montoya muss in der formel 1 bleiben, weil…

ok, ich geb’s zu, die liste mit den 6 gründen, warum montoya bleiben soll, war die idee von automotorundsport.de. aber was soll’s die liste ist cool. und als fan muss ich sie hier einfach posten! enjoy!

Natürlich fährt er seinen Teamkollegen zu oft in die Kiste. Natürlich ist seine Klappe größer als seine Leistung, und vermutlich wird Juan Pablo Montoya niemals Weltmeister. Na Und? Wir haben gute Gründe gesammelt, warum der Formel 1-Zirkus auf fast jeden verzichten kann, aber nicht auf Montoya.

1. Das Überholtier

So eine Zweikampfstärke hat der GP-Zirkus noch nicht erlebt. Fahrer, die keinen vorbeilassen, Maurer, Blocker, Cattenagio-Drifter gab es immer schon, aber keinen, der fast immer einen Weg findet, vorbeizukommen. Schon bei seinem dritten Formel 1-Rennen 2001 ließ er den übermächtigen Schuminator hinter sich. Das Gesetz, dass man für ein gelungenes Überholmanöver die bessere Innenlinie benötigt, setzte der Mann aus Bogota außer Kraft. 2004 überrumpelte Montoya Michael Schumacher in der Busstopp-Schikane auf der Außenbahn. Allein in seinen ersten zwei Formel 1-Jahren lieferte sich Montoya zehn beinharte Zweikämpfe mit Schumacher. Das Duell ging übrigens untentschieden 5:5 aus.

2. Der Kämpfer

Die untersetzte Gestalt, die an einen Bullterrier erinnert, ist kein Zufall. Montoya ist ein Kämpfer, einer der niemals locker lässt. Egal, ob das Auto nicht so richtig will oder schon zwei Räder auf dem Gras sind, alles kein Grund, nicht voll auf dem Gas zu bleiben und die Position zu halten. Montoya hat eine außergewöhnliche Fahrzeugbeherrschung. Als Michael Schumacher im Frühjahr in Australien auf die Wiese rodelt, klatschte der Ferrari in die Mauer. Montoya machte den gleichen Fehler und fand zurück auf die Straße.

3. Der Fehlbare

Montoya ist ein Fahrer vom alten Schlag. Entgegen all der Retorten-Piloten, die nahezu emotionslos und perfekt ihr Programm abspulen, liegen Genie und Blödsinn beim Kolumbianer noch herrlich nah beieinander. Wer boxt schon in Indianapolis gleich zwei Mal seinen Teamkollegen von der Piste? Wer knallt schon im Tunnel in Monte Carlo beim Aufwärmen der Reifen hinter dem Safetycar seinem Vordermann hinten drauf, und wer dreht sich schon in Australien in der Aufwärmrunde? Nur Montoya! Wo der Kolumbianer ist, ist immer was geboten. Ausgerechnet Ron Dennis forderte kürzlich wie sonst immer Bernie Ecclestone, die Formel 1 müsse wieder mehr Charakterköpfe haben. Lieber Bernie, lieber Ron, bitte geht an Euer Sparbuch, damit ihr Montoya aus den Staaten zurückkaufen könnt.

4. Der Vorlaute

In Zeiten, wo alle Formel 1-Fahrer eine zehnjährige Ausbildung im diplomatischen Chor des auswärtigen Amtes abgeleistet zu haben scheinen, ist Montoya ein Licht in der Dunkelheit. Mag sein, dass kleingeistige und sponsorenhörige Teamchefs vorzugsweise Abmahnungen an Fahrer schreiben, wenn diese zugeben, dass sie ihr Auto nicht aus Umweltbewusstsein vorzeitig am Streckenrand geparkt haben, Montoya interessiert das wenig. Wenn der Südamerikaner erst mal in Rage ist, hält ihn nichts mehr auf. Erfrischend, wie er seine Chefs bei Williams beschimpfte, als diese vermeintlich in einem Rennen Ralf Schumacher bevorzugten. Herrlich aufmüpfig, wie er seinem Ärger Luft machte, als McLaren Kimi Räikkönen in Australien bevorzugte. Kein Mensch behauptet, dass Montoya immer im Recht ist, aber wenigstens sagt er in einer Welt voller Duckmäuser, was er denkt.

5. Der Publikumsliebling

Bei der englischen Presse hatte Montoya seit jeher ein Stein im Brett, weil er regelmäßig dem übermächtigen Teutonen Schumacher die Stirn bot. Doch auch die Fans lieben den extrovertierten Kolumbianer. In der Nascar-Serie ist er vor allem deshalb so willkommen, weil sich die Veranstalter zehntausende Latinos auf den Tribünen erhoffen. Kaum eine Rennstrecke, und ist sie auch noch so weit vom nördlichsten Land Südamerikas entfernt, wo nicht die herrlich rot-blau-gelben Fahnen wehen. Der feurige Montoya brachte auch vielen weiblichen Wesen die Formel 1 näher. Wir räumen allerdings ein, dass nicht alle Damen, die das Privileg hatten, ihn persönlich kennen zu lernen, auch anschließend noch begeistert waren. Dass Montoya jedem Gridgirl nachstellt, das nicht schnell genug über den Fangzaun klettert, ist allerdings schamlos übertrieben. Es war höchstens jedes zweite.

