blick contra armee

in der allseits (also vor allem von mirko und lkm) so geliebten tageszeitung namens blick stand vor einer woche ein lustiger artikel. also es war die titelgeschichte, wie auf dem bild zu sehen.

ja, das gibt’s wirklich und das gibt’s dank unseren steuergeldern. der commandokurs dauert drei wochen, wird alle zwei jahre angeboten. und was beinhaltet er?

geht es um den aufbau einer neuen super-truppe, den wk einer geheim gehaltenen elite-einheit? überhaupt nichts geheimes, heisst es aus dem verteidigungsdepartement vbs. der kurs stehe offiziell auf dem dienstplan. der ganze aufwand wird für nichts anderes als ein «ausserdienstliches training» betrieben, an dem ausschliesslich freiwillige teilnehmen, die sich dabei «pyhsisch und psychisch beweisen können, wie vbs-sprecher martin bühler sagt. bei vollem sold, aber ohne anrechnung der strapazen an die obligatorische dienstzeit.

blick, seite 2, 1-11-2004

hm, klingt ja toll. die trainieren also auf unsere kosten und kriegen dafür nicht einmal diensttage abgezogen? also: alles kranke am werk? es sieht so aus. die homepage ist leider momentan offline, sonst könnte man dort dem gästebuch amüsantes entnehmen. der blick hat das freundlicherweise schon getan. dabei waren zwei dabei, die man fast zitieren muss, so dämlich sind sie.

– gottverdammi, jungs, mer hends gschafft!!! alles geili sieche. ech luege grad usem fenster ond säge nor eis: ein tag ohne schmerz ist wie ein tag ohne sonnenschein.

– mir sind nöd militärgeil und au nöd chrank. mir sind eifach kei weicheier und stönd hinder eusäm land.

tja, was soll man da noch anfügen? vielleicht, dass der kurs etwa 3 millionen kostet (was ich für ziemlich untertrieben halte). dass dieses projekt ein absoluter blödsinn ist, weil er niemandem dient. schliesslich kommen die leute aus verschiedensten waffengattungen, würden also im kriegsfalle nicht in den «commandoxyzug» eingezogen. diese dummköpfe lassen also völlig sinnlos unsere steuergelder verrauchen.

und vielleicht noch eine andere geschichte: der liebe urs hat mir erzählt, dass er im wk (als haubitzenfahrer oder so) jeden einzelnen tag schiessen war. mit schiessen ist in diesem fall nicht die anwendung eines sturmgewehres gemeint. nein, jeden tag kamen die haubitzen zum einsatz und verschossen mehrere der pro stück tausend franken teuren geschosse. dies, laut urs, um das budget auszunutzen.

auch icore hat einen beitrag über armee-angehörige. funny.

oh, fast hätte ich diesen link vergessen. eine gute sache.

6 Antworten auf „blick contra armee“

  1. uuuh…
    …jetzt hat der Amadé wieder ein heisses Eisen ins Feuer gehalten. Ich hoffe die Formatierung klappt nach Wunsch.

    –> SonntagsZeitung, 7.11.04, Kurzmeldung:

    Aufregung im Unterholz

    *Oberkommando Untergrund*

    Die SonntagsZeitung hatte sie schon Mitte Oktober ausgemacht, die Männer vom Commandokurs. Zwei Wochen später entdeckte sie der «SonntagsBlick» im Tessin, publizierte zum Beweis vom Kommando zur Verfügung gestellte Pressebilder und ballerte, assistiert von SVP-Rechtsaussen Ulrich Schlüer, gegen die ŤSchattenkriegerť los. Dann übernahm der «Blick» das Kommando, doch nach zwei Tagen war das ganze Pulver verschossen.

