auch drs3 hat keine ahnung von der klimaerwärmung

nach hardman und ulf poschardt musste ich feststellen, dass auch drs3 keine ahnung von der klimaerwärmung hat. heute morgen fragen die dort ernsthaft nach den chancen, die uns dadurch blühen könnten. ich bin ja durchaus nicht dagegen, das positive an an sich negativen dingen zu sehen, doch hier geht man eindeutig zu weit. die höhe war, als irgendwelche «experten» zitiert wurden, die unsere alpen als ganzjahresferiendestination priesen. dort könne man sich dann permanent vom warmen klima abkühlen. nun, das mag ja sein, schliesslich wird es dort oben wohl weiterhin kühler sein als z.b. in basel. nur: haben diese menschen eigentlich gar keine ahnung, was unsere berge zusammenhält? zu einem entscheidenden teil ist das nämlich eis, a.k.a. permafrost. also wasser, dass durch ständig tiefe temperaturen gefroren gehalten wird und somit gesteinsschichten aufeinander hält. taut dieses eis auf, wird der permafrost zur schlittelbahn für sich darauf befindende felsformationen. also wird es dann in den alpen zwar angenehm kühl, aber sehr unangenehm steinig bzw. gefährlich.

sorry, dachte eigentlich, das sei algemeinwissen. aber wenn sogar unser nationales radio solchen stuss von sich gibt…

10 Antworten auf „auch drs3 hat keine ahnung von der klimaerwärmung“

  1. hm
    allgemeinwissen, genau, seit 20 jahren. und wie sieht die entwicklung aus?

    ich hätte mir trotzdem vor wenigen monaten nicht vorstellen können, dass der klimawandel gegenwärtig bsp. eines der wichtigsten wahlkampfthemen in der schweiz oder auch ein mehr als ernst zunehmendes investitionsthema an den finanzmärten sein würde.

    ich glaube – um zwei beispiele anzugeben – sind dies doch wichtigere aktuelle erscheinungen zu diesem thema, als was die drs3-redaktion oder der weltwoche-auto-journi denkt.

  2. allgemeinwissen
    allgemeinwissen, genau, seit 20 jahren. und wie sieht die entwicklung aus?
    ich glaube, der permafrost hält unsere berge schon ein paar jahre länger zusammen. 😉

    die klimaveränderung wird nur aufgrund des warmen winters so stark diskutiert. meinst Du, wenn seit dezember 30cm schnee im mittelland liegen würde, es käme jemand darauf, über klimaerwärmung zu sprechen? eben. mit etwas distanz betrachtet scheint es aber klar, dass der diesjährige winter bei aller erwärmung ein ausreisser nach oben ist.

    ich glaube – um zwei beispiele anzugeben – sind dies doch wichtigere aktuelle erscheinungen zu diesem thema, als was die drs3-redaktion oder der weltwoche-auto-journi denkt.

    hihi, schon gut, ich erhebe keinen anspruch auf allgemeine relevanz. aber ich lese gerne Deinen blog, wenn Du über diewirklich relevanten themen schreibst. 😉

    und um mich zu verteidigen: sowohl weltwoche als auch drs3 erreichen ein breites publikum. es ist durchaus meinungsbildend, was in solchen medien publiziert wird.

  3. gehirnwäsche
    ich wollte eigentlich auch noch einen eintrag darüber machen. ich finde nämlich, dass wir kanti-sursee-fritzen einer gehirnwäsche unterzogen wurden. in dislers «grenzen des wachstum»-lektionen, wird gar nicht in frage gestellt, ob klimaerwärmung gut oder schlecht ist. so irritierte es mich lange, dass sich nur eine partei mit diesem anliegen befasst. wenn es doch dermassen unbestritten schlecht ist, weshalb widmen sich denn nicht alle parteien diesem thema?

    mittlerweile habe ich aber die furcht vor der globalen erwärmung verloren. klar, es gibt wahrscheinlich immense veränderungen. doch die ganze welt ist ständigen veränderungen unterlegen. also, who cares?

