schwampel?

schwarz-gelb-grün? jamaica-koalition? das einzig gute an dieser spekulierten koalitionsvariante, dürfte der neue (und alte) aussenminister sein.

ich persönlich hoffe immer noch auf eine linkskoalition (also spd, grüne und linkspartei). mal sehen, wie der deutsche regierungskrimi weitergeht.

12 Antworten auf „schwampel?“

  1. rotrotgrün…
    rotrotgrün wirds nach der verteufelung der «kommunistischen» linkspartei wohl nicht geben. einem teil von mir täte es weh, wenn deutschland die chance endlich eine weibliche kanzlerin zu haben verpassen würde. deshalb mein tipp: grosse koalition mit merkel als kanzlerin 🙂

  2. ein glück hat es für schwarzgelb nicht gereicht. schröder hat sich gestern wirklich äußerst unterhaltsam in den medien präsentiert und mir das ende von rotgrün versüßt. mit der «pds/ml», wie müntefering zu sagen pflegt, wird es keine zusammenarbeit geben. darauf muss man noch ein paar jährchen hoffen. immerhin ist das anti-pds-dogma in den ostdeutschen bundesländern ja inzwischen ad acta gelegt (4 jahre tolerierung der rotgrünen minderheitsregierung in sachsen-anhalt, rot-rote regierungen in berlin und mecklenburg-vorpommern). im osten sind linke und cdu jetzt gleichauf mit jeweils einem knappen viertel der stimmen. von splitterpartei kann also nicht die rede sein. äußerst amüsant in diesem zusammenhang auch der kommentar von berlins regierendem bürgermeister wowereit, die pds sei nicht regierungsfähig. vielleicht sollte er nochmal nachsehen, mit wem er da in berlin eigentlich zusammen die landesregierung stellt 😉

  3. ironie?
    amade, rot-rot-grün? das ist aber nicht dein ernst?

    wie soll eine solche regierung die riesigen probleme deutschlands lösen können? ein weiterer rückschritt ins letzte jahrhundert und dies vom frühern wirtschaftsmotor europas. schade, stellt sich deutschland bsp. gegen die globalisierung, statt sich an die neuen gegebenheiten der welt anzupassen… die leittragenden werden unsere generation und die folgenden sein.

  4. omg wtf
    wie soll eine solche regierung die riesigen probleme deutschlands lösen können?
    was ist das für eine dämliche frage? ist dir wirklich nicht bewusst, dass
    1) die spd die partei war, die ernsthaft antisoziale reformen durchgeführt hat, und damit die eigene klientel verärgert hat?
    2) die union unter kohl während jahren genau das nicht tat und damit für den aktuellen zustand deutschlands verantwortlich ist?
    3) die cdu/csu viele der aktuellen reformen der spd mitgetragen hat und damit unwahrscheinlich ist, dass sie so vieles anders machen würde, wäre sie an der macht?
    4) mehr als die hälfte der deutschen eine linke partei gewählt haben und damit sehr wohl der meinung ist, dass die linken in der lage sind, die probleme deutschlands zu lösen?
    5) subjektiv die lösungsansätze, mit denen man politisch nicht einverstanden ist, immer unrealistisch und ineffektiv aussehen, diese wahrnehmung aber meist nicht viel mit der realität zu tun hat?

    und das mit dem «gegen die globalisierung stellen» ist ja wohl ein witz. ich frage mich, wo genau schröders neoliberales regierungsprogramm «gegen die globalisierung» war, was immer das genau bedeutet. ausserdem, das letzte jahrhundert ist übrigens noch nicht lange her und in deutschland am ende vor allem von cdu/csu dominiert worden 😛

  5. dämliche frage..
    ist dir wirklich nicht bewusst, dass

    1. die spd die partei war, die ernsthaft antisoziale reformen durchgeführt hat, und damit die eigene klientel verärgert hat?

    doch ist mir vollkommen bewusst. unter dem druck der opposition und in anbetracht, dass möglicherweise doch ein flexiblerer arbeitsmarkt nötig wäre, um was gegen die riesige arbeitslosigkeit oder das nullwachstum zu unternehmen, hatte die rot-grüne regierung mit harz4 oder der agenda21 reformen eingeleitet (dass diese antisozial sind, möchte ich sogar bestreiten).
    in den letzten wochen (wahlkampf) hat sich die spd aber entschieden gegen diesen von ihnen eingeschlagenen weg ausgesprochen (man denke an die aussagen von müntefering), um ihre klientel bei den wahlen wieder zu gewinnen. ob sie nach siegreichen wahlen ihren weg der reformen weitergeführt hätten, bezweifle ich stark.

