mein führer – the truly truest truth about adolf hitler

ich hab› den film als premiere am donnerstag gesehen, mit einem review wollte ich doch noch ein bisschen warten. nun ist lkm aber so begeistert, dass ich fast einen «antwort-bericht» schreiben muss. ich hab mal die englische version als titel gewählt, weil truly truest truth noch etwas witziger ist als wirklich wahrste wahrheit.

also, zum film. ums kurz zu machen: eine komödie ist das nicht. jedenfalls keine, in der man wirklich lachen muss. es gibt vielleicht zwei drei szenen, wo man sich ein schmunzeln nicht verkneifen kann. nichts gegen die schauspieler, die sind nämlich brilliant. helge schneider ist hitler in seinen traurigen, in seinen fröhlichen und in seinen verrückten momenten. und er ist dies sehr überzeugend. auch ulrich mühe gibt sich dieselbe und verkörpert den jüdischen schauspieler adolf grünbaum durchaus glaubhaft. er soll dem gebrochenen führer beibringen, wie dieser seine rede im berliner lustgarten überzeugend rüberbringen kann. klar, dass hitler anfänglich nicht sonderlich begeistert ist, dass man ihm ausgerechnet einen juden zur seite stellt. doch nach und nach öffnet sich der diktator und zeigt seine verletzliche seite. bei levy ist hitler ein ängstlicher bettnässer, der von seinem vater geschlagen wurde. doch was soll man, etwa darüber lachen? das ist doch eher traurig. nicht einmal die errektionsstörungen vermögen den massenmörder zur komischen figur zu machen.

nein, ich kann es nicht. dabei hätte ich es so gerne getan. dem schweizer dani levy kann ich leider nicht zum mutigen versuch, über hitler eine komödie zu drehen gratulieren. denn der versuch ist derart kläglich gescheitert, dass die komödie genau umgekehrt wie intendiert wirkt. sie lässt uns über adolf hitler nachdenken anstatt sich wirklich über ihn lustig zu machen. stellenweise werden einige zuseher wohl sogar mitleid empfunden haben. klar gibt es einige momente, wo gängige gerüchte über hitler und seine mitarbeiter eingestreut werden: goebbels, der ein frauenheld gewesen sein soll, steckt einer hübschen dame seine nummer zu. für diese jokes müsste man wohl etwas mehr über hitler wissen, aber selbst dann ist der film nicht wirklich zum lachen. eher zum heulen. schade.

17 Antworten auf „mein führer – the truly truest truth about adolf hitler“

  1. cheer up
    eine komödie ist das nicht. jedenfalls keine, in der man wirklich lachen muss.
    das kinopublikum in meiner vorstellung war anderer meinung. cheer up.

    doch was soll man, etwa darüber lachen?

    ja.

    das ist doch eher traurig.

    na und? ist das ein grund, nicht darüber zu lachen?

    sie lässt uns über adolf hitler nachdenken

    weshalb soll das etwas schlechtes sein?

    stellenweise werden einige zuseher wohl sogar mitleid empfunden haben.

    und was ist daran schlecht?

    du solltest dich vor deiner vorstellung befreien, dass hitler mehr als nur ein normaler mensch war. diese erkenntnis würde nämlich auch dem hitlerkult der neonazis entgegenwirken. solange man mit hitler kein mitleid haben darf, stellt man ihn über andere menschen. das ist eine beschissene idee.

  2. hitler ein normaler mensch?
    eine komödie ist das nicht. jedenfalls keine, in der man wirklich lachen muss.

    das kinopublikum in meiner vorstellung war anderer meinung. cheer up.

    tja, wenn Du ein bisschen im net surfst wirst Du merken, dass «meine» kinosäle definitiv in der überzahl sind. der film ist gut gemacht, die schauspieler sind top, die story ist nicht schlecht, aber lustig ist das nicht.

    solange man mit hitler kein mitleid haben darf, stellt man ihn über andere menschen. das ist eine beschissene idee.

    aaalso, ich glaube, Du interpretierst da in die falsche richtung. ich finde es nicht grundsätzlich falsch, hitler als bemitleidungswürdige kreatur darzustellen. allerdings löst das beim zuseher (in der regel) ein beklemmendes und kein fröhliches gefühl aus. inderuntergang konnte man auch mitleid empfinden, dort machte das aber sinn. in einer komödie finde ich es unpassend. dann finde ich hitlers figur viel zu facettenreich und sogar einfühlsam. in einer satire lebt der witz meist von übertreibung von tatsachen und einer prise erfindung neuer «tatsachen». dem wird in levys film zuwenig rechnung getragen. alles in allem reicht es für einen komischen film nicht aus, von a bis z von der skurilität zu zehren, die davon ausgeht, dass hitler einen jüdischen «schauspiellehrer» zur seite gestellt bekommt. um noch etwas positives zu sagen: die völlig übertriebene heil-hitler-grüsserei wird mir als recht komisch in erinnerung bleiben. und: nie würde ich hitlerüber andere menschen stellen. vielmehr passt er in eine reihe von wahnsinnigen idioten wie stalin und mao.

    freudscher verseher, äh, verschreiber?

    korrigiert.

