four more years

dieser scheiss hat mir in den letzten nächten sogar meinen schlaf geraubt. trotzdem möchte ich euch ein dubyabildchen, das ich vom mirko geklaut habe nicht vorenthalten. (ich hoffe er, also mirko, nimmt es mir nicht übel)

tja, kinder und narren sprechen die wahrheit. 🙂 habe mir diese woche übrigens zum ersten mal in diesem leben einen «blick» gekauft, davon nächste woche mehr.

19 Antworten auf „four more years“

  1. oho!
    habe mir diese woche übrigens zum ersten mal in diesem leben einen «blick» gekauft

    das nennt man aufopferung für die journalistische tätigkeit.

  2. so bin ich halt
    nein, nein, ich habe nichts gegen den blick. aber wenn ich eine zeitung will, brauch ich in der regel was zu lesen, und das liefert einem der blick ja nicht. ausser sonntags, da mag ich morgens diese fluten von bildern viel lieber. 😉

  3. ROFLOL
    Haltet den Dieb!!! Ne, is› natürlich kein Problem. Aber nur wenn Amadé mir erklärt, was ein dubyabildchen ist.

    Witzig, ich dachte immer, wenn man den Blick vielleicht sagen wir mal so 2 Dutzend Mal in seinem Leben gekauft hat und vielleicht sagen wir mal so 200 Mal (ich bin im Militär, reicht das als Excusé?) angesehen (bzw. gelesen) hat, ist man noch bei den Boykottanten. Aber da werde ich gerade eines Besseren belehrt. Naja, als Medienwiss.Studi bin ich gespannt auf die Blattkritik 😉 …

  4. nicht gekauft heisst nicht
    , dass ich ihn noch nie gelesen habe. ich halte den blick für eine gut gemachte boulevardzeitung, die sehr genau die stimmung des volkes zu beeinflussen weiss. so gibt es wahrscheinlich momentan keine raserunfälle mehr, weil ja die amis jetzt so schlimm sind. oder so.

    dubya ist halt w. und ein bildchen ist ein bild.

    da ich nie im militär war, konnte ich meinen boykott so lange halten. aber wie gesagt: schlecht find ich diese zeitung nicht. und für eine boulevardzeitung ist sie ja geradezu linksextrem. 🙂

  5. das neue format
    des Blick find ich nur mittelmässig. Aber die Boulevardzeitungen dürfen das ruhig so haben, der SoBli ist ja schon lange tabloid (gibts das als Adjektiv?).

    dubya heisst in diesem Fall übersetzt dabbelju.

    Der Bund bringt heute ein Bildchen des Daily Mirror (S.5), welcher gestern dieselbe Schlagzeile wie der Blick brachte… 😕

  6. blick
    amadé sagt:

    nein, nein, ich habe nichts gegen den blick.

    und dann:

    ich halte den blick für eine gut gemachte boulevardzeitung, die sehr genau die stimmung des volkes zu beeinflussen weiss.

    du hast also nichts dagegen, dass es eine zeitung als ihre aufgabe ansieht, das volk zu beeinflussen? dass der blick eher links ist macht das auch nicht besser.

    nur schon die tatsache, dass der inhalt meistens über irgendwelchen unwichtigen nonsense ist (hauptsache, es kommen nackte frauen oder messerstechereien drin vor) scheint mir hinreichend, um den blick für idiotisch zu erklären. blick-leser sind entweder extrem dumm oder extrem oberflächlich.

  7. another view
    hm, so gegenübergestellt scheinen die aussagen auf den ersten blick tatsächlich etwas widersprüchlich.

    du wirst mir aber zustimmen müssen, dass es keine unpolitische zeitung gibt. der tagi ist links, die woz linker, die nzz leicht rechts und jede dieser zeitungen ist daran interessiert, entsprechendes gedankengut zu verbeiten. und wenn man international die boulevardblätter vergleicht, so ist unsere vergleichsweise sehr neutral.

    also: nein, ich finde den blick noch immer nicht schlimm. nicht, weil ermeine meinung verbeiten würde, sondern weil er eine gemässigte und somit ungefährliche meinung vertritt.

    die sache mit der dummheit oder oberflächlichkeit kann stimmen, einige leute werden ihn einfach auch zur unterhaltung lesen. so gesehen finde ich dein urteil zu pauschalisierend.