    2. die union unter kohl während jahren genau das nicht tat und damit für den aktuellen zustand deutschlands verantwortlich ist?

    das ist eben schnee vom letzten jahrhundert.
    ich bin nicht im speziellen für die cdu oder csu, aber für bitternötige reformen, welche unter einer rot-grünen regierung zwar endlich gestartet wurden, nun aber meiner meinung nach noch verstärkt weitergeführt werden müssten. die spd hätte nach ihrem wahlkampf und mit dem druck der pds in einer neuen regierungsperiode diesen weg nicht weitergeführt und wenn nur sehr halbherzig, davon gehe ich aus.

    3. die cdu/csu viele der aktuellen reformen der spd mitgetragen hat und damit unwahrscheinlich ist, dass sie so vieles anders machen würde, wäre sie an der macht?

    man sollte vielleicht eher sagen, dass diese reformen mitunter unter dem druck der opposition eingeleitet wurden, statt dass sie mitgetragen wurden. wie gesagt müssen diese aber unbedingt weitergeführt oder sogar noch ausgebaut werden (beispielsweise flexibleren arbeitsmarkt, schuldenabbau, möglicherweise weitergehende rentenkürzungen), das aktuelle sozialsystem ist (ohne wirtschaftswachstum) nicht finanzierbar und ungerecht gegenüber nachvollgenden generationen, weshalb ich die reformen als nicht unbedingt antisozial betrachte.

    4. mehr als die hälfte der deutschen eine linke partei gewählt haben und damit sehr wohl der meinung ist, dass die linken in der lage sind, die probleme deutschlands zu lösen?

    total falsche interpretation. mehr als die hälfte der deutschen haben die linken gewählt, weil sie verständlicherweise nur kurzfristig, d.h. beispielsweise an (die höhe) ihrer rente, an die höhe ihres (mindest)lohn, an die angst um ihren aktuellen job, denken, statt diejenigen politiker/parteien zu wählen, welche mit den nötigen reformen eine bessere längerfristige zukunft für sie vor allem auch für ihre nachkommen versuchen würden herbeizuführen (fdp).

    5. subjektiv die lösungsansätze, mit denen man politisch nicht einverstanden ist, immer unrealistisch und ineffektiv aussehen, diese wahrnehmung aber meist nicht viel mit der realität zu tun hat?

    stimmt, gilt gleichermassen für dich.

    und das mit dem «gegen die globalisierung stellen» ist ja wohl ein witz. ich frage mich, wo genau schröders neoliberales regierungsprogramm «gegen die globalisierung» war, was immer das genau bedeutet. ausserdem, das letzte jahrhundert ist übrigens noch nicht lange her und in deutschland am ende vor allem von cdu/csu dominiert worden 😛

    die wähler der linken haben schröder nicht wegen seines von dir «neoliberalen» regierungsprogramms gewählt, sondern weil er und müntefering sich zuletzt (noch viel mehr die Linkspartei ja auch mit knapp 9%) deutliche gegen diesen weg ausgesprochen haben, deshalb hat die spd auch dermassen aufholen können.
    aus diesem grunde ist die bemerkung, dass sich mehr als die hälfte der deutschen «gegen die globalisierung» stellen, meiner meinung nach kein witz, sondern leider eine tatsache, welche hoffentlich lieber möglichst bald als spät in eine weitsichtigere meinung umschwingen wird.