6. Die Ehefrau

Was wird sie uns fehlen. Wenn die langbeinige Frau aus Medellin ins Fahrelager kam, ging die Sonne auf. Connie Montoya, geborene Freydel, hat nicht nur ein umwerfendes Lächeln, fantastisch funkelnde braune Augen und niedliche Sommersprossen, sie hat auch was in der Birne. Die studierte Juristin ist daher ein wohltuender Kontrast zu vielen angehübschten Dummchen, die durchs Fahrerlager stöckeln und noch nach dem passenden Setup für ihre Manolo Blanics [sic!] suchen. Gut, wir geben zu, auch Connie hat sich vor ein paar Jahren den Hubraum vergrößern lassen, doch in diesem Fall halten wir es wie der große zeitgenössische Philosoph Dieter Nur [sic!]: «Kann ja sein, dass sie nicht echt sind, aber sie sind da.»

7 Antworten auf „montoya muss in der formel 1 bleiben, weil…“

  1. Naja…
    Wenn es nur die Roboter sind, die Rennen gewinnen, dann werden die Teams wohl auch weiterhin Roboter einstellen. Irgendwie scheint mir nicht, dass Montoya wirklich Erfolg hatte in der F1.

  2. angekommen
    würde das heissen, dass wir beide auch ganz tolle rennfahrer wären?
    exactement! 😀

    das wäre zu prüfen, hm?

    Du hast es ja schon bewiesen!

    Irgendwie scheint mir nicht, dass Montoya wirklich Erfolg hatte in der F1.

    Davon gibts eine ganze Menge im Feld. Lieber ein erfolgsarmer Fighter als ein erfolgloser Roboter.

  3. no robots, please
    naja, ganz so einfach ist das nicht. die rennen zu gewinnen ist sicher wichtig. montoya hat letzte saison 3 rennen gewonnen. schumacher hat nur einmal gewonnen, und das war zudem das pneurennen von indianapolis… auch fisichella hat nur einmal gewonnen und zwar beim startrennen in melbourne. montoya hatte also durchaus seine erfolge.

    es gilt aber auch andere faktoren zu beachten. montoya war der einzige fahrer, der in den usa auf breite unterstützung hoffen konnte. schliesslich war er dort ja auch champ car meister. die usa ist für die formel 1 ein nicht zu unterschätzender markt.

    seine schon fast sprichwörtliche überholkompetenz (automotorundsport: «das überholtier») ist legendär. wenn überholmanöver nur noch an den boxen (so wie bei ferrari meistens) stattfinden, wird der sport für die zuschauer langweilig. es sinken die einschaltquoten und die einnahmen der gp-veranstalter.

  4. die erfolge von montoya
    Ja, Amadé, wir haben schon manche Stunden(?) über diesen lustigen Montoya diskutiert, und ich möchte hier einfach kurz seine Leistung relativieren.

    Unbestritten war er spektakulär, er konnte gut überholen und war eine Lichtgestalt in der sonst so grauen Formel1-Welt.
    Aber was seine Leistung angeht… du sagst er hatte durchaus seine Erfolge (z.B. 3 Siege letzte Saison). Fakt ist dass er letzte Saison im klar schnellsten Auto sass, gegen seinen Teamkollegen keinen Stich hatte (Kimi hatte am Schluss beinahe doppelt so viele Punkte), sogar Schumacher im Schrott-Ferrari mehr Punkte sammelte und der Konstrukteurs-Titel nur wegen Montoya’s «racing» an Renault ging. Ich habe mich gewundert, warum sie ihn nicht schon Ende letzter Saison rausgeschmissen haben, andere hätten es getan.
    Ich stufe Montoya ungefähr auf der gleichen Klasse wie Fisicella, Barricello usw. ein.

    Aber wie gesagt, es war halt einfach schön anzuschauen, wenn er fuhr. Und deshalb bin ich auch ein bisschen traurig, dass er gehen muss (und natürlich auch nicht zuletzt wegen der Diskussionen mit dir). Aber es ist jedenfalls verständlich, aufgrund seiner Leistung…

  5. pedro de la rosa
    ich denke, wir werden ende saison, wie gut montoya war. pedro de la rosa, der das auto so gut wie kein anderer kennt, wird vom team wohl ähnlich behandelt, wie juan pablo. die grösste schwäche bei montoya war nicht sein schlechtes punktekonto, sondern dass er das auto nicht wirklich schneller machen konnte. ich denke auch, dass kimi ihm da keine grosse hilfe war, weil beide einen sehr eigenen stil pflegen.

    ich stimme Dir zu, dass montoya letze saison mehr punkte hätte machen müssen. aber wenn kimi letztes jahr das schnellste auto hatte, und wenn er wirklich der schnellste fahrer ist, weshalb wurde dann nicht er weltmeister? die verbreitete meinung im kimi-land schweiz ist klar: er hatte einfach pech. ich sage: hatte er nicht. im gegensatz zu montoya ist der finne ein echter materialzerstörer. das wäre dann wieder eine stärke von montoya (übrigens auch von villeneuve): er geht sehr sorgsam mit dem material um. seine ausfälle gehen auf (teils dumme) fahrfehler zurück.

    immerhin sind wir uns einig, dass juan pablo montoya der formel 1 fehlen wird. 🙂

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