transamerica

kurz bevor stanley operativ endgültig zur frau werden soll, taucht die botschaft von einem unbekannten sohn auf. da ihm psychiaterin margaret unter diesen umständen die operation verweigert, fliegt er kurzerhand nach nyc und holt seinen sohn. allerdings sagt sie (und hier wechseln wir das geschlecht) ihm nicht, dass sie sein vater ist. bree stellt sich als frau vor und toby scheint nichts zu ahnen. sie soll ihn quer durch amerika nach l.a. chauffieren, wo er bei seinem vater leben und pornostar werden möchte.

so krass und wirr das alles klingt, so ruhig wird die geschichte erzählt. es sind nicht die peinlichkeiten, die in anderen filmen zu häufigen lacher animiern sollen, die hier im zentrum stehen. vielmehr steht die beziehung brees zu ihrem sohn im fokus. die transsexualität wird von der gesellschaft noch immer geächtet, wie dieser film eindrücklich zeigt. allerdings schafft es regisseur und drehbuchschreiber duncan tucker auch, ein nicht allzu desillusionierendes bild zu zeichnen. die hoffnung, dass bald alles besser wird ist omnipräsent und das hat nicht alleine mit der bevorstehenden operation zu tun. denn während diese physischer natur ist, stellt die akzeptanz seiner eltern die weit grössere hürde dar und rückt so das psychische element in den mittelpunkt.

daneben hat der film natürlich auch seine lustigen momente. allerdings würde ich ihn deswegen nicht in die schublade der amerikanischen komödien degradieren. denn die komischen szenen dienen meist nur zur temporären abschwächung der emotionalen spannung zwischen bree und toby. über die dauer des films kommen sie sich immer näher, obwohl bree ihm sein vatersein weiter verheimlicht. erst als sie bei brees eltern eintreffen, wird einiges klar…

felicity huffman gelingt als frau im mann eine perfekte darbietung. sie hätte den oscar (für welchen sie nominiert war) wohl doch eher verdient, als reese witherspoon. allerdings kann man das ja bei jeder oscarverleihung sagen. jedenfalls sieht sie in gewissen szenen so unweiblich aus, dass man ihr den «stanley» in ihr hundertprozentig abnimmt.

3 Antworten auf „transamerica“

  1. humor
    was ich wirklich mochte (und mich bei einem amerikanischen film ein wenig erstaunte) war der sehr trockene, manchmal schon fast sarkastische, humor brees.

    der film ist ungemein realistisch und nie unerträglich. wirklich ein guter film, momou.

  2. witz
    bei einem amerikanischen film ein wenig erstaunte
    tja, ist halt kein hollywoodfilm. also wird der mainstreamhumor abgelegt. ich denke, gerade weil er nicht so gewollt lustig ist, verliert er jede peinlichkeit, die solchen filmen normalerweise eigen ist.

    wirklich ein guter film, momou.

    gell!

  3. felicit-ations!
    bree stellt sich als frau vor und toby scheint nichts zu ahnen.
    Gratuliere, Toby! Und sowas will Pornostar werden… Aber irgendwo muss ja der Haken sein, sonst hiesse es «Leben» und verliefe anders…

    Trotz allem eine recht interessante Geschichte zu einem heiklen Thema.

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