  6. regenschirm-fabrikant!
    ob sie nach siegreichen wahlen ihren weg der reformen weitergeführt hätten, bezweifle ich stark.
    es gibt keinen grund, etwas anderes zu erwarten. die geschichte hat gezeigt, dass es meistens linke parteien waren, die dazu in der lage waren, anti-linke positionen durchzusetzen (siehe zum beispiel england). die spd kann linke gruppen wie die gewerkschaften viel leichter für rechte ziele gewinnen als rechte parteien das können. wenn du wirtschaftsfreundliche veränderungen willst, musst du in einem politischen system wie deutschland links wählen. die cdu/csu hätte viel mehr opposition erlebt, als die spd das selber schon erlebt hat, und wäre deshalb nicht so einfach zu solchen reformen in der lage gewesen, wie die spd sie jetzt durchgeführt hat.

    mehr als die hälfte der deutschen haben die linken gewählt, weil sie verständlicherweise nur kurzfristig, d.h. beispielsweise an (die höhe) ihrer rente, an die höhe ihres (mindest)lohn, an die angst um ihren aktuellen job, denken, statt diejenigen politiker/parteien zu wählen, welche mit den nötigen reformen eine bessere längerfristige zukunft für sie vor allem auch für ihre nachkommen versuchen würden herbeizuführen (fdp).

    das ist die typisch rechte fehlinterpretation der linken absichten. vielleicht verwundert dich das, aber es gibt viele leute, die davon überzeugt sind, dass die spd deutschland eher in eine erfolgreiche zukunft führt als die union. die bisherigen reformen der spd haben ja sehr deutlich gezeigt, dass man auf genau die leute, die du genannt hast, keine rücksicht nimmt. wer rein egoistisch denkt, wird sicher nicht die partei wählen, die hartz IV verbrochen hat.

    5. subjektiv die lösungsansätze, mit denen man politisch nicht einverstanden ist, immer unrealistisch und ineffektiv aussehen, diese wahrnehmung aber meist nicht viel mit der realität zu tun hat?

    stimmt, gilt gleichermassen für dich.

    habe nie etwas anderes behauptet oder vermutet. du sprichst der linken ab, dass sie in der lage (oder gewillt) ist, die probleme deutschlands zu lösen. ich spreche der rechten nicht ab, dass sie dazu in der lage oder gewillt ist. ich bin lediglich der meinung, dass die linken eher bereit sind, tatsächlich schmerzhafte änderungen vorzunehmen, und dass die linken bei solchen änderungen mit weniger opposition fertig werden müssen.

    und das mit dem «gegen die globalisierung stellen» ist ja wohl ein witz. ich frage mich, wo genau schröders neoliberales regierungsprogramm «gegen die globalisierung» war, was immer das genau bedeutet.

    die wähler der linken haben schröder nicht wegen seines von dir «neoliberalen» regierungsprogramms gewählt, sondern weil er und müntefering sich zuletzt (noch viel mehr die Linkspartei ja auch mit knapp 9%) deutliche gegen diesen weg ausgesprochen haben, deshalb hat die spd auch dermassen aufholen können.

    sorry, vielleicht bin ich einfach dumm, aber du hast noch immer nicht erklärt, was du mit «gegen die globalisierung» oder «gegen diesen weg» meinst. ich habe nie gesehen, dass sich schröder in irgend einer weise gegen die globalisierung ausgesprochen hätte, was nebenbei gesagt sowieso eine dämliche idee wäre. das ist in etwa, als ob man gegen schlechtes wetter wäre. niemand mag schlechtes wetter (ausser regenschirm-fabrikanten), aber ändern kann mans trotzdem nicht.