  8. blick auf den blick
    du wirst mir aber zustimmen müssen, dass es keine unpolitische zeitung gibt.
    das weiss ich nicht. es ist klar, dass jeder mensch eine meinung hat. wenn jemand einen artikel schreib, kommt diese meinung wenigstens ein bisschen darin zum ausdruck. trotzdem sollte es das ziel jeder zeitung sein, die fakten so objektiv wie möglich zu berichten, alle relevanten fakten zu berichten und die meinungsäusserung auf die kolumnen zu beschränken.

    nzz und tagi tun dies. im tagi und in der nzz werden im allgemeinen die selben themen in etwa gleich behandelt, der unterschied besteht darin, dass die fakten verschieden bewertet werden (und dass in der nzz mehr text, im tagi mehr bilder zu sehen sind). diese bewertungen sind aber immer klar als solche erkennbar.

    das macht der blick nicht. durch auswahl der themen und durch selektive berichterstattung beeinflusst er die leser noch bevor diese überhaupt eine kolumne gelesen haben.

    ich meine, ernsthaft, der lead «sind 62 mio amis einfach blöd?» ist in keinster weise eine objektive berichterstattung der fakten. schon die überschrift ist wertend, polemisch und ganz klar mit der absicht verfasst, eine meinung zu vertreten.

    zur woz: die woz ist keine tageszeitung. niemand liest nur die woz. für «zweit-zeitungen» ist es normal, dass sie sich auf diese themen beschränken, die ihrer meinung nach relevant und zu wenig vertreten werden. das macht die woz links und die weltwoche rechts. das ist diesen zeitungen nicht vorzuwerfen.

    der tagi ist links, die woz linker, die nzz leicht rechts

    also die nzz ist mindestens so weit rechts wie der tagi links ist. der tagi ist sehr selten konsequent in seiner politischen ausrichtung, während die nzz in den sachthemen recht klar die party-line der fdp fährt.

    und jede dieser zeitungen ist daran interessiert, entsprechendes gedankengut zu verbeiten.

    das ist nicht wahr. ich glaube nicht, dass die leute vom tagi oder von der nzz ihr gedankengut verbreiten wollen. ich glaube, dass sie die leute informieren wollen.

    die sache mit der dummheit oder oberflächlichkeit kann stimmen, einige leute werden ihn einfach auch zur unterhaltung lesen.

    ja, das wären dann die, die oberflächlichund dumm sind.

  9. Subjektivität
    herrscht vielfach vor, wenn irgendein Medium politisch eingeordnet wird. Meist in Relation zu der eigenen Stellung (sofern die überhaupt greifbar ist, meist ‹glaubt› man sich irgendwo), und dann ist der Blick für Linke rechts und so weiter.

    Ich für mich überlasse es dem Unternehmen, wo es sich platzieren will (wenn überhaupt eine Absicht besteht). Daran soll es gemessen werden. Und die effektive Einordnung im politischen Dipol sollen die Experten (Medienwissenschaftler) messen, die mit Inhaltsanalysen und weiteren Methoden mögliche politische Elemente aus den Blättern (Bildern,…) entnehmen.

    Es ist übrigens legitim, dass ein wirtschaftlich begründetes Unternehmen Gewinnmaximierung versucht, so kann sich der Blick doch mit Oberflächlichkeit bei (in dieser Hinsicht) oberflächlichen Leuten anbiedern, nicht? Es gibt für alles eine Zielgruppe. Man muss nur das entspr. Angebot haben.

    LKM schreibt

    nzz und tagi tun dies. im tagi und in der nzz werden im allgemeinen die selben themen in etwa gleich behandelt, der unterschied besteht darin, dass die fakten verschieden bewertet werden (und dass in der nzz mehr text, im tagi mehr bilder zu sehen sind). diese bewertungen sind aber immer klar als solche erkennbar.