    Geil: die waren 2004 gar nicht im Tessin, die waren in Walenstadt…..
    Und den Artikel in der SZ habe ich gefischt, wer ihn will, schreibt mir ein Mail (leider existiert keine PDF version, so dass ich ein .doc erstellt habe, was ich aber wegen rechtlichen Zweifel nicht hochladen möchte.)
    Das Gästebuch (inkl. meines Eintrages) ist auch offline, es stand mal hier.
    Die haben sich nun wohl die Finger verbrannt, die VBS Glöön. Die Website hatte ich auch besucht, war ganz interessant 😉 … Sie informierten, wieviele AdAs pro Tag rausfielen.
    Weiterer Linktipp zum sich fragen: Compagnie 1861
    Naja, mal sehen, ob es weitere Wellen wirft…
    Für mich ist die Sache schöner Guguuskopfschüttel

  2. armee und so
    … an dem ausschliesslich freiwillige teilnehmen, die sich dabei «physisch und psychisch [/beweisen können/], wie vbs-sprecher martin bühler sagt
    Mit anderen Worten, die Armee betreibt einen millionenteuren Ferienkurs, damit sich ein paar unheimliche Patrioten beweisen können.

    Wer hätte das gedacht.

    Um ehrlich zu sein, ich war bisher der Auffassung, dass das eigentlich mehr oder weniger genau das aktuelle Armee-Programm beschreibt.

  3. Kleiner Kurs für
    …Nicht-AdA’s ;-): Ein AdA ist ein Angehöriger der Armee. Vermutlich seit ein paar Jahren auch eine Angehörige der Armee.
    Es ist in der Tat so, dass man sich als ’normaler› AdA auch physisch (wer verputzt mehr Alkohol) und psychisch (wer hat das bessere Pausenspiel) beweisen muss.
    Ich habe vor den Teilnehmern (bzw. deren Körpern und Gehirnen) Respekt, dass sie sich zwingen können, diesen Super-Schliff mitzumachen. Natürlich kann ich es nicht begreifen,dass sie mitmachen. Und noch weniger kann ich begreifen, dass so’n Kurs auch angeboten wird. Eigentlich verwundert bin ich aber nicht, es gibt auch Wintersportkurse (Touren-Ski-Woche /inkl./ Diensttageanrechnung für alle.) und auch sonst ganz interessante Auswüchse, bezahlt vom Volk, mit wenig bis Null Nutzen.
    Um es transparent zu machen, ich selber bin Unteroffizier in der Fliegerabwehr und mach(t)e gerne Dienst (jedenfalls bis heute, kenne meine neue Funktion in XXI nicht). Wer die Gründe erfahren möchte, wieso ich gerne hinging, möge mir ein Mail schreiben -O

  4. keine AdA
    und sehr froh darüber. habe auch keinen respekt für superschliff, da sehr sehr blöde und wer mitmacht ist selbiges.

    warum man da eventuell gern hingeht kann ich eigentlich auch nicht begreifen, ausser dass es in einigen fällen ja doch mehr ein paar wochen dolce far niente zu sein scheint.

    ist es schön, rekruten rumzuscheuchen. naja. soll wenigstens an gewissen orten helfen, eine karriere zu machen…

  5. Es ist in der
    Tat so, dass Armee nicht gleich Armee ist. Und Dienstleistung nicht gleich Dienstleistung.

    In aller Regel scheucht man Rekruten nur einmal in seinem Leben rum. Ausserdem, wers mal gesehen hat, das ist eben schon eine Rasselbande. Danach hat man meist erwachsene (und ältere) Männer um sich. Wer bellt, verliert (auf der menschlichen Ebene).

    Mein liebstes Wort ist «bitte» (in Frageform), es ist verblüffend zu sehen, wie viel man erreicht, wenn man jemanden um etwas bittet, statt ihm etwas zu befehlen.

    Das grüne Tenu hat eben doch psychoaktive Wirkung, immer wieder amüsiere ich mich darüber, wie sich Leute verändern, wenn sie in der Armee sind (das beste Beispiel ist ja der Alk-Konsum, aber da gibts noch einige mehr)…

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