  7. sonnenschirm-fabrikanten..
    wie ich lese, sind wir ja eigentlich weitgehend gleicher meinung, weitgehende reformen sind nötig.

    ob sie nach siegreichen wahlen ihren weg der reformen weitergeführt hätten, bezweifle ich stark.

    es gibt keinen grund, etwas anderes zu erwarten. die geschichte hat gezeigt, dass es meistens linke parteien waren, die dazu in der lage waren, anti-linke positionen durchzusetzen (siehe zum beispiel england). die spd kann linke gruppen wie die gewerkschaften viel leichter für rechte ziele gewinnen als rechte parteien das können. wenn du wirtschaftsfreundliche veränderungen willst, musst du in einem politischen system wie deutschland links wählen. die cdu/csu hätte viel mehr opposition erlebt, als die spd das selber schon erlebt hat, und wäre deshalb nicht so einfach zu solchen reformen in der lage gewesen, wie die spd sie jetzt durchgeführt hat.

    da stimme ich dir zu. du hast wahrscheinlich recht mit dieser deutung. mir geht schichtweg dieses deutsche system auf den sack, wo im wahlkampf zuerst hauptsächlich gelogen (spd vor allem in der person von müntefering plötzlich gegen reformen usw.) und danach wieder ganz anders gehandelt wird. kein wunder, geht da jegliches vertrauen in die politiker verloren.

    trotzdem glaube ich leider trotz den von dir oben geschilderten erfahrungen aus der geschichte nicht, dass die linken die benötigten tiefgehenden reformen niemals weder durchführen wollen noch können, weswegen ich auf eine bürgerliche mehrheit hoffte..

    mehr als die hälfte der deutschen haben die linken gewählt, weil sie verständlicherweise nur kurzfristig, d.h. beispielsweise an (die höhe) ihrer rente, an die höhe ihres (mindest)lohn, an die angst um ihren aktuellen job, denken, statt diejenigen politiker/parteien zu wählen, welche mit den nötigen reformen eine bessere längerfristige zukunft für sie vor allem auch für ihre nachkommen versuchen würden herbeizuführen (fdp).

    das ist die typisch rechte fehlinterpretation der linken absichten. vielleicht verwundert dich das, aber es gibt viele leute, die davon überzeugt sind, dass die spd deutschland eher in eine erfolgreiche zukunft führt als die union. die bisherigen reformen der spd haben ja sehr deutlich gezeigt, dass man auf genau die leute, die du genannt hast, keine rücksicht nimmt. wer rein egoistisch denkt, wird sicher nicht die partei wählen, die hartz IV verbrochen hat.

    stimmt, nur hat die spd ja nun im wahlkampf eben wieder genau das gegenteil versprochen, den sozialstaat nicht weiter abzubauen (bzw. nicht nicht weiter wachsen zu lassen). anscheinend haben «diese egoisten» schröder wieder eher geglaubt im wahlkampt oder ihn als kleineres übel betrachtet und deshalb gewählt, im bewusstsein, dass es ihnen mit einer bürgerlichen regierung kurzfristig mehr an den kragen gehen würde.

    übrigens ist es ein arges problem aller westeuropäischen staaten, dass die rentner bald in der mehrheit der wähler sein werden.. wie sollen dann noch reformen durchgeführt werden..?

    5. subjektiv die lösungsansätze, mit denen man politisch nicht einverstanden ist, immer unrealistisch und ineffektiv aussehen, diese wahrnehmung aber meist nicht viel mit der realität zu tun hat?

    stimmt, gilt gleichermassen für dich.

    habe nie etwas anderes behauptet oder vermutet. du sprichst der linken ab, dass sie in der lage (oder gewillt) ist, die probleme deutschlands zu lösen. ich spreche der rechten nicht ab, dass sie dazu in der lage oder gewillt ist. ich bin lediglich der meinung, dass die linken eher bereit sind, tatsächlich schmerzhafte änderungen vorzunehmen, und dass die linken bei solchen änderungen mit weniger opposition fertig werden müssen.

    den 2. punkt mit der opposition kann ich nachvollziehen. dass sie jedoch eher bereit sind schmerzhaftere änderungen vorzunehmen, glaube ich nicht. sie bzw. ihre wählerschaft sind es doch eben gerade, die kurzfristig in ihrer existenz am meisten von nötigen reformen belastet würden. sie wären vielleicht eher fähig für reformen, wie du oben beschrieben hast, dass sie jedoch eher bereit da zu sein, kann ich nicht nachvollziehen.