    Meint er mit «Bewertung» ächt Gewichtung? Eine Be-wert-ung wäre ja auch nicht mehr neutral, auch wenn sie erkennbar bliebe. Der Widerspruch bleibt: auch mit einer Gewichtung kann eine Aussage gemacht werden. Eine neutrale, objektive Berichterstattung ist praktisch nicht möglich. Höchstens bei der folgenden (fiktiven) Meldung:

    Gestern um 08:31 prallte in Zürich der Lenker eines weissen Personenwagens am Bürkliplatz in einen Baum. Er übersah das Rotlicht und kam bei der Notbremsung ins Schleudern. Es entstand hoher Sachschaden, verletzt wurde niemand.

    Mit dem Gate-Keeping kann ebenso eine Positionierung vorgenommen werden.
    Und zum Schluss: früher mussten die VR-Mitglieder der NZZ Mitglied der fdp sein! Neutralität der Medien? Daran glaube ich nicht mehr so fest.

  10. medien
    Die Argumentation, dass etwas legitim ist, weil es der Gewinnmaximierung und damit dem Zweck einer Firma dient, ist nachgerade absurd. Wenn das ein Argument wäre, dann müsste der Blick gemäss der Maxime von Angebot, Nachfrage und Gewinnmaximierung Heroin importieren.

    Auch gewinnorientierte Firmen dürfen nach anderen Kriterien als nach ihrem Profit beurteilt werden.

    Meint er mit «Bewertung» ächt Gewichtung?

    nein, ich meine mit bewertung nicht gewichtung, sondern beurteilung. ich habe je explizit geschrieben, dass die selben themen in tagi und nzz in etwa gleich behandelt werden.

    die aufgabe einer tageszeitung ist, alle objektiv relevanten ereignisse in allen objektiv relevanten details zu melden. nun kann man den einwand bringen, dass überhaupt nicht klar ist, was objektiv relevant ist. damit macht man sich die sache aber zu einfach. objektiv relevant ist, was viele menschen potentiell betreffen könnte. damit wird klar, dass objektiv relevant ist, was der ständerat für gesetze vorschläg, dass aber nicht objektiv relevant ist, von wem boris becker sich gerade einen blasen lässt.

    Mit dem Gate-Keeping kann ebenso eine Positionierung vorgenommen werden.

    das werfe ich dem blick ja genau vor. wie bereits geschrieben, ich habe kein problem damit, dass die nzz der fdp nahe ist. die berichte in der nzz sind trotzdem «gesinnungsneutral» gehalten.

    du verstehst vielleicht mein argument nicht. ich bin nicht der meinung, dass eine zeitung nicht einen politischen standpunkt einnehmen darf. ich bin aber der meinung, dass der politische standpunkt nicht die art der berichterstattung beeinflussen darf und dass politisch motivierte oder subjektive aussagen oder meinungsäusserungen klar als solche erkennbar sein müssen (z.b. indem sie in form einer kolumne kommen).

  11. hmmm…
    Die Argumentation, dass etwas legitim ist, weil es der Gewinnmaximierung und damit dem Zweck einer Firma dient, ist nachgerade absurd. Wenn das ein Argument wäre, dann müsste der Blick gemäss der Maxime von Angebot, Nachfrage und Gewinnmaximierung Heroin importieren.
    Da blendest Du aus, dass wir im Rechtsstaat übergeordnete Gesetze haben. Was innerhalb dieser möglich ist, geht für mich in Ordnung. Freiheit des Geschäftens. Es macht Sinn, den Zweck einer Unternehmung zu definieren um dann zweckorientiert zu handeln. Egal was für ein Zweck (Informations- oder Rauschmittelproduktion z.B.).

    du verstehst vielleicht mein argument nicht.

    Hmmmm… ich glaube schon, vertrete einfach nicht dieselbe Ansicht. Chaqu’un selon son goût.

  12. ou mist….
    …aus versehen «Enter» und noch was gedrückt, bin noch nicht fertig… 8)

    Die aufgabe einer tageszeitung ist, alle objektiv relevanten ereignisse in allen objektiv relevanten details zu melden.