  3. normalität
    ich finde nicht, dass es eine definiton von normalität gibt. aus medizinischer sicht dürfte es wohl klar sein, dass hitler krank war, dazu höchstwahrscheinlich drogensüchtig. also nicht normal. dass hitler nicht das personifiziert böse war, wie man es gern möchte, ist für mich sowieso klar. eine komödie über eine der schrecklichsten zeiten, die die menschheitsgeschichte je gesehen hat, ist schon per se ein schwieriges unterfangen.

    ich kann einfach nicht lachen über sachen wie bettnässen oder als kind vom vater geschlagen werden. der film trägt für mich eher dazu bei zu verstehen, wie hitler zu dem hitler geworden ist. komisch finde ich es nicht. auch die figur grünbaum, in welcher der innere konflikt zwischen dem drang sich und seine familie zu retten und dem drang, die welt von hitler zu befreien wunderbar dargestellt ist, ist interessant und tragisch, aber nicht komisch. ich hätte weinen können, aber nicht lachen…

  4. newsflash
    aber lustig ist das nicht.
    doch, der film ist lustig. das problem ist, dass du verkrampft bist. und mit dir ein grossteil der deutschen. oh nein, über hitler darf man doch nicht lachen! bah.

    allerdings löst das beim zuseher (in der regel) ein beklemmendes und kein fröhliches gefühl aus

    siehe oben. du solltest dich ganz einfach ein bisschen entspannen.

    ich finde nicht, dass es eine definiton von normalität gibt. aus medizinischer sicht dürfte es wohl klar sein, dass hitler krank war, dazu höchstwahrscheinlich drogensüchtig.

    möglich, aber für mein argument völlig irrelevant. ich meine nicht, dass hitler «geistig normal» war, sondern (wie geschrieben), dass er ein «normaler mensch» war – im sinne von «wenn man ihn mit einem messer sticht, kommt blut raus.»

    eine komödie über eine der schrecklichsten zeiten, die die menschheitsgeschichte je gesehen hat, ist schon per se ein schwieriges unterfangen.

    deshalb wurde die vor der hier diskutierten letzte wirklich passende komödie auch ganz zu beginn des zweiten weltkriegs gedreht. aber langsam sollten wir diese kollektive blockade etwas abbauen können, nicht? kim jong il ist auch ein schrecklicher diktator, der sein ganzes volk aushungern lässt. deshalb ist Team America: World Police trotzdem ein verdammt lustiger film. dass man über hitler lacht macht seine taten nicht weniger schrecklich, es macht bloss ihn weniger wichtig.

    ich kann einfach nicht lachen über sachen wie bettnässen oder als kind vom vater geschlagen werden.

    das waren auch nicht lustige szenen. newsflash, der film enthält nicht nur lustige, sondern auch ernste momente. lustig ist, wie hitler mitten in der nacht ein neues nachthemd und eine suppe verlangt, und dadurch eine kleine kettenreaktion lostritt, die eine ganze kette von leuten aus dem bett scheucht.

    waren all die formular-szenen nicht lustig? und dann die szene, in der hitler ein formular abschafft? oder hitlers schnauz? hitler im trainer bei atemübungen? wie er mitten in der naacht aus dem fenster klettert und fast seinen hund erwürgt («brav!»)? wer da nicht lachen kann sollte das problem nicht beim film suchen.


  5. doch, der film ist lustig. das problem ist, dass du verkrampft bist. und mit dir ein grossteil der deutschen. oh nein, über hitler darf man doch nicht lachen! bah.
    oh, ich bin verkrampft. wusste nicht, dass Du einen med.-titel hast, sorry. 🙂 nö, bin überhaupt nicht verkrampft. und wenn ich nicht über hitler hätte lachen wollen, hätte ich mir den film nicht angeschaut. normalerweise finde ich sehr viele komödien lustig, kann zumindest darüber schmunzeln. diese hier hat mich aber nicht in einen fröhlichen, sondern in einen nachdenklichen zustand versetzt.

    natürlich war die formularszene lustig. ich habe ja auch nie abestritten, dass es komische momenten im film gab. aber die waren nicht häufiger als bei die hard 3 oder so. von einer komödie ewarte ich dahingehend mehr.

    wer da nicht lachen kann sollte das problem nicht beim film suchen.

    oh, come on. nicht jeder hat denselben humor. und wie gesagt: wenn ich mir die reviews auf dem netz so ansehe, bist Du eher einer, der mit aller gewalt versucht, einen film lustig zu finden, den sonst niemand lustig findet.

