U2 – sensationell!

nachdem storm und lkm und auch michi z ihren kommentar zum gestrigen U2-concert abgegeben haben, muss ich natürlich auch noch ein paar worte loswerden.

bevor ich wirklich was übers concert schreibe: vielen, vielen, vielen dank lkm!
feeder und ash spielten im vorprogramm und passten perfekt. wenn ich mich da an die komische kelis erinnere…

nachdem wir seit 15:30 warteten, uns von gewitterregen durchnässen liessen und eisern unsere plätze verteidigten kamen U2 um halb neun auf die bühne.vertigo machte den rockigen anfang und eroberte die 44’000 im sturm. bono schien leicht erkältet, vermied er doch anfangs die ganz hohen töne. von der riesigen bühne führten zwei catwalks in die zuschauermassen. wer weiter weg war konnte auf zwei grossen leinwänden das geschehen mitverfolgen. der kern der bühnenshow war aber eine aus über 10’000 kleinen lcd-screens bestehende, fast transparente wand.

das schweizer publikum war wirklich prächtig in form. als aufbeautifulday auch nochistill /haven’t/foundwhat /i’m/lookingfor folgte, gab es kein halten mehr. der refrain wurde lange über das ende hinaus weitergesungen. es folgtealliwantis /you./ neben all den wunderschönen lovesongs blieb auch das politische nicht auf der strecke. klar, bono ist der gutmensch der popwelt. wer ihm das vorwirft hat nicht verstanden. bono macht das nicht, um populärer zu werden. er ist populär, um das zu machen.

das bild des anstosses: coexist. ein friedliches nebeneinander ist die wohl einzig mögliche lebensweise. ich denke, das als religiöse propaganda zu sehen, wäre zu viel und falsch interpretiert.

vormiracledrug rief bono die pharmaunternehmungen dazu auf, ihre medikamente für die armen länder günstiger anzubieten. und dann womöglich der absolute höhepunkt: bono singt [misssarajevo |http://www.warchild.org/artists/pavarott/sarajevo.html ] aber ohne pavarotti. ganz alleine. er singt pavarottis part einfach selbst. gänsehaut. wow.

nach /pride,/ where the streets have no name undone gehen U2, um für eine zooropa-zugabe zurückzukommen. schräg, aber sehr gekonnte gemacht. nachwithorwithoutyou gehen sie erneut. die zweite zugabe beenden sie mitvertigo in der vollversion. es ist 22:32. wie letztes mal in zürich haben sie nicht mehr als zwei stunden gespielt. aber es war einfach perfekt. gewünscht hätte ich mir noch stuck in a moment,kite und angel of harlem , ansonsten waren alle meine lieblingssongs dabei.

die besten meiner vielen bilder kann man in mässiger qualität hier sehen. enjoy!

ich freue mich schon auf das nächste concert. vielleicht hab› ich ja dann mal selber tickets und kann lkm mitnehmen… 😉

6 Antworten auf „U2 – sensationell!“

  1. religiöse propaganda
    ich denke, das als religiöse propaganda zu sehen, wäre zu viel und falsch interpretiert.
    es ist das genaue gegenteil von religiöser propaganda. der schriftzug sagt: religion ist egal. es kommt nicht drauf an, woran du glaubst, akzeptier einfach, dass andere an etwas anderes glauben.

  2. teilrevidierung…
    naja… nach diesem schönen beitrag von amadé kann ich das wohl vielleicht ein bisschen besser verstehen, dass dieses konzert wirklich nicht so übel war 😉
    ja… aber als nicht-u2-fan sollte ich es wohl trotzdem vermeiden an so ein konzert zu gehen.. sonst schnapp ich ja nur einem der treuen fans ein ticket weg 😉 (gegen die musik hab ich nüx, mag sie ja sogar. aber eben… konzert von denen… dann doch lieber laura pausini in verona :P)

  3. U2 vs. pausini
    siehst Du? ich mag pausini nicht. finde ihre musik langweilig und zu schnulzig. aber vielleicht sollte ich mal Dein concertreview über verona lesen.

    nett, dass Du wegen den treuen fans extra auf U2 verzichtest. das hätten vielleicht noch einige tun sollen, die nur am ticketweiterverkauf interessiert waren…

    und ja: das concert war alles andere als übel.

  4. pausini
    schnulzig –> stimmt
    langweilig –> teils

    u2
    ticketverkauf –> hm… tu ich vielleicht mal 😉
    alles andere als übel –> na gut, bühnenshow sicher tausend mal besser als bei pausini

    und jetzt die aussage die mich entgültig als inkompetente person in sachen konzert outet: das pausini war mein erstes konzert im grösseren stil.

  5. das bild des anstosses
    Also, da ich die Diskussion über das Politische und Religiöse ja quasi angeschoben habe, hier noch eine Präzisierung:

    das bild des anstosses: coexist. ein friedliches nebeneinander ist die wohl einzig mögliche lebensweise. ich denke, das als religiöse propaganda zu sehen, wäre zu viel und falsch interpretiert.

    Stimmt. Das Bild verwendet zwar drei religösen Symbole, aber darab störte ich mich gar nicht – vor allem nicht am Davidsstern (wer mich kennt sollte das wissen)! Das Bild ist politisch gemeint und auch als solches zu verstehen. (Ach ja an Hardmann: viel Spass am 1. August auf dem Rütli – wir werden uns da sicher nicht sehen. Ist mir irgendwie zu braun Deine Gefolgsschaft!)

    bono ist der gutmensch der popwelt. wer ihm das vorwirft hat nicht verstanden. bono macht das nicht, um populärer zu werden. er ist populär, um das zu machen.

    Stimmt, und dagen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Zumal, wer U2 kennt weiss, dass man das bei einem Konzert über sich ergehen lassen muss – ob man will oder nicht! Für mich ist es vielmehr eine Frage von was, wie und wieviel. Was sie gebracht haben war gut (Menschenrechte, Medikamente, Armut in Afrika). Wie sie’s gebracht haben auch (Verbindung von Schweiz – Pharma – und dem Problem oder die ersten Artikel der UN-Menschenrechte vorgelesen über die Flimmerwand schicken). Was ich bezüglich dem politischen anmerken wollte: es war einfach wirklich genug.

    dass die merchandising-artikel alle «made in china» waren

    Das ist wirklich störend und es würde mich wunder nehmen was Bono dazu sagen würde…

    Mit religiös, meinte ich mehr die subtilen Kommentare und die beiden «Prayer» von Bono.

    Aber nochmals. Das Konzert war SUPER! Und ich schliesse mich Amade an: Miss Sarajevo war warscheindlich wirklich der absolute Höhepunkt. Vermisst habe ich ebenfalls Angel of Harlem. Die Zoo Station Zugabe fand ich dagegen eher etwas schwach – wobei ich das auch ein Hammer Song finde und entsprechend hohe Erwartungen hab.

  6. prayer
    Mit religiös, meinte ich mehr die subtilen Kommentare und die beiden «Prayer» von Bono.
    das ist wohl eher ein übersetzungsproblem. prayer bedeutet eben nicht nur gebet, sondern auch «andacht». das wort wird im englischen etwas weniger spezifisch verwendet als im deutschen.

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