    Wo steht das? Gesetz? Oder eigene Ansicht? Wie gesagt, ich überlass es dem Unternehmen, sich seine Ziele zu setzten und nach diesen zu agieren. Meine Meinung.

    So, jetzt. Senden.

  13. whoa
    Wenn das ein Argument wäre, dann müsste der Blick gemäss der Maxime von Angebot, Nachfrage und Gewinnmaximierung Heroin importieren.

    Da blendest Du aus, dass wir im Rechtsstaat übergeordnete Gesetze haben.

    Was interessieren mich die Gesetze? Ich argumentiere ja nicht, dass der Blick illegal ist. Ich argumentiere, dass er idiotisch ist. Dein Gegenargument war auch nicht legalistisch, sondern ideell: Du hast gesagt, dass es legitim (nicht legal) ist, dass eine Firma das tut, was ihr Geld bringt. Ich habe darauf mit einem Beispiel geantwortet welches zeigt, dass nicht alles, was Geld bringt, auch okay ist. Dass es zusätzlich nicht legal ist ist in diesem Kontext unwichtig.

    Was innerhalb dieser möglich ist, geht für mich in Ordnung.

    Genau da bin ich mit dir überhaupt nicht einer Meinung. Soll eine Firma (Nike) ihre Produkte in Asien von Sklavenkindern fabrizieren lassen, weil das nicht illegal ist? Dürfen wir eine Firma (Merck) nicht kritisieren, wenn sie ein potentiell gefährliches Medikament nicht vom Markt nimmt obwohl sie davon wusste, bloss weil sie gesetzlich keinen Grund dazu hat? Darf man eine Zeitung, die selektiv Berichtet und teilweise sogar Meldungen erfindet nicht kritisieren, bloss weil es kein Gesetz dagegen gibt?

    du verstehst vielleicht mein argument nicht.

    Hmmmm… ich glaube schon, vertrete einfach nicht dieselbe Ansicht. Chaqu’un selon son goût.

    das habe ich nicht geschrieben, weil du eine andere ansicht hast, sondern weil du völlig an mir vorbei geredet hast.

    Die aufgabe einer tageszeitung ist, alle objektiv relevanten ereignisse in allen objektiv relevanten details zu melden.

    Wo steht das? Gesetz? Oder eigene Ansicht?

    Bist du anderer Ansicht? Was soll eine Zeitung denn deiner Meinung nach tun??? Findest du ernsthaft, dass eine Zeitung nicht die Tatsachen in ihrer Gesammtheit melden soll? Findest du wirklich, dass man eine Zeitung nicht kritisieren darf, wenn sie Meldungen zurückhält? Findest du wirklich, dass Gewinnmaximierung eine Entschuldigung für Falschmeldungen sein kann???

  14. tja.
    Dein Gegenargument war auch nicht legalistisch, sondern ideell: Du hast gesagt, dass es legitim (nicht legal) ist, dass eine Firma das tut, was ihr Geld bringt.
    Sorry, falsch formuliert. Natürlich gings um die Gesetze.

    Soll eine Firma (Nike) ihre Produkte in Asien von Sklavenkindern fabrizieren lassen, weil das nicht illegal ist? usw.

    Es ist in der Tat so, dass ich in Gotts Namen anderer Meinung bin. Die Gesellschaften dieser Erde haben sich nun mal so entwickelt, damit sich das ändert, müssen alle selber anpacken. Ob eine Änderung Besserung bringt ist eine andere Frage, wenn keine Ressourcen dafür da sind.
    Ich sage zudem ferner nicht, dass die genannten Beispiele gut sind, ich sage nur, dass ich keine Einwände habe, wie es dazu kam. Die Fehler liegen in den Prozessen, welche die politischen Abläufe festlegen. Mein Beitrag ist effizienter, wenn ich meine politischen Rechte (und Pflichten) wahrnehme, als wenn ich mich über den Status Quo ärger›. Das bringt niemandem was. Ich sage damit nicht, dass LKM politisch inaktiv wär, die Diskussion beweist das Gegenteil.

    weil du völlig an mir vorbei geredet hast.

    das tut mir leid. Kann aber deshalb sein, weil Deine Argumente für mich hier nicht so relevant gewesen sind, was die Folge aus der Meinungsverschiedenheit ist.

