neuer viertausender in zermatt

ich glaub, die zermatter haben gleich mehrer schrauben locker. sie wollen das klein matterhorn auf 4000m aufstocken. ne, das ist kein witz, wär auch kein guter. nachdem es auf dem klein matterhorn endlich ein anständiges restaurant geben wird (bis ende 2007) soll obendrauf noch ein 117m hoher turm entstehen, der das nicht eben kleine berglein endlich mit dem 4000er-abzeichen adelt. vollkommener mist, finde ich.

der nzz-online-artikel dazu:

«Projekt Grössenwahn»

Aufstockung des Klein Matterhorns stösst bei Zermatter Gästen auf Ablehnung

Das Klein Matterhorn soll nach dem Willen der Zermatter Tourismusverantwortlichen zum Viertausender aufgestockt werden. Das Projekt eines 117 Meter hohen Turms mit Hotel und Restaurants auf dem Gipfel stösst bei vielen Zermatt-Gästen auf entschiedene Ablehnung.

Wer mit der Seilbahn schon einmal auf das Klein Matterhorn gefahren ist, weiss, dass die Ankunft dort oben auf 3883 Metern über Meer nicht gerade zum Höhenrausch führt. Durch einen dunklen Gang gelangt man aufs Plateau und zu einem kleinen Restaurant, das wenig zum längeren Verweilen einlädt, so wie auch der Geruch der Chemikalien-WCs einen bald an die frische Luft drängt.

Nun soll nach dem Willen der Zermatter Tourismus-Verantwortlichen alles anders werden. In einer ersten Etappe, für die bereits das Baugesuch eingereicht wurde, sollen auf dem Gipfel eine Cafeteria mit bis zu 70 Plätzen, eine Bergsteigerunterkunft sowie ein direkter Zugang zum Gletscherpalast gebaut werden.

Viertausender für Sandalenträger

Nach diesem Umbau, der bis Ende 2007 beendet sein sollte, wird es aber visionär. Mittels einer Pyramide und einer Aussichtsplattform 117 Meter über dem Gipfel soll auch das Klein Matterhorn endlich zu einem Viertausender werden, ein Viertausender, der sich dank Lift und Aussichtsplattform zudem mit Sandalen und Turnschuhen erklimmen lässt.

Hinter dem ambitiösen Projekt der Zermatt Bergbahnen, das zu Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich führen dürfte, steht der Zermatter Künstler Heinz Julen, der den Bau eine Hommage an die Bergwelt nennt, ein Ort, der zum «Gipfel grosser Träume» werden soll.

Für viele ein Albtraum

Anderen verursacht das Projekt eher Albträume. Seitdem Zermatt Tourismus das Bauvorhaben in diesem Frühsommer angekündigt hat, wimmelt es auf der Internet-Gästeplattform von entrüsteten Zuschriften aufgebrachter Gäste. «Projekt Grössenwahn» ist noch eine der freundlicheren Bezeichnungen für die Pyramide, die das Klein Matterhorn zu einem weiteren Markenzeichen der Schweiz machen sollte.

Für Kopfschütteln bei einigen Zermatt-Insidern sorgt zudem der Name Heinz Julen, dessen «Into the Hotel» jahrelang als Bauruine über dem Dorf thronte. Unverständlich sei es, dass es nach diesem Flop dem gleichen Initianten wiederum gelinge, einen grossen Teil der Bevölkerung hinter sich zu scharen, wettert ein langjähriger Zermatter Gast auf der Internet-Plattform.

Genervte Sommergäste

Genervt zeigen sich vor allem viele Sommergäste, die schon jetzt unter dem Baulärm im Dorf und dem pausenlosen Geknatter der Helikopter leiden. Viele langjährige Gäste drohen offen damit, dass sie Zermatt den Rücken kehren werden, falls der «Turm zu Babel» wirklich realisiert werden sollte. Und dem Zermatter Pfarrer wird ironisch empfohlen, bei der Einweihung des Bauwerks doch gleich eine Predigt zum Thema «Tanz um das Goldene Kalb» zu halten.

Bei Zermatt Tourismus gibt man sich gelassen. Tourismus-Sprecherin Eva Flatau erinnert daran, dass der Bau der Gornergratbahn vor über 100 Jahren auch zu zahlreichen harschen Reaktionen geführt hat. Und so, wie man sich heute an das Gornergrat gewöhnt habe, werde man sich dereinst auch an die Klein-Matterhorn-Pyramide gewöhnen.

Verhaltene Stimmung im Dorf

Allerdings muss Flatau einräumen, dass auch im Dorf die Stimmung für das gigantische Projekt noch eher verhalten ist. Man stehe aber am Anfang einer Diskussion.

In diese Diskussion werden sich mit Sicherheit auch die Naturschützer einbringen. «Erschreckend und irritierend» nennt die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) das Klein-Matterhorn-Projekt und warnt mit Blick auf andere Projekte in Davos oder auf der Laxeralp vor einem unsinnigen «Turmwettkampf» in den Schweizer Alpen.

Für SL-Geschäftsleiter Raimund Rodewald sind die gesetzlichen Grundlagen für die Baubewilligung höchst fraglich. So sei unklar, wie eine Bauzone auf dem Gipfel des Klein Matterhorns begründet werden soll. Auch eine Standortgebundenheit für ein derartig grosses Projekt könne nicht festgestellt werden.

2 Antworten auf „neuer viertausender in zermatt“

  1. Völliger Käsemist!
    Wenn ich die Arme hochhalte, bin ich auch zwei Meter zehn. Das ist aber anstrengend, da sind ja die Komplexe über ein paar fehlende cm noch einfacher auszuhalten 😉

    Dort oben kesselt eine Boeing ins Haus und hats noch nicht mal extra gemacht!

    Und wenn der Permafrost auch mal dort oben bröckelt, haben wir den Salat, bzw. den schiefen Turm von Zermatt. Möge er dann einstürzen und der Schutt die Initianten am Kopf treffen, die merken das eh nicht mehr…

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