  4. ach, hardman
    wenn es doch dermassen unbestritten schlecht ist, weshalb widmen sich denn nicht alle parteien diesem thema?
    langsam werde ich zwar müde, aber ich antworte wieder einmal. aaalso: dem ganzen kontinent afrika geht es kurz gesagt beschissen. ein riesiger markt, gigantisches potential, das ist allen klar, trotzdem wird nur wenig dafür getan, dass es dem «schwarzen» kontinent besser geht. nur weil etwas nicht im parteiprogramm einer mitte-rechts partei zu finden ist, ist ein issue noch lange nicht ohne relevanz.

    mittlerweile habe ich aber die furcht vor der globalen erwärmung verloren. klar, es gibt wahrscheinlich immense veränderungen. doch die ganze welt ist ständigen veränderungen unterlegen. also, who cares?

    schön, wenn man so dämlich sein kann. hättest Dich recht gut gemacht als lemming. who cares? jeder. denn global warming ist wohl etwas, dass alle betrifft. spätestens, wenn Dein geliebtes thailand untergeht, wirst Du das wohl realisieren.

  5. severin disler
    ich wollte eigentlich auch noch einen eintrag darüber machen. ich finde nämlich, dass wir kanti-sursee-fritzen einer gehirnwäsche unterzogen wurden.
    weisst Du, auch mich hat disler damals genervt. aber: er hatte recht. mit allem. Du kannst das gerne bestreiten.

  6. amade
    sorry, dachte eigentlich, das sei algemeinwissen. aber wenn sogar unser nationales radio solchen stuss von sich gibt…

    allgemeinwissen, genau, seit 20 jahren. und wie sieht die entwicklung aus?

    ich glaube, der permafrost hält unsere berge schon ein paar jahre länger zusammen. 😉

    what???
    was nützt es, wenn es seit 20 jahren als allgmeinwissen von jedermann betrachtet werden kann, dass sich durch das verbrennen von fossilen energieträgern das klima verändert, aber der mensch bis heute nicht wirklich gegenmassnahmen vorgenommen hat, die dem einhalt gewähren.
    du regst dich auf, mein gott, das sei allgmeinwissen und ein kleines schweizer radio getraue sich sowas zu sagen. solange eh nur alle sagen, etwas machen zu wollen, aber im alltag trotzdem nicht diesem vorhaben nachgelebt wird, ist müssig sich darüber aufzuregen, was ein schweizer radio erzählt.

    die klimaveränderung wird nur aufgrund des warmen winters so stark diskutiert. meinst Du, wenn seit dezember 30cm schnee im mittelland liegen würde, es käme jemand darauf, über klimaerwärmung zu sprechen?

    bullshit. das meinst vielleicht du, da du eben auf den drs3 report und den weltwoche-jorni reingefallen bist.
    ich verfolge die diskussion seit jahren sehr genau. und klar war sie bisher immer dann ein thema, wenn es wieder mal wetterkapriolen gab. ich bin mir sicher, dass diesen winter der klimawandel auch dann zum thema geworden wäre (vielleicht nicht im schweizerischen wahlkampf o.k.), wenn wir einen winter aus vergangen zeiten gehabt hätten. nämlich aus dem grunde, weil sich endlich weltweit was bewegt, was auch in der schweiz wargenommen wird. man denke an den stern-bericht, an die initiativen in den staaten und in china, diskussionen am wef in davos, an die enorme aktualität an den finanzmärkten, an die energiediskussion in der schweiz, an die diskussionen in der eu über die entwicklung nach 2012 (bsp. eingliederung des luftverkehrs in das emissionshandelssystem) usw.
    meiner meinung nach geht die aktuelle intensität der thematik über bisheriges hinaus und wird nicht mit dem nächsten schnee, der vielleicht doch noch kommt, abbrechen. die menschheit und das ist das entscheidende, scheint endlich den ernst der lage wahrzunehmen. dies ist mein eindruck.

    ich glaube – um zwei beispiele anzugeben – sind dies doch wichtigere aktuelle erscheinungen zu diesem thema, als was die drs3-redaktion oder der weltwoche-auto-journi denkt.

    hihi, schon gut, ich erhebe keinen anspruch auf allgemeine relevanz. aber ich lese gerne Deinen blog, wenn Du über die wirklich relevanten themen schreibst. 😉

    keine ahnung, was du hier wieder meinst. ich schrieb, dass ich es als wichtiger erachte, dass der klimawandel in der schweiz zum wahlkampfthema wird und auch an den finanzmärkten derart in der diskussion steht, als dass der drs3 oder weltwoche-artikel die meinung beeinflussen kann.