    und das mit dem «gegen die globalisierung stellen» ist ja wohl ein witz. ich frage mich, wo genau schröders neoliberales regierungsprogramm «gegen die globalisierung» war, was immer das genau bedeutet.

    ich habe nicht geschrieben, dass schröders regierungsprogramm gegen die globalisierung war. sondern, dass sich deutschland und damit meine ich eine mehrheit der wähler am sonntag gegen die globalisierung gestellt hat bzw. sich nicht an diese entwicklung anpassen möchte und damit möglicherweise längerfristig den anschluss verpasst und somit nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig im wirtschaftlichen tiefgang bleiben könnte.

    die wähler der linken haben schröder nicht wegen seines von dir «neoliberalen» regierungsprogramms gewählt, sondern weil er und müntefering sich zuletzt (noch viel mehr die Linkspartei ja auch mit knapp 9%) deutliche gegen diesen weg ausgesprochen haben, deshalb hat die spd auch dermassen aufholen können.

    sorry, vielleicht bin ich einfach dumm, aber du hast noch immer nicht erklärt, was du mit «gegen die globalisierung» oder «gegen diesen weg» meinst. ich habe nie gesehen, dass sich schröder in irgend einer weise gegen die globalisierung ausgesprochen hätte, was nebenbei gesagt sowieso eine dämliche idee wäre. das ist in etwa, als ob man gegen schlechtes wetter wäre. niemand mag schlechtes wetter (ausser regenschirm-fabrikanten), aber ändern kann mans trotzdem nicht.

    im wahlkampf haben schröder und vor allem müntefering wiederholt die ablehung der von ihnen genannten «amerikanisierung» betont. zuvor hat sich schröder in der eu mit chirac gegen blairs ideen für mehr gelder in die forschung und bildung staat für subventionen für die landwirtschaft ausgesprochen. schliesslich hat müntefering mit seinem bild der «heuschrecken» folgen der globalisierung mit dem freien kapitalverkehr gegeiselt (deutsche bank usw.). obwohl sich schröder und die spd mit diesen protektionistischen einschätzungen nicht explizit gegen die globalisierung stellen, waren dies sicherlich sinnbilder für die zuvor enttäuschten genossen, um diese verlorene wählerschaft zurückzugewinnen.

    schröder und seine spd sind nicht gegen die globalisierung, ich interpretiere aber die wahl der mehrheit der deutschen als ein entscheid oder hilferuf gegen die aktuelle entwicklung in der welt, die veränderungen erfordert, zu welchen die wähler nicht bereit sind.

    übrigens erachte einen vergleich der globalisierung mit einem heissgen sonnigen tag als geeigneter als mit schlechtem wetter. die globalisierung wäre auch wirtschaftlich für alle grundsätzlich was positives, jedoch braucht man einen sonnenschirm, um sich gegen negative begleiterscheinungen zu schützen, um seine eigenen stärken ausspielen zu können und nicht in der hitze auszutrocknen..

  8. gobalisierung
    weswegen ich auf eine bürgerliche mehrheit hoffte..
    die wahlen sind übrigens vorbei, es hat keine bürgerliche mehrheit gegeben 😛

    dass sie jedoch eher bereit sind schmerzhaftere änderungen vorzunehmen, glaube ich nicht. sie bzw. ihre wählerschaft sind es doch eben gerade, die kurzfristig in ihrer existenz am meisten von nötigen reformen belastet würden.

    in deutschland wird die regierung für vier jahre gewählt. in vier jahren denkt niemand mehr daran, was die regierung jetzt macht.

    im wahlkampf haben schröder und vor allem müntefering wiederholt die ablehung der von ihnen genannten «amerikanisierung» betont. zuvor hat sich schröder in der eu mit chirac gegen blairs ideen für mehr gelder in die forschung und bildung staat für subventionen für die landwirtschaft ausgesprochen. schliesslich hat müntefering mit seinem bild der «heuschrecken» folgen der globalisierung mit dem freien kapitalverkehr gegeiselt (deutsche bank usw.).

