babel

einen film mit brad pitt schaut man sich an. der mann hat (mit ganz wenigen ausnahmen) ein vorzügliches gespühr für gute drehbücher und starke rollen. inbabel ist seine rolle ziemlich unwichtig, der film deswegen aber keineswegs schlecht. alejandro gonzález iñárritu versucht, gleich 4 geschichten gleichzeitig zu erzählen. facts sieht darin eine parabel über schuld, sühne und tod. ich sah eher die zwischenmenschliche kommunikation als hauptaugenmerk. oft wird viel geredet, verstanden werden die wenigsten.

die vier geschichten:
– zwei marokkanische buben sollen eine ziegenherde mit einem gewehr bewachen. stattdessen prüfen sie dessen genauigkeit, zielen auf einen bus und treffen eine darin sitzende touristin.
– eine illegal in die usa eingewanderte mexicanerin ist die nanny zweier us-kids. die hochzeit ihres sohnes in mexico will sie trotzdem nicht verpassen und verlässt mit den beiden kindern das land.
– eine taubstumme pubertierende japanerin nagt am tod ihrer mutter und kämpft gleichzeitig mit der akzeptanz beim anderen geschlecht.
– ein us-ehepar fährt nach marokko, um dort «allein» zu sein. stattdessen verletzt sich die frau im bus sitzend schwer und wird in einem dorf in der wüste behelfsmässig medizinisch versorgt.


der wahre star von /babel:/ rinko kikuchi

babel ist also nicht wegen, sondern trotz brad pitt ein sehenswerter film. iñárritu verwebt die vier geschichten mit teils etwas fragwürdigen mitteln, was dem film aber auch nicht entscheidend schaden kann. die einzelnen schauspieler sind dazu einfach zu überzeugend. vor allem rinko kikuchi und gael garcia bernal spielen sich die seele aus dem leib. facts meint übrigens als fazit schlicht: ein meisterwerk. da schliesse ich mich zu… sagen wir 80% an. 😉

5 Antworten auf „babel“

  1. gesehen?
    jesus fucking christ, was für ein deprimierender film.
    sagst Du das nach dem lesen meines kurzreviews oder nachdem Du den film wirklich gesehen hast. ich tippe mal stark auf zweiteres. in der tat, gerade optimistisch stimmt der film nicht. und doch ist er vor allem von den bildern her sehr schön.

    mir hat der film vor allem gesagt, dass wir noch viel zu lernen haben, wenn wir uns gegenseitig verstehen möchten.

  2. klar.
    sagst Du das nach dem lesen meines kurzreviews oder nachdem Du den film wirklich gesehen hast. ich tippe mal stark auf zweiteres.
    ja, zweiteres natürlich. ich sage nicht, dass der film schlecht ist. es ist ein fantastischer film. auf die gleiche art, wie mike tyson ein fantastischer boxer ist: obwohl er fantastisch ist, möchte ich mir nicht 142 minuten lang von ihm die fresse polieren lassen.

    ah ja:

    facts sieht darin eine parabel über schuld, sühne und tod

    was für eine absurde interpretation des filmes. der titel ist «babel.» schon in den ersten paar sekunden vom film wird man von einem stimmengewirr in allen sprachen empfangen. in fast jeder einzelnen szene vom film gibts ein missverständnis. wie kann man bloss auf die idee kommen, dass der film über irgend etwasanderes als über gegenseitiges verständnis und die schwierigkeit desselben sein kann?

  3. btw
    noch was:

    eine taubstumme pubertierende japanerin nagt am tod ihrer mutter

    müsste es nicht heissen, dass der tod ihrer mutter an ihr nagt? das umgekehrte wirkt etwas… morbid.

  4. right
    müsste es nicht heissen, dass der tod ihrer mutter an ihr nagt? das umgekehrte wirkt etwas… morbid.
    stimmt. das werde ich korrigieren.

    in fast jeder einzelnen szene vom film gibts ein missverständnis.

    das dachte ich eben auch. es geht nach meiner interpretation viel mehr um kommunikation, die funktioniert oder eben nicht. im film funktioniert sie so gut wie nie, was mir den schluss nahe legte, dass wir auf dem extrem weiten weg zum weltfrieden das kommunikationsproblem zuoberst auf die agenda setzen müssten.

Schreiben Sie einen Kommentar zu lkm Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.