    und um mich zu verteidigen: sowohl weltwoche als auch drs3 erreichen ein breites publikum. es ist durchaus meinungsbildend, was in solchen medien publiziert wird.

    maginär

    ich finde nämlich, dass wir kanti-sursee-fritzen einer gehirnwäsche unterzogen wurden. in dislers «grenzen des wachstum»-lektionen, wird gar nicht in frage gestellt, ob klimaerwärmung gut oder schlecht ist.

    hardman bitte. ich wär übrigens (zum glück) nie bei disler.

    so irritierte es mich lange, dass sich nur eine partei mit diesem anliegen befasst. wenn es doch dermassen unbestritten schlecht ist, weshalb widmen sich denn nicht alle parteien diesem thema?

    die cvp hat es auch in ihr wahlkampf-programm aufgenommen. wären dann also mindestens drei parteien. die anderen werden auch nicht drum herum kommen, stellung zu beziehen.

    langsam werde ich zwar müde, aber ich antworte wieder einmal. aaalso: dem ganzen kontinent afrika geht es kurz gesagt beschissen. ein riesiger markt, gigantisches potential, das ist allen klar, trotzdem wird nur wenig dafür getan, dass es dem «schwarzen» kontinent besser geht.

    nur weil etwas nicht im parteiprogramm einer mitte-rechts partei zu finden ist, ist ein issue noch lange nicht ohne relevanz.

    wo ist der zusammenhang? wer muss was unternehmen?
    was hat das thema mit der schweizerischen parteipolitik zu tun? kritisierst du etwa – wenn wir schon mal die zusammenhänge aussen vor lassen – dass die sps sich heute gegen den neubau von kernkraftwerken ausgesprochen hat?

  7. Interpretationsversuch
    Auch wenn die Diskussion aus der Sicht von Unbeteiligten (kann man das bei diesem Thema überhaupt sein?) ein wenig springt, glaube ich doch, die beiden Standpunkte von retinho und amade.ch herauszuschälen.
    Amadé meint, dass Radio und Weltwoche (u.a.) das Thema herunterspielen, vgl. aktuelle Beispiele. Durch die Reichweite wird sehr vielen dumben Medienkonsumenten dies eingetrichtert, obschon die Situation eine ganz andere ist.
    Reto hingegen betrachtet andere Beispiele aus aktuellen News und schliesst daraus:

    die menschheit und das ist das entscheidende, scheint endlich den ernst der lage wahrzunehmen.

    Womit die «Gegensteuer» einiger Medien nicht mehr negativ wirke.

    Nun ja, für den einzelnen Bürger (und in so kleinen Einheiten ist er mit dem Weltwoche-Leser und dem DRS3-Hörer gleichzusetzen) sind die Probleme solange fern, wie sie ihn nicht persönlich betreffen. Wenn nun das Medium, welches ihn erreicht, die Lage herunterspielt, lässt man den Verursacher gewähren. So abstrakte Gebilde wie Wahlen und Finanzmärkte haben noch keinen direkten Einfluss auf den Klimawandel. Ein (Sonntags-)Fahrverbot in Oberitalien hingegen sensibilisiert den kleinen Mann – aber nur, und dies betone ich, in ausreichendem Masse, sprich zB jeden Sonntag. Es muss wehtun, damit sich was bewegt. Wischiwaschi «da oben in Bern» bringt der Erde nämlich einen Pfifferling.

    Wenn so radikale Dinge wie Roadpricing, 3-Franken-Benzin oder häufige Fahrverbote (oder Massnahmen, die andere Lebensbereiche betreffen) kämen, ich würde dies schlucken. Und die Weltwoche und DRS3 sollten vielmehr den Goodwill dafür schaffen.

    Jetzt ists auch noch gerade ein Statement geworden… 😉

  8. medieneinfluss auf meinungsbildung
    die meisten leute sind immer noch der meinung, dass es zum thema «existenz und ursache der klimaerwärmung» eine wissenschaftliche auseinandersetzung gibt, d.h. dass ein grosser teil der wissenschaftler die meinung vertritt, dass die klimaerwärmung entweder nicht existiert oder nicht menschgemacht ist. das ist eine absurde haltung, die eine folge einer falsch verstandenen fairness seitens der medien ist. also ist die existenz und ursache der klimaerwärmung kein allgemeinwissen. q.e.d.

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