    das hat mit der globalisierung per se aber nichts zu tun, vielleicht vom letzten punkt ausgenommen. und auch beim letzten punkt gehts nicht um die globalisierung als solche, sondern um negative folgen der globalisierung, die vermieden werden sollten. es geht um das verhalten einiger firmen, nicht um das phänomen der globalisierung. niemand glaubt, dass die globalisierung vermieden werden kann.

    ich interpretiere aber die wahl der mehrheit der deutschen als ein entscheid oder hilferuf gegen die aktuelle entwicklung in der welt, die veränderungen erfordert, zu welchen die wähler nicht bereit sind.

    weshalb sollten diese leute dann die einzige partei wählen, die tatsächlich veränderungen vorgenommen hat?

    übrigens erachte einen vergleich der globalisierung mit einem heissgen sonnigen tag als geeigneter als mit schlechtem wetter. die globalisierung wäre auch wirtschaftlich für alle grundsätzlich was positives,

    lass mich raten: du hast in st. gallen studiert? die globalisierung hat nur für die internationalen firmen und für die armen länder positive auswirkungen. globalisierung bedeutet, dass die distanzen abnehmen und dadurch unterschiede jeglicher art schneller abnehmen. das ist gut für die armen und schlecht für die reichen.

  9. last..
    weswegen ich auf eine bürgerliche mehrheit hoffte..

    die wahlen sind übrigens vorbei, es hat keine bürgerliche mehrheit gegeben 😛

    aha, sind die wahlen vorbei .. ich schrieb ja hoffte.

    dass sie jedoch eher bereit sind schmerzhaftere änderungen vorzunehmen, glaube ich nicht. sie bzw. ihre wählerschaft sind es doch eben gerade, die kurzfristig in ihrer existenz am meisten von nötigen reformen belastet würden.

    in deutschland wird die regierung für vier jahre gewählt. in vier jahren denkt niemand mehr daran, was die regierung jetzt macht.

    trotzdem glaube ich nicht, dass sie die reformen der letzten regierungsperioden weiterführen und noch ausbauen würden. zudem mag ich nicht politiker leiden, die lügen.

    im wahlkampf haben schröder und vor allem müntefering wiederholt die ablehung der von ihnen genannten «amerikanisierung» betont. zuvor hat sich schröder in der eu mit chirac gegen blairs ideen für mehr gelder in die forschung und bildung staat für subventionen für die landwirtschaft ausgesprochen. schliesslich hat müntefering mit seinem bild der «heuschrecken» folgen der globalisierung mit dem freien kapitalverkehr gegeiselt (deutsche bank usw.).

    das hat mit der globalisierung per se aber nichts zu tun, vielleicht vom letzten punkt ausgenommen.

    ich sage ja nichts anderes ..

    obwohl sich schröder und die spd mit diesen protektionistischen einschätzungen nicht explizit gegen die globalisierung stellen, waren dies sicherlich sinnbilder für die zuvor enttäuschten genossen, um diese verlorene wählerschaft zurückzugewinnen.

    .. sondern nur, dass die wähler diese aussagen so interpretieren.

    ich interpretiere aber die wahl der mehrheit der deutschen als ein entscheid oder hilferuf gegen die aktuelle entwicklung in der welt, die veränderungen erfordert, zu welchen die wähler nicht bereit sind.

    weshalb sollten diese leute dann die einzige partei wählen, die tatsächlich veränderungen vorgenommen hat?

    ich wiederhole: weil sie eben aufgrund der im wahlkampf gemachten versprechungen hofften, dass die spd ihre reformen nicht weitergeführen würde und bei einer schwarz-gelben regierung diese reformen mit sicherheit durchgeführt und einscheidender sein würden.

