nicht mehr gemacht) damit der Umgang auch praxisnah (bzw. kriegsnah) geübt wird.

    1.5. Die Waffe würde vom (Zeughaus-)personal bestimmt besser gewartet als es die Soldaten nach dem Obilg. tun. Da wird ja meist nur ein bisschen Fett nachgeschoben (wenn überhaupt). Die Schiesseisen sind somit nach ein paar Jahren ziemlich verrostet => verursacht auch Kosten.

    2. Eine Reduktion der Toten durch Armeewaffen ist eine logische Konsequenz aus der Abgabe der Waffe im Zgh. Denn keine Waffen zuhause => keine Anwendung derselben => keine Toten.

    3. Die Zusatzkosten der Einlagerung werden nicht wahnsinnig hoch sein. Lagerplatz ist seit der Schliessung diverser Zgh vorhanden und wie oben schon angetönt kann die Waffe zusammen mit dem (doch ziemlich praktischen) Schlafsack gut gepflegt anfangs WK wieder gefasst werden.

    4. Kurzschlusshandlungen werden abnehmen. Ich greife manchmal auch kurzschlussartig zu einer Tafel Schockolade, aber nur wenn sie auch zuhause rumliegt.

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende
    Jörg

    PS: Mein Stgw ist im Estrich ohne Verschluss. Der ist nähmlich…? Diese Situation (getrennte Aufbewahrung von Waffe und Verschluss) ist aber so weit ich weis eher die Ausnahme.

  17. emotional belastet
    das thema ist emotional vorbelastet: zum einen baut man eine beziehung zur eigenen waffe auf (gut, vielleicht nur ein paar spezielle waffen-gattungen :-)). mein gewehr hat einen namen, wie sich das gehört. es ist genau auf mich eingestellt, das visier, etc. mit fremden gewehren schiesse ich weniger genau.

    zweitens möchte ich kein kleiner, braver, lieber «mr. nice guy» sein. ich möchte etwas gefährliches, bedrohliches ausstrahlen. das ist männlich. das stgw unterstreicht diesen aspekt. diese argumentation geht in richtung «schwanzverlängerung».

    ich sehe aber auch keinen objektiven grund dafür, die waffe zu hause zu haben. die kleine wahrscheinlichkeit einer geforderten bereitschaft bei der mobilmachung rechtfertigt die rel. grosse opferanzahl nicht.

  18. wow, hardman
    ich sehe aber auch keinen objektiven grund dafür, die waffe zu hause zu haben. die kleine wahrscheinlichkeit einer geforderten bereitschaft bei der mobilmachung rechtfertigt die rel. grosse opferanzahl nicht.
    das war Dein bester kommentar seit x jahren. bist Du nüchtern? 😉

    @jörg: danke für Deine argumente. die scheinen mir logisch. Du weisst ja wahrscheinlich, dass vor kurzem in unserem dorf (wenn ich richtig informiert bin) eine armeewaffe für einen selbstmordversuch benutzt wurde.

  19. schiesseisen
    Die Suizide interessieren die Frauen nicht.
    also erstens ist es ein bisschen krass, wie du hier mit toten jonglierst. zweitens: ist ein selbstmord etwa egal?

    Mein Stgw ist im Estrich ohne Verschluss

    ich hab meine pistole abgegeben – zu meinem eigenen schutz 🙂 als ich sie noch hatte, war sie vor allem für ausländische freunde (die meistens sehr erstaunt darüber waren, dass ein student eine kanone im aktenschrank hat) ein beliebtes spielzeug. Okay, ich bin verantwortungslos, aber wenigstens weiss ich das 🙂

  20. und ja
    ich möchte hardman ebenfalls für seinen kommentar gratulieren. hardman, du hast sowohl deine eigenen gefühle korrekt erkannt als auch trotz deiner gefühle eine rationales fazit gezogen. gratuliere 🙂

  21. argumente?
    ich habe am wochenende mit einigen leuten über die sache gesprochen. die allermeisten waren derselben meinung wie die grosse mehrheit hier drin. trotzdem wäre ich immer noch daran interessiert, ein objektiv brauchbares argument zu hören/lesen, weshalb die waffe unbedingt mit nachhause /muss./

    svp-fehr sprach im gestrigen sonntalk auf telezüri von einem grossen symbol und von einem vertrauen, dass der staat gegenüber dem wehrmann zeige. viele frauen hätten ihm gesagt, dass sie sich sicherer fühlten, mit einer waffe im haus. und er sei schon in vielen ländern gewesen, wo er für die waffe im haus bewundert worden sei. die todesfälle verniedlichte er als /einzelfälle./ mir persönlich sind 300 einzelfälle genau dreihundert einzelfälle zu viel.