    Was soll eine Zeitung denn deiner Meinung nach tun??? usw.

    Falls eine Zeitung nicht News verbreitet, dürfte sie nicht mehr in den Definitionsbereich passen. Grundsätzlich, wenn ein Medienhaus eine Zeitung produziert, produziert sie Informationen. Wie sie das aber genau bewerkstelligt, ist ihre Sache. Du hast es auch nicht gern, wenn man Dir dreinredet (salopp, ich weiss). Kritisieren darf man eine Zeitung jedoch immer. Und Falschmeldungen müssen korrigiert werden, für das haben wir den Presserat und den Journalistenkodex, das hat nix mit Gewinnmaximierung zu tun. Mit Falschmeldungen steigert man seine Auflage nicht und erschliesst keine neuen Zielgruppen. Ausserdem gibts in vielen Staaten mehrere Medien, es ist gewährleistet, dass das Publikum sich seine Meinung bilden kann und umfassend informiert wird.
    Man kann einem Unternehmen nicht vorschreiben, was es zu tun oder zu lassen hat (ausser über Gesetze und Verordnungen). Das gilt leider auch für den Blick.

  15. bewertung von firmen
    Dein Gegenargument war auch nicht legalistisch, sondern ideell: Du hast gesagt, dass es legitim (nicht legal) ist, dass eine Firma das tut, was ihr Geld bringt.

    Sorry, falsch formuliert. Natürlich gings um die Gesetze.

    Dann ist die ganze Diskussion sinnlos. Ich habe nie behauptet, dass der Blick irgend etwas illegales tut. Bloss, dass er idiotisch ist.

    Soll eine Firma (Nike) ihre Produkte in Asien von Sklavenkindern fabrizieren lassen, weil das nicht illegal ist? usw.

    (…) Ob eine Änderung Besserung bringt ist eine andere Frage, wenn keine Ressourcen dafür da sind. Ich sage zudem ferner nicht, dass die genannten Beispiele gut sind, ich sage nur, dass ich keine Einwände habe, wie es dazu kam.

    Sorry, ich verstehe nicht, was du meinst.

    Die Fehler liegen in den Prozessen, welche die politischen Abläufe festlegen. Mein Beitrag ist effizienter, wenn ich meine politischen Rechte (und Pflichten) wahrnehme, als wenn ich mich über den Status Quo ärger›.

    Okay, jetzt verstehe ichs glaub ich. Du meinst, dass man nicht reden soll, sondern handeln? Dass es sich nicht lohnt, sich deswegen zu echauffieren, weil das keinem was nützt? Ich bin anderer Meinung. Änderung beginnt im Kopf. Wenn keiner Kritik äussert, ändert sich auch nie was. In einer Demokratie hat Mensch grundsätzlich zwei Einflussmöglichkeiten, die nicht direkt politischer Art sind: Er kann durch sein Einkaufsverhalten über den Markt Einfluss nehmen. Und er kann seine Meinung äussern und so andere Leute auf ein Problem aufmerksam machen. Beides sind meiner Meinung nach nicht nur Rechte, sondern Pflichten eines mündigen Bürgers. Ich kann nachvollziehen, wenn jemand eine andere Meinung hat. Das kann ich respektieren.
    Ich kann nicht respektieren, wenn jemand wie du offenbar die Meinung hat, dass man sich nicht «über den Status Quo ärgern» soll, sondern einfach bei der nächsten Gelegenheit richtig Abstimmen. Das ist Absurd. Ich will doch nicht warten, bis jemand auf die Idee kommt, eine «Der Blick soll nicht lügen!»-AbstiImmung startet, mal ganz davon abgesehen, dass ich sowieso gegen gesetzliche Einschränkung der Pressefreiheit bin, und mal ganz davon abgesehen dass sowieso niemand auf die Idee kommt, eine solche Initiative zu starten, wenn sich vorher niemand «über den Status Quo ärgert»!
    Es ist nicht Aufgabe des Staates, dem Blick auf die Finger zu schauen. Es ist Aufgabe der Bürger, den Blick kritisch zu betrachten und auf die Probleme aufmerksam zu machen.

    weil du völlig an mir vorbei geredet hast.

    das tut mir leid. Kann aber deshalb sein, weil Deine Argumente für mich hier nicht so relevant gewesen sind, was die Folge aus der Meinungsverschiedenheit ist.