    übrigens erachte einen vergleich der globalisierung mit einem heissgen sonnigen tag als geeigneter als mit schlechtem wetter. die globalisierung wäre auch wirtschaftlich für alle grundsätzlich was positives,

    lass mich raten: du hast in st. gallen studiert? die globalisierung hat nur für die internationalen firmen und für die armen länder positive auswirkungen. globalisierung bedeutet, dass die distanzen abnehmen und dadurch unterschiede jeglicher art schneller abnehmen. das ist gut für die armen und schlecht für die reichen.

    erstens brauchst du nicht schon wieder den link nach st.gallen zu machen. von meiner politischen einstellung her hat mich die kssursee viel mehr geprägt 😉

    über die auswirkungen der globalisierung haben wir ja schon mal diskutiert. nur schon, weil sie für die vielen armen auf dieser welt positive auswirkungen hat, überwiegen bei meinem Gerechtigkeitssinn die vorteile.
    dass andererseits in den entwickelten ländern die einkünfte der «kapitaleigner» (welche inhaber der grossen (internationalen) unternehmungen sind) zunehmen und andererseits jene der «arbeiter» zurückgehen werden ist korrekt.
    da jedoch die zusätzlichen einkünfte der ersten die abnahmen der zweiten bei einer angemessenen reaktion auf die globalisierung übersteigen werden, wären die auswirkungen der globalisierung auch in unseren entwickelten ländern gesamthaft positiv, insofern unsere (finanzierbaren!) sozialdemokratien für eine gerechte umverteilungen sorgen würden.

    die linken wurden gewählt. zwar nicht homogen, aber sie wurden gewählt. deshalb muss der kanzler bleiben. finde ich.

    doch noch ein kommentar von amadé 😉
    die mehrheit der wähler haben linksparteien gewählt (so lange denn die grünen (noch) dazugezählt werden können), insofern ist diese aussage korrekt. ich bin jedoch der meinung, dass ein regierungswechsel für deutschland besser wäre.

  10. not least
    in deutschland wird die regierung für vier jahre gewählt. in vier jahren denkt niemand mehr daran, was die regierung jetzt macht.

    trotzdem glaube ich nicht, dass sie die reformen der letzten regierungsperioden weiterführen und noch ausbauen würden.

    dieser glaube ist schlicht nicht realitätsbasiert. bisherige evidenz zeigt klar, dass spd zu reformen bereits ist, cdu/csu aber nicht.

    das ist zugegebenermassen erstaunlich, aber trotzdem wahr.

    zudem mag ich nicht politiker leiden, die lügen.

    du könntest genau so gut sagen «zudem mag ich nicht politiker leiden». informationsgehalt ist der gleiche. alle politiker lügen.

    weshalb sollten diese leute dann die einzige partei wählen, die tatsächlich veränderungen vorgenommen hat?

    ich wiederhole: weil sie eben aufgrund der im wahlkampf gemachten versprechungen hofften, dass die spd ihre reformen nicht weitergeführen würde und bei einer schwarz-gelben regierung diese reformen mit sicherheit durchgeführt und einscheidender sein würden.

    und woher nimmst du diese sicherheit? etwa aus dem bisherigen verhalten der union? doch nicht einfach nur aus dem versprechen deren exponenten, oder? das wäre schon fast etwas naiv.

    über die auswirkungen der globalisierung haben wir ja schon mal diskutiert. nur schon, weil sie für die vielen armen auf dieser welt positive auswirkungen hat, überwiegen bei meinem Gerechtigkeitssinn die vorteile.

    natürlich, aber das hat mit dieser diskussion ja nichts zu tun. du hast gesagt, dass die globalisierung «wirtschaftlich für alle grundstätzlich was gutes» ist. das ist schlicht nicht wahr.

    dass andererseits in den entwickelten ländern die einkünfte der «kapitaleigner» (welche inhaber der grossen (internationalen) unternehmungen sind) zunehmen und andererseits jene der «arbeiter» zurückgehen werden ist korrekt.

    da jedoch die zusätzlichen einkünfte der ersten die abnahmen der zweiten bei einer angemessenen reaktion auf die globalisierung übersteigen werden, wären die auswirkungen der globalisierung auch in unseren entwickelten ländern gesamthaft positiv, insofern unsere (finanzierbaren!) sozialdemokratien für eine gerechte umverteilungen sorgen würden.

    du ignorierst, dass die globalen firmen und deren «inhaber» praktisch wählen können, wo sie ihre steuern bezahlen möchten. welches geld möchtest du denn umverteilen?

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