  6. absurde idee
    oh, ich bin verkrampft. wusste nicht, dass Du einen med.-titel hast, sorry.
    wusste nicht, dass man einen med-titel braucht, um das rauszufinden. vor allem nicht, wenns so offensichtlich ist wie bei dir. ausserdem: netter ad-hominem-angriff.

    diese hier hat mich aber nicht in einen fröhlichen, sondern in einen nachdenklichen zustand versetzt.

    damit stellen sich zwei fragen:
    1) lags an dir oder am film?
    2) ist das überhaupt etwas negatives?

    wer da nicht lachen kann sollte das problem nicht beim film suchen.

    oh, come on. nicht jeder hat denselben humor.

    weshalb schreibst du «oh, come on» als ob du meine aussage widerlegen wolltest, und bestätigst dann mit dem nächsten satz meine aussage?

    und wie gesagt: wenn ich mir die reviews auf dem netz so ansehe, bist Du eher einer, der mit aller gewalt versucht, einen film lustig zu finden, den sonst niemand lustig findet.

    haha, netter versuch. ich glaube, du solltest die reviews nochmals durchlesen. die wenigstens reviews – insbesondere aus deutschland – tönen nach «nicht lustig» – das fazit ist eher «darf man nicht lustig finden». auch dein eigener beitrag und die nachfolgenden kommentare tönen sehr danach.

    und wie gesagt, in meiner vorstellung fanden so ziemlich alle den film lustig, gemessen am gelächter. vermutlich ist das problem einfach, dass vor allem die intellektuelleren leute angst davor haben, so einen film lustig zu finden. genau diese leute schreiben dann auch die reviews.

    zuletzt muss ich sagen, dass ich wirklich nicht verstehe, wie du mir unterstellen kannst, dass ich den film «mit gewalt» lustig finden will. das ist eine ziemlich absurde idee. was für ein motiv dafür sollte ich haben? ich kann verstehen, dass du den film nicht lustig finden willst, aber wieso sollte ich ihn lustig finden wollen?

    btw, zur erinnerung: in meinem eigenen review schreibe ich:

    Nicht immer lustig, aber oft; und immer spanned. Empfehlenswert.

    Du schreibst:

    nun ist lkm aber so begeistert, (…)

    Mein fazit zum film als «begeistert» zu bezichnen ist nachgerade lächerlich. Das zeigt, dass deine eigene wahrnehmung ziemlich verschoben ist.

  7. mea culpa
    ich gebe zu: ich finde so gut wie keine (und das stimmt wirklich) komödie lustig. ich habe wohl einfach keinen humor. oder ich bin verkrampft 😉 für die fünf lustigste filme, die ich je gesehen habe müsste ich wohl einige zeit nachdenken…

  8. raus damit!
    für die fünf lustigste filme, die ich je gesehen habe müsste ich wohl einige zeit nachdenken…
    sind dir unterdessen schon welche in den sinn gekommen? und sag jetzt nicht «Schokolade zum Frühstück» 🙂

  9. man darf
    das fazit ist eher «darf man nicht lustig finden». auch dein eigener beitrag und die nachfolgenden kommentare tönen sehr danach.
    doch, ich finde schon, dass man den film lustig finden dürfte, wenn er lustig wäre. glaub mir, es gibt wenig leute, die so unbeeinflusst wie ich in den kinosaal sitzen. mir ist es egal, was die kritiker schreiben, wenn mich der film interessiert, sehe ich ihn mir an. über «mein führer…» wusste ich nur, dass es eine komödie sei, in welcher helge schneider hitler spiele und dass sie von dani levy sei. ich überlege mir während dem film auch nicht, ob ein lacher jetzt politisch korrekt wäre, sondern lache dann, wenn ich es lustig finde, und das war bei diesem film eben sehr selten.

    und im vergleich zu mir warst Du durchaus begeistert, finde ich.

    ich kann verstehen, dass du den film nicht lustig finden willst, aber wieso sollte ich ihn lustig finden wollen?

    das ist lustig, das gegenteil ist doch der fall. ich wollte den film vielleicht sogar lustig finden, aber er brachte mich nicht zum lachen. warum Du den film lustig finden wollen solltest ist mir auch nicht klar. trotzdem werde ich das gefühl nicht los, dass es so ist.

  10. glauben
    glaub mir, es gibt wenig leute, die so unbeeinflusst wie ich in den kinosaal sitzen
    ich glaube dir, dass du das glaubst; nicht aber, dass es stimmt 😛

  11. oder…
    dann glaubst Du eben was falsches.
    du. sich selbst zu beurteilen ist ja immer etwas fehleranfällig. aber das macht nichts, es ist der glaube, der zählt 😛

  12. stimmt.
    du. sich selbst zu beurteilen ist ja immer etwas fehleranfällig. aber das macht nichts, es ist der glaube, der zählt.
    stimmt. schliesslich glaubst Du ja auch, Du hättest den film lustig gefunden. 😛

  13. ehm…
    die sinnlosigkeit deiner antwort ist so immens, dass ich zum schluss komme, dass du einen witz gemacht hast, der allerdings qualitativ noch weit unter dem schlechtesten witz des oben genannten filmes anzusiedeln ist 😛

  14. siehst Du?!
    die sinnlosigkeit deiner antwort ist so immens, dass ich zum schluss komme, dass du einen witz gemacht hast, der allerdings qualitativ noch weit unter dem schlechtesten witz des oben genannten filmes anzusiedeln ist 😛
    siehst Du, ich kann noch jetzt über meinen grossartigen joke lachen! 🙂 ich glaube, Du bist etwas verkrampft und solltest wohl lockerer werden. 😉

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