    Das ist nicht möglich. Es gibt keine relevanten oder irrelevante Argumente, es gibt nur korrekte und inkorrekte. Und wenn meine Argumente keine Relevanz für die Problematik haben, dann solltest du mich darauf aufmerksam machen statt sie zu ignorieren.

    Falls eine Zeitung nicht News verbreitet, dürfte sie nicht mehr in den Definitionsbereich passen.

    Und wer soll as bestimmen? Der Staat? Oder nicht viel mehr die Zeitungsleser, die eben genau das diskutieren, was sie aber deiner Meinung nach nicht sollen, denn man soll sich ja nicht «über den Status Quo ärgern».

    Grundsätzlich, wenn ein Medienhaus eine Zeitung produziert, produziert sie Informationen.

    Das ist völlig Falsch. Ein Medienhaus produzierthoffentlich nur selten selber Informationen! Ein Medienhaus bereitet Informationen auf und leitet sie weiter.

    Wie sie das aber genau bewerkstelligt, ist ihre Sache.

    Oh nein! Es ist Aufgabe der Leser, das zu beurteilen!

    Du hast es auch nicht gern, wenn man Dir dreinredet (salopp, ich weiss).

    Das ist nicht korrekt. Ich erwarte sogar, dass man mir dreinredet, denn ich diskutiere gerne mit anderen Leuten und ich bin (entegegen dem, was über mich behauptet wird :-)) überhaupt nicht der Meinung, dass ich a priori Recht habe. Was ich aber nicht gerne habe ist, wenn man mir den Mund verbietet.
    Und damit das völlig klar ist, sage ich es noch einmal: Ich bin nicht der Meinung, dass man den Blick irgendwie einschränken soll. Ich bin bloss der Meinung, dass keiner so dumm sein sollte, um ihn freiwillig zu lesen. Und genau das sage ich auch.

    Mit Falschmeldungen steigert man seine Auflage nicht

    Damit liegst du sehr falsch.

    Ausserdem gibts in vielen Staaten mehrere Medien, es ist gewährleistet, dass das Publikum sich seine Meinung bilden kann und umfassend informiert wird.

    Aber nur wenn eine Diskussion über die Medien stattfindet. Eine Vielzahl von Medien alleine garantiert noch keine Vielzahl von Meinungen, und auch keine Wahrheit. Ausserdem gibts viele Regionen, in denen nur eine Regionalzeitung existiert, siehe Luzern. Aber das ist für unsere Diskussion eh nicht relevant. Es ist unwichtig, ob es eine Zeitung oder eintausend Zeitungen gibt, es muss trotzdem angebracht sein, über diese Zeitungen zu diskutieren.

    Man kann einem Unternehmen nicht vorschreiben, was es zu tun oder zu lassen hat (ausser über Gesetze und Verordnungen). Das gilt leider auch für den Blick.

    Und wie gesagt, ich habe nie impliziert oder gar explizit gesagt, dass ich so etwas gutheissen würde. Gesetze sind für diese Diskussion absolut irrelevant, mir geht es bloss darum, dass es möglich sein muss, die Presse zu kritisieren.

    Wenn du ganz an den Anfang zurück schaust, siehst du, dass ich folgendes geschrieben habe:

    nur schon die tatsache, dass der inhalt meistens über irgendwelchen unwichtigen nonsense ist (hauptsache, es kommen nackte frauen oder messerstechereien drin vor) scheint mir hinreichend, um den blick für idiotisch zu erklären.

    darauf du:

    Ich für mich überlasse es dem Unternehmen, wo es sich platzieren will (wenn überhaupt eine Absicht besteht). Daran soll es gemessen werden.

