walk the line

vielleicht hatten wir zu grosse erwartungen, vielleicht ist der film aber auch wirklich nicht sooo gut, wie alle kritiker meinen. johnny cashs leben war natürlich einiges länger als 136 minuten. um genau zu sein, es war 71,5 jahre lang. der film nimmt aber nur bezug, auf die spektakulärsten dieser über siebzig jahre.

joaquin phoenix mimt den ehrgeizigen countrysänger überzeugend, seine optische ähnlichkeit zu elvis ist aber eher hinderlich. dagegen wirken die gefühlsausbrüche des man in black wieder sehr real. der verlust seines bruders und der auch darin gründende zorn seines vaters begleiten ihn durch den im film gezeigten teil seines lebens.

irgendwie nervt es, dass er immer wieder amouröse angriffe auf die süsse june carter (reese witherspoon) unternimmt. dass diese ihn dann doch geheiratet hat, gibt dem eigenwilligen sänger recht.

der film hat auf jeden fall seine grossen momente, beispielsweise, als cash im folsom gefängnis vor versammeltem häftlingspublikum singt. oder auch der carter-songringof /fire./ erstaunlich auch, wie witherspoon und phoenix singen.

im grossen und ganzen hat mir der film aber weniger gut gefallen als der gut vergleichbare ray.
die grösste schwäche des filmes ist meines erachtens, dass viel zu wenig auf die texte der cash-songs eingegangen wird.

2 Antworten auf „walk the line“

  1. find ich auch
    so in der retrospektive finde ich, ist der film nicht so gut. weil immer etwas passieren muss, beschränkt sich ein grosser teil des films auf alkohol- und drogenexzesse sowie auf die obsession mit june carter. am ende hat man das bild eines mannes, der gerade versucht sein leben auf die reihe zu kriegen. wahrscheinlich weils unspektakulär ist, jedoch fände ich es extrem wichtig, wird die gesamte 2. lebenshälft ignoriert und mit der bemerkung : they raised children, recorded and wrote music, abgetan. gerade diese zeit hätte ich jedoch extrem wichtig gefunden, um die persönlichkeit beurteilen zu können. schade drum.

  2. living the dream
    aber so im nachhinein wird mir auch klar, weshalb die amis den film so gut finden. es ist vor allem der amerikanische traum, der von johnny cash unabsichtlich zelebriert wird. er hat nichts und kann nichts. ausser eben: singen. und obwohl es ihm überall an unterstützung fehlt, gelingt ihm doch der ganz grosse durchbruch.

    darauf fokussiert der film und das gefällt den amis. klar, die schauspieler sind gut. aber das sind sie in vielen filmen. die oscars müssten sie meiner meinung nicht unbedingt bekommen.

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