  22. ein argument
    die waffe zu hause gleicht die machtverhältnisse zwischen staat und volk ein bisschen aus. falls der staat plötzlich nicht mehr so funktioniert, wie ein grosser teil der bevölkerung gerne möchte, hat diese die möglichkeit, gegen den staat vorzugehen.

    mit anderen worten, wenn die bevölkerung bewaffnet ist, kann der staat nicht davon ausgehen, dass er sein machtmonopol als gegeben annehmen kann.

  23. ?
    das wäre möglicherweise ein argument, wenn wir keine gewaltentrennung hätten
    sehe den zusammenhang nicht.

    zudem erlauben uns die demokratischen hilfsmittel bereits eine weitreichende kontrolle.

    nach einem staatsstreich???

  24. hm
    ich dachte eigentlich, dass der zusammenhang darin läge, dass wir unter anderem aus diesem grund die gewaltentrennung haben. es ist praktisch nicht möglich, dass sich z.b. unser militär sich gegen das volk wendet oder so ähnlich.

    nach einem staatsstreich???

    nee, natürlich vorher. aber ich sehe nun, was Du meinst. unter extrem hypothetischen zuständen hast Du natürlich recht. allerdings macht es auch dann wenig sinn: die wehrmänner werden samt waffe eingezogen, um die macht zu übernehmen. und wie soll nun das volk gegen die militärs vorgehen? die waffen wären dann ja bereits weg. oder hast Du angst davor, dass die politische elite zusammen mit der polizei die macht übernimmt und dass dann die waffe im schlafzimmerschrank bereit stünde, damit sich das breite volk verteidigen kann?

  25. putsch
    es ist praktisch nicht möglich, dass sich z.b. unser militär sich gegen das volk wendet oder so ähnlich.
    ich sehe nach wie vor nicht, wie die gewaltentrennung das militär davon abhält, gegen die regierung zu putschen. ich glaube kaum, dass das militär putschen würde, aber dann wegen der gewaltentrennung die macht nicht übernehmen könnte – oh, wir haben zwar die exekutive übernommen, aber nun werden wir von der legislative verurteilt? snap, ich dachte doch, dass unser plan einen fehler hat! 😀

    allerdings macht es auch dann wenig sinn: die wehrmänner werden samt waffe eingezogen, um die macht zu übernehmen. und wie soll nun das volk gegen die militärs vorgehen? die waffen wären dann ja bereits weg. oder hast Du angst davor, dass die politische elite zusammen mit der polizei die macht übernimmt und dass dann die waffe im schlafzimmerschrank bereit stünde, damit sich das breite volk verteidigen kann?

    ich habe keine angst, ich habe lediglich ein argument für die zu hause aufbewahrte waffe erwähnt. ja, eine mögliche gefahr ist, dass die polizei putscht. da die polizei bei uns kantonal ist, ist das eher unwahrscheinlich. wahrscheinlicher ist, dass ein teil vom militär – tendenziell berufssoldaten und durchdiener – einen putsch durchführen.

  26. pz gren
    wahrscheinlicher ist, dass ein teil vom militär – tendenziell berufssoldaten und durchdiener – einen putsch durchführen.
    kannst Du nicht noch die panzergrenis dazu nehmen? ich meine, sonst ist hardman auf unserer seite. und ich habe beim wii-egoshooter-ausprobieren gesehen, wie mies der schiesst. 😉

    in sachen gewaltentrennung hast Du wohl recht. mir fällt es glaub› ich einfach zu schwer, mir das vorzustellen. 🙂

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