    Mit anderen Worten, es geht in keiner Weise um Gesetze. Es geht darum, wie man den Blick bewerten soll. Ich bin der Meinung, dass man ihn aufgrund von seinen journalistischen Leistungen bewerten soll. Du offenbar, dass man ihn aufgrund seiner Profitabilität bewerten soll (und allenfalls, ob er nichts illegales tut). Und das ist die Diskussion hier.
    Wie soll oder muss man eine Firma bewerten?

  16. Ausoo, …
    die Antwort auf Deine Frage:

    Es geht mir nicht um die Profitabilität. Ich messe die Firma daran, ob sie die sich selbst gesetzten Ziele (das können AUCH journalistische Leistungen sein!) erreicht. Das versuchte ich weiter oben schon zu äussern.

    Ein Vergleich: Wenn jemand sich zum Ziel setzt, er absolviere den Ironman in 15h, beurteile ich seine Leistung daran, ob er sie erreicht. Nicht daran, dass eine gute Leistung im Ironman die 10h unterbietet. Was er sich selbst zum Ziel setzt, das gilt es für ihn zu erreichen. Hat er 14h, ist er immer noch absolut schlecht aber relativ gut.
    Dazu gibt es immer noch Einflüsse die es zu berücksichtigen gilt, Wetter, eigene Form usw.

    Wenn sich also der Blick sagt, ich will so sein, und er IST so, dann ist das ok für mich. Falls daraus Schaden entsteht, gibt es genügend Mittel einzugreifen. Der politische Prozess, Gesetze, oder Kritik des Bürgers. Die Frage ist für mich, wie gross ist der Schaden (Volksverdummung?) und was ist das effizienteste Gegenmittel.

    …es gäbe viel anzufügen… aber…

    … mir ist erst kürzlich in einem Forum mit einem Bekannten passiert, dass wir uns fast heillos zerstritten haben. Mir liegt die paralelle Argumentation an mehreren Strängen nicht, die entsteht, wenn man nicht simultan miteinander redet, sondern einen Fliesstext verfasst. Bin etwas unfähig in dieser Hinsicht, habe lieber face-to-face. Verstehts nicht falsch, das hat nichts mit den beteiligten Personen zu tun, ich möchte einfach nicht, dass man sich aufregt über jemanden, was bei näherer Betrachtung dann vielleicht gar nicht nötig wär. Deshalb argumentiere ich an der Stelle nicht mehr weiter. Wenn jemand dies total nicht verstehen kann, möge er mir ein Mail schreiben.

    Falls Du, LKM, mal in Bern weilst, lade ich Dich aber gern zu Bier oder Cola ein und wir diskutieren weiter über den Blick, nackte Frauen, Kritik am Journalismus und Bewertung einer Firma. Ich werd dann in Nike-Turnschuhen antreten 😉

  17. last straw
    Es geht mir nicht um die Profitabilität. Ich messe die Firma daran, ob sie die sich selbst gesetzten Ziele (das können AUCH journalistische Leistungen sein!) erreicht. Das versuchte ich weiter oben schon zu äussern.
    Das ist kein relevanter Unterschied. Du bist der Meinung, dass man eine Firma nur nach Kriterien bewerten soll, die sie selber aufstellt. Ich bin der Meinung, dass Konsumenten Firmen nach ihren eigenen Kriterien bewerten sollen. Ich glaube kaum, dass zum Beispiel Nike (um bei dem Beispiel zu bleiben) sich «soziale, gerechte Löhne» auf die Fahne geschrieben hat. Deshalb empfinde ich es trotzdem als meine Aufgabe, die Firma aufgrund ihrem Verhalten als Arbeitgeber zu beurteilen.
    Wenn du einer Firma überlässt, wie sie bewertet werden darf, dann wird sie nicht bewertet. Es findet nur eine kritische Auseinandersetzung statt, wenn die Leute selber entscheiden, was für sie bei den Produkten, die sie kaufen, wichtig ist.
    Dass du mir hier nicht zustimmen kannst, finde ich gerade zu absurd. Ich glaube gar nicht, dass du dieser Meinung sein kannst, ich glaube, dass du mir nur aus Prinzip widersprichst und weil du dir selber nicht eingestehen kannst, dass du nicht recht hast. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft argumentieren kann, dass man eine Firma nur aufgrund der Eigenschaften beurteilen kann, die die Firma selber als «beurteilbar» deklariert.

    Ein Vergleich: Wenn jemand sich zum Ziel setzt, er absolviere den Ironman in 15h,

    Das ist kein brauchbarer Vergleich. Eine Firma ist kein Mensch, der einen Ironman absolviert. Ein Mensch, der einen Ironman absolviert, macht höchstens sich selbst kaputt, und das sei ihm überlassen. Eine Firma betrifft aber viele andere Leute. Ich meine, ernsthaft, wenn ein Mensch sich das Ziel setzt, an einem Tag mindestens fünf Leute zu töten, applaudierst du dann auch, wenn ers schafft?

    Wenn sich also der Blick sagt, ich will so sein, und er IST so, dann ist das ok für mich.

    Okay, ich denke, wir sollten die Diskussion abbrechen. Wenn du das ernsthaft denkst, dann muss ich dir sagen, dass du für mich ein unkritischer Idiot bist. Wenn du wirklich der Meinung bist, dass man eine Firma nur aufgrund der Eigenschaften beurteilen soll, welche die Firma persönlich zum beurteilen freigibt, dann glaube ich nicht, dass diese Diskussion irgendwann zu irgendwas führt, denn deine Position ist für mich absurder als absurd und jenseits jeglicher Rationalität.

    Falls daraus Schaden entsteht, gibt es genügend Mittel einzugreifen. Der politische Prozess, Gesetze, oder Kritik des Bürgers.

    Ehm… Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Zuerst argumentierst du Seitenweise, dass Kritik nicht okay ist, wenn eine Firma das nicht will, und als nächstes erklärst du, dass das okay ist, weil man ja immer noch kritisieren kann?
    In diesem Text hast du weiter oben das geschrieben:

    Ich messe die Firma daran, ob sie die sich selbst gesetzten Ziele erreicht

    und jetzt schreibst du:

    Falls daraus Schaden entsteht, gibt es genügend Mittel einzugreifen. Der politische Prozess, Gesetze, oder Kritik des Bürgers.

    Oder vielleicht meinst du einfach, dass man nur dann kritisieren darf, wenn physischer Schaden entsteht? Darf man deiner Meinung den Blick nicht kritisieren, wenn er wichtige Fakten ausblendet, weil deshalb niemand gestorben ist? Ich glaube, ich verstehe deine Position einfach nicht.

    … mir ist erst kürzlich in einem Forum mit einem Bekannten passiert, dass wir uns fast heillos zerstritten haben.

    Ich kenne dich nicht, deshalb dürfte es schwierig werden, dass wir uns heillos zerstreiten. Ausserdem nehme ich Diskussionen nicht persönlich, obwohls manchmal so tönt. Ich beurteile Leute eher selten nach ihrer Meinung. Wenn ich das tun würde, hätte ich keine Freunde mehr.

    Deshalb argumentiere ich an der Stelle nicht mehr weiter.

    Das hättest du auch am Anfang sagen können, dann hätte ich mich kürzer gehalten 🙂

    Falls Du, LKM, mal in Bern weilst, lade ich Dich aber gern zu Bier oder Cola ein und wir diskutieren weiter über den Blick, nackte Frauen, Kritik am Journalismus und Bewertung einer Firma. Ich werd dann in Nike-Turnschuhen antreten

    Das ist ein Deal.

  18. omg, ueli maurer ist eine kuh!
    ich muss dieses thema nun doch nochmals füttern 🙂
    für alle, die immer noch der meinung sind, dass der blick nicht idiotisch ist, bringt er heute gleich selber den gegenbeweis. die riesengrosse schlagzeile (ganze erste seite) für heute ist

    [*Ueli Maurer isst Gras!*]

    zusammen mit einem foto von maurer mit gras im mund. dümmer